Spannender neuer Erzählstrang
Outlander - Der Ruf der TrommelIm 4. Band der Outlander-Reihe bauen sich Claire und Jamie ein neues Zuhause in Amerika auf. Um Land in Anspruch nehmen zu können, musste Jamie Bedingungen zustimmen, welche zukünftig Ärger versprechen. ...
Im 4. Band der Outlander-Reihe bauen sich Claire und Jamie ein neues Zuhause in Amerika auf. Um Land in Anspruch nehmen zu können, musste Jamie Bedingungen zustimmen, welche zukünftig Ärger versprechen. Der Aufbau der Ortschaft Fraser's Ridge beginnt. In der Zeit verfolgt der Leser auch das Schicksal von Brianna und Rodger. Denn die junge Frau hat zunehmend das Bedürfnis zu erfahren, wer sie eigentlich ist. Was sie mit ihrem echten Vater verbindet und die Sehnsucht nach ihren Wurzeln zu suchen, wird immer größer.
Dieser Band unterscheidet sich von den Vorgängern. Der Fokus liegt nicht mehr allein auf Claire und Jamie, sondern auch auf deren Tochter. Dieser neue Erzählstrang gibt der Reihe einen neuen Reiz, verleiht ihr eine ebenso mitreißende und spannende, neue Liebesgeschichte. Dabei bleibt die Autorin sich treu und beschreibt weiterhin alles sehr detailliert, naturlieb und überzeugend. Und was ich am besten finde, es bleibt unvorhersehbar.
In der ersten Hälfte des Buches ging es noch viel um Claire und Jamie. Und da die beiden in den ersten 3 Büchern so viele Hürden und Streitigkeiten überwinden mussten, hat meine schiere Begeisterung leider kurze Zeit langsam abgenommen, weil bestimmte Szenen oder Konzepte sich wiederholten oder ähnlich abliefen. Bei der Hälfte wurde die Geschichte rund um Brianna und Roger intensiver aufgenommen und ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Es kam frischer Wind rein. Neue Aspekte wurden aufgenommen, allein schon deswegen, weil man das ursprüngliche Paar Claire und Jamie, nunmehr aus einer anderen Perspektive gesehen hat. Nämlich als Eltern. Vor allem war es interessant zu sehen, was für Charaktereigenschaften Brianna von ihren Eltern geerbt hat. Wie gut diese beschrieben worden sind.
Es waren lustige Momente vorhanden, insbesondere dann, wenn Jamie „altmodische“ Ansichten äußerte, doch der Leser nur zu gut wusste, dass die sture, freiheitsliebende Brianna damit überhaupt nicht einverstanden wäre.
Mit Roger haben wir einen neuen Helden näher kennengelernt. Anders als Jamie, aber nicht weniger mutig und liebenswert. Ich habe genauso mitgefiebert mit seinem Handlungsstrang, wie schon damals bei Claire und Jamie.
Indianer haben eine große Rolle in dieser Fortsetzung gespielt. Von ihnen lief eine schaurige, raue Atmosphäre aus. Man lernte neue Bräuche und Verhaltensweisen kennen. Besonders Jamies Neffe Ian trat in Zusammenhang mit den „Wilden“ ins Spiel. Es passierten skurrile und gefährliche Begenbenheiten. Auch hier hat Diana Gabaldon es geschafft einen neuen Schauplatz zum Leben zu erwecken. Ich staune immer wieder, wie vielfältig sie schreiben kann. Nachdem wir im 2. Band glaubwürdig am französischen Hof waren, sind wir hier ebenso glaubwürdig mitten in der Wildnis bei Indianern.
Ich freue mich auf den 5. Band! Und wenn es jemanden gibt, der zwischenzeitlich auch einen Abschnitt nicht mehr ganz so fesselnd findet, dann bleibt dran. Es lohnt sich.