eine dystophishe Parabel
Mein Name ist Monster„Mein Name ist Monster“ ist eine Dystophie. Aber irgendwie ist es auch eine Robinson Crusoe Geschichte. Eine junge Frau überlebt als einzige auf der Erde und hat einen ungebrochenen Lebenswillen. Als sie ...
„Mein Name ist Monster“ ist eine Dystophie. Aber irgendwie ist es auch eine Robinson Crusoe Geschichte. Eine junge Frau überlebt als einzige auf der Erde und hat einen ungebrochenen Lebenswillen. Als sie ein junges Mädchen trifft – fast noch ein Kind – nimmt sie die Kleine unter ihre Fittiche. Sie schwankt zwischen dem Gefühl, die Kleine zu beschützen, und dem Wunsch, sich selbst und ihre Gefühle zu schützen, sollte dem Mädchen etwas zustoßen. Dass äußert sich u.a. darin, dass sie die Kleine Monster nennt und damit ihre ambivalente Beziehung signalisiert.
Das Buch schildert den Überlebenskampf der beiden Protagonistinnen. Andere Menschen spielen keine Rolle. Es scheint auch keine Aussicht zu geben, dass noch weitere Überlebend gefunden werden. Die Kommunikation der Darstellerinnen ist anfangs spröde und Monster tut einem fast ein wenig leid. Im Laufe der Geschichte ändert sich das und man merkt, wie die beiden zusammenwachsen.
Eigentlich geht es um die großen Fragen des Lebens. Was ist wirklich wichtig fürs Menschsein und fürs Überleben. Wie stark sind Menschen, die in solchen Ausnahmesituationen auf das Minimum an Technik oder Zivilisation zurückgeworfen werden. Einige Fragen bleiben unausgesprochen. Wie soll die Menschheit mit diesen zwei Frauen überleben? Soll sie gar nicht überleben? Darum geht es wohl auch nicht bei diesem Buch. Das merkt man auch daran, dass der Zusammenbruch kaum geschildert und fast nebensächlich ist. Auch die Vergangenheit spielt eine untergeordnete Rolle.
Ich habe das Buch in Zeiten von Corona gelesen. Keine Angst, es ist kein depressives Buch. Es macht irgendwie Mut. Der Mensch kann alles überstehen. Das war für mich die wichtigste Botschaft.