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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Spaghetti leicht und lecker

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
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Bereits das Cover macht gute Laune und erfüllt alle Italien Klischees, Dolce far niente, Toskana, Cabrio, Castello, Spaghetti, bunte Blumen, ein Esel. Es ist fröhlich und ein wenig naiv und passt gut zu ...

Bereits das Cover macht gute Laune und erfüllt alle Italien Klischees, Dolce far niente, Toskana, Cabrio, Castello, Spaghetti, bunte Blumen, ein Esel. Es ist fröhlich und ein wenig naiv und passt gut zu diesem "Feelgood"-Roman.

Die Autorin kannte ich nicht, der Stil ist spritzig und flüssig und macht von Anfang an neugierig darauf, was sich alles für Geheimnisse hinter Amelies Leben und dem der anderen verbergen.

Ziemlich direkt werden wir vom kühlen Hamburg in die warme Toskana geführt und lernen die Freundinnen sukzessive kennen. Dies finde ich gut gelungen, die Frauen werden vor meinem lesenden Auge lebendig, und ich konnte mit ihnen fühlen, mich ärgern, mich streiten, glücklich und verzweifelt sein.

Gut geschildert ist auch die Entwicklung, die jede einzelne auf ihre Weise durchmacht, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern gut nachvollziehbar und lebensnah.

Ein leichter schöner Roman, der sich gut liest und den ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Melancholisch und verheißungsvoll

Der Sommer, in dem alles begann
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Das Cover wirkt gleichermaßen romantisch, aber auch leicht düster. Eine Frau steht im Dämmerlicht - ob mogens oder abends, kann ich nicht erkennen - auf einem kleinen Felsen am Strand, der bewachsen st ...

Das Cover wirkt gleichermaßen romantisch, aber auch leicht düster. Eine Frau steht im Dämmerlicht - ob mogens oder abends, kann ich nicht erkennen - auf einem kleinen Felsen am Strand, der bewachsen st mit knorrigen Bäumen mit lichtem Geäst. Die Meeresbucht wird von Bergen umrahmt, die Frau sheint in die Ferne zu blicken, sehnsuchtsvoll, abwartend, geheimnisvoll auf alle Fälle.

Dies und der schöne Titel haben mich zu dem Buch greifen lassen, die Schriftstellerin kannte ich nicht.

Ich finde, dass sowohl Cover als auch Titel sehr gut zum Inhalt des Buches passen

Der Text gefällt mir sehr gut, man ist neugierig von Anfang an, wer genau das ist und warum er bzw. sie beerdigt wird und warum die Trauergäste so und so reagieren.

Allem voran steht für mich Hélènes Geschichte, die sich mehr und mehr mit der Marguerites verwebt. Ich sehe die Charaktere, nicht nur diese beiden Frauen, sondern auch die weiteren Figuren, gut und deutlich vor mir, diese und die Handlung eingebettet in die faszinierende Landschaft der Bretagne.

Liest sich sehr gut.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Bewegend und gut

Die Unbestechliche
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Das Cover finde ich sehr interessant, auch wenn es mich nicht besonders angesprochen hat.
Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass die "Frau in Rot" sich zur Hälfte aus dem gezeichneten Schlitz ...

Das Cover finde ich sehr interessant, auch wenn es mich nicht besonders angesprochen hat.
Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass die "Frau in Rot" sich zur Hälfte aus dem gezeichneten Schlitz heraus schiebt und wie trotzig ihr Blick ist. Die Farbstellung finde ich nur mäßig geglückt, aber das ist Geschmackssache.

Natürlich war mir Maria von Welser ein Begriff, nicht nur als Autorin, Waltraud Horbas dagegen weniger.

Die Geschichte hat mich interessiert, weil sie autobiographische Züge zu tragen scheint, und zum Teil in den 70er Jahren spielt, eine Zeit, in der ich jung war und die mich stark mit geprägt hat. Ich war Anfang der Siebziger etwa im gleichen Alter wie Alice, deshalb haben mich die ganze Szenerie und immer wieder eingeschalteten Zeitungsartikel sofort zurück katapultiert.

Ich finde, der Weg der jungen und unkonventionellen Journalistin ist gut und glaubwürdig geschildert, mit Unsicherheiten und Hindernissen und teils auch raffinierten Wegen, um etwas durchzusetzen.

Der Text hat sich gut und flüssig gelesen, die Personen wurden für mich deutlich fühlbar und greifbar, das politische und gesellschaftliche Leben der Zeit lebendig und glaubwürdig.


