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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2020

berührend

Das Glück ist grau
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Manche Bücher erobern das Leserherz im heimlich still und leise, manche zögerlich, andere nie. Und manche im Sturm und so überraschend, dass man sich selber am Ende beglückwünscht dafür, dass man diesen ...

Manche Bücher erobern das Leserherz im heimlich still und leise, manche zögerlich, andere nie. Und manche im Sturm und so überraschend, dass man sich selber am Ende beglückwünscht dafür, dass man diesen Schatz gefunden hat. Genau so erging es mit mit "Das Glück ist grau".

Von Anfang an interssierte mich nicht nur der Esel und sein Schicksal sondern auch, dass die Geschichte in einer Amish-Gemeinde spielt. Diese etwas antiquierte Gemeinschaft von Amerikanern fasziniert mich seit langem und ich gucke alle Filme und lese alle Bücher, die ich darüber finden kann. Und wie erhofft ist diese Glaubensgemeinschaft es, die dem Buch den letzten und für mich entscheidenden Unterton gibt. Der Autor war mir vorher unbekannt aber seine einfühlsame Art von Mensch und Tier zu erzählen, ist herzerwärmend und sehr klug. Das Grautier ist eine gequälte Kreatur, die hier Hilfe von vielen Menschen erhält und dadurch auch unerwartet viel Hilfe für diejenigen gibt, die sich ihm zuwenden und die sich seinetwegen kennen- und schätzenlernen.

Ein Wohlfühlbuch, welches ich kaum mehr aus der Hand legen wollte. Eine Geschichte, die eine Verfilmung und vorher sehr viele neue Leser verdient hat.

Veröffentlicht am 27.09.2020

erneut hervorragend

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Inzwischen sind Bale und Ellie mir sehr ans Herz gewachsen. Und der zweite Band der Vortex-Trilogie hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Während die beiden sich in verschiedenen Vergangenheit tummeln, ...

Inzwischen sind Bale und Ellie mir sehr ans Herz gewachsen. Und der zweite Band der Vortex-Trilogie hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Während die beiden sich in verschiedenen Vergangenheit tummeln, kämpfen, verlieben und fast verlieren, schreitet der Plot stetig voran. Die Bedrohung wächst, Zweifel werden gesät, immer mehr erkennen wir, dass der Sieg Opfer fordern wird und das der Krieg nicht gefochten werden muss, koste es was es wolle.

Die Autorin hat auch in der Fortsetzung überzeugt und ich kann den Abschluss dieser Reihe kaum erwarten. Und das Cover ist sowieso der Hammer und ich liebe es wieder. Auch Band zwei ist für jung und alt bestens geeignet und inzwischen würde ich mich richtig freuen, wenn diese Geschichte verfilmt würde.

erneut hervorragend

Veröffentlicht am 27.09.2020

sehr empfehlenswert

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Genau so sollte der erste Band einer Trilogie sein.
Genau so stelle ich mir eine gute Dystophie vor.
Genau deshalb liebe ich das happtische Erlebnis bei Bücher so.

Das tolle Cover und die Farbgestaltung ...

Genau so sollte der erste Band einer Trilogie sein.
Genau so stelle ich mir eine gute Dystophie vor.
Genau deshalb liebe ich das happtische Erlebnis bei Bücher so.

Das tolle Cover und die Farbgestaltung ziehen den Interessierten im Buchladen magisch an.
Der Klappentext klang vielversprechend - auch wenn ich ungern mit anderne Trilogien Vergleiche ziehe, denn ich bevorzuge das Neue und Unbekannte. Und die Geschichte liest sich einfach toll. Sprachlich angenehm, auch für ältere Lese-Semester durchaus schön. Also All-Age-Garantie. Eine Heldin mit Ecken und Kanten, eine Welt die an unsere erinnert und doch erschreckend verändert und für den einzelnen mehr als bedrohlich daherkommt.

Besonders hervorheben möchte ich, dass die Autorin sich viele Gedanken über Logik der Veränderungen und über die Entwicklung der Charaktere macht. So ist genug Potential für eine spannende Fortsetzung, die nicht den ersten Band wiederholen muss sondern voranschreitet.

Sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 27.09.2020

zwei Brüder gegen den Rest der Welt

Ihr Königreich
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"Ihr Königreich" liegt in einer abgelegenden Gegend Norwegens und ihre Jugend ist dunkel und voller Schrecken, bis die Eltern mit dem Auto in eine tiefe Schlucht stürzen. Auf sich allein gestellt kommen ...

