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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2021

Laudatio

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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„Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ ließe sich vortrefflich verfilmen. Es ist alles vorhanden für einen amüsanten Liebesfilm mit einer spannenden Reise ins ferne Tiflis, wo alle Darsteller in einer irrwitzigen ...

„Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ ließe sich vortrefflich verfilmen. Es ist alles vorhanden für einen amüsanten Liebesfilm mit einer spannenden Reise ins ferne Tiflis, wo alle Darsteller in einer irrwitzigen Konstellation aufeinandertreffen und die Hauptdarstellerin Olga sich für den Mann des Lebens und noch für einiges mehr entscheiden soll.

Hier treffen zwei Kulturen aufeinander – Deutschland und Georgien. Und mitten drin eine junge Frau die teilweise nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht und die sich freistrampeln muss um glücklich zu werden.
Besonders gefallen hat mir der einfühlsam, humorvolle Erzählstil. Auch wenn die Fehler und Marotten der Darsteller erzählt werden, so ist doch immer zu spüren, dass Angelika Jodl ihre Figuren mag und es auch nicht um schwarz-weiße Abgrenzungen geht, sondern um das Menschliche. Die Eigenheiten der Personen sind etwas überzogen dargestellt, wodurch das Ganze eine moderne Komödie wird. Dennoch ist es vor allem Situationskomik und ein tolles Gespür für das Dialog-Timing, welches der Story einen ungemeinen Drive gibt. Interessant ist auch das fremde Land Gregorien ein klein wenig kennen zu lernen.

Für mich ein schönes Buch und die Autorin hat mich zum zweiten Mal überzeugt mit ihrer Geschichte und ihrer Freude am Fabulieren.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

gehaltvoll und nachhaltig

Die Erfindung der Sprache
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Anders als andere Leser fand ich die Kastanienjahre nicht besonders spannend und habe mich nur auf den zweiten Versuch dieser Autorin eingelassen, da der Plot mich unheimlich angesprochen hatte. Ich mag ...

Anders als andere Leser fand ich die Kastanienjahre nicht besonders spannend und habe mich nur auf den zweiten Versuch dieser Autorin eingelassen, da der Plot mich unheimlich angesprochen hatte. Ich mag sperrige Charaktere, die Probleme mit der Kommunikation haben. Und mit einem Plot, der viele Winkel und Kreise macht und in dem es mehr um die Menschen geht, als um eine rasend spannende Story. Und hier kommt noch eine Stärke hinzu, die man aus dem Titel bereits erahnen kann. Die Sprache, die die Autorin ins Zentrum ihrer Geschichte stellt.

Es geht um Adam, der Sprachwissenschafter wird, um eine Frau, die ihre Sprache verloren hat, eine Frau, die die Sprache auf ganz eigene Weise verdreht und für sich neu erschafft. Es geht die Suche nach dem Vater, die Suche nach der Liebe, die Suche nach Worten für das Leben.

Die Autorin malt Bilder mit Sprache. Ihre Sätze sind wie kleine Kunstwerke. Man muss inne halten, darüber nachdenken, sie genießen und sich an ihnen erfreuen. Es ist beileibe kein Buch zum schnell lesen. Aber das ist auch gar nicht notwendig. Eine unglaubliche Kraft und Wärme geht von der Geschichte aus, die mir gut gefallen hat.

Ein gehaltvolles nachhaltiges Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 05.05.2021

schönes Lesefutter

Zwischen zwei Herzschlägen
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An diesem Buch ist wirklich alles passend. Zuerst mal das wundervolle Cover. Es verleitet einfach zum Kauf und ist doch nicht kitschig. Ich fand es auch interessant zu wissen, dass die Autorin ähnliches ...

An diesem Buch ist wirklich alles passend. Zuerst mal das wundervolle Cover. Es verleitet einfach zum Kauf und ist doch nicht kitschig. Ich fand es auch interessant zu wissen, dass die Autorin ähnliches privat erlebt hat und hier Erfahrungen und Wissen weitergibt, welches andere zum Nachdenken anregt und vielleicht sogar ein Leben retten kann.

Erzählt wird über einige Jahre und es ist ein hin und her, ein auf und ab der Gefühslwelten von drei jungen Menschen. Dennoch fand ich es realistisch und gar nicht ktischig, wie Kerry zwischen ihren zwei Freunden schwankt und sich sehr lange nicht wirklich entscheiden kann. Es geht darum, den Herzensmenschen zu erkennen ohne die zu verletzen, die man liebt. Auch darum, dass man auf verschiedene Arten lieben kann und dass das Leben bunt und manchmal auch kompliziert sein darf.
Und ein wenig geht es auch um den plötzlichen Herzstillstand.

Fürs Herz und für den Versand ein schönes Lesefutter.

Veröffentlicht am 05.05.2021

tolles Buch

Stay away from Gretchen
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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Das ist nicht immer mein Fall, vor allem, weil oftmals die eine Ebene spannend ist und die andere zurückfällt. Das ist bei "stay away from Gretchen" überhaupt ...

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Das ist nicht immer mein Fall, vor allem, weil oftmals die eine Ebene spannend ist und die andere zurückfällt. Das ist bei "stay away from Gretchen" überhaupt nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Die fortschreitende Demenz von Greta wird sehr realistisch geschildert und man möchte den Sohn anfangs schütteln, weil er so wenig einfühlsam zu sein scheint. Das ändert sich aber, um so mehr er aus der Vergangenheit seiner Mutter erfährt. Diese Vergangenheit spielt vor allem nach dem Krieg und es geht um die Liebe zu einem amerikanischen Soldaten und was daraus entsteht.

Mich hat das Buch sehr berührt und die geschichtlichen HIntergründe sind sehr interessant in den Plot verwoben. Ich lese gerne Bücher, die vor, im oder kurz nach dem Krieg spielen. Die Ausnahmesituation der Menschen und die Geschehnisse in Deutschland versprechen immer einen ganz speziellen Ton in den Romanen. Susanne Abel besticht mit einer angenehmen Sprache und einem Gespür für ihre Darsteller. Die Entwicklung der Personen ist glaubhaft.

Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 05.05.2021

hervorragend

Hard Land
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Zur Zeit sind diese Coming-of-Age-Romane stark vertreten. Und sie sind genau mein Fall. Außerdem kenne ich Benedict Wells und schätze den Autor von Buch zu Buch mehr. Er beherrscht es, den Leser mit seinen ...

Zur Zeit sind diese Coming-of-Age-Romane stark vertreten. Und sie sind genau mein Fall. Außerdem kenne ich Benedict Wells und schätze den Autor von Buch zu Buch mehr. Er beherrscht es, den Leser mit seinen Darstellern in den Bann zu ziehen, auch wenn die Handlung oft unspektakulär daher kommt.

Eindringlich wird in Hard Land die ganze Emotionsbandbreite eines heranwachsenden jungen Mannes geschildert. Sam erlebt in kurzer Zeit all die menschlichen Erfahrungen und Abgründe, die ein Roman dieses Genres haben muss. Von den Ängsten und Unsicherheiten eines Teenagers, den aufkommenden Gefühlen für das andere Geschlecht bis hin zur Ablösung von den Eltern. Er schildert das so glaubwürdig und empathisch, dass man traurig ist, wenn man die Protagonisten wieder verlassen muss, weil man sie ins Herz geschlossen hat und gerne weiter an ihrer Seite bleiben würde.

Wells entwickelt sich zu einem meiner Lieblingsautoren im deutschsprachigen Raum.