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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2022

lesenswert

Er ist keiner von uns
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen literarischen Kriminalroman oder noch besser um einen Roman, der Spannungsmomente und einen Kriminalfall als Hintergrundstimmung hat. Aber vor allem ist es die ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen literarischen Kriminalroman oder noch besser um einen Roman, der Spannungsmomente und einen Kriminalfall als Hintergrundstimmung hat. Aber vor allem ist es die Studie einer Kleinstadtgemeinschaft, die sich mit einem Mord und verschiedenen Tätern - den falschen und den wahren - auseinanderzusetzen hat. Hier habe ich genau bekommen, was ich mir vorgestellt habe. Die Krimihandlung ist interessant und vertrackt, mäßig spannend aber für die Handlung und das Tempo nicht ausschlaggebend. Eine große Zahl an facettenreichen glaubwürdig dargestellten Charakteren lebt in diesem Buch und ich konnte nachspüren, wie so eine fast dörfliche Gesellschaft funktioniert.

Französische Romane haben oft einen eigenen Ton. Ich mochte das hier sehr. Tolles Cover obendrein.

Veröffentlicht am 30.11.2022

einfach nicht mein Fall

Das Gesetz der Natur
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Meine Erwartungen an "Das Gesetz der Natur" waren hoch. Zum einen lag das am Klappentext, der sehr vielversprechend klang, zum anderen meine Liebe und Treue zum Diogenes-Verlag, der wunderbare Romane mit ...

Meine Erwartungen an "Das Gesetz der Natur" waren hoch. Zum einen lag das am Klappentext, der sehr vielversprechend klang, zum anderen meine Liebe und Treue zum Diogenes-Verlag, der wunderbare Romane mit hochwertiger Covergestaltung von hervorragenden AutorINNen in seinem Programm hat. Mit Erwartungen ist das so eine Sache. Man kann sie nicht immer steuern und manchmal wird das Leseerlebnis dadurch beeinflusst.

Da ist zum einen der Plot, den ich mir ganz anders vorgestellt hatte. Es geht leider weniger um die zu rettenden Bücher sondern um die Düsternis der Welt an sich. Um die Schrecken von Krieg, Flucht und Tod vor allem.

Dann ist da noch der Erzählstil. Mit dem hatte ich tatsächlich bald so meine Probleme. Er war mir etwas zu verschwurbelt. Ich kann es schwer in Worte fassen. Dafür, dass streckenweise wenig passierte, wurde alles kompliziert und detailverliebt beschrieben. Man wartete aber immer auf mehr. Mit dem Gefühl, da kommt noch was.

Ich denke, es war einfach nicht meine Art von phantastischer Literatur. Manchmal passt es einfach nicht zwischen Leserin und Roman.

Veröffentlicht am 30.11.2022

Rundumsorglos-Paket

Diese wilde Freude in mir
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Dieses Buch hat mir sehr berührt und gleichzeitig war ich begeistert eine Frau kennen zu lernen, von der ich vorher nichts wusste, deren Leben und Streben aber für alle Frauen ein wunderbar positives Beispiel ...

Dieses Buch hat mir sehr berührt und gleichzeitig war ich begeistert eine Frau kennen zu lernen, von der ich vorher nichts wusste, deren Leben und Streben aber für alle Frauen ein wunderbar positives Beispiel sein kann, dass man zu jeder Zeit auch als Frau nach Freiheit und Selbstbestimmung streben sollte. Der einzige Weg, dass sich für einen selber aber auch für die Frauen allgemein etwas zum Besseren ändert.

