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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2023

Schon lange keinen so guten Krimi mehr gelesen

Stille Falle
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Ich kannte von Anders de la Motte bisher noch nichts, war aber zunächst von einer Leseprobe und dann vom gesamten Buch total begeistert.

Bereits das Cover spricht Bände - ein gefangener Schmetterling ...

Ich kannte von Anders de la Motte bisher noch nichts, war aber zunächst von einer Leseprobe und dann vom gesamten Buch total begeistert.

Bereits das Cover spricht Bände - ein gefangener Schmetterling im Glas - hat sowohl real als auch symbolisch Bezug zum Inhalt, vorwiegend in "schwedischen" Farben, Blautönen und Gelb gestaltet.

Bereits der Anfang war sowas von spannend, wie wir in diese gruselige Höhle mit hinein genommen wurden, ich habe regelrecht mit gefröstelt und gezittert richtig mit.

Und von da an konnte ich kaum noch aufhören zu lesen.

Die Ermittler sind gut gezeichnet, eigenwillig, aber nicht übertrieben skurril erfunden und charakterisiert, wie in manchen Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Die Geschichte zeigt durchaus psychologische Tiefe und menschliche Schwächen und Abgründe, dazu eine gute Portion skandinavischer Mythologie, die mir sehr gefällt.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die Kapitel nicht zu lang, alles nicht ZU komplex, aber komplex genug - ich habe schon lange keinen so guten Kriminalroman mehr gelesen.

Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Verwickelter Fall, sehr ruhig erzählt

Experte in Sachen Mord
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Mir gefällt das Cover sehr gut - das pastellige Petrol-Türkis als Grund und das verwischt wirkende Foto einer Brücke über den Fluss mit romantischen Laternen, ein schlossähnliches Gebäude im Hintergrund, ...

Mir gefällt das Cover sehr gut - das pastellige Petrol-Türkis als Grund und das verwischt wirkende Foto einer Brücke über den Fluss mit romantischen Laternen, ein schlossähnliches Gebäude im Hintergrund, Schiffe, ein Bus, wenige Menschen - das alles suggeriert eine geheimnisvolle Stimmung, Nebel, Dämmerung... Der Sticker stört mich nicht so sehr, ich finde ihn aber unnötig.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass es da Vorgängerbände gibt, die ich noch nicht kenne, auch wenn einiges aus der Vergangenheit der Personen erzählt und reflektiert wird. Aber es scheint tatsächlich der erste Band über / mit Josephine Tey zu sein.

Sehr viele Personen tauchen sehr schnell - das fand ich das ganze Buch durch anstrengend, ich kam immer mal wieder ins Schleudern und dachte "Wer war das jetzt noch mal?"

Ein Personenregister hätte ich da hilfreich gefunden.

Den Anfang mit der Szene im Zug fand ich sehr spannend und lebendig, danach fließt die Handlung bis zum letzten Teil relativ ruhig vor sich hin, teils ganz wohltuend, teils auch ein bisschen ZU ruhig, wie ich finde.

Mir hat die Auflösung des Falles gut gefallen, ich habe es so nicht erwartet.Gut aufgedröselt wurde das Ganze, ich konnte folgen - aber insgesamt wieder mit hoher Konzentration.

Am liebsten würde ich das Buch noch einmal von vorne lesen, um manches zu "überprüfen" bzw. um noch ein paar mir fehlende oder überlesene Details zu finden. Aber es warten andere vielversprechende Bücher auf mich...

Fazit: angenehmer ruhiger Erzählstil, sehr verwickelte Handlung, für einen Krimi weniger durchgehende Spannung als erwartet, sehr interessante Einblicke in die Theaterwelt vor 100 Jahren.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Wieder einfach super

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Das Cover sieht gar nicht bedrohlich und gar nicht nach "Monster" aus, ein Himmel in Winterblau mit kahlen Bäumen, schneebedeckte Landschaft ,eine Eule - das Grauen kann man noch nicht erahnen... oder ...

Das Cover sieht gar nicht bedrohlich und gar nicht nach "Monster" aus, ein Himmel in Winterblau mit kahlen Bäumen, schneebedeckte Landschaft ,eine Eule - das Grauen kann man noch nicht erahnen... oder eben doch irgendwie, so wie Nele Neuhaus das eben so gut andeuten kann.

Sehr neugierig war ich natürlich auf das neue Buch, haben mir doch die vorherigen „Taunus Krimis“ – und auch die anderen, unter Pseudonym geschriebenen, supergut gefallen.

Ein bisschen erschrocken war ich über das umfangreiche Personenregister am Anfang, andererseits ist so etwas natürlich sehr hilfreich zum Nachschlagen.

Und mit Erleichterung erkannte ich beim Überfliegen, dass mir einige der Namen schon aus den vorherigen Büchern oder Filmen geläufig sind.

Wie Nele Neuhaus das eben kann, reißt einen der Text sofort mit, man zittert mit den verängstigten Eltern, stapft mit dem Hund durch den ungewohnten Schnee und ärgert sich über doofe Polizistenkollegen.

Sehr spannend ist die ganze Geschichte von Anfang an – ich konnte kaum aufhören zu lesen.

Auch hier schafft sie es, dass man gut in die Geschichte hinein kommt. Sachverhalte, die mit den Vorgängerbänden zu tun haben, werden klar genug erläutert – siehe auch das Personenverzeichnis zum Nachschlagen.
Wieder werden neben dem reinen Kriminalfall viele menschliche und gesellschaftliche Abgründe, Schwierigkeiten und Probleme beschrieben, gerade in der richtigen Balance zwischen Emotionalität und Distanz.

