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Veröffentlicht am 15.09.2016

Na ja

Lady Midnight
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Zum Inhalt:

Immer wieder werden magische und nichtmagische Wesen ermordet und grausam verstümmelt zurückgelassen. Als klar wird, dass die Merkmale auf einen gemeinsamen Mörder hindeuten, werden auch die ...

Zum Inhalt:

Immer wieder werden magische und nichtmagische Wesen ermordet und grausam verstümmelt zurückgelassen. Als klar wird, dass die Merkmale auf einen gemeinsamen Mörder hindeuten, werden auch die Schattenjäger auf die Geschehnisse aufmerksam und Emma Carstairs, deren Eltern vor Jahren auf ähnliche Weise gestorben sind, macht sich mit ihrem Kampfgefährten Julian auf die Jagd nach dem Täter. Auch die jüngeren Kinder der Familie Blackthorn helfen bei der umfassenden Recherche, suchen nach Hinweisen und entwickeln zusammen einen Schlachtplan. Unerwartet kommt ihr lange verschollener Bruder Mark nach langer Gefangenschaft zurück und ihm und einem Elfenprinzen ist es zu verdanken, dass sie Stück für Stück das Rätsel lösen.

Während die Bedrohung durch den rücksichtlosen Mörder immer größer wird, erkennen Emma und Julian, dass sie inzwischen mehr sind, als nur Kampfgefährten und Seelenverwandte. Sie sind darüber verzweifelt, da eine Liebesbeziehung bei den Schattenjägern unter schweren Strafen verboten ist. Auch Christina und Mark haben große Probleme mit ihren jeweiligen Ex-Partnern und große Teile des Buches drehen sich um die komplizierten, teils tragischen Liebesbeziehungen der Protagonisten.


Meine Meinung:

Cassandra Clare eröffnet mit „Lady Midnight“ ein neues Kapitel in ihrer bereits etablierten Schattenjägerwelt. Neben altbekannten und beliebten Personen rückt diesmal die Familie um Julian Blackthorn in den Mittelpunkt des Geschehens. Obwohl ich die Vorgängerromane nicht gelesen habe, ist es mir gut gelungen in die Geschichte reinzukommen. Die Autorin gibt immer wieder Erklärungen, die ihr Universum für Neueinsteiger gut erklären. Auch Rückblenden helfen dabei, dass man das meiste relativ schnell versteht. Die vielen Namen und Zusammenhänge konnte ich bald zuordnen.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und ihr Fantasy-Universum hat einige interessante Eigenheiten und Zutaten. Gefallen haben mir besonders die Mitglieder der Blackthorn-Familie, die facettenreich und sympathisch geschildert wurden. Anfangs fand ich es auch unterhaltsam zu lesen, wie Emma und Julian sich langsam eingestehen, dass sie verliebt sind. Im Laufe der Geschichte beschreibt die Autorin leider mit zahlreichen Wiederholungen die Gefühle der Protagonisten. Sie benutzt gerne die gleichen Metaphern und Beschreibungen immer wieder, teilweise fast inflationär. Ihre Helden und Heldinnen sind allesamt – ohne Ausnahme – wunderschön, ohne körperliche Makel, mit wallendem Haar und leuchtenden Augen. Es wird sehr viel Wert auf diese Äußerlichkeiten gelegt. Auch Kleidung und Geruch spielen eine fast unangenehm dominate Rolle und sind durch ihre ständige Widerkehr etwas ermüdend. Das Buch ist ziemlich dick – aber sicherlich ein Viertel ist Füllstoff, den man auch gerne hätte streichen können. Das hätte der Spannung sicherlich gut getan.

Außerdem gab es drei oder vier Szenen, die ich etwas hanebüchen und total unrealistisch fand – und ich bin bei Fantasybüchern wirklich nicht besonders streng, was die Logik betrifft.
Am Ende war es über weite Strecken einfach ein Liebesroman mit einer gehörigen Portion Kitsch und Plüsch. Die Aktionsszenen waren viel zu kurz gehalten, dafür waren die Liebesszenen dreimal so lange.


Mein Fazit:

Ich hatte mir etwas mehr erhofft von diesem Roman. Wahrscheinlich bin ich durch hervorragende Autorinnen wie Nina Blazon einfach verdorben für diese Art von Fantasybüchern. Oder ich bin zu alt für den Jungmädchen-Liebes-Schmacht-Faktor.

Veröffentlicht am 15.09.2016

kein Thriller

The other Girl
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Ich gebe es zu, an diesem Buch hat mit vor allem das Cover magisch angezogen. Da hat der Verlag schon mal alles richtig gemacht. Auch die Inhaltsangabe klang nach einem interessanten Plot und so habe ich ...

Ich gebe es zu, an diesem Buch hat mit vor allem das Cover magisch angezogen. Da hat der Verlag schon mal alles richtig gemacht. Auch die Inhaltsangabe klang nach einem interessanten Plot und so habe ich mir das Buch gewünscht.

