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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2022

wunderbar

Morgen kann kommen
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Nachdem eine gute Freundin mich eher unfreiwillig auf eine Lesungsshow von Ildikó Kürthy mitgeschleift hatte und ich einen wundervollen Abend erleben durfte, habe ich mir vorgenommen, diese Autorin nun ...

Nachdem eine gute Freundin mich eher unfreiwillig auf eine Lesungsshow von Ildikó Kürthy mitgeschleift hatte und ich einen wundervollen Abend erleben durfte, habe ich mir vorgenommen, diese Autorin nun nicht mehr zu unterschätzen, sondern mich gleich auf das nächste Buch von ihr gefreut. Und ich wollte unbedingt das Hörbuch, denn die Stimme der Autorin ist so unvergleichlich warm und gute Laune machend, das konnte ja nur ein Hörvergnügen werden. Und ja, hurra, so war es auch.

Klug und witzig schreibt sie aus dem Leben einer Fünfzigjährigen. Genau mein Alter. Das Hörbuch hat mich berührt und amüsiert gleichermaßen. Es hat Tiefgang und gleichzeitig einen hohen Unterhaltungswert.

Für mich ist Frau Kürthy die Entdeckung des letzten Jahres und hat mit „Morgen kann kommen“ nun endgültig mein Herz erobert.

Veröffentlicht am 03.05.2022

sehr unterhaltsam

A History of Us − Nur drei kleine Worte
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Wer Lust hat auf ein Hörbuch voller funkensprühender Dialoge, knisternder Gefühle und launiger Verwicklungen, der ist bei A history of us genau richtig. Ich kannte die beiden Vorgänger nicht, kam aber ...

Wer Lust hat auf ein Hörbuch voller funkensprühender Dialoge, knisternder Gefühle und launiger Verwicklungen, der ist bei A history of us genau richtig. Ich kannte die beiden Vorgänger nicht, kam aber problemlos in diese Liebesgeschichte rein. Vor allem April fand ich toll besetzt, denn sie ist mal keine Mittzwanzigerin sondern um die Vierzig und das fand ich mal wohltuend anders. Und Mitch ist jünger. Und das Alter spielt gar keine Rolle bei ihrer Beziehung. Hurra, was für eine tolle Kombi.

Ich fand das Buch schön gelesen und trotz der Vorhersehbarkeit, die diesem Genre oft zugrunde liegt, sehr unterhaltsam und gute Laune machend. Ich denke, jetzt muss ich doch mal nach Teil 1 der Trilogie gucken.

Veröffentlicht am 30.04.2022

irrwitzig und sehr lesenswert

Bullet Train
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Bei diesem Buch habe ich das Ganze mal von hinten aufgezäumt. Zuerst hab ich einen Trailer gesehen von einem abgedrehten Film, der Ende Juli mit Brad Pitt in die Kinos kommt. Dann hab ich festgestellt, ...

Bei diesem Buch habe ich das Ganze mal von hinten aufgezäumt. Zuerst hab ich einen Trailer gesehen von einem abgedrehten Film, der Ende Juli mit Brad Pitt in die Kinos kommt. Dann hab ich festgestellt, dass es ein Buch gibt und dann hab ich es auf netgalley entdeckt. Ich hatte also schon einen Kopftrailer, bevor ich zu lesen begonnen habe. Das war gar nicht schlecht, denn der Film ist sicher noch eine Spur temporeicher und schräger als das Buch und befeuert so den sirrenden Unterton, den ich beim Lesen hatte.

Auf den Plot muss man sich ganz prinzipiell einlassen können, um ihn richtig genießen zu können. Fünf Killer landen aus unterschiedlichen Gründen in einem Schnellzug auf dem Weg nach Tokio. Außerdem gibt es noch ein Entführungsopfer und einen Koffer mit ziemlich viel Lösegeld und natürlich einige andere Passagiere, die noch nicht alle wissen, was hier auf sie zurollt.

Bald merken die Killer, dass es nicht so läuft wie sie sich das vorgestellt hatten. Der eine sollte nur einen Koffer mitnehmen, zwei andere einen Sohn und das gerettete Lösegeld einem besorgten Unterweltboss-Vater zurückbringen und einer möchte eigentlich nur Rache nehmen und tritt dabei auf einen ebenburtigen Gegner.