Mary Wollstonecraft, die nebenbei bemerkt die Mutter von Mary Shelley war, hatte eine harte Kindheit. Ihre Eltern behandelten die Tochter wahlweise hart und ungerecht oder mit Nichtachtung. Aber das Mädchen hat einen starken Willen und befreit sich von den Schatten ihrer Jugend. Unbändig sucht sie nach ihrem eigenen Lebensweg. Wissbegierde und Freiheitsdrang beflügeln sie. Nach einigen Liebesbeziehungen, auch mit einer Frau, findet sie den richtigen Mann und schenkt ihm zwei Kinder. Aber die letzte Geburt ist schwer und elf Tage liegt sie darnieder, gepflegt von der bodenständig-patenten Hebamme Parthenia. Sie lässt in dieser Zeit ihr Leben Revue passieren.

Erzählstil und Dramaturgie des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen. Allerdings ist der enge Zeitrahmen der Geschehnisse fast ein wenig einengend. Es hätte sicherlich noch viel mehr gegeben über dieses leider viel zu kurze Frauenleben. Aber alles in allem ein Rundum-Sorglos-Paket. Tolles Cover, genialer Titel, wunderbare Geschichte.

Veröffentlicht am 30.11.2022

wohltuend unsentimental

Die Nackten fürchten kein Wasser
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21016 beschließt der Omar, aus seinem Heimatland Afghanistsan zu flüchten. Der kanadische Autor Matthieu Aikins, der seit Jahren im Land lebt und arbeitet, beschließt, sich ihm auf einem Teil der Strecke ...

21016 beschließt der Omar, aus seinem Heimatland Afghanistsan zu flüchten. Der kanadische Autor Matthieu Aikins, der seit Jahren im Land lebt und arbeitet, beschließt, sich ihm auf einem Teil der Strecke anzuschließen, um hautnah erleben zu können, wie es den Flüchtlingen auf ihrem beschwerlichen Weg in die Freiheit geht.

Das Buch ist nicht nur ein Bericht über die Flucht sondern zuallererst über das Land, die Menschen und ihre Nöte und Ängste. Der Autor schreibt empathisch und wohldosiert emotional aber ohne rührselig zu werden. Sein Blick ist oft mit ein wenig Abstand entstanden, denn trotz seiner teilweise verdeckten Recherche hatte er immer ein sicheres Netz, dass ihn im Ernstfall aufgefangen hätte, wohingegen Omar und die anderen Flüchtlinge ihr Leben riskieren und all ihr Hab und Gut für die Flucht einsetzen.

Ein Sachbuch, welches nicht so geschrieben ist. Mit einem interessanten Blick auf das große Ganze der Geschehnisse.

Veröffentlicht am 30.11.2022

Krimi-Podcast zum Lesen

Das Prinzip Mord
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Es handelt sich hier eigentlich um ein Sachbuch. Aber eines, dass es in sich hat. Wer gerne Krimis liest oder Krimis guckt, dem ist "Das Prinzip Mord" zu empfehlen.

Das Autorenduo hat in jahrelanger ...

Es handelt sich hier eigentlich um ein Sachbuch. Aber eines, dass es in sich hat. Wer gerne Krimis liest oder Krimis guckt, dem ist "Das Prinzip Mord" zu empfehlen.

Das Autorenduo hat in jahrelanger akribischer Feinarbeit, den wahren Kommissaren und Ermittlern über die Schulter geschaut. Diese haben ihre Archive geöffnet, ihre Bilder gezeigt, ihre Fakten dargelegt und diese für das Buch zur Verfügung gestellt. Die Bilder und genauen Hintergrunddaten geben dem Buch das gewisse Flair, welches nur reale Kriminalfälle erzeugen können. Man hat immer im Hinterkopf, dass es keine erfundenen Geschichten sind sondern wirkliche menschliche Abgründe, die sich hier auftun. Dabei bleibt der Erzählstil wohltuend sachlich, denn viele Tatsachen sind schwer verdaulich, viele Tathergänge erschütternd und erschreckend. Dadurch, dass die Fälle aufgeklärt werden, auch wenn es manchmal bis zu 30 Jahre bis zum erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen gedauert hat, gibt es durchaus auch einen positiven Nachhall bei den Geschichten, der ein wenig versöhnt.

Sehr empfehlenswert und spannend. Ein Podcast zum Lesen.