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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2023

tolle Sagensammlung

Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde
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Der Titel des Buches ist ein wenig unvollstänig, denn es müsste eigentlich heißen Die Legenden - also Mehrzahl - von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde. Denn der Autor John Matthews versucht tatsächlich ...

Der Titel des Buches ist ein wenig unvollstänig, denn es müsste eigentlich heißen Die Legenden - also Mehrzahl - von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde. Denn der Autor John Matthews versucht tatsächlich so viele schöne Legenden wie möglich in diesem Buch zu sammeln und dem geneigten Leser ans Herz zu legen. Er besteht zwar nicht auf Vollständigkeit aber schon auf einem großen Umfang und auf einer gewissen Vielseitigkeit, wie die einzelnen Ritter und der König und Merlin dargestellt werden. Jeder Person wird ein großes Kapitel gewidmet und innerhalb dieses Kapitels gibt es natürlich Überschneidungen und Widerholungen in den Erzählungen. Aber auch jede Menge Details und viel für mich Neues.

Für mich war es eine Sagensammlung mit einer wunderbaren Sprache und einem Thema, welches mich schon immer gefesselt hat. Zum Schmökern, Schwelgen und Genießen. Toll.

Veröffentlicht am 24.04.2023

25 Stunden ohne Strom

Es war einmal in Brooklyn
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Es war einmal 1977 in Brooklyn New York. Da gab es 25 Stunden lang einen Stromausfall. Für Juliette und David, beide 17 Jahre jung, wird es eine unvergessliche Nacht, in der so einige Dinge in ihrem Leben ...

Es war einmal 1977 in Brooklyn New York. Da gab es 25 Stunden lang einen Stromausfall. Für Juliette und David, beide 17 Jahre jung, wird es eine unvergessliche Nacht, in der so einige Dinge in ihrem Leben eine unerwartete oder eine erhoffte Wendung nehmen.

Beide sind Freunde seit Kindheitstagen. Juliette steht vor dem Aufbruch hinaus in die Welt zum Studieren, David hat noch nicht akzeptiert, dass er bleiben muss wegen einer schweren Erkrankung. Er ist schon lange in seine beste Freundin verliebt. Sie tändelt mit einem Pizzaboten herum. Alles steht am Scheidepunkt. Was passiert in diesen 25 Stunden.

Ich möchte gar nichts dazu verraten. Man muss diese Geschichte einfach selber entdecken. Sie hat einen ganz eigenen Charme und die Autorin trifft auch einen Ton, der berührt und amüsiert zugleich.

Ich habe das Buch gerne gelesen und werde mir auch den Vorgängerroman besorgen.

Veröffentlicht am 24.04.2023

toller Schreibstil

Als Großmutter im Regen tanzte
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Das Thema "Zweiter Weltkrieg" lese ich häufig und deshalb war ich umso gespannter, ob mich dieser Roman noch würde fesseln können. Aber eventuelle Sorgen waren vollkommen unbegründet, denn von der ersten ...

Das Thema "Zweiter Weltkrieg" lese ich häufig und deshalb war ich umso gespannter, ob mich dieser Roman noch würde fesseln können. Aber eventuelle Sorgen waren vollkommen unbegründet, denn von der ersten Seite an wird man gefangengenommen von der intensiven Geschichte. Dabei ist erst einmal der schöne Erzählstil hervorzuheben, der sich angenehm lesen lässt und bei dem man schnell Sympathien für die Darstellerinnen entwickelt. Außerdem werden auch dramatische und erschreckende Tatsachen sehr klar und ruhig erzählt. Man wird von der Story berührt aber nicht runtergezogen. Besonders spannend waren für mich die Aspekte, die sich direkt mit Norwegen beschäftigten und hier gab es noch einiges, was mir so gar nicht klar gewesen ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde jetzt mal einen Blick in die Krimis dieser Autorin werfen, da mir die bis jetzt unbekannt waren.

