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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2024

Erst Highlight - dann Flop

Hope's End
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Kit kommt als Vollzeitpflegekraft nach Hope’s End, wo sie sich um die Hausherrin Lenora Hope kümmern soll, die nach einem Schlaganfall fast vollständig gelähmt ist. Nur die Schreibmaschine kann sie mit ...

Kit kommt als Vollzeitpflegekraft nach Hope’s End, wo sie sich um die Hausherrin Lenora Hope kümmern soll, die nach einem Schlaganfall fast vollständig gelähmt ist. Nur die Schreibmaschine kann sie mit einer Hand bedienen und sie verspricht Kit, ihr zu erzählen, was vor etwa 50 Jahren auf Hope’s End geschehen ist. Lenora wird nämlich des grausamen Mordes an ihren Eltern und ihrer Schwester verdächtigt. Nur konnte man ihr dies nie nachweisen.

Das Buch startet ohne große Vorrede direkt mit der Hauptstory und ich war sofort gefesselt. Kits Sicht wechselt sich mit Lenoras Geschichte ab, die sie auf ihrer Schreibmaschine abtippt. Mit jedem Kapitel tauchen neue Ungereimtheiten auf, Stück für Stück kommen mehr Details dazu, die die Neugier anfachen. Irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und wollte unbedingt erfahren, was es denn jetzt damit auf sich hat. Die Atmosphäre war gruselig und angespannt.

Ab einem gewissen Punkt startet dann der Enthüllungsteil. Bis hierher hätte ich fünf Sterne vergeben, doch leider war es in meinen Augen so, dass sich hier eine Absurdität an die nächste reiht. 😅 Jede Person hat ihre Geheimnisse und ich fand es einfach nur dermaßen unlogisch, dass 50 Jahre lang einfach alle dicht gehalten haben und dann auf einmal haben alle das Gefühl, sie müssten jetzt ne Beichte ablegen. Hä? Ein Twist jagt den nächsten und wenn man glaubt, dass war jetzt die endgültige Enthüllung, muss nochmal eins drauf gesetzt werden. Mir war das einfach too much, einfach zu sehr konstruiert, was die Geschichte einfach unglaubwürdig erscheinen ließ. Ich kam aus dem Augenrollen nicht mehr raus. Puff, das wars mit meiner Begeisterung für das Buch. 2 ⭐️

@gedanken.buecher

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Sehr intensive Geschichte

GUY'S GIRL
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Die Geschichte handelt von Ginny und Adrian, aber wenn man genau hinsieht, dann ist es doch eigentlich Ginnys Geschichte. Wir bekommen Einblicke in ihre Gedanken, Gefühle, in ihr Lebe und ihre Sorgen. ...


Die Geschichte handelt von Ginny und Adrian, aber wenn man genau hinsieht, dann ist es doch eigentlich Ginnys Geschichte. Wir bekommen Einblicke in ihre Gedanken, Gefühle, in ihr Lebe und ihre Sorgen. Durch die Erzählperspektive lernen wir auch einiges über Adrian, aber am meisten Raum nimmt doch vor allem Ginny und ihre Essstörung ein. Wir erfahren gleich zu Beginn, dass sie krank ist und sie selbst weiß das auch. Trotzdem kommt sie aus dieser Abwärtsspirale nicht heraus. Wir fühlen mit ihr, leiden mit ihr. Die Verzweiflung und die Zerrissenheit sind greifbar. Zu der Essstörung kommen noch weitere ernste Themen dazu. Adrian ist in Ungarn aufgewachsen und die Heirat seiner Mutter hat ihn entwurzelt und aus seiner Heimat gerissen. Das hat er nie wirklich verwundern, er ist nie richtig angekommen. Dazu kommt, dass Ginny in nur mit Männern befreundet ist, und mit einem von ihnen, Finch, war sie zu Collegezeiten zusammen. Auch das ist noch nicht so richtig durch und wir bekommen hier eine toxische Beziehung auf dem Silbertablett. Alles in allem sehr viele ernste Themen auf einem Haufen, die der Geschichte Tiefgang verleihen und meiner Meinung nach auch überhaupt nicht zu viel waren. Die Autorin hat die Themen gekonnt ineinander verflochten und keines kommt zu kurz.

Dafür entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen Adrian und Ginny sehr langsam, aber auch das fand ich nur passend. Wie schon erwähnt, steht Ginny und auch ein wenig ihr Weg zu sich selbst viel mehr im Mittelpunkt. Das einzige was mich gestört hat, war an manchen Stellen Ginnys Art und Weise. Sie ist das klassische Pick Me Girl. Immer wieder wird erwähnt, dass sie sich nur in Gesellschaft von Männern wohlfühlt, weil die einfach so viel weniger anstrengend sind. In einer Szene sitzen sie alle zusammen und machen sich über Frauen in High Heels lustig. Das hat mir die Protagonistin etwas unsympathisch gemacht, aber naja. Abschließend finde ich „Guy’s Girl“ sehr lesenswert und spreche eine klare Leseempfehlung aus, wenn man mit den Themen klar kommt und sich auf eine zarte, holprige und sich sehr langsam entwickelnde Liebesgeschichte einstellt. 4 ⭐️

Und was ich nicht unerwähnt lassen will: eine Liebesgeschichte, deren Ende ich ENDLICH mal gut finde. 😂

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ganz okay

Zero Days
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In „Zero Days“ geht es um Cyberkriminalität und dieses Thema habe ich, soweit ich mich erinnern noch, noch in keinem anderen Buch gelesen. Ehrlich gesagt, würde mich das so auch nicht ansprechen, aber ...

In „Zero Days“ geht es um Cyberkriminalität und dieses Thema habe ich, soweit ich mich erinnern noch, noch in keinem anderen Buch gelesen. Ehrlich gesagt, würde mich das so auch nicht ansprechen, aber da ich schon ein paar Bücher von Ruth Ware gelesen habe und mir die sehr gut gefallen haben, hatte ich mal wieder Lust auf etwas neues von ihr.

Es geht um Jack und ihren Ehemann Gabe, die beide gemeinsam die Sicherheitssysteme von Firmen überprüfen und auf Sicherheitslücken untersuchen. Während Jack dabei vor Ort in die Firma „einbricht“, ist Gabe der Mann hinter den Kulissen, ein Hacker, der ihr Anweisungen durchgibt. Nach einem solchen Einsatz wird Jack allerdings kurzzeitig festgenommen und als sie nach Hause kommt, liegt ihre Welt in Scherben - sie findet Gabe ermordet an seinem Schreibtisch und schnell wird klar, das war kein gewöhnlicher Raubüberfall. Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt, denn Jack wird Hauptverdächtige. Sie flieht vor der Polizei, denn alles deutet auf sie hin und hinter Gittern kann sie den Mord an ihrem Ehemann nicht auflösen.

Die Verfolgungsjagd an sich war super spannend und ich habe die Geschichte gerne verfolgt. Jack entkommt immer nur knapp und ist dabei eine sehr toughe Protagonistin, die trotz ihrer tiefen Trauer (die war förmlich greifbar 🥲) nicht aufgibt und nach Gerechtigkeit strebt. Sie kommt den Dingen recht schnell auf die Spur und auch relativ schnell konnte ich erahnen, wer hinter alldem steckt. An dieser Stelle wurde ein wenig Spannung eingebüßt, aber trotzdem musste ich natürlich noch herausfinden, weshalb das Ganze.

Das Thema war mal was anderes und wunderbar erklärt, sodass auch Leser*innen, die überhaupt nicht in der Thematik sind alles super verstehen konnten. Trotz spezieller Thematik also durchaus ein Thriller, der für den Mainstream geeignet ist. 😅 Ich kann keine genauen Punkte benennen, bis auf die Tatsache, dass der Täter schnell gerochen war, die mich wirklich explizit gestört hätten. Es war ein kurzweiliger Thriller, der mich gut unterhalten konnte, allerdings blieb der große Wow-Effekt aus. Alles wurde schlüssig aufgelöst, sonderlich spektakulär war es allerdings nicht. Deswegen würde ich abschließend sagen: tolle Unterhaltung, die allerdings nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. 3,5 ⭐️ und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Leider sehr distanziert

Allein mit dir in der Unendlichkeit
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Der Grund, weshalb ich dieses Buch sofort lesen musst, war der Sally Rooney Vergleich. Ich war super gespannt, was mich erwarten würde und rechnete auf jeden Fall schon mit einer besonderen, spezielleren ...

Der Grund, weshalb ich dieses Buch sofort lesen musst, war der Sally Rooney Vergleich. Ich war super gespannt, was mich erwarten würde und rechnete auf jeden Fall schon mit einer besonderen, spezielleren Geschichte und die habe ich auch bekommen. Ich habe mich direkt in die Sprache und den Schreibstil der Autorin verliebt. Damit ihr einen Eindruck bekommt, habe ich zwei meiner liebsten Zitate in die Slides gepackt. Zu Beginn lernen wir Aldo und Regan unabhängig voneinander kennen, bekommen Einblicke in ihr Denken, ihr Handeln und ihre Persönlichkeiten. Aldo ist ein Genie und das merkt man seinen Passagen auch an - er leibt Mathe und denkt in Mathe. Manchmal musste ich die Sätze zwei mal lesen, um sie zu verstehen. 😀 Regan leidet unter einer bipolaren Störung, ist Kunstfälscherin und in psychiatrischer Behandlung. Ihre Gedankengänge waren teilweise sehr sprunghaft und manchmal etwas verwirrend, was aber auch perfekt gepasst hat. Beide Charaktere waren getrennt voneinander betrachtet sehr interessant und ich fand es sehr spannend, ihren Gedanken zu folgen.

Dann lernen die Beiden sich kennen und auch die Kennenlernphase war noch sehr interessant, auch wenn alles seine Zeit gedauert hat. Sie nähern sich sehr langsam an und auch das nur über Gespräche - kaum zu glauben, aber die beiden Protas reden wirklich miteinander. Das hat mir noch sehr gut gefallen, ist auch einfach mal was anderes, solch ein klassisches (und realitätsnahes?!) Kennenlernen zu lesen. Doch dann kommt irgendwann der Punkt an dem Regan und Aldo merken, dass da wohl mehr ist. Und genau an diesem Punkt hat mich die Geschichte verloren.

Ich wollte die Emotionen, die Gefühle spüren und nicht nur ihre Gedanken lesen. Sie beteuern sich, was sie fühlen, was sie denken, aber ich dachte mir die ganze Zeit nur: WIESO DENN? Ich konnte keinerlei Bezug zu den Charakteren aufbauen, nichts nachfühlen und sie waren mir schlichtweg egal. Anfangs fand ich sie interessant, aber ich hätte mir doch auch gewünscht, ihnen näher zu sein, die Liebesgeschichte nachvollziehen zu können, aber sie bleiben beide distanziert und kalt. Dann ist die Geschichte vor sich hin geplätschert und irgendwann ging dann gar nichts mehr voran. Ich hatte das Gefühl, die beiden würden sich im Kreis drehen und irgendwann hab ich den Bezug komplett verloren, wollte nur noch, dass die Geschichte endlich vorbei ist.

Fazit: Sally Rooney? Ich verstehe, wo es hinwollte, aber so richtig hat es meiner Meinung nach nicht geklappt … Ein Buch, dass anfangs auffiel durch seine Besonderheit, durch ständige Wiederholungen und auf der Stelle treten, allerdings nicht voran kam und sich nicht weiterentwickelt hat. Deswegen von mir nur 2 ⭐️.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Absolutes Highlight

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
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Wer historische Romane mag, die in verschiedenen Ländern spielen, Liebesgeschichten enthalten, der kommt hier voll auf seine Kosten. Dazu muss ich auch sagen, dass mir nicht jeder Band gleich gut gefallen ...

Wer historische Romane mag, die in verschiedenen Ländern spielen, Liebesgeschichten enthalten, der kommt hier voll auf seine Kosten. Dazu muss ich auch sagen, dass mir nicht jeder Band gleich gut gefallen hat und vor allem „Die verschwundene Schwester“ hatte mich enttäuscht. Was aber in allen Bänden gegeben ist, ist die Liebe zum Detail (ja, die Bücher sind alle dicke Klapper) - die Autorin fand in jedem Band ein anderes außergewöhnliches Thema, das in einem bestimmten Land eine große Rolle spielte, recherchierte dieses und brachte es den Leser*innen, verpackt in wunderschöne Liebesgeschichten, näher. Perlentauchen, die spanischen „Brujas“, Segeln, Musik… jedes Buch hat einen klaren Fokus und immer steht auch das jeweilige Land und dessen außergewöhnliche Schönheit im Vordergrund. Alle Schwestern haben ihre Eigenheiten, mache sind sympathischer als andere und in diesem Band geht es um die Geschichte desjenigen, der diese unterschiedlichen Persönlichkeiten adoptiert und nach seinem Tod auf die Reise geschickt hat - Pa Salt. ❤️

Endlich lernen wir ihn kennen, bekommen die Antworten auf so viele Fragen und erfahren, wer dieses Phantom war, der zwar in jedem vorangegangen Band eine Schlüsselrolle spielt, aber über den man doch so gar nichts erfährt. Vieles an dieser Geschichte war nicht ganz rund - seine Kindheitsjahre wurden sehr lange beleuchtet, während die Zeitsprünge danach immer größer wurden; die Beweggründe der Adoptionen waren irgendwann doch etwas „random“ und nicht mehr ganz so einfallsreich - aber trotzdem ist dieses Buch ein Jahreshighlight, ein Herzensbuch. Das Feeling hat gestimmt, wir treffen auf all die bekannten Gesichter der ersten Bände und bekommen endlich die erwartete Auflösung präsentiert. Wie der Kreis sich letztendlich schließt, alle Fäden zueinander finden, war einfach großartig. So viele Aha-Momente, die man durch aufmerksames Lesen der Vorgängerbände hatte … Zufällig eingestreute Dinge aus den vorherigen Werken werden hier nochmal aufgegriffen, die ganzen Einzelstories werden zu einem Großen und Ganzen verwoben und machen absolut Sinn.

Ich fand’s großartig. So viel Liebe zwischen diesen Zeilen. Diese Reihe hat so viele Menschen begeistert und mich ganz besonders. An dieser Stelle darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass ihr Sohn Harry Whittaker durch das Schreiben dieses Buches, das Vollenden von Lucindas Reihe, einen sehr großen Teil zu diesem Highlight beigetragen hat. Diese Reihe wird für mich immer etwas Besonderes bleiben, ganz besonders deswegen, weil ich das große Glück hatte, die wunderbare Lucinda Riley zu treffen. Sie war nicht nur eine wunderbare Autorin, sondern auch eine sehr herzliche Person, die sich Zeit für ihre Fans genommen hat, obwohl es ihr nicht gut ging. 5 ⭐️

@gedanken.buecher

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