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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2024

berührend

Solito
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Der Autor Javier Zamora wächst in El Salvador aus. Seine Eltern sind arm und beschließen, den kleinen Sohn in der Heimat beim Großvater zu lassen und illegal in die USA einzuwandern. Dies gelingt zwar, ...

Der Autor Javier Zamora wächst in El Salvador aus. Seine Eltern sind arm und beschließen, den kleinen Sohn in der Heimat beim Großvater zu lassen und illegal in die USA einzuwandern. Dies gelingt zwar, aber jahrelang können sie ihr Kind nicht nachholen. Als sie etwas Geld gespart haben, wird ein Schleuser bezahlt und der neunjährige Junge macht sich auf den Weg. Mit einer Handvoll Leidensgefährten beginnt eine Odyssee für ihn.

Der Autor erzählt seine eigene Lebensgeschichte. Und er erzählt es aus der Sicht eine kleinen Jungen. Dadurch wirkt das Ganze noch etwas eindringlicher und authentischer. Am Ende gelingt das Unternehmen aber er hat Dinge auf der gefahrvollen Reise erlebt, die ein Kind dieses Altern nicht erleben müssen sollte.

Das Buch prangert die Ungleichheit der Systeme, die Skrupellosigkeit der Schleuser und das Desinteresse der Amerikaner an. Liest sich gut und da es eine wahre Geschichte erzählt auch emotional berührend.

Veröffentlicht am 14.07.2024

solider Mittelteil

Signum
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Teil zwei in der Millenium-Nachfolger-Reihe. Wobei das meiner Meinung nach von Anfang an keine Rolle spielt, denn der Autor ist ein anderer und meiner Meinung nach wird der Name Stieg Larsson nur aus Werbezwecken ...

Teil zwei in der Millenium-Nachfolger-Reihe. Wobei das meiner Meinung nach von Anfang an keine Rolle spielt, denn der Autor ist ein anderer und meiner Meinung nach wird der Name Stieg Larsson nur aus Werbezwecken genutzt.

Kim hat den Mann entführt, der ihm vor langer Zeit Alpträume beschert hat. Er hält ihn gefangen, um seine grausamen Motive zu ergründen. Ich tue mich schwer mit dieser Konstellation. Eine Missetat mit einer anderen vergelten ist nichts, was ich mir für eine Hauptfigur aussuchen würde. Emotional habe ich also weiter Probleme mit Kim. Julia ist mir das schon näher. Sie ermittelt in der Rechtsradikalen Szene und versucht ihr Privatleben mit Kim zu intensivieren.

Leider mangelt es dem Thriller etwas an Thrill, finde ich. Das liest sich alles wie mit Handbremse. Ich hoffe mal, im dritten Band kommt nochmal Fahrt auf. Kein Vergleich zur Millenium-Saga, die sich stetig gesteigert hat. Aber leicht lesbar.

Veröffentlicht am 14.07.2024

zu kurz

Eve
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Amor Towles ist innerhalb des letzten Jahres zu einem meiner absultuen Lieblingsautoren aufgestiegen. Nachdem mich LIncoln Highway ungehauen und ein Gentleman in Moskau begeistert hat war ich sehr gespannt ...

Amor Towles ist innerhalb des letzten Jahres zu einem meiner absultuen Lieblingsautoren aufgestiegen. Nachdem mich LIncoln Highway ungehauen und ein Gentleman in Moskau begeistert hat war ich sehr gespannt auf dieses dünne Büchlein. Das Cover ist wirklich cool, passt genau zum Setting in Hollywood in den 1930er Jahren.

Mutmaßlich sieht man auf dem Cover nur die makellose Gesichtshälfte von Eve, denn die andere seite ist durch eine Narbe gezeichnet. Dadurch bekommt die Frau sofort eine Vorgeschichte und etwas Geheimnisvolles. Nicht alles wird in diesem Buch erzählt. Manches bleibt einfach ungesagt oder nur angedeutet. Aber für die Charakterzeichungen seiner Figuren nimmt er sich liebevoll Zeit.

Eve landet in LA und nimmt bald die junge Schaupsielerin Olivia de Havilland unter die Fittiche. Für mich auch bekannt als weiblicher Gegenpart in "Vom Winde verweht". Als gegen die junge Frau eine Intrige geschmiedet wird, setzt sich Eve für sie ein. Gut, dass Eve einen sehr charismatische Frau ist und einige Unterstützer um sich scharen kann.

Amor Towles kann auch kurze Geschichten wunderbar erzählen. Das Buch ist eine Neuerscheinung eines älteren Werkes. Ich hoffe also, dass bald wieder was schön Dickes von ihm herauskommt.

Veröffentlicht am 25.06.2024

sehr unterhaltsam

Cosy Secrets – Der kupferne Schlüssel
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Franzi Kopka kannte ich schon von zwei Fantasy-Jung-Adults. Ich mag dieses Genre sehr und mir hat gefallen, wie die Autorin schreibt und fabuliert. Ganz so, dass sowohl junge Erwachsene als auch Jugendliche ...

Franzi Kopka kannte ich schon von zwei Fantasy-Jung-Adults. Ich mag dieses Genre sehr und mir hat gefallen, wie die Autorin schreibt und fabuliert. Ganz so, dass sowohl junge Erwachsene als auch Jugendliche sich drin wohlfühlen.
Gleiches gilt auch für dieses erste Buch "Cosy Secrets". Der Titel ist dabei Programm, also vorsicht. Wenn sie ein wenig Liebeshinundher in einer geheimnisvollen Geschichte nicht mögen, dann lieber Finger weg.

Rae erhält die Nachricht, dass ihre Großmutter verschwunden wäre. Erst kann sie es nicht recht glauben. Die Oma ist eine Weltreisende und viel unterwegs. Aber schließlich muss sie doch erkennen, dass da wohl was wahres dran ist und nun gilt es, die alte Dame zufinden. Da sie alleine nicht weiter kommt, tritt ihr Verflossener auf den Plan und hilft ihr bei der Suche.

Ich fand die Mischung aus Liebe und Spannung sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 25.06.2024

tolle Geschichte

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Gleich mal vorneweg. Ja, der Titel "Don't kiss Tommy" passt natürlich zum Inhalt des Buches. Aber ich mag ich nicht besonders. Warum? Weil jede, die ich darauf angesprochen habe meinte, es wäre eine seichte ...

Gleich mal vorneweg. Ja, der Titel "Don't kiss Tommy" passt natürlich zum Inhalt des Buches. Aber ich mag ich nicht besonders. Warum? Weil jede, die ich darauf angesprochen habe meinte, es wäre eine seichte Liebesschmonzette, die sich dahinter verbirgt. Und das ist schade, denn das ist es beileibe nicht. Ich kenne alle Bücher der Autorin Theresia Graw und mir war das natürlich klar.

Die Geschichte spielt im Nachkriegsdeutschland in den 1940ern im britischen Gebiet am Rhein. Zwei junge Frauen stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Während die eine aufgeschlossen den Besatzern gegenüber ist und gerne für sie arbeitet und auch auf einen netten Briten als Freund und Ehemann hofft ist die andere noch in den Kriegszeiten gefangen und sieht erst mal nur den Feind. Deshalb ist Anne kratzbürstig zu dem britischen Offizier und versucht möglichst ohne die Besatzer über die Runden zu kommen.

Ja, natürlich. Es gibt eine Liebesgeschichte. Aber vor allem wird viel von dieser Zeit erzählt und das auf eine so plastische und empathische Art und Weise, dass ich total gefesselt und begeistert war. Das Buch hat mich total begeistert.