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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2021

schöner Unterhaltungsroman

Bis ans Ende aller Fragen
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Ich habe aus mehreren Gründen zum neuen Buch von Anne Hertz gegriffen. Zum einen finde ich den Titel toll. Auf so etwas stehe ich total. Also habe ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen. Beide sehr ...

Ich habe aus mehreren Gründen zum neuen Buch von Anne Hertz gegriffen. Zum einen finde ich den Titel toll. Auf so etwas stehe ich total. Also habe ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen. Beide sehr positiv. Eine Frau, fast meine Generation, ein Job der ungewöhnliche Begegnungen nahezu heraufbeschwört und ein sehr angenehmer Erzählton. Mit einen Augenzwinkern aber durchaus auch mit einer Portion Tiefgang. Das Buch konnte meine Erwartungen tatsächlich voll und ganz erfüllen.

Die Darsteller sind sehr sympathisch und nur in erträglichem Maße überzogen. Der Humor ist fein, ebenso wie etwas fatalistisches. Diese Grundstimmung ist exemplarisch für die Heldin und ihre Suche - oder eigentlich ihre NIcht-Suche - nach dem eigenen Glück. Dass ihr gleich zwei Kerle über den Weg laufen und sie auch noch entscheiden darf/muss, macht das Ganze noch spannender und unterhaltsamer.

Am Ende entscheidet sie sich für den Richtigen - also den, für den ich mich auch entschieden hätte. Und der Plot lässt mich glücklich und zufrieden zurück. Zumindest im Buch bekommt Frau was sie möchte.

Veröffentlicht am 17.09.2021

bewegend

Das Buch der verschollenen Namen
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Die Jüdin Eva versteckt sich im zweiten Weltkrieg im französischen Untergrund und hilft bei der Resistance andere Flüchtlinge mit gefälschten Papieren auszuschleusen. Dabei legt sie ein kleines Buch an, ...

Die Jüdin Eva versteckt sich im zweiten Weltkrieg im französischen Untergrund und hilft bei der Resistance andere Flüchtlinge mit gefälschten Papieren auszuschleusen. Dabei legt sie ein kleines Buch an, in dem sie die wahren Namen und Daten der Menschen, vor allem der Kinder, verschlüsselt, weil sie spürt, dass es nach dem Krieg wichtig sein könnte.
60 Jahre später wird das Buch gefunden und Eva macht sich auf die Reise, um die geheimen Botschaften des Buches zu entschlüsseln.
Ich habe oft Schwierigkeiten mit Büchern, in denen in zwei Zeitebenen erzählt wird. Hier war das aber nicht der Fall. Die Handlung in den 2000er Jahren dient lediglich als Rahmenhandlung. Die meiste Zeit befinden wir uns im Krieg in Frankreich. Eindringlich, spannend und mit einem liebevollen Blick auf ihre Akteure schildert die Autorin den Kampf der französischen Bevölkerung gegen die Nazis. Die Gefahren und Geschehnisse sind erschütternd und gehen unheimlich unter die Haut. Eva ist eine Heldin, mit der man unglaublich mitfühlt. Überhaupt ist das Buch sehr empathisch und schildert diese Kriegsjahre so, wie sie gewesen sein könnten.
Ein Buch, welches ich unglaublich schnell gelesen habe und nur wärmstens empfehlen kann. Wer die Thematik mag, für den ist es sicherlich, wie für mich, ein Highlight.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Die Teehändlerin

Die Teehändlerin
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Das Thema Teehandel hat mich magisch angezogen. Als Teetrinker und Fan der Länder, in denen bevorzugt Tee angebaut wird, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Die Teehändlerin liest sich leicht weg. ...

Das Thema Teehandel hat mich magisch angezogen. Als Teetrinker und Fan der Länder, in denen bevorzugt Tee angebaut wird, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Die Teehändlerin liest sich leicht weg. Allerdings fand ich, es plätschert etwas zu viel zwischen den Befindlichkeiten einer jungen Frau dahin, die bereits einige kleine Kinder hat und deren Mann sich auf eine lange Handelsreise begibt, was ihr Angst macht und nicht ihr Wunsch. In dessen Abwesenheit muss sie sich emanzipieren um den unfähigen Verwalter auszubooten und das Handelshaus gegen einige Unbillen zu schützen.