Das Tempo ist hoch, die Verwicklungen und der Plot sehr unterhaltsam und klug aufgebaut und die Dialoge sind das wichtige Sahnehäubchen, denn sie sprudeln nur so vor Sarkasmus, Situationskomik und irrwitzigem Humor.

Es ist vielleicht nicht alles realistisch und da Handlungsort und Zeitraum sehr begrenzt sind, muss die Geschichte sich daran entlanghangeln und lebt mehr von den Interaktionen der Killer und dem Aufeinandertreffen der verschiedenen Motivationen.

Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und freu mich jetzt richtig auf den Film.

Veröffentlicht am 27.04.2022

literarischer SF-Roman

Die Wächterinnen von New York
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Ich habe mich sehr schwer getan mit den neuen Buch von N.K. Jemisin. Für mich ist der Versuch der Autorin, Science Fiction in ein Gewand aus realer Gesellschaftskritik zu zwängen, sehr mühselig zu lesen. ...

Ich habe mich sehr schwer getan mit den neuen Buch von N.K. Jemisin. Für mich ist der Versuch der Autorin, Science Fiction in ein Gewand aus realer Gesellschaftskritik zu zwängen, sehr mühselig zu lesen. Die Stereotypen der dunkelhäutigen Avatare, die gegen eine weiße Bestie kämpfen müssen, sind ziemlich plakativ und mir zu eindimensional. So spannend, wie der Ansatzpunkt ist, dass Stadtteile New Yorks zum Leben erwachen und sich Stellvertreter suchen, die das Überleben sichern sollen, so anstrengend liest sich das Ganze.

Die Sprache ist oft eher brachial und dumpf, der Plot unglaublich verschachtelt und voller kleiner Insider-Hinweise, die ich leider meist nicht wirklich verstanden habe. Man merkt, dass mehr hinter den Beschreibungen steckt. Da ich kein New Yorker bin und nie in dieser Stadt war, fühlte ich unbewusst, das mir einiges entging. Statt dessen setzten sich Oberflächlichkeiten bei mir fest. Die nicht menschlichen Darsteller und ihr Verhalten waren mir zu surreal. Der Grundton zu derb und voller Abseitigkeiten.

Ich würde es als einen literarischen SF-Roman bezeichnen, der nicht für den Mainstream-Geschmack geeignet ist. Man sollte vorher eine Leseprobe ausprobieren, ob das wirklich gefällt.

Veröffentlicht am 27.04.2022

Tolles Buch

Grenzwelten
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Zwei SF-Romane in einem Buch. Ich habe vorher noch kein Buch von Le Guin gelesen. Ja, ich weiß, das war wirklich sträflich, denn die Autorin ist bekannt für ihre anspruchsvolle und intelligente Genre-Literatur. ...

Zwei SF-Romane in einem Buch. Ich habe vorher noch kein Buch von Le Guin gelesen. Ja, ich weiß, das war wirklich sträflich, denn die Autorin ist bekannt für ihre anspruchsvolle und intelligente Genre-Literatur. Ich war sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht.

Beide Romane sind aus einem mehrbändigen Zyklus. Trotz des großen Zeitraumes, der zwischen dem Schreiben dieser Erzählungen liegt, gibt es einen wunderbar lyrischen Grundton. Im Vordergrund stehen nicht Action und Spannung, sondern das Innenleben verschiedener Rassen und das Außenleben, dass sie auf verschiedenen Planeten führen. Beleuchtet werden religiöse und gesellschaftspolitische Fragen, die es auch in der Zukunft gibt und die sich in ihren Grundzügen durchaus an gegenwärtige Themen auf der Erde anlehnen. So kann man Parallelen ziehen und durchaus darüber sinnieren, was man aus dieser Literatur für die Gegenwart mitnehmen kann.

Aber keine Angst. Auch wenn das jetzt vielleicht so klingt, so ist es keinesfalls anstrengend das Buch zu lesen. Es macht Spaß der Autorin und den facettenreichen DarstellerINNen zu folgen. Ein sehr passender Titel für ein tolles Buch.