Veröffentlicht am 24.04.2023

wunderbar

22 Bahnen
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Tilda ist eine Meisterin im Jonglieren zwischen Studium, Supermarktjob und dem ganz alltäglichen Wahnsinn zuhause. Sie ist auch eine Meisterin im Verdrängen der eigenen Wünsche. Die stellt sie seit Jahren ...

Tilda ist eine Meisterin im Jonglieren zwischen Studium, Supermarktjob und dem ganz alltäglichen Wahnsinn zuhause. Sie ist auch eine Meisterin im Verdrängen der eigenen Wünsche. Die stellt sie seit Jahren hintan, denn die Mutter ist Alkoholikerin und phasenweise nicht in der Lage sich um die jüngere Tochter Ida, den Haushalt und das Geldverdienen zu kümmern. So stemmt Tilda all dies und vergisst dabei fast, an sich selber zu denken. Nur das tägliche Schwimmen - immer 22 Bahnen - gehört ganz ihr allein. Bis sie Viktor kennenlernt, der genau die gleiche Länge schwimmt und der ebenfalls sein Päckchen zu tragen hat. Zwei gleiche Seelen finden sich. Und dann bekommt Tilda auch noch ein unablehnbares Jobangebot.

Es gibt sie die kleinen feinen Büchlein, die einen von der ersten Seite an fesseln und die man kaum aus der Hand legen mag. Mit Geschichten so voller Klugheit und Wahrheit, so intensiv auf viel zu wenig Seiten, dass man eintaucht und nur widerwillig wieder auftauchen möchte. Genau so ein Buch ist "22 Bahnen". Unglaublich nah dran an den Protagonisten; dabei fast schmerzhaft klar und direkt aber dabei ganz ohne einen erhobenen Zeigefinger. Die Geschichte bietet viel Raum für eigene Gedanken, spricht nicht alle Gefühle aus, deutet an und lässt offen. Genau der richtige Ton, der die Leserschaft berührt ohne rührselig zu sein. Nachdenklich macht und doch einen Hoffnungsschimmer zulässt.

Wunderbar.

Veröffentlicht am 23.04.2023

pralles und groß angelegtes Sittengemälde

Tochter einer leuchtenden Stadt
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Tochter einer leuchtenden Stadt" beginnt 1905 als die erzählende Scheherazade ungeplant zur Welt kommt. Man verfolgt ihren Lebensweg durch verschiedene Familien. Im Mittelpunkt stehen die Frauen der Familien, ...

Tochter einer leuchtenden Stadt" beginnt 1905 als die erzählende Scheherazade ungeplant zur Welt kommt. Man verfolgt ihren Lebensweg durch verschiedene Familien. Im Mittelpunkt stehen die Frauen der Familien, die trotz religiöser und kultureller Unterschiede ein wundersames harmonisches Miteinander pflegen bis Kriege und ein Brand fast alles zerstören, was einstmals schön und gut war.

Was mir gefallen hat?
Dass es ein richtiges Frauenbuch ist, in dem die Männer die meiste Zeit nur Gäste sind. Freilich solche Gäste, die schon mal alles durcheinander bringen können und am Ende, als die feindlichen Soldaten in die Stadt kommen, sind es furchterregende alles zerstörende Gäste. Aber dennoch bleibt der Blickwinkel immer auf den Frauen. Die Sprache der Autorin ist sehr malerisch und verschwenderisch.

Was mir nicht so gefallen hat?
Das Buch hat einen sehr großen zeitlichen Rahmen, weswegen viel geschieht und nicht alles für meinen Geschmack lang genug behandelt wird. Außerdem ist das Buch weder zeitlich noch örtlich chronologisch und ich hatte das Gefühl, die Autorin setzt manchmal Wissen voraus, dass ich einfach so nicht hatte. Deshalb bleibt manches verwirrend oder unklar und man glaubt manchmal, die Geschichte nicht ganz zu verstehen, was ich aber am Ende so hingenommen habe. Meiner Meinung nach wäre ein Lektorat mit etwas mehr strenge nicht schlecht gewesen.