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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2020

zweiter Band mit leichten Schwächen

Children of Virtue and Vengeance
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Es handelt sich bei Flammende Schatten um den zweiten Band einer Reihe von Tomi Adeyemi. Nach dem euphorisch gefeierten und wundervoll neuartigen ersten Teil war ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung. ...

Es handelt sich bei Flammende Schatten um den zweiten Band einer Reihe von Tomi Adeyemi. Nach dem euphorisch gefeierten und wundervoll neuartigen ersten Teil war ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Aber wie so oft bei zweiten Bänden wurde ich etwas enttäuscht, denn erst mal hatte ich das Gefühl, die Luft ist raus aus der Geschichte. Trotz häufigem Wechsel der Erzählperspektive wollte sich lange keine Spannung einstellen und auch kein richtiger Rhythmus. Erst nach gut einem Drittel wurde das besser. Die zwei Hauptdarstellerinnen sind stärker geworden und das ist auch nötig, denn ihre Gegnerin hat nun auch mehr Macht und setzt alles daran, ihre Ziele durchzusetzen. Der männliche Part ist mit Inan gut besetzt auch wenn der Junge etwas selbstbewusster sein könnte. Er sitzt ständig zwischen allen Stühlen und kann nicht wirklich aus dem Schatten der Mutter hervortreten. Vielleicht wird das ja im dritten Teil noch was mit dem jungen Mann.

Am Ende war ich dann doch ganz zufrieden mit der Story und bin gespannt darauf, ob Die Autorin im dritten Band die Saga zu einem schönen Ende bringen kann.

Das Cover ist herausragend und ich muss unbedingt die Print-Version erstehen.

Veröffentlicht am 06.05.2020

toller Histo

Die Kinder von Nebra
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Worum geht es bei "Die Kinder von Nebra"?

Um die Himmelsscheibe von Nebra, die vor einigen Jahren entdeckt wurde und die die Phantasie aber auch die Forschung der Historiker neu beflügelt hat. Wie lebten ...

Worum geht es bei "Die Kinder von Nebra"?

Um die Himmelsscheibe von Nebra, die vor einigen Jahren entdeckt wurde und die die Phantasie aber auch die Forschung der Historiker neu beflügelt hat. Wie lebten die Menschen vor 4000 Jahren auf europäischen Boden? Wie entwickelten sich Kultur und Glauben, wie fortschrittlich waren Ackerbau, Städtebau und Gesellschaftswesen? Wer hat die Himmelsscheibe geschmiedet und wozu diente sie? All diese Fragen und noch viel mehr werden in diesem Roman beantwortet. Auch wenn vieles sicherlich nur Vermutungen sind, so erfährt man am Schluss doch in einem wunderbaren Nachwort, dass Ulf Schiewe nicht ins Blaue hinein fabuliert hat, sondern ausgiebig recherchiert und aus seinem Wissen logisches Schlüsse gezogen hat, die er in dieser Geschichte dann umgesetzt hat.


Was hat mir besonders gefallen?

Der Roman ist ein Rundrum-Wohlfühl-Programm. Also soll heißen, er hatte alles, was ein guter Histo braucht und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Nahbare Darsteller die glaubwürdig agieren und deren Gedankenwelt, deren Amibitionen und Wünsche und Träume ein lebhaftes Bild ergaben, so dass sie schnell zu Freunden wurden. Dem gegenüber gab es auch ein paar Herren, die man aus ganzem Herzen verachten konnte und die zwar Angst und Schrecken verbreiteten, die aber doch zum Großteil ihrer gerechten Strafe am Ende nicht entgingen. Die zentrale Rolle der Himmelsscheibe und des damaligen Götterkultes ist sehr interessant umgesetzt. Hier hat sich Ulf Schiewe ganz besondere Mühe gegeben und mich voll und ganz überzeugt. Ja, genauso könnte es gewesen sein. Ich habe auch allerlei Wissenswertes über die damalige Zeit erfahren und war überrascht, wie fortschrittlich die Leute damals bei manchen Dingen schon waren. Auch das Ende ist so, wie man es sich als Leser wünscht. Eine runde Sache.


Was hat mir nicht so gefallen?

Mir fällt nichts ein. Sicherlich gibt es ein paar Wendungen, die man so schon früh in der Geschichte erahnt. Aber eigentlich tut das dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ich bezeichne Ulfs Bücher gerne als süffig und kraftvoll. Und sehr gut lesbar.


Meine Bewertung also?

Gerne alle Punkte. Die tolle Aufmachung, die spannende Geschichte und als Zuckerl eine Leserunde mit dem Autor himself mit jeder Menge toller Zusatzinfos. Wie immer eine Freude für mich.

Veröffentlicht am 05.05.2020

nette Geschichte

Pandatage
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An diesem Buch hat mich wirklich alles angesprochen, deshalb habe ich es mir besorgt. Ein sehr schönes Cover, ein ungewöhnlicher Titel und ein Klappentext, der Gefühl und Humor verspricht. In weiten Teilen ...

An diesem Buch hat mich wirklich alles angesprochen, deshalb habe ich es mir besorgt. Ein sehr schönes Cover, ein ungewöhnlicher Titel und ein Klappentext, der Gefühl und Humor verspricht. In weiten Teilen habe ich auch bekommen, was ich mir erhofft habe.