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Veröffentlicht am 31.03.2024

Cuxhavener Flair

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Das Cover finde ich sehr schön - es hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, vorrangig in tiefen Blautönen gehalten, abendliche Stimmung an der Küste einfangend, aber irgendwie auch mit leise lauernder ...

Das Cover finde ich sehr schön - es hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, vorrangig in tiefen Blautönen gehalten, abendliche Stimmung an der Küste einfangend, aber irgendwie auch mit leise lauernder Bedrohlichkeit, nicht wirklich einladend.

Den Vorgänger Band habe ich nicht gelesen, auch keine anderen Bücher von Bente Storm.

Insofern fehlen mir sicher einige Informationen bzw. ein Stück "Gefühl" für die Hauptermittler. Die sind, obwohl immer wieder in kleinen Nuancen und detailliert beschrieben, nicht so richtig an mich ran gekommen. Genauer erklären kann ich das nicht.

Auch wenn man sich als "Binnenländler" die Arbeit der Wasser Schutz Polizei nur bedingt vorstellen kann, gibt das Buch einen guten atmosphärischen Eindruck.

Die Stimmung in Cuxhaven und an der Nordsee generell ist gut eingefangen.

Die Handlung selbst lässt sich gut lesen, die Spannungsbögen könnten allerdings besser ausgefeilt sein. Ungereimtheiten oder Unlogik habe ich nicht entdeckt, dafür bin ich inzwischen bei einem Krimi schon dankbar.

Insgesamt "leichter" Krimi - das meine ich NICHT abwertend mit viel Nordseeflair, mit vier Sternen von mir zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Superspannend, unterhaltsam, origineller Plot

Der heimliche Beobachter
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Bereits das Cover mit den wunderschönen Blumen in Tiefblau, Rot, sanftem Grün und Weiß hat mich sehr angesprochen, auch wenn ich dahinter nicht einen Krimi vermuten würde. Die Blüten erinnern mich an die ...

Bereits das Cover mit den wunderschönen Blumen in Tiefblau, Rot, sanftem Grün und Weiß hat mich sehr angesprochen, auch wenn ich dahinter nicht einen Krimi vermuten würde. Die Blüten erinnern mich an die Alpen...

Von Anfang an hat die Geschichte eine immense Spannung, und besonders amüsiert hat mich der Beginn, die "weihnachtlich" unweihnachtliche Stimmung mit dem aufgegessenen Truthahn, ausgepackten Geschenken und der typischen Tristesse, die jeder von Heiligabend kennt.
Dann die geheimnisvollen SciFi Geschenke, zu denen sich niemand bekennt.

Auch die Spannungen in der Familie werden sehr gut spürbar geschildert. Vorzeigepaare, bei denen es aber unter der Oberfläche grummelt, die Eltern, die ihr Sich-Nicht-Mehr-Nahe-Sein völlig unbekümmert zur Schau stellen, schwiegermütterliche Aversionen.

Das Faszinierende ist, dass nichts Böswilliges wirklich offensichtlich ist, aber man spürt es einfach...

Und es wird noch deutlicher, als es in den Sommer geht, in das bevorstehende Wellness-Wochenende.

Fast jeder scheint ein Geheimnis zu haben. Die unterschiedlichen Paare und Einzelpersonen standen mir immer sehr lebendig vor Augen. In die Dialoge und Handlungen wurde viel hinein gepackt, was die Persönlichkeiten gut charakterisiert.

Sehr gut geschildert finde ich die etwas unheimliche und angespannte Atmosphäre, sowohl rund um das Haus als auch zwischen den Paaren.

Man spürt unterschwellig und zwischen den Zeilen, dass so manches nicht stimmt, ohne dass zunächst etwas besonders Dramatisches passiert wäre.
Und dann nimmt die Geschichte gewaltig an Fahrt auf. Als Leser fängt man zwangsläufig an zu spekulieren, Verbindungen zu suchen, lässt sich in die Irre führen, durch Rückblenden verunsichern, man folgt falschen und richtigen Fährten, hat Ideen und verwirft sie wieder, zittert und fürchtet sich mit den Protagonisten.
Ich habe über die Zusammenhänge lange im Nebel gestochert, die wirkliche Auflösung erfolgte erst ziemlich am Schluss.
Ein paar lose Fäden bleiben für mich noch, aber das tut der Geschichte und der Gesamtlogik keinen Abbruch.
Die Hintergründe und die Motive finde ich zumindest originell. Und Lisa Unger findet sogar trotz aller stellenweise aufgezeigten Düsternis noch eine versöhnliche Schlussszenerie.
Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen. Superspannend und unterhaltsam.

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