Leider, leider konnte aber „The other girl“ von Maggie Mitchell meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, wobei zwischen den zwei Hauptdarstellerinnen gewechselt wird. Da beide recht unterschiedlich sind, kommt es da zu keinen Verwechslungen und man erfährt aus zwei Sichtweisen von den Geschehnissen. Die Entführung wird dadurch allerdings etwas langatmig, weil sich die Aspekte widerholen und es passiert in den Wochen ihrer Gefangenschaft nicht wirklich etwas dramatisches. Man fragt sich auch zusehends, womit der Mann die Mädchen so psychologisch unter Druck setzt, dass sie bei ihm bleiben. Es ist auf jeden Fall keine physische Gewalt und das seelische Motiv wurde irgendwie nicht ganz ausgeschöpft.

In der Gegenwart sind die beiden auch nach vielen Jahren noch nicht über das Ganze hinweg. Beide haben versucht es zu verdrängen. Erst durch ihr erneutes Aufeinandertreffen lösen sich die Blockaden etwas und der erneute Schmerz der Erinnerung setzt doch noch einen Heilungsprozess in Gang.
Es war für mich kein Thriller und auch kein Krimi. Also nicht, was ich erwartet hatte. Es ist mehr eine Fallstudie. Der Schreibstil war eigentlich ganz angenehm zu lesen aber oft dreht sich die Erzählung im Kreis und die Autorin schafft es nicht einen richtigen Höhepunkt zu erschaffen geschweige denn einen richtigen Schlusspunkt unter die Geschichte zu setzen.

Leider war das Buch nicht besonders spannend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

gruselig

Winter People - Wer die Toten weckt
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Sara liebt ihre kleine Tochter Gerie abgöttisch, ist die Übermutter mit Leib und Seele und hängt gluckenhaft an ihrer Tochter. Als Gertie stirbt, kann sie mit dieser Tatsache nicht umgehen und erinnert ...

Sara liebt ihre kleine Tochter Gerie abgöttisch, ist die Übermutter mit Leib und Seele und hängt gluckenhaft an ihrer Tochter. Als Gertie stirbt, kann sie mit dieser Tatsache nicht umgehen und erinnert sich schnell an die Gebrauchsanweisung von Auntie, mit der man Verstorbene ins Leben zurückholen kann. Ihr Mann ahnt, was sie vorhat und ihm graust davor.
In der Zukunft verschwindet eine Mutter und deren 19jährige Tochter Ruthie sucht nach dem Grund dafür. Alte Aufzeichnungen von Sara, geheimnisvolle Gegenstände. Stück für Stück fügt sich in der einen Zeit zusammen, was in der Vergangenheit passiert ist und welche Paralellen es zur Ggenwart gibt.

Saras Beweggründe sind sehr selbstsüchtig. Sie sollte doch wie ihr Mann daran denken, was ihre Tochter empfindet, wenn sie kurzzeitig wieder zu den Lebenden darf. So was kann man keinem Kind antun. Und keinem Menschen der ja dann doch wieder sterben muss. Es geht um die Erweckung geliebter Menschen von den Toten, um sich von ihnen zu verabschieden - vordergründíg. Aber doch wohl eher, weil man ihren Tod - das Endgültige - nicht akzeptieren möchte. Eigentlich wird die Geschichte einer falschen Trauer erzählt und welche Blüten sie treibt.

Für mich der größte Haken waren allerdings die Einschübe der Gegenwart. Ich mag keine Bücher, in denen zwei Geschichten in zwei Zeiten erzählt werden. Das ist eine persönliche Abneigung, die ich nicht ablegen kann, die sich aber auch in diesem Buch wieder bestätigt hat. Ich habe gerne Bücher, die in einer Zeitschiene erzählen. Da kann das Buch natürlich nichts dafür ich wusste nicht, dass es in zwei Zeiten spielt. Ich hatte aber auch leichte Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Für mich zu ausufernd und manchmal etwas zu "lieblich". Ich hatte mir defenitiv noch mehr Grusel erhofft - bin wohl geschädigt vom Friedhof der Kuscheltiere. Es handelt sich hier um ein Buch mit gemäßigten Horroreffekten und über weite Strecken ist der Grusel gepflegt und spielt sich nur in der Vorstellungskraft des Lesers ab. Leider hat das Buch nicht ganz meinen Geschmack getroffen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannungsarm

Das dunkle Haus
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Erik Winter ermittelt nach zwei Jahren freiwilliger Auszeit wieder und sein erster Fall ist bereits Furcht einflößend. Nicht nur, dass eine Mutter und zwei kleine Kinder die Opfer waren. Die Erkenntnis, ...