Es passiert irgendwie nicht viel in diesem Buch und das was passiert ist nur mäßig spannend und ich habe wirklich gar nichts Neues erfahren über den Teehandel und diese Zeit. Schade.

Veröffentlicht am 17.09.2021

hervorragend

Die Anomalie
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Was für ein Feuerwerk diese Idee hervorbringt, die im ersten Moment dem Hörer/Leser seltsam anmutet. Ein außergewöhnliches Unwetter führt dazu, dass ein Flugzeug samt Passagieren dupliziert wird und drei ...

Was für ein Feuerwerk diese Idee hervorbringt, die im ersten Moment dem Hörer/Leser seltsam anmutet. Ein außergewöhnliches Unwetter führt dazu, dass ein Flugzeug samt Passagieren dupliziert wird und drei Monate nach dem ersten Flieger landet. Dass diese Tatsache ziemliche Verwicklungen auslöst und große Fragen in den Raum wirft, liegt auf der Hand. Das Kunststück von Anomalie liegt aber nicht darin, eine realistische Erklärung zu suchen und zu finden sondern aufzuzeigen, wie so eine Anomalie sich auch das Leben einer Gesellschaft und des Einzelnen auswirkt. Und es werden Fragen gestellt, die nicht nur wegen der Anomalie entstehen aber durch sie verstärkt werden.

Ist jeder Mensch einzigartig? Kann ich mir selber als reale Person guten Gewissens ins Auge sehen? Wie gehen ich damit um, dass ich weiß, wie mein Doppelgänger tickt, welche Leichen er im Keller hat, welche Ziele? Ändert sich mein Verhalten, wenn mir ein Spiegel vorgehalten wird, den ich leibhaftig anfassen kann und der sich gar nicht so anfühlt, wie mein inneres Ich es mir immer vorgegaukelt hat?

Erfrischend klug und frech erzählt der Autor was wäre wenn. Er hält sich an kein Genre, will nicht erklären oder belehren, will unterhalten und gleichzeitig die Fragen des Lebens stellen. Anders als erwartet, bekommt man keinen Knoten beim Lesen. Aber bitte von Anfang an aufmerksam lesen und Namen merken, denn sein Ensemble ist groß und das Tempo zieht bald sehr an.

Hervorragend erfrischend andere Unterhaltung.

Veröffentlicht am 17.09.2021

nicht mein Fall

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Ich hatte eine zauberhafte Geschichte über eine Familie von Hexen erwartet. Die Mischung aus Fantasyelementen und realem Großstadtfeeling klang vielversprechend. Aber der Plot konnte mich nicht so ganz ...

Ich hatte eine zauberhafte Geschichte über eine Familie von Hexen erwartet. Die Mischung aus Fantasyelementen und realem Großstadtfeeling klang vielversprechend. Aber der Plot konnte mich nicht so ganz abholen. Nachdem ich weiß, dass es das Prequel eines vor längerer Zeit erschienenen Romanes der Autorin ist und eben dieser gerade erneut verfilmt wird, habe ich das Gefühl, hier wurde schon ein wenig auf die Medienwirksamkeit spekuliert. Es fehlte dem Roman so einiges.

Das erste Drittel zieht sich und dass nicht etwa, weil die Autorin so vieles erklärt und beschreibt sondern einfach, weil nichts wesentliches passiert. Weder wird der magische Fluch, der auf der Familie lastet, genauer beleuchtet, noch die Schwestern und ihre Fähigkeiten richtig in Szene gesetzt. Für mich blieb das alles eher blass und nichtssagend.
Ich mochte auch nicht die Zeitsprünge. Mir war vorher nicht klar, dass so eine große Wegstrecke beschrieben wird. Da habe ich oft Probleme mit Romanen, da Spannung durch weglassen erreicht wird und Geschehnisse nur aus der Rückblende auftauchen und dadurch keine Tiefe bekommen.

Ich habe mich durchgequält und einiges überflogen. Schade. Andere Bücher der Autorin fand ich sehr lesenswert. Dieses war nicht mein Fall.