Danny Maloony wurschtelt sich so durchs Leben seit seine Frau vor einem Jahr tödlich verunglückt ist. Eigentlich ist es vor allem sein kleiner Sohn Will, der ihn morgens noch zum Aufstehen bringt, denn er hat den Schicksalsschlag nicht verarbeitet. Dem kleinen Jungen geht es ähnlich, denn seit diesem Drama, bei dem er als Beifahrer dabei war, spricht er nicht mehr.

Danny ist ein ziemlich verpeilter und doch phasenweise total lebensuntüchtiger Mann und deshalb ist es keine große Überraschung, als er seinen Job verliert und auch keinen neuen findet. Hier muss ich einschieben, dass ich Typen wie ihn eigentlich nicht besonders mag. Er ist sein Leben lang zu faul gewesen, etwas zu lernen und drückt sich gerne mal vor Verantwortung und vor dem Ernst des Lebens. Und er ist eigentlich auch kein besonders guter Vater. Er sorgt nur notdürftig für das körperliche und seelische Wohl des Kindes. Das störte mich sehr und hat mich nicht gerade für ihn eingenommen.

Dann beschließt er als letzte Idee um an Geld zu kommen, dass er ein tanzender Pandabär im Park wird, der dadurch zu so viel Geld kommt, dass er die Miete bezahlen kann. Ein schwieriges, wenn nicht gar aussichtloses Unterfangen. Er ist nicht komisch und er kann nicht tanzen.

Wie im Klappentext beschrieben schafft er statt dessen anderes. Er schafft, seinen Sohn aus der Sprachlogiskeit und Trauer zu holen - und sich selber damit auch irgendwie. Die Möglichkeit, einen Neustart zu schaffen, ist plötzlich wieder in greifbare Nähe gerückt. Mehr erzähle ich jetzt nicht von der Storyline.

Die Sprache ist angenehm und hat sehr viel Situationskomik und Wortwitz - das mag ich beides.
Wie gesagt störte mich nur das Wesen des Hauptdarstellers und auch wenn er eine Entwicklung mitmacht so finde ich doch bis zum Schluss, dass er nicht der Vater ist, den der kleine Will eigentlich brauchen würde. Aber das ist sicherlich auch irgendwie realistisch.

Veröffentlicht am 05.05.2020

guter Krimi

Die Herren der Zeit
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Der Kraken ermittelt zum dritten und voraussichtlich letzten Mal. Schade eigentlich, denn ich mag Krimis, die in fernen Ländern spielen, weil sie neben den Mordermittlungen auch etwas über das Land und ...

Der Kraken ermittelt zum dritten und voraussichtlich letzten Mal. Schade eigentlich, denn ich mag Krimis, die in fernen Ländern spielen, weil sie neben den Mordermittlungen auch etwas über das Land und die Leute erzählen. Und gerade bei den Krimis von Saenz kam da einiges rüber. Diesmal sogar noch etwas mehr, denn der Krimis spielt in weiten Teilen ein paar hundert Jahre in der Vergangenheit, wo über das Buch "Die Herren der Zeit" berichtet wird und über die Morde, die als Blaupause für die Morde in der Gegenwart genommen werden. Diesmal ist auch noch eine größere Portion Privatleben mit dabei, das mochte ich auch.

Wie andere schon beschrieben haben, habe auch ich mit den Namen der Akteure so meine liebe Not. Ich hätte nie gedacht, dass die so komplizierte Namen haben. Aber ansonsten ein guter Kriminalroman mit einem beängstigend grausamen Mörder, einem hartnäckigen Kommissar und eines an Spannung und Action.

Veröffentlicht am 05.05.2020

Lieblingsfantasy

Das Reich der Grasländer 1
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Jedes Mal wieder ist es eine große Freude für mich, wenn ich nach Osten Ard zurückkehren darf. Und inzwischen habe ich mich auch daran gewöhnt, dass Simon und Miriamel nicht nur erwachsen sondern sogar ...

Jedes Mal wieder ist es eine große Freude für mich, wenn ich nach Osten Ard zurückkehren darf. Und inzwischen habe ich mich auch daran gewöhnt, dass Simon und Miriamel nicht nur erwachsen sondern sogar schon Großeltern sind. Auch wenn sie manchmal noch die gleichen ungestümen Kindsköpfe sind, wie früher. Aber viel haben sie auch ihrem Enkel Morgan vererbt. Jetzt ist er es, der durch die Wälder irrt und einen Freund an seiner Seite braucht. Der unvernünftig und blauäugig in ein Abenteuer getappt ist, welches ihn das Leben kosten könnte.

Und wieder einmal wollen die Nornen die Menschenvölker vernichten. Hier möchte ich erwähnen, dass mir in der neuen Reihe diese Sichtweise besonders gefällt, denn die Nornen haben so viel an Facetten gewonnen, wie nie zuvor und sie sind inzwischen nicht mehr "nur" das feindliche Volk sondern es gibt einige unter ihnen, die gerade still und heimlich mein Herz erobert haben. Auch mit ihrer seltsam kühlen Art.

Ansonsten bleibt Tad Williams sich treu und enttäuscht seine Leser nicht. Wieder gibt es viele Darsteller und wieder springt er hin und her zwischen den Erzählsträngen. Da darf man nicht ungeduldig werden und nicht oberflächlich lesen. Aber dafür bekommt man ja auch wirklich Fantasy vom Feinsten geboten.

Schade, dass das Buch mal wieder geteilt wurde und ich so warten muss, bis ich erfahre, wie das mit dem Reich der Grasländer weitergeht. Andererseits auch schön, denn so bleibt die Spannung hoch und das Leseerlebnis wird verlängert. Ich könnte ja mal die Vorgänger anhören. So zur Überbrückung.