Erik Winter ermittelt nach zwei Jahren freiwilliger Auszeit wieder und sein erster Fall ist bereits Furcht einflößend. Nicht nur, dass eine Mutter und zwei kleine Kinder die Opfer waren. Die Erkenntnis, dass das überlebende Baby von dem Mörder wohl absichtlich über mehrere Tage am Leben gehalten wurde, erschreckt den Kommisar – und den Leser gleichermaßen. Verdächtige gibt es jede Menge. Angefangen natürlich vom Ehemann, der sich zur Tatzeit auf Geschäftsreise befand und den Erik zwar gefühlsmäßig auschließt aber er wäre kein guter Kommissar, wenn er ihn nicht trotzdem weiter befragen würde. Lange wird auch nach dem Mann gesucht, der den kleinen Hund der Ermordeten gekauft hat. Ich fand auch den alten Mann, der die Toten mehr oder weniger gefunden hat, etwas fragwürdig. Und es kommen weitere hinzu. Die Geschichte ist sicher vom ermittlungstechnischen sehr treffend erzählt. Die Arbeit der Polizei spielt sich mehr in den Köpfen und in der Puzzle-Arbeit ab. Der Pathologe und die anderen Fachleute kommen hier stark zum Einsatz, um den Ablauf plausibel zu rekonstruieren. Zum Ende hin macht der Mörder einen entscheidenden Fehler - er unterschätzt eine Kollegin von Erik Winter doch ganz gehörig.

Es ist mein erstes Buch mit Erik Winter als Kommissar aber nicht mein erstes Buch von Ake Edwardson. Wie bereits in seinem Roman „Die Rache des Chamäleons“, so spielt der Autor auch hier seine große Stärke aus. Über die Hälfte des Romans besteht aus Gesprächen. Der Kommissar versucht mit all seinen Mitarbeitern das Geschehen der Morde zu rekapitulieren. Er sucht nach den Beweggründen, nach einem logischen Ablauf anhand der vorliegenden Indizien, nach dem Täter mit Hilfe der Zeugenaussagen. Aber auch sämtliche Verdächtige und auch der Mörder werden durch wörtliche Rede beleuchtet und ihre Charakter ergründet und gezeichnet. Ich bin ein Fan guter Dialoge und schlecht sind die hier wirklich nicht. Aber ich muss zugeben, dass es sogar mir manchmal etwas zu viel Palaver wurde. Die Aktion schreitet nicht wirklich voran und die vielen falschen Fährten und die Masse an Mutmaßungen und Vermutungen erdrückt den Leser etwas.
Zu einem richtigen Pageturner fehlt dem Buch doch noch einiges. Ich denke mal, dass mir einfach die Erzählweise von Edwardson zu langatimig und wenig temporeich war. 

Veröffentlicht am 15.09.2016

etwas seicht

Die Engelmacherin (Ein Falck-Hedström-Krimi 8)
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Hurra, ein neuer Teil mit Erica und Patrik, dem symphatischen Pärchen aus der Feder von Camilla Läckberg. So dachte ich beim Genuss der Leseprobe. Die beiden werden in ihrem Alltagskampf zwischen Spielzeugexplosionen, ...

Hurra, ein neuer Teil mit Erica und Patrik, dem symphatischen Pärchen aus der Feder von Camilla Läckberg. So dachte ich beim Genuss der Leseprobe. Die beiden werden in ihrem Alltagskampf zwischen Spielzeugexplosionen, Abwasch und Beziehungsstress. Vor allem Erica ist etwas unzufrieden mit der Gesamtsituation sein lässt.
Aber dann gibt es wieder einen ungelösten Kriminalfall. Ebba und Marten leben zurückgezogen und in Trauer auf der Insel Valö leben. Sie haben ihren Sohn Vincent wohl bei einem Feuer verloren. Seltsam also, dass es schon wieder bei ihnen brennt und die Polizei sofort von Brandstiftung ausgeht. Und Ebba wird Ziel weiterer Anschläge. Ob diese in Zusammenhang mit der Vergangenheit ihrer gänzlich verschwundenen Familie stehen oder gar bis nach 1908 zurückgehen, wo Helga Svensson verhaftet wird, weil sie angeblich mehrfachenKindsmord begangen hat. Wie immer besticht die Autorin durch eine brilliant ausgeklügelte Kriminalgeschichte, die – und auch das ist typisch für Camilla Läckberg – sich auf verschiedenen Zeitebenen abspielt.
Dieser Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

Manchmal etwas seicht und langweilig fand ich dagegen die vielen Abschnitte über das Privatleben der Ermittler. Die Belanglosigkeiten und Wiederholungen des Alltags sind sicher realistisch haben mich aber teilweise genervt und die Spannungskurve ist jedesmal wieder stark abgeflacht.
Wie schon im vorhergehenden Teil hätte ich mir etwas mehr Aktion und etwas weniger Babygeschrei gewünscht. Außerdem sind in diesem Erzählstrang die Personen recht eindimensional geschildert und haben auch wenig Raum zu Entwicklung oder Gespräch und Kompromiss. Mehr Farbe bringt Läckberg bei den Charakteren der Krimihandlung zu stande. So lässt mich die Story zweigeteilt zurück. Vielleicht bin ich wirklich der Typ für andere Krimis.