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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

Ich habe es geliebt!

Romeo und Julius
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MEINE MEINUNG:
Julius Kraft schreibt in seinem Buch autobiografisch über die Suche nach der großen Liebe, nach dem EINEN Disney-Traumprinzen und das in der heutigen Welt, geprägt durch technologische Neuerungen ...

MEINE MEINUNG:
Julius Kraft schreibt in seinem Buch autobiografisch über die Suche nach der großen Liebe, nach dem EINEN Disney-Traumprinzen und das in der heutigen Welt, geprägt durch technologische Neuerungen wie Tinder, Instagram und Co, die uns das Ganze doch angeblich erleichtern sollten. Manchmal schnell, manchmal weniger schnell, findet er bei seinen Tinderdates schließlich heraus, dass sich nicht hinter jedem Frosch ein Prinz verbirgt. Manchmal sind die auserkorenen Kandidaten schlicht und ergreifend einfach nur Frösche. Trotz einiger Tiefs und Selbstzweifel gibt Julius nicht auf, schließlich gibt er sich nicht mit dem Etikett „Generation: Beziehungsunfähig“ zufrieden. Wir Leser dürfen ihn bei seiner Suche begleiten und ich kann euch verraten, langweilig wird es garantiert nicht.

Vielleicht liegt es ja nur daran, dass ich den Humor des Autors so richtig spitzenmäßig fand, selten habe ich bei einem Buch so gelacht. Ein Vollidiot reiht sich an den Nächsten und irgendwie kam mir das Ganze doch sehr bekannt vor. Also DANKE, dass ich jetzt sicher sein kann, dass der Bilderbuch-Traumprinz nicht bei jedem innerhalb von wenigen Sekunden an der Tür klingelt, sobald man den Wunsch erst einmal ausgesprochen hat.

Julius Kraft beschreibt seinen Weg in einer humorvollen, authentischen und liebenswerten Sprache, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, was die Identifikation mit dem Ich-Erzähler sehr erleichtert hat. Man muss ihn einfach mögen, genau wie seine Freunde, die ihn zu jeder Zeit unterstützen, obwohl sie sich den selben Käse immer und immer wieder in Dauerschleife anhören müssen. Aber wozu hat man schließlich gute Freunde? Die Geschichte ist also dementsprechend in zwei Sätzen grob zusammengefasst, allerdings sind es ja auch die verschiedenen Charaktere, die Julius trifft, die das Ganze so unterhaltsam machen. Am meisten hat mir am Ende wohl doch gefallen, dass die ganze Geschichte nicht aufgesetzt und übertrieben wirkt, sondern tatsächlich als wahre Geschichte daherkommt und man dem Autor jedes Wort abkauft. Die eingestreuten humorvollen Passagen waