Ich gebe zu, ich bin für viele der aktuellen Buchtrend-Begriffe einfach zu alt. Was ist Cozy-Fantasy, dachte ich mir? Ich mag die Autorin und deshalb habe ich mich auf die Geschichte gefreut.
Und jetzt ...
Ich gebe zu, ich bin für viele der aktuellen Buchtrend-Begriffe einfach zu alt. Was ist Cozy-Fantasy, dachte ich mir? Ich mag die Autorin und deshalb habe ich mich auf die Geschichte gefreut.
Und jetzt weiß ich, was mit Cozy-Fantasy gemeint ist. Und im Falles dieses Buches "Spellshop" finde ich es ein tolle Untergenre. Es geht in diesem Buch nicht um einen action-beladenen Handlungsstrang. Es geht um den magischen Ort, die magischen Wesen, die magischen Zauber. Es geht um eine Heldin, die erst keine sein will aber eine sein muss, da sie Wesen und Menschen helfen möchte. Es geht um warmherzige Augenblicke, um ein Lächeln auf dem Gesicht der Leserschaft. Es geht darum, Werte wie Freundschaft und Mut hochzuhalten.
Mich konnte die Geschichte wirklich gut abholen und die vielen kleinen und großen Ideen, die vielen magischen Wesen, haben mir sehr gefallen.
Eine schöne Geschichte die ich ich weiterempfehlen möchte.
Ich schätze die Bücher von Tracy Chevalier und war sehr gespannt auf das neue Buch "Das Geheimnis der Glasmacherin". Die Aufmachung erhält schon mal die volle Punktzahl. Ein ausgesprochen schön gemachtes ...
Ich schätze die Bücher von Tracy Chevalier und war sehr gespannt auf das neue Buch "Das Geheimnis der Glasmacherin". Die Aufmachung erhält schon mal die volle Punktzahl. Ein ausgesprochen schön gemachtes Cover mit einem tollen Farbschnitt. Etwas für Buch-Ästheten.
Womit ich mich etwas schwer tat, war der erzählerische Kniff, der für meinen Geschmack etwas zu phantastisch war und nie erklärt wird. Nämlich, dass das Buch im 15.ten Jahrhundert beginnt und dann über die nächsten über 400 Jahre die Personen weitgehend die Selben bleiben. Ich nehme mal an, die Autorin wollte eine Generationen umfassende Geschichte über das Muranoglas erzählen aber den Leser nicht mit ständig wechselnden DarstellerINNEn verwirren.
Aber mich hat statt dessen dieser Modus Operandi verwirrt und auch wenn mir das Buch gut gefallen hat, sehr informativ und schön geschrieben ist, muss ich dafür ein Pünktchen abziehen. Mir wäre es anders lieber gewesen. Egal ob man nur ein,zwei Generationen erzählt hätte oder die Darsteller über die vielen Jahre neue gewesen wären. Da bin ich tatsächlich etwas altmodisch.
Lang, lang ist es her, dass ich "Das letzte Einhorn" von Peter S. Beagle gelesen habe. Schon damals hat mir gefallen, dass er eine ganz neue Geschichte erzählt, die alte - auch liebgewonnene - Vorurteile ...
Lang, lang ist es her, dass ich "Das letzte Einhorn" von Peter S. Beagle gelesen habe. Schon damals hat mir gefallen, dass er eine ganz neue Geschichte erzählt, die alte - auch liebgewonnene - Vorurteile aufbricht, die die gewohnten Pfade verlässt, in denen Einhörner meist wunderbar und unerreichbar sind, Prinzen auf weißen Pferden reiten und heldenhaft denken, Prinzessinnen schön, naiv und wehrlos sind, und in denen Drachen groß, feuerspeiend und sehr gefährlich dargestellt werden.
Hier sind die Drachen eher eine Plage, die man mit speziellen Drachenjägern - bessere Kammerjäger - bekämpfen möchte. Vor allem, da eine Hochzeit ansteht und da die Räume gesäubert sein sollen. Der Drachenjäger will eigentlich lieber Leibdiener sein, die Prinzessin ist genervt, dass sie immer im Hintergrund stehen soll, während der Prinz sie rettet und der Prinz muss noch sehr an seinem Heldenprofil arbeiten.
Wer sich also abseits des gängigen Genres mal mit einer schrägen und überraschenden Fantasygeschichte unterhalten lassen will, der ist hier goldrichtig.
Für mich hätte das Buch etwas umfangreicher und ausführlicher sein dürfen. Aber was für ein wundervolles Cover und was für eine nette Idee.
"The Windover View" heißt die wohl elitärste Zeitung der Welt. Nur eine Handvoll Milliardäre und Multimillionäre sind die Abonnenten, die James Henry Windover und ein Team exquisiter Journalisten mit gehaltvollen ...
"The Windover View" heißt die wohl elitärste Zeitung der Welt. Nur eine Handvoll Milliardäre und Multimillionäre sind die Abonnenten, die James Henry Windover und ein Team exquisiter Journalisten mit gehaltvollen Hintergrundinformationen und aufwendig recherchierten Fakten im Wirtschafts- und Wissenschaftsbereich versorgen. Die daraus entstanden Zeitungsartikel sollen den Kunden helfen, zukünftige Investitionen besser zu planen und ihr Geld zu mehren. Als eine neue Firma im Silicon Valley zu einer Informationsveranstaltung für Geldanleger lädt, wird James von seiner besten Klientin losgeschickt, das geheimnisvolle Unternehmen auf Herz und Nieren abzuklopfen und herauszufinden, um was es bei der Entwicklung einer neuen spektakulären Wissenschaft wohl gehen könnte.
Wie der Titel des Buches "Die Abschaffung des Todes" bereits verrät, geht es um eine ganz besondere Idee, wie jeder dem eigenen Tod - vor allem dem Tod des intellektuellen Individuums - ein Schnippchen schlagen könnte. Dabei spielt die Computertechnis wie auch die Neurologie eine entscheidende Rolle. Ich möchte gar nicht genau verraten, worum es geht. Nur soviel. Man muss sich auf diese wissenschaftliche Idee erst mal einlassen. Dann wird man vom Autor mit sehr vielen, teils sehr datailverliebten Infos gefüttert. Die muss man nicht alle verstehen. Ich habe verstanden, worum es geht und worin die Schwierigkeiten liegen. Das reicht vollkommen aus, um dem Thema zu folgen. Im letzten Drittel nimmt der vorher eher ruhige Erzählton Fahrt auf. Als klar wird, dass hinter grundlegenden Ideen der Firma eine dicke Lüge stecken könnte wird es für Windover und sein Team gefährlich.
Es handelt sich, meiner Meinung nach, um einen typischen Eschbach. Die Idee ist hochaktuell und zumindest teilweise durchaus in Bereichen, die die reale Wissenschaft derzeit erforscht. Der Autor hat diesmal besonders umfangreich recherchiert. Allerdings geht das manchmal auf Kosten des restliche Plots, der etwas langsam daherkam und bei dem einige wichtige Nebenfiguren in ihrem Potential nicht ganz ausgeschöpft wurden. Dadurch fehlte mir oft die Nähe zu den Darstellern. Das Ende möchte ich nicht verraten, ist aber für ich auch typisch für diesen Autor. Man mag es oder eben nicht. Ich bleibe Eschbach treu. Vor allem, da ich es mag, mir neue Ideen vorzustellen und mir die Zukunft in einer möglichen Variante zu zeigen.
Zuerst muss ich kurz etwas über die Print-Ausgabe schwärmen, denn die ist optisch wirklich der Burner. Eine farbliche Explosion, die mich magisch angezogen hat. Auch der Titel klang sehr vielversprechend, ...
Zuerst muss ich kurz etwas über die Print-Ausgabe schwärmen, denn die ist optisch wirklich der Burner. Eine farbliche Explosion, die mich magisch angezogen hat. Auch der Titel klang sehr vielversprechend, also nichts wie rein ins diese Welt aus Licht und Dunkelheit. Erzählt wird aus zwei Perspektiven. Zum einen ist da die Lichtweberin Talasyn und als ihr Gegenpart der Kronprinz des Nachtimperiums Alaric. In der ersten Hälfte sind die beiden erbitterte Feinde und es macht Spaß jeweils die Sicht des anderen mitzuverfolgen. Man merkt bald, dass sie zu ihren politischen Positionen von Geburt quasi gezwungen sind. In der zweiten Hälfte stellen beide dann fest, dass ein Agreement vielleicht den Krieg beenden könnte. Aber will man das wirklich? Werden die verfeindeten Fraktionen es zulassen? Wie sich annähern, wenn Hass und Feindschaft so lange gelebt wurden?
Der Erzählstil ist sehr angenehm lesbar. Man fliegt nur so über die Seiten. Schön fand ich auch, dass die Annäherung der verfeindeten Parteien nicht schlagartig geht sondern mit vielen Hürden und Zweifeln beschrieben wird. Die Geschichte hätte vielleicht ein wenig mehr Action vertragen können. Aber zum Ende hin steigt die Spannung nach einer ruhigen Phase wieder an und ich würde sehr gerne möglichst bald erfahren, wie die Geschichte weitergeht.