Insgesamt halte ich dieses Buch für eine gelungene Fortsetzung der Bodenstein Reihe. Nele Neuhaus bleibt weiterhin eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen.

Unbedingte Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Sparks forever

Seit du bei mir bist
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Tja - wer Nicolas Sparks liest, weiß, auf was er sich einlässt - Romantik, gut erzählte Geschichten, rührende Erlebnisse, oft hart an der Grenze zum Kitsch, keine oder nur hauchfeine Gesellschaftskritik, ...

Tja - wer Nicolas Sparks liest, weiß, auf was er sich einlässt - Romantik, gut erzählte Geschichten, rührende Erlebnisse, oft hart an der Grenze zum Kitsch, keine oder nur hauchfeine Gesellschaftskritik, nichts Politisches.

Aber genau das will man ja - ich zumindest mal zwischendurch - wenn ich eines seiner Bücher aufschlage.

Der englische Titel "two by two" gefällt mir viel besser als der deutsche, und ich finde, er sagt auch mehr über den Inhalt des Buches aus. Wie so oft ärgere ich mich, dass man sich generell meiner Meinung nach mit der Übersetzung von englischen Titeln ins Deutsche zunehmend wenig Mühe gibt, sie oft sogar im Original stehen lässt.

Bereits das Cover suggeriert sommerlich-heile heitere Welt - wobei die fröhliche rot-rosa-weiße Farbstellung für mich eher skandinavisch aussieht als nach USA - Südstaaten. Natürlich bleibt die Geschichte nich durchgehend heiter und rosig und easy, das wäre ja auch todlangweilig, sondern es gibt Ehekrisen, schwere Krankheiten, berufliche Krisen - aber letztlich fügt sich doch - fast - alles zum Guten, wie vorhergesehen.

Das Buch liest sich wunderbar, fast 600 Seiten wie nichts, flüssig, spannend, bewegend, und man schlägt es in dem guten Gefühl zu, dass es zwar nicht viel mit der Realität zu tun hat, aber es wäre doch zu schön, wenn es im eigenen Leben auch so wäre, zumindest in Teilbereichen...

5 Sterne für perfekte Ablenkung und den sagenhaften leichten Schreibstil.


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Veröffentlicht am 06.11.2023

Wohltuendes Erzähltempo und gelungene Hommage an Agatha Christie

Der Cocktailmörderclub
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Ausnehmend gut hat mir schon einmal das Cover gefallen – das gehört ja auch dazu… scherenschnittartig ein Cocktailglas mit sprudelndem Inhalt, im Hintergrund ein Herrenhaus – ich möchte es Damenhaus nennen ...

Ausnehmend gut hat mir schon einmal das Cover gefallen – das gehört ja auch dazu… scherenschnittartig ein Cocktailglas mit sprudelndem Inhalt, im Hintergrund ein Herrenhaus – ich möchte es Damenhaus nennen - , gedeckte Tische und Girlanden, das alles auf blau-weiß-rotem Hintergrund, was nicht nur eine schöne kontrastreiche Farbstellung ergibt, sondern natürlich auch an die britische Flagge erinnern soll. Insgesamt passt das Cover m.E. sehr gut zum Inhalt des Buches.
Ich habe den ersten Band - leider! - nicht gelesen, insofern waren die Personen alle für mich neu.
Ich muss gestehen, als ich das an den Anfang gestellte Personenregister sah, wurde mir leicht angst... aber danke dafür, und Kompliment an die Autorin: obwohl ich die Personen alle nicht kannte, musste ich nur einmal etwas nachschlagen. Dank der guten Charakteristiken, die auch netterweise immer wieder auf unterschiedliche Weise wiederholt und betont werden und keinesfalls langweilig werden, habe ich mich auch in den vielen Personen gut zurecht gefunden.
Sehr gut gefällt mir der Stil und das Tempo der Erzählung - sehr wohltuend nach so vielen "rasanten" Krimis der aktuellen Zeit. Es passt auch sehr gut zur geschilderten Atmosphäre im sommerlichen Großbritannien, in noblem Ambiente und einigen literarisch gebildeten und ambitionierten Menschen.
Wunderbar gelungen ist auch der Mix aus realen und fiktiven Personen, wobei sowohl die realen als auch die fiktiven sehr gut charakterisiert sind.
Es macht Spaß, Phyllida und ihre eigenwilligen Gedanken und Handlungen zu begleiten.
Ich habe mich jeden Tag darauf gefreut, ein Stück weiter zu lesen.
Sehr schön geschildert finde ich die subtilen – und heftig bestrittenen! - Flirts zwischen Phyllida und dem Arzt und dem Chauffeur – köstlich! -, außerdem auch die anderen Dialoge zwischen den beteiligten Personen.
Zum Täter hatte ich lange keine Idee. Durch die doch etwas verwirrenden Geschehnisse wurden wir als Leser lange geschickt vom wahren Kern des Mordmotivs abgelenkt, aber genau das machte einen Höllenspaß. Ohne dass die Spannung nachließ, ging es bis zu einem rasanten Finale, einer Auflösung à la Hercule Poirot im Kreise aller Verdächtigen.
Man musste wirklich um drei Ecken denken und dann wieder zurück, um auf DIESE Auflösung zu kommen. Aber ich finde sie schlüssig, zumindest sind mir keine Ungereimtheiten aufgefallen.
Und wie schön, dass alles noch einmal so sorgfältig erklärt wurde - genau so habe ich es gern!
Ich bin ganz traurig, dass die Geschichte zu Ende ist – und freue mich auch eine Fortsetzung. Oder ich lese jetzt den Vorgängerband...

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