Mich lässt "Der absoluten Beweis" zwiegespalten zurück. Es lag nicht an meinen Erwartungen, denn die wurden zu großen Teilen erfüllt. Der Plot ist interessant und hat eine ausgewogene Mischung an religiösen ...
Mich lässt "Der absoluten Beweis" zwiegespalten zurück. Es lag nicht an meinen Erwartungen, denn die wurden zu großen Teilen erfüllt. Der Plot ist interessant und hat eine ausgewogene Mischung an religiösen Ansatzpunkten, esotherischen Versatzstücken und atheistischer Hintergrundmusik.. Dafür hatte ich sowohl mit den Hauptakteuren als auch mit dem Schreibstil große Probleme. Ich habe über 100 Seiten gebraucht, um überhaupt in der Geschichte anzukommen. Anfangs wirkte alles unorganisiert und zusammenhanglos auf mich. Und mit den Charakteren wurde ich überhaupt nicht warm. Das blieb leider auch bis zum Ende so. Der Spannungsbogen ging immer wieder hoch und runter, ich hatte immer wieder Punkte, an denen ich geneigt war, quer zu lesen. Ein schlechtes Zeichen bei mir.
Ich fand das Buch ganz okay aber es konnte mich nicht ganz überzeugen.
Glückskinder sind sie alle. Die Holländerin Griet, die als Zwangsarbeiterin unter unmenschlich harten Bedingungen versucht zu überleben, ihre Freundin Leni, die zur Prostitution gezwungen wurde und hochschwanger ...
Glückskinder sind sie alle. Die Holländerin Griet, die als Zwangsarbeiterin unter unmenschlich harten Bedingungen versucht zu überleben, ihre Freundin Leni, die zur Prostitution gezwungen wurde und hochschwanger schwer erkrankt ist, die Münchnerin Toni, die mitten in der zerbombten Stadt auf engstem Raum mit den überlebenden Mitgliedern ihrer Familie zusammenlebt, die allesamt hungern und frieren in dieser schweren Zeit nach dem verlorenen Krieg, der geheimnisvolle Louis, der aus allem das Beste zu machen scheint, obwohl ihn eine traurige Vergangenheit plagt, ja sogar der amerikanische Soldat Dan, der so viele Meilen weg von zuhause als Kriegsgewinner in die bayerische Hauptstadt einzieht und der versucht all jene vor Gericht zu bringen, die Nazis waren oder den Nazis hinterherliefen.
Anfangs wissen sie nicht, wie viel Glück sie gehabt haben, diesen Krieg zu überleben und wie viel Glück das Leben trotz all des Leides noch für sie bereit hält. Und obwohl die Ausgangssituation grau und traurig und düster scheint, so ist doch von Anfang an ein kleines zuversichtliches Licht in dieser Geschichte und nach und nach wird es immer heller und bunter und fröhlicher und schafft es, dass Wunden heilen, Feinde sich versöhnen, Menschen sich verlieben, Meinungen sich ändern und aus den Ruinen Münchens Stück für Stück wieder die wunderschöne Stadt mit all den föhlichen Menschen wird, die es immer sein wollte.
Mich hat vor allem der positive Ton in dieser Geschichte total berührt. Die Darsteller hatten es keineswegs leicht gehabt in diesem Krieg und konnten teilweise nur mit viel Mut und Erfindungsreichtum und auch der ein oder anderen Lüge überleben. Und die Nachkriegszeit ist geprägt von eisigen Wintern und einem Sommer, der die Felder verbrennt, so dass sehr lang Hunger und Mangel am Notwendigsten das Leben bestimmt. Und die Kriegserlebnisse sind natürlich noch lange nicht verarbeitet und bewältigt. Aber Griet und Toni sind jung und wollen mehr vom Leben. Und sie dürfen am Ende auch das Glück finden, das sie verdient haben.
Eine weitere Stärke des Buches ist das treffend geschilderte Lokalkolorit und die historischen Fakten, die wunderbar in die Story verwoben sind. Als waschechte Münchnerin fühlte ich mich hier von der ersten Seite an zuhause und war begeistert über die vielen kleinen Details, die Teresa Simon liebevoll verarbeitet hat. Man merkt ihr die versierte Autorin und Historikerin an und dass sie selbst ein münchner Gwächs ist, hat sicherlich auch nicht geschadet.
Ein wundervoller Roman der auch in grauen Zeiten Optimismus versprüht und glücklich macht. Ganz ohne Kitsch, versteht sich.
Bisher habe ich die Dengler-Reihe lediglich im Fernsehen verfolgt und von Fall zu Fall ist meine Begeisterung über diese politischen Kriminalromane gewachsen. Kreuzberg Blues ist also mein erster gelesener ...
Bisher habe ich die Dengler-Reihe lediglich im Fernsehen verfolgt und von Fall zu Fall ist meine Begeisterung über diese politischen Kriminalromane gewachsen. Kreuzberg Blues ist also mein erster gelesener Ausflug in die Schorlau-Welt.
Gefallen hat mir der präzise und sehr dynamische Schreibstil. Da ich Dengler und Olga ja schon etwas kenne, habe ich mich auch in ihrer Beziehung sofort zurecht gefunden. Schön fand ich auch den Ausflug ins Zentrum Berlins. Mit all seinen Facetten, all seinen Schattenseiten, die so eine Großstadt ja hat. Und ziemlich realistisch auch, dass Corona gerade beginnt in Europa anzukommen. Also ein Szenario, welches jeden Leser ja ganz persönlich auch betrifft.
Der Fall an sich war für mich vielleicht nicht ganz so interessant wie Vorgängerromane. Ich weiß aber, dass man einiges davon sicher auch auf die Verhältnisse in meiner Heimatstadt München runterbrechen kann. Also habe ich das Buch gerne und aufmerksam gelesen.
Man merkt der Geschichte die Recherche des Autors an. Hier soll nicht nur unterhalten sondern auch informiert werden. Auch das hat mir gut gefallen.
Wisting ermittelt wieder. Diesmal wird aus einem alten ganz unerwartet ein aktueller Fall, denn der eigentlich schon Verurteilte kann bei einer Tatortbegehung entfleuchen. Das kurz vorher ein Nachahmer ...
Wisting ermittelt wieder. Diesmal wird aus einem alten ganz unerwartet ein aktueller Fall, denn der eigentlich schon Verurteilte kann bei einer Tatortbegehung entfleuchen. Das kurz vorher ein Nachahmer angefangen hat zu morden, ist auch nicht wirklich hiflreich. Wisting und sein Team, inklusive der hochmotivierten Tochter, ermitteln fieberhaft und bald auch etwas neben den Gesetzmäßigkeiten.
Ein wirklich guter Krimi mit einer gehörigen Dosis Brutalität und Spannung, sehr viel solider Ermittlertätigkeit und erfreulich lange sehr verzwickt und undurchsichtig, so dass man bis zum Ende rätselt und überrascht wird. Ich wurde erst spät auf Jorn Lier Horst aufmerksam und suche nach seinen älteren Werken. Hochwertige Spannungsliteratur.
Eines dieser Bücher, die ich gerne mehr gemocht hätte. So was gibt es. Bei mir sogar relativ häufig, da ich eine bestimmte Vorstellung von einer Geschichte habe. Diese Vorstellung muss sich nicht zwangsläufig ...
Eines dieser Bücher, die ich gerne mehr gemocht hätte. So was gibt es. Bei mir sogar relativ häufig, da ich eine bestimmte Vorstellung von einer Geschichte habe. Diese Vorstellung muss sich nicht zwangsläufig erfüllen. Ich mag es auch, wenn ich überrascht werde. Ich mag es, wenn ein Buch Genregrenzen überschreitet. Was ich nicht mag, ist es, wenn Geschichten vor sich hinplätschern und wenn die Handlung zwei albernen Frauen auf eine Reise folgt, die lang und langatmig erzählt ist. Die Reise ist das Ziel, das war mir klar. Aber ich hatte nicht mit den profanen und bemüht witzigen Szenen gerechnet, die sich hier aneinander reihen. Spannung soll eine Art Krimihandlung geben, und ja, es gibt auch Tote am Ende. Aber eigentlich gehört das gar nicht so recht zu dieser Reise dazu. Es ist ein Puzzleteil, welches nicht zu der humorigen Erzählart passt. Irgendwie wurde ich nicht warm mit all dem. Es war mir von allem zu viel und doch zu wenig. Zu viel Albernheiten und überspitzt humorig dargestellte Personen, zu viele Genre-Baustellen aber dann doch zu wenig von den historisch interssanten Elementen, die ich erhofft hatte.