"Ihr Königreich" liegt in einer abgelegenden Gegend Norwegens und ihre Jugend ist dunkel und voller Schrecken, bis die Eltern mit dem Auto in eine tiefe Schlucht stürzen. Auf sich allein gestellt kommen Roy und Carl überraschend gut zurecht. Der eine wird Automechaniker und Chef der örtlichen Tankstelle, der andere kommt nach einer Ausbildung in Amerika zum großen Geld. Als dieser nach hause zurückkehrt, planen die Brüder ein ungewöhnliches Bauprojekt. Aber die Vergangenheit holt sie gnadenlos ein und es gibt mehr als ein Verbrechen, welches es zu verschleiern gilt.

Es handelt sich um einen Stand-Alone meines nordischen Lieblingsautors Jo Nesbo. Diesmal steht kein Ermittler in Zentrum des Geschehens sondern es ist die Perspektive zweier jungen Männer, die vom Leben schlechte Karten gemischt bekommen haben und die kämpfen mussten, um zu überleben. Und das mit Mitteln, die sie für lange Zeit hinter Gitter bringen würden, wenn jemand es herausfindet.

Das Tempo der Geschichte beginnt fast gemächlich und mit vielen Rätseln und Andeutungen, so dass es von Anfang an eine Sogwirkung auf mich hatte. Etwa ab der Mitte weiß man, was in der Jugend der Brüder vorgefallen ist und das Gefühl, ein Abgrund käme unaufhaltsam näher, wird stärker und stärker. Können die beiden ihre Köpfe aus der sich zuziehenden Schlinge ziehen? Immer wieder?

Ich muss vorsichtig sein, um nicht zu viel zuverraten. Wer Jo Nesbo und gute Thriller mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Die Psychologie und die Charakterzeichnungen sind ganz großes Kino und Nesbo zeigt, dass er hinter die Fassaden der Menschen schauen kann und deren Gefühle und Beweggründe einleuchtend rüber bringt. Auch Mord und Totschlag bekommen plötzlich eine Ebene, die man nachvollziehen kann.

Hervorragend.

Veröffentlicht am 15.09.2020

Leseempfehlung

Der erste König
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Bernard Cornwell und seine Uthred-Reihe und Rebecca Gablé und ihre Bücher waren bis jetzt meine Wissensquelle über die englischen Könige des 9.ten Jahrhunderts. Mit „Der erste König“ habe ich mich jetzt ...

Bernard Cornwell und seine Uthred-Reihe und Rebecca Gablé und ihre Bücher waren bis jetzt meine Wissensquelle über die englischen Könige des 9.ten Jahrhunderts. Mit „Der erste König“ habe ich mich jetzt noch ein weiteres Jahrhundert in die Vergangenheit begeben und war gespannt auf das erste Buch, welches ich von Sabrina Qunaj gelesen habe.

Der adlige Krieger Offa überzeugt schon in jungen Jahren durch seine kämpferischen Leistungen und seine Klugheit und Weitsicht und wird zum König von Mercia ernannt. Aber der junge Mann hat größere Pläne. Er möchte ganz England unter seiner Herrschaft vereinen und dadurch befrieden. Nach und nach scheint ihm das auch zu gelingen. Der Ruf eines harten und ungestümen Herrschers eilte ihm voraus.

Auf der anderen Seite des Kanals wächst Drida mit den Königssöhnen Karl und Karlmann auf und als diese sich zerstreiten sitzt sie zwischen allen Stühlen. Dieser Zwist endet für Drida in einem kleinen Boot, ausgesetzt zu einem Gottesurteil. Drida wird in England angespült und landet schließlich bei Offa, der von Anfang an fasziniert von der eigenwilligen jungen Frau ist. Und obwohl Sie sich vor ihm fürchtet, schlägt sie dem König eine Ehe vor, um Karlmann zu helfen und die Beziehungen zu den europäischen Herrschern zu festigen.

Neben Offa und Drida lernen wir auch einige starke Nebenfiguren kennen. Hier möchte ich vor allem Hilda erwähnen, ein höchst ambivalenter Charakter, der dem Leser einiges abverlangt und dessen Entwicklung die Geschehnisse um Offa und Drida sehr stark beeinflusst. Auch bekommen wir einen Blick auf Karl den Großen, der nicht unbedingt der Beste ist. Die Schwierigkeiten und Prioritäten, die die jeweiligen Herrscher haben, kommen gut rüber. Man lernt etwas über die Politik und Geschichte der damaligen Zeit. Im Nachwort wird erklärt, wie die Autorin ihre Recherchen in das Buch hat einfließen lassen und wo Phantasie die Lücken gefüllt hat.

Sehr gut lesbar und sehr spannend empfand ich das Buch. Auch wenn ich Drida und ihre sehr störrischen Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte und ein, zwei Geschehnisse mir etwas konstruiert vorkamen, so kann ich den Roman doch wärmstens empfehlen.