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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2019

happy-ending-book

Nächte, in denen Sturm aufzieht
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Mit diesem Buch hat der Verlag fast alles richtig gemacht.

Mein größter Kritikpunkt ist die Werbestrategie, ein Buch mit einem neuen kongenialen Cover und einem sehr schönen Titel herauszubringen OHNE ...

Mit diesem Buch hat der Verlag fast alles richtig gemacht.

Mein größter Kritikpunkt ist die Werbestrategie, ein Buch mit einem neuen kongenialen Cover und einem sehr schönen Titel herauszubringen OHNE explizit darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Geschichte handelt, die bereits vor 10 Jahren geschrieben und veröffentlich wurde. Damit tut man weder der Autorin noch dem geneigten Leser einen Gefallen. Ich hatte das Glück, das Buch noch nicht zu kennen und durfte es in einer Leserunde für mich entdecken.

Wer Jojo Moyes Bücher schätzt, wird sie auch in diesem Roman mit ihrer einfühlsamen und warmen Sprache wiederfinden. Das Setting in Australien und der Dreh-und Angelpunkt „Lebensraum Meer“ sind hervorragend gewählt und haben mir gut gefallen. Wer mag es nicht, wenn Wale und Delphine durch eine Geschichte schwimmen. Durch starke Nebenfiguren, die den Hauptdarstellern ab und zu glatt den Rang ablaufen, wird die Story lebhaft und abwechslungsreich.

Nicht verschweigen will ich, dass die Handlung ziemlich vorhersehbar ist und keine großen Überraschungen bereithält, bis auf eine, die für mein Gefühl nicht wirklich glaubwürdig und deshalb fast zu viel war. Und Freundinnen des Happy-End-Feelings kommen voll auf ihre Kosten. Dennoch fühlte ich mich wohl mit der Lektüre und habe das Buch sehr gerne gelesen.

Für ein Frühwerk von Moyes immer noch eine Leseempfehlung wert. Gefühlvoll und mit einer Ahnung, wie ihre weiteren Romane mich erfreuen werden.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Toller Erstling

Als die Tage ihr Licht verloren
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Wir befinden uns mitten in der Nazizeit „Als die Tage ihr Licht verloren“. Drei junge Frauen stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Zwei Schwestern, Linda und Gitte, die gerade herausfinden, wo sie ihr ...

Wir befinden uns mitten in der Nazizeit „Als die Tage ihr Licht verloren“. Drei junge Frauen stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Zwei Schwestern, Linda und Gitte, die gerade herausfinden, wo sie ihr Lebensweg hinführen soll, und das Nachbarsmädel, Lene, eine gute Freundin, etwas naiv aber eigentlich einfach ein Kind ihrer Zeit. Während die Liebe die Gefühle durcheinander wirbelt, verändert sich um sie herum Deutschland. Und als erst der Krieg beginnt und dann die Nazis beginnen, die Daumenschrauben anzuziehen und mit Erlässen und Gesetzen Maßstäbe für „Lebensunwertes Leben“ setzen, bröckelt die heile Welt und Furcht und Bedrohung halten Einzug. Vor allem Linda trifft es hart, als ihr Mann nicht von der Front zurückkommt und sie durch eine tiefe Depression die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zieht.

Ein schwieriges Stück Zeitgeschichte, welches Stephanie von Hayeck für ihren Erstlingsroman gewählt hat. Die Fakten und Daten der Nazi-Methoden werden sehr rational und klar geschildert und sind für mich immer noch unfassbar, obwohl das Alles natürlich nichts Neues für mich war. Die Mischung zwischen der Empathie, die man für die drei Frauen auf unterschiedliche Weise empfindet, und dem Grauen, welches die Beschreibungen über die Tötungsmaschinerie auslösen, rütteln den Leser ganz schön durch. Ein bewegendes Buch, welches nicht beschönigt und mich auch nach dem Ende noch ziemlich lange beschäftigt hat.

Stephanie Hayek erzählt eindringlich und schafft es, Hauptdarstellern aber auch Nebenfiguren lebhafte Charaktere zu geben, mit denen man mitfiebert und die einem nahe kommen in einer sehr spannenden Geschichte. Volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 17.02.2019

bewegend und sehr spannend

Wenn die Nacht in Flammen steht
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Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Buch von Anita Shreve gelesen habe. Nach ihren ersten Büchern wie "Das Gewicht des Wassers", die mich hellauf begeistert hatten, kamen einige, die ...

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Buch von Anita Shreve gelesen habe. Nach ihren ersten Büchern wie "Das Gewicht des Wassers", die mich hellauf begeistert hatten, kamen einige, die mir nicht so gut gefallen hatten. Es wurde Zeit, der Autorin wieder mal eine Chance zu geben und diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Mit "Wenn die Nacht in Flammen steht" gelingt Shreve erneut ein Pageturner, den ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe.

Shreves Stärke ist das Beschreiben zwischenmenschlicher Gefühle aber auch entscheidende Umbrüche im Charakter der Menschen, oft hervorgerufen durch dramatische äußere Ereignisse. Hier ist es ein verheerendes historisch belegtes Feuer, welches der jungen Ehefrau und Mutter Grace den Mann und sämtliches Hab und Gut nimmt. Weil die Umstände sie dazu zwingen aber auch, weil in ihr schon lange mehr geschlummert hat als eine brave Hausfrau und Ehefrau, wächst sie über sich hinaus und beweist eine Stärke und einen Mut, der den Leser gleichermaßen rührt wie begeistert.

Ein Buch über eine starke Frau, die sich durch ein großes Unglück nicht aus der Bahn werfen lässt. Bewegend und extrem spannend und für mich ein Lesehighlight, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.02.2019

unterhaltsam

Der Klang der Täuschung
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Mary E. Pearson gewährt ihrer treuen Leserschaft einen erneuten Blick in die bekannte Welt aus „Chroniken der Verbliebenen“. Alle Fans wird es freuen aber auch Quereinsteiger werden ihren Spaß haben.

Kazimirah ...

Mary E. Pearson gewährt ihrer treuen Leserschaft einen erneuten Blick in die bekannte Welt aus „Chroniken der Verbliebenen“. Alle Fans wird es freuen aber auch Quereinsteiger werden ihren Spaß haben.

Kazimirah ist eine Rahtan, eine königliche Kämpferin. Sie begibt sich mit zwei Gefährtinnen an den Hof der Familie Ballenger um dort einen Spion zu entlarven. Durch eine Entführung wird sie schicksalshaft an den neuen Herrscher Jase gekettet und die beiden können nur gemeinsam ihre Flucht überleben. In diesen aufregenden Tagen sind die beiden sich schnell näher gekommen und haben Gefühle füreinander entwickelt. Gerettet und zurückgekehrt müssen die beiden aber erkennen, dass sie weder ganz ehrlich zueinander waren noch eine Rahtan und ein Ballenger bei all den politischen Wirren einfach so eine Verbindung eingehen könnten.

Man merkt, dass die Autorin diesmal schneller zur Sache kommen möchte. Der Spannungsbogen ist stark ansteigend und obwohl es natürlich auch das typische Liebes-Hin-und-Her gibt, schreitet die Handlung stringent voran. Für Leser, die es nicht so mit langen Serien und grausamen Cliffhangern haben; die kann ich beruhigen. Das Finale ist rundrum eine abgeschlossene Sache und die Aussichten für Band zwei und die losen Enden sind moderat gehalten.

Kazi und Jase sind ein nettes Paar. Vor allem zusammen funktionieren sie sehr gut. Man erfährt auch einiges über die Geschichte des Landes und bekommt eine Idee, dass es sich bei dieser ganzen Serie vielleicht gar nicht um Fantasy sondern sogar um eine Art SF handeln könnte. Eine interessante Idee, die ich im nächsten Band im Auge behalten werde.

Solide Story und für junge und junggebliebene Leser eine schöne Geschichte.

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Veröffentlicht am 24.01.2019

Meller die Zweite

Blutacker
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Durch die spektakuläre Aufklärung des Angstmörderfalles hat sich der Rechtsanwalt Nicholas Meller einen Namen gemacht. Als ein Paketbote ermordet wird, der an ihn ein Päckchen hätte liefern sollen, wird ...

Durch die spektakuläre Aufklärung des Angstmörderfalles hat sich der Rechtsanwalt Nicholas Meller einen Namen gemacht. Als ein Paketbote ermordet wird, der an ihn ein Päckchen hätte liefern sollen, wird nicht nur die Polizei auf ihn aufmerksam. Was war in dem Paket? Wer wollte die Auslieferung verhindern und worin ist Nicholas verwickelt. Der hofft erst mal, das Ganze wäre nur ein Irrtum. Er kann sich keinen Reim darauf machen und ist auch weit mehr damit beschäftigt, neue, prominente, zahlungskräftige Kunden an Land zu ziehen und sich in der High Society zu etablieren.

Nina, Nicholas Freundin, steckt beziehungstechnisch und auch mit ihrem Studium in einer Sinnkrise. Außerdem hat sie immer noch an den schrecklichen Ereignissen mit dem Angstmörder zu knabbern.

„Blutacker“ ist der zweite Band dieser Reihe und es ist ein knappes Jahr vergangen seit den Ereignissen aus dem ersten Teil. Die Hauptdarsteller haben sich in dieser Zeit weiterentwickelt und man muss sie als Leser tatsächlich ein bisschen neu kennen lernen. Nicholas kommt dabei erst mal nicht ganz so gut weg, da er sich von dem Geld, welches er inzwischen verdient und den Mandanten, die ihn beauftragen, blenden lässt. Erst als er anfängt nachzuforschen, was denn hinter dem Mord stecken könnte und ihm bewusst wird, dass nicht nur er sondern auch Nina in unmittelbarer Gefahr sein könnten, da kommt der alte Nicholas wieder zum Vorschein.

Lorenz Stassen erzählt mit Tempo und Witz und schafft es, den Leser zu fesseln und ihm doch nicht zu viel zu verraten, und so bis zum Schluss noch Überraschungen bereit zu halten. Beim Showdown wird es für Nicholas wieder richtig gefährlich.