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Veröffentlicht am 22.11.2023

Mehr als düster

... und morgen werde ich dich vermissen
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Ich war sehr gespannt auf diesen Krimi, der ja hoch gelobt wurde, zumal ich Norwegen sehr mag, auch die dunklen Seiten der Landschaft und des Landes.

Den Autor kannte ich vor diesem Buch nicht.

Ich weiß ...

Ich war sehr gespannt auf diesen Krimi, der ja hoch gelobt wurde, zumal ich Norwegen sehr mag, auch die dunklen Seiten der Landschaft und des Landes.

Den Autor kannte ich vor diesem Buch nicht.

Ich weiß nicht genau, woran es lag, aber die letzten 100 Seiten habe ich nur noch gelesen, weil ich die Auflösung wissen wollte.

Spannend geschrieben war zwar der Text, aber auch streckenweise wirre, unklar, ob die Handlung jetzt real, drogenbeeinflusst oder völlig durchgedreht ist.

Realität, Fantasie und Mystik mischen sich ständig - aber alles ist durchzogen von einer irren Düsternis, dunkler gehts wirklich nicht, nicht innerlich und nicht äußerlich. Kaltes Meer, dunkles Schiffswrack, aufgequollene Leichen, Lügen, Verrat, Zynismus, Anschläge, Sturm und Nacht - ich hatte ja beileibe keinen Cosy Krimi erwartet, aber ein winzigkleiner Sonnenstrahl dann und wann oder ein nettes Wort von irgend jemandem hätten gut getan - und m.E. auch ein wenig mehr Realität abgebildet.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Hochinteressantes Thema, stilistisch nicht meins

Die Reisenden der Nacht
4

Zu diesem Buch fällt es mir wirklich schwer, eine Rezension zu schreiben, weil es nicht klar zu beurteilen ist, es gibt einiges, das ich gut, und einiges, das ich schlecht finde.

Generell beschreibe ...

Zu diesem Buch fällt es mir wirklich schwer, eine Rezension zu schreiben, weil es nicht klar zu beurteilen ist, es gibt einiges, das ich gut, und einiges, das ich schlecht finde.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Wunderschön und zum Thema passend finde ich das Cover und den Titel - romantisch, dunkel, geheimnisvoll, zwischen bedrohlich und Schutz gebend....
Großartig finde ich das Thema, die Geschichte der vier bzw. fünf Protagonistinnen, heftige Geschehnisse über vier Generationen hinweg, die kaum zu überbieten sind an gesellschaftlichen, politischen und persönlichen Dramen. Vielleicht sind es zu viele für ein Buch. Vielleicht hätte man vier Bände daraus machen sollen, oder zumindest zwei.
Vielleicht hätte man es aber auch einfach anders angehen sollen.

Ich glaube, dass das Buch sehr gut recherchiert ist, was die historischen Hintergründe betrifft. Dafür sprechen auch die zahlreichen Quellenangaben im Anhang.

Aber ich dachte, der Autor wollte die Schicksale der Frauen erzählen, die zum größten Teil durch die politischen Ereignisse um sie herum zu drastischen Handlungen gezwungen werden. Diese Frauen bleiben jedoch für den Leser seltsam distanziert. Das erste Drittel empfand ich noch als sehr lebendig, die eingeführten Charaktere wurden deutlich sichtbar und fühlbar.

Etwa ab dem zweiten Drittel aber wird viel berichtet, teilweise zu viel und in zu vielen Details, die gar nicht wichtig sind, während emotionale Bewegungen zu kurz kommen oder manche Fakten zu verwirrend eingebettet sind. Ich konnte nicht „mitfühlen“, nicht mit erleben. Manche Passagen lesen sich wie eine Reportage. Immer wieder stolpere ich über den Schreibgrundsatz „show, not tell“, der in diesem Buch einfach nicht beherzigt wird.
Dabei benutzt der Autor durchaus eine interessante Sprache ohne Schnörkel und Klischees. Aber Spannungsbögen werden nicht gut gebaut.
Das Buch ist geprägt von vielen Zeitsprüngen – vor und zurück immer wieder – und Wechseln der Erzählperspektiven. Das könnte Spannung erzeugen – aber es verwirrt eher und bremst den Lesefluss, so wie es gemacht ist.

Immer wieder kommt die Frage des Verzeihens und Vergessens, angerissen, angedacht, teilweise versuchsweise beantwortet. Ein wichtiges Thema, aber auch hier wirkt die Umsetzung auf mich zerfasert.

Alles in allem ist mein – natürlich subjektives - Fazit: tolle Ideen, gut recherchiert, gute Sprache, aber als Roman nicht wirklich mitreißend. Leider.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Sachlich interessant

Früher war mehr Verbrechen
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Gut gefällt mir, dass immer erst die historischen Hintergründe und das gesellschaftliche Umfeld aufgezeigt werden, bevor es zum Fall an sich geht. Das erfordert zwar SEHR konzentriertes Lesen oder Zuhören, ...

