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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2016

mystisch

Noah will nach Hause
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Janie lässt sich im Urlaub in der Südsee auf einen heißen Flirt ein und wird schwanger. Obwohl sie nicht mal den richtigen Namen des Vaters kennt, bekommt sie das Kind und zieht den kleinen Noah alleine ...

Janie lässt sich im Urlaub in der Südsee auf einen heißen Flirt ein und wird schwanger. Obwohl sie nicht mal den richtigen Namen des Vaters kennt, bekommt sie das Kind und zieht den kleinen Noah alleine groß. Aber schon bald entwickelt der Kleine ungewöhnliche Verhaltensweisen. Jeden Abend weint er nach einer Mutter. Er meint damit nicht sie. Außerdem entwickelt er eine schwere Wasserphobie. Er will weder Baden noch sich die Hände oder Haare waschen. Im Kindergarten fällt er bald negativ auf mit seinem Verhalten und als er seltsame Dinge erzählt, möchte die Leiterin sogar das Jugendamt einschalten.

Janie ist verzweifelt. Sie versucht es mit verschiedenen Therapeuten aber alle sind ratlos und schließlich wollen sie Noah einfach mit Medikamenten ruhig stellen. Bis sie von Jerome Anderson einen Artikel liest. Der beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Theorie von der Wiedergeburt und hat schon einige Fälle von Kindern behandelt, die durch ihr ungewöhnliches Verhalten vermuten lassen, dass es eine Reise der Seele in neue Körper wirklich geben könnte. Ist das die Lösung?

Die Geschichte wird immer wieder von Zeitungsausschnitten und Berichten unterbrochen, in denen von Kindern aus aller Welt erzählt wird, die scheinbar wiedergeboren wurden. Die Dinge wissen, die sie nur aus einem anderen Leben wissen können.

Interessant war an diesem Buch, dass man in ein ungewöhnliches Thema hineingezogen wird und der Erzählstil stellenweise einem wissenschaftlichen Buch entspricht. So wird vermittelt, dass etwas Wahres, reales an der Sache dran ist und man fängt an darüber nachzudenken, ja sogar im Internet darüber zu recherchieren. Dennoch bleibe ich bei den Ungläubigen, die dahinter trotz allem eine andere profanere Erklärung suchen. Der Schreibstil war gut lesbar, Noah und seine Mutter wurden glaubwürdig geschildert. Das Ganze war mit teilweise fast etwas zu mystisch. Aber unterhaltsam.

Veröffentlicht am 26.11.2016

unglaubwürdig

Eden
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Es handelt sich bei Eden um den zweiten Fall dieser Reihe. Aber auch als Quereinsteiger hat man wenig Probleme mitzukommen. Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar, mir war er zu einfach und ohne große ...

Es handelt sich bei Eden um den zweiten Fall dieser Reihe. Aber auch als Quereinsteiger hat man wenig Probleme mitzukommen. Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar, mir war er zu einfach und ohne große Vielfalt. Ein Krimi muss sicher kein literarisches Meisterwerk sein, aber die Dialoge sind manchmal wirklich fürchterlich holprig und es wird mehr Wert auf coole Sprüche, flapsige Späße und Kraftausdrücke gelegt als auf eine wirkliche Unterhaltung. Die blieb ebenso oberflächlich wie ich die Beschreibungen der Charaktere empfand. Ich konnte die Motivationen der Personen, vor allem der „Guten“ überhaupt nicht nachvollziehen und deshalb kamen sie entweder unglaubwürdig oder sehr unsympathisch rüber, was wahrscheinlich gar nicht so von der Autorin gewünscht war.

Der Kriminalfall ist einfach gestrickt. Eden schleust sich zu diesem Zweck bei den „Bösen“ ein. Dies ging mir viel zu einfach. Wie überhaupt Eden und Erik alles zu gelingen scheint, was irgendwann etwas langweilig und ermüdend wird. Ich habe mich nach der Hälfte nur noch mühsam zum Fertiglesen zwingen können.
Eden, Erik und Hades sind ein ungewöhnliches Gespann. Und ungewöhnlich ist wohl das Hauptaugenmerk der Autorin. Es geht ihr weniger um eine realistische Handlung oder lebensechte Charaktere sondern mehr um das Spektakel und darum, dass ihre Protagonisten nur ja nicht normal und durchschnittlich erscheinen. Zumindest das gelingt ihr tadellos.

Veröffentlicht am 22.11.2016

spannender Abenteuerroman

Krone des Schicksals
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„Ein aufregender Abenteuerroman rund um die Machtkämpfe der Staufer und den berühmtesten Dichter des Mittelalters“. So verspricht es im neuesten Werk Richard Dübells „Krone des Schicksals“ der Klappentext. ...

