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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2022

süchtig machend

Rokesby - Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft
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Kann man auf eine Bücherreihe süchtig werden? Ja, man kann. Wer das nicht glaubt, sollte man ein Buch von Julia Quinn lesen. Und gleich vorne weg. Ich bin wirklich keine, die viele Liebesromane liest. ...

Kann man auf eine Bücherreihe süchtig werden? Ja, man kann. Wer das nicht glaubt, sollte man ein Buch von Julia Quinn lesen. Und gleich vorne weg. Ich bin wirklich keine, die viele Liebesromane liest. Meist sind mir die zu seicht und langweilig und einfallslos. Also ich bin da echt kritisch und eigentlich total voreingenommen. Darum wiegt meine positive Meinung sicherlich mehr als die von den Leserinnen, die solche Bücher bevorzugt lesen.

Also genau darum: Zugreifen ohne groß nachzudenken. Ist auch ganz egal, mit welchem Band man loslegt, denn auch wenn es natürlich eine Reihenfolge gibt und auch wenn es natürlich netter ist, wenn man alles schön der Reihe nach liest. Ich hab einfach zwischendurch mal zugegriffen und bin hängen geblieben. Und jetzt suchte ich mich durch all die Bücher..

Und was gefällt mir besonders. Ehrlich gesagt der humorvolle, charmante Plauderton, in dem die Storys erzählt werden und die genial witzigen klugen Dialoge, die nur Funken sprühen. Das macht es aus, dass ich die Bücher so gerne lese. Ja, es gibt jede Menge Liebe, Herzschmerz, Verwechslungen, Irrungen und Wirrungen und das ganze Pi, Pa, Po. Aber wie gesagt. Auch wenn hier Altbewährtes erzählt wird. Wie es erzählt wird, dass ist das Besondere.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Lesehighlight

Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas
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Dieses Buch war meine erste bewusste Begegnung mit Therese, Prinzessin von Bayern. Bis dahin war mir gar nicht bewusst gewesen, was für eine bemerkenswerte Frau sie gewesen ist. Der historische Roman von ...

Dieses Buch war meine erste bewusste Begegnung mit Therese, Prinzessin von Bayern. Bis dahin war mir gar nicht bewusst gewesen, was für eine bemerkenswerte Frau sie gewesen ist. Der historische Roman von Katharina Innig füllt also eine große Wissenslücke. Aber der Roman ist so viel mehr. Er ist ein wundervolles Leseerlebnis, welches ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Aber der Reihe nach.


Die Jugend von Therese von Bayern wird nur am Rande erwähnt. Wir steigen im Jahr 1888 ein, als sie ihre erste Reise an den Amazonas in den brasilianischen Urwald machte. In einem zweiten Erzählstrang treffen wir die 74-jährige Therese in Lindau am Bodensee, wo sie ihren Lebensabend verbrachte, nach vielen langen Reisen in alle Teile der Welt.


Von der ersten Seite an war ich begeistert vom warmherzigen klugen Schreibstil der Autorin. Auf sehr nahbare Weise schafft sie es, dass man die lebhafte, unglaublich wissbegierige Therese spontan sofort ins Herz schließt, aber auch für die Reisebegleiter und viele der Nebenfiguren eine große Sympathie entwickeln kann. Die Naturbeschreibungen sind intensiv und herrlich bildgewaltig. Man kann die schwüle Hitze des Urwaldes spüren, die vielfältigen Geräusche des Dschungels hören, die schillernden Farben und Formen der Fauna und Flora lebhaft vor dem inneren Auge sehen. Die Neugierde und der Forscherdrang Thereses erinnern an Alexander von Humboldt der sicher auch eins ihrer Vorbilder war. Ähnlich wie er vermisst sie die Welt, hält alles in Bildern und Worten fest, sammelt alles, was man sammeln kann, einschließlich diverser exotischer Tierwesen, die sie später sogar mit nach Europa nimmt. Durch den Kunstgriff des zweiten Stranges erfährt man außerdem, wie ihr Leben nach dieser Reise weiterging und wie sie im ersten Weltkrieg zupackend für verletzte Soldaten sorgte.


Es ist ein Wohlfühlbuch über eine Frau, die das Entdecken und Forschen nicht in die Wiege gelegt bekam, die aber auf ihrem ungewöhnlichen Lebensweg zur Vorreiterin wurde für viele weibliche Wissenschaftlerinnen. Es geht aber auch darum, dass man das Glück, die Leidenschaften und die Liebe auf ganz ungewöhnliche Weise entdecken und erleben kann. Ein spannendes, erfülltes Frauenleben in einer Zeit, die vielen Frauen noch Fesseln auflegte, wird hier so schön erzählt, dass man am Ende auch glücklich und zufrieden ist, wenn man das Buch zuklappt.


Ich hoffe sehr, dass es weitere Romane von Katharina Innig geben wird. Ich habe eine neue Lieblingsautorin für mich entdeckt.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2022

volle Punktzahl

Der Sturm
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Seit ihrem ersten auf deutsch erschienen Roman "Hitze" folge ich dieser Autorin treu durch all ihre Krimis und Thriller. Im aktuellen Buch "Sturm" kommt sie nun dem ersten strukturell am nächsten.

Was ...

Seit ihrem ersten auf deutsch erschienen Roman "Hitze" folge ich dieser Autorin treu durch all ihre Krimis und Thriller. Im aktuellen Buch "Sturm" kommt sie nun dem ersten strukturell am nächsten.

Was vorher ein unglaublich heißer Sommer als Katalysator war, ist diesmal ein gewaltiger Sturm, der allerdings schon 12 Jahre zurückliegt, als der Hauptakteur Kiernan in seine Heimatstadt zurückkehrt. Wie im Erstling werden zwei zeitlich unterschiedliche Stränge erzählt, wobei die Vergangenheit immer relativ überraschend aufblitzt und ein Schlaglicht auch in die Gegenwart wirft. Das ist oft sehr emotional und erst nach und nach werden die Zusammenhänge und Abläufe im Sturm klar.

In der Gegenwart geschieht während dessen ein Mord. Wie hängen all die Dinge zusammen? Das ist wunderbar verwoben und bis fast zu Schluss dauert es, bis der Leser die Auflösung erfährt. Toll gemacht.

Das Ende ist so, wie ich es mir erwünschte. Die Menschen finden zu sich selbst und zueinander und die Toten können in Frieden ruhen.

Von mir volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.09.2022

Carter as his best

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Ein neuer Chris Carter. Her damit. Ich war mal auf einer Lesung dieses überaus coolen und sympathischen Autors. Man merkt seinen Romanen an, dass er vom Fach ist und jahrelang als Kriminalpsychologe arbeitete ...

Ein neuer Chris Carter. Her damit. Ich war mal auf einer Lesung dieses überaus coolen und sympathischen Autors. Man merkt seinen Romanen an, dass er vom Fach ist und jahrelang als Kriminalpsychologe arbeitete und Forensiker gelernt hat. Beides kann er wunderbar in seine harten Thriller einbringen, in deren Zentrum mal wieder ein brutaler Serienkiller steht, den das eingespielte Hunter-Garcia-Team finden und aufhalten muss.

Es klingt schräg das von so blutigen Geschichten zu sagen, aber es macht einfach Spaß sie zu lesen. Weil sie spannend und kreativ erzählt sind. Weil es zur Sache geht aber ein leiser Humor und liebenswerte Ermittler einen nicht in den Abgrund stürtzen lassen. Weil das flattern der Nerven und der leise Ekelfaktor einfach zu den Büchern von Chris Carter dazu gehören. Und weil er mich noch nie enttäuscht hat. Auch diesmal nicht.

Veröffentlicht am 21.08.2022

Lecker!

Hensslers schnelle Nummer 2
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Ich nehme mal an, wenn Sie gerne kochen, dann kennen sie den Steffen. Also den Henssler Steffen. Der ist ja seit ein paar Jahren wahnsinnig präsent im Fernsehen. Und sein Grill/Koch den Henssler hat das ...

Ich nehme mal an, wenn Sie gerne kochen, dann kennen sie den Steffen. Also den Henssler Steffen. Der ist ja seit ein paar Jahren wahnsinnig präsent im Fernsehen. Und sein Grill/Koch den Henssler hat das Genre des TV-Kochens um eine laute und einmalig unterhaltsame Show bereichert. Aber der Mann kann nicht nur laut und ehrgeizig und ungestüm. Er kann vor allem gut kochen und hervorragend einfache Gerichte zubereiten, die man problemlos und schnell nachkochen kann. Und das macht ihn keiner so schnell nach.

Auch das zweite Kochbuch der Reihe "Hensslers schnelle Nummer" besticht durch Gerichte, die man kennt und liebt und gerne auch abends nach der Arbeit mal zubereitet.

Das Kochbuch hat eine solide Aufmachung mit einer guten Mischung aus Bildern, Rezepten und ein wenig Show vom Großmeister der Kochshows. Also alles wie gehabt aber immer noch gut und unterhaltsam.

Lecker!