Gut gefällt mir, dass immer erst die historischen Hintergründe und das gesellschaftliche Umfeld aufgezeigt werden, bevor es zum Fall an sich geht. Das erfordert zwar SEHR konzentriertes Lesen oder Zuhören, lässt aber den Fall selbst auch gleich in einem deutlicheren Licht erscheinen.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Mir fiel es anfänglich schwer, mich an den Aufbau zu gewöhnen. Der Text ist - logischerweise - nicht auf Spannung ausgerichtet, das hatte ich beim Erwerb ein wenig übersehen.

Die Sprecherin - ich habe mir den Text als Hörbuch zugeführt - gefällt mir persönlich nicht so gut, aber das ist immer sehr subjektiv, ich finde ihre Stimme klingt so gequetscht, das mag ich nicht. Außerdem ist ihre Pausensetzung oft nicht nachvollziehbar und bringt einen aus dem Takt.

Dem Kapitel über Jack the Ripper wird m.E. zuviel Platz eingeräumt - fand ich etwas ermüdend.

Insgesamt nicht schlecht für Menschen, die eher "halbwissenschaftlich" an das Thema Kriminalfälle herangehen wollen. Vielleicht auch als Buch zum Lesen, Nachlesen, Zurückblättern etc.besser geeignet als als Hörbuch.




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Veröffentlicht am 16.03.2023

Kein Thriller, Spannung + Unlogik

The Other Emily - Die Doppelgängerin
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Ich hattte noch nie etwas von Dean Koontz gelesen und war von der Inhaltsangabe her sehr gespannt auf die Geschichte.

Ich mag auch Hörbücher sehr gerne, zur Ablenkung und zum Zeitvertreib in Bus und Bahn, ...

Ich hattte noch nie etwas von Dean Koontz gelesen und war von der Inhaltsangabe her sehr gespannt auf die Geschichte.

Ich mag auch Hörbücher sehr gerne, zur Ablenkung und zum Zeitvertreib in Bus und Bahn, auf langweiligen Wegen durch die Stadt, beim Warten auf.... Busse, Arzttermine etc...

Spannend ist das Hörbuch von Anfang an. Man wird auf verschiedene Fährten geführt, die sich dann doch wieder zerschlagen oder als Irrwege erweisen. Man hetzt atemlos mit dem Protagonisten immer neuen und anderen Spuren und Vermutungen hinterher. Das ist gut gemacht.

Die Stimme des Sprechers gefiel mir anfänglich sehr gut, ging mir aber mit zunehmender Länge etwas auf die Nerven. Er wirkte mir oft zu distanziert.

Die emotionalen Entwicklungen zwischen David und Emily / Madison konnte ich nicht nachvollziehen. Es ging so Hü und Hott, Schlag auf Schlag, viel zu schnell und ohne rechte Erklärung, warum.

Der Weg zur Auflösung war zweifellos rasant spannend geschildert, zwischen Verschwörungstheorien, Biotechnologien, Mystik und SF.

Den Schluss fand ich sehr konstruiert, er hat mich nicht überzeugt.

Wie schade.

Gehört keinesfalls in die Kategorie "Thriller".




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Veröffentlicht am 11.02.2023

Familie in vielen Facetten

Malvenflug
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Das wunderschöne romantisch anmutende Cover in Pastellfarben hat mich sehr angesprochen. Früchte, Vögel und Blüten vor einem Hintergrund in zarten Grün- und Blautönen.

Der Zusammenhang des Covers und ...

Das wunderschöne romantisch anmutende Cover in Pastellfarben hat mich sehr angesprochen. Früchte, Vögel und Blüten vor einem Hintergrund in zarten Grün- und Blautönen.

Der Zusammenhang des Covers und des Titels mit dem Inhalt des Buches hat sich mir erst ganz am Schluss erschlossen, und auch dies nur zum Teil.

Den Stil fand ich anfänglich etwas schwerfällig, wenn auch sicherlich passend in die Zeit und zu den Protagonisten und deren teilweise recht einfach geschilderter Denkweise. Es hat eine Zeit gebraucht, mich hinein zu lesen.

Der geschichtliche Hintergrund ist sehr interessant. Die Zeit des Nazi-Regimes wird sehr distanziert, ja fast unbeteiligt, unbetroffen und stellenweise völlig kritiklos aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder erlebt und auch geschildert.

Richtige Emotionen kommen eigentlich nicht vor - es überwiegt während des ganzen Buches eine Erzählweise mit großer Distanz - zu den teilweise doch recht tragischen Geschehnissen, zu Lebenseinschnitten, zu den Personen untereinander.

Auch wenn mir einerseits die klare strukturierte Sprache in ihrer Schnörkellosigkeit gefällt, haben mich der Text, die Handlung, die Personen nicht wirklich gepackt und mitgenommen.

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