„Ein aufregender Abenteuerroman rund um die Machtkämpfe der Staufer und den berühmtesten Dichter des Mittelalters“. So verspricht es im neuesten Werk Richard Dübells „Krone des Schicksals“ der Klappentext. Ich bin positiv überrascht, dass endlich mal dem Käufer und Leser genau das geboten wird, was der Kurztext verspricht. Es handelt sich nicht um einen historischen Roman im eigentlichen Sinne. Also natürlich spielt es im Dreizehnten Jahrhundert und es kommen einige namhafte reale Persönlichkeiten vor, die durchaus auch Hauptrollen einnehmen. Und der lose Rahmen ist in der Geschichte verankert, wie die meisten Dübell-Bücher. Aber der Ehrlichkeit halber muss man sagen, dass es vor allem ein Abenteuerroman ist, mit ziemlich viel literarischer Freiheit und einigen Punkten, die für manchen Leser fast ins fantastische gehen könnten.
Walther von der Vogelweide und drei seiner engsten Freunde sind in den Raub eines wertvollen Edelsteines verwickelt, des Orphanus, einer Art Stein der Weisen, der dem Träger, so er denn hochherrschaftlichen Geblüts ist, Macht und Ruhm verspricht. Dem Unbefugten droht allerdings großes Unglück, ja sogar der Tod. Als König Philipp stirbt, geht der Stein scheinbar verloren. Walther hat da aber schon ganz andere Sorgen, denn er verliert nach dem von ihm verehrten König auch die Liebe seines Lebens und verkriecht sich fern vom Hof die nächsten 20 Jahre in seinem Schneckenhaus. In der schwärzesten Nacht seines Lebens ist er auch überraschend zu einem kleinen Pflegekind gekommen. Der Junge Laurin wächst unter seinen Fittichen auf und weiß nicht, wer Mutter und Vater wirklich sind. Aber das sind nicht die einzigen Verwicklungen, in die Walther verstrickt ist und als er nach der langen Zeit von König Friedrich beauftragt wird, den Stein wieder zu finden und dem rechtmäßigen Herrscher zu übergeben, setzt er eine wilde Verfolgungsjagd in Gang. In die abenteuerliche Suche ist neben Walther und seinen treuen Freunden auch Laurin, eine verflossene Liebschaft von Walther und die junge Valeria verwickelt.
Man sollte in diesem Buch nicht alle historischen Dinge auf die Goldwaage legen. Ob es wirklich eine Organisation wehrhafter Frauen gegeben hat, die den Orphanus vernichtet sehen wollten, ist für mich sehr fraglich. Auch die diversen Nebenfiguren sind teilweise sicherlich entweder frei erfunden oder zumindest ihre Handlungen höchst fraglich. Es geht auch nicht darum, hier geschichtstreu und lehrreich dem Leser etwas nahezubringen. Es geht wohl vielmehr darum eine spannende, actionreiche, unterhaltsame Story zu erzählen. Dabei kommen auch Dübells Wortwitz und Situationskomik nicht zu kurz und die lebhaft und liebenswert beschriebenen Akteure wachsen einem ans Herz und man folgt der Suche nach dem Edelstein mit Vergnügen und Interesse.
Ich wurde sehr gut unterhalten und vergebe 4 Sterne mit Tendenz nach oben.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Sehr gute Fortsetzung

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Eine Fackel im Dunkel der Nacht ist die sehnlichst erwartete Fortsetzung des ersten Teiles der „Elias & Laia“- Reihe - Die Herrschaft der Masken. Schnell ist man wieder im Geschehen drinnen, denn es geht ...

Eine Fackel im Dunkel der Nacht ist die sehnlichst erwartete Fortsetzung des ersten Teiles der „Elias & Laia“- Reihe - Die Herrschaft der Masken. Schnell ist man wieder im Geschehen drinnen, denn es geht spannend und mit viel Aktion nahtlos weiter. Elias und Laia sind auf der Flucht aus den Tunneln. Nur knapp können sie den Häschern der Kommandantin entkommen. Ihre Flucht führt sie durch die Wüste auf dem Weg nach Kauf, wo Laia`s Bruder in Gefangenschaft auf Befreiung hofft. Elias hat für Laia den Imperator verraten und sein Leben als Maske aufgegeben. Deshalb ist auf seinen Kopf jetzt eine Belohnung ausgesetzt und er wird von den Masken gejagt. Leider auch von seiner einstigen engsten Freundin Helena. Aber es gibt noch andere, die den Beiden böses wollen und sich oft hinter der Maske guter Freunde zu verbergen wissen.

Was mir gefallen hat?

Unter der Masse an Dystophien und Fantasiereihen ragt Elias und Laia wohltuend heraus. Dies liegt nicht nur an den starken Charakteren und der sehr spannenden Handlung, sondern meiner Meinung nach vor allem, an dem kraftvollen unterhaltsamen Erzählstil, den die Autorin Sabaa Tahir verwendet um ihre Geschichte dem Leser nahe zu bringen. Sie transportiert die Gefühle der Protagonisten und legt ein hohes Tempo vor, so dass keine Langeweile aufkommt und man atemlos weiterliest.

Eine weitere Stärke sind natürlich die Figuren, die durch die Bank über positive und negative Eigenschaften verfügen, die teilweise auch sehr geheimnisvolle Motive für ihre Handlungen haben oder ganz offensichtlich etwas zu verbergen haben, wodurch die Neugierde angeschürt wird. Schön sind die Entwicklungen der Persönlichkeiten, die Veränderungen, der Wandel der Beziehungen und dass zwei Charaktere am Ende ihre Rollen total auf den Kopf stellen. Soll heißen, dass ein Guter nicht der ist, der er vorgibt und ein eigentlich negativ besetzter Charakter sich als überraschender Freund entpuppt.

Neben diesen personellen hat die Autorin aber noch jede Menge andere Überraschungen parat und jagt den Leser durch ein Wechselbad der Gefühle und Hoffnungen. Das macht einfach großen Spaß und lässt immer wieder Raum für Neues. Das Buch hat einige grausame oder sehr tragische Szenen ist also sicherlich nichts für Leser unter dem empfohlenen Mindestalter von 14. Aber es hat natürlich auch eine gehörige Portion Liebe und Freundschaft und schreckt auch nicht vor den ganz großen Gefühlen zurück. Aber auf angenehme Weise verpackt. Frei von Kitsch.

Was mir nicht gefallen hat?

Dass es so schnell zu Ende gelesen war. Dass es natürlich trotz des durchaus gelungenen Schlusses mehr als einen kleinen Cliffhanger hat. Dass der nächste Teil mindestens ein Jahr auf sich warten lassen soll und ich jetzt wieder ewig warten muss, bis diese tolle Reihe endlich weitergeht.

Fazit:

Volle Punktzahl. Der zweite Teil kann das Niveau vom ersten halten und macht sehr große Lust auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 20.11.2016

Buchhighlight

Und unter uns die Welt
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Maiken Nielsen schreibt in ihrem neuen Buch die wahre Geschichte ihres Großvaters Christian Nielsen auf, der als Offizier auf dem Zeppelin Hindenburg dessen dramatisches Ende bei der Landung in New York ...

Maiken Nielsen schreibt in ihrem neuen Buch die wahre Geschichte ihres Großvaters Christian Nielsen auf, der als Offizier auf dem Zeppelin Hindenburg dessen dramatisches Ende bei der Landung in New York miterlebte. Dieser Roman ist keine reine Autobiographie. Die Autorin nimmt sich sowohl die Freiheit, Leerstellen in der Biographie von Christian mit eigenen Ideen zu füllen, als auch in lebhaften Bildern von den ersten Pionieren in der Zeppelin-Luftfahrt zu erzählen und von ihren abenteuerlichen ersten Flügen rund um die Welt.
Es ist eine Zeit des Umbruchs. Eine Ära der Entdeckungen und Erfindungen aber auch eine, in der der Nährboden gelegt wird für Hitler und den zweiten Weltkrieg. Die Autorin lässt uns mit der Graf Zeppelin über Russland fliegen und in Japan zwischenlanden. Wir erreichen mit den mutigen Fliegern Südamerika und New York, sind mitten drinnen in großen Börsencrash und begegnen Thomas Mann und Herrmann Göring. Das Herz eines ambitionierten Histo-Lesers wird hier höherschlagen.

Zuerst aber dürfen wir mit dem jungen Christian Nielsen seine Insel Sylt entdecken, lernen seine liebenswerte Familie kennen und landen auf einem Segelschiff welches in einem Unwetter in Seenot gerät. Aber Christian überlebt, wagt sich ein weiteres Mal auf ein Segelschiff zu einer großen Segeltour rund um die Welt und er beginnt zu träumen von der Luftfahrt, die er sich als noch größeres Abenteuer und Ziel seiner beruflichen Karriere wünscht. Stück für Stück nähert er sich seinem Lebenstraum.

In New York begegnet ihm auch eine junge Amerikanerin. Und der kurze Blick, den er auf sie erhascht, lässt ihn nicht mehr los und er ist fasziniert, ja verliebt, ohne die Frau zu kennen oder zu wissen ob er sie je wiedertreffen wird.

Dieses Buch hatte mich von der ersten Seite an gepackt. Die Figuren sind so sympathisch und lebensecht, dass man sie gleich ins Herz schließt. Auch jede Menge starke Nebenfiguren (egal ob erfunden oder real) bevölkern die Geschichte und hauchen ihr Leben ein. Maiken Nielsen erzählt in einer bildgewaltigen klaren Sprache und lässt diese Epoche plastisch vor dem inneren Leserauge aus den Seiten steigen. Ich bin restlos begeistert von diesem Buch. Ich habe mehr als einmal feuchte Augen bekommen oder einen Kloß im Hals gehabt. Ich habe aber auch geschmunzelt und die glücklichen Momente mit den Protagonisten mitempfunden. Das Ende ist dramatisch und ergreifend und hat noch einen langen Nachhall bei mir gefunden.

Und die Liebesgeschichte von Lil und Christian gehört definitiv zu denen, die ich in meine Highlight-Liste der „Traumpaare aus Büchern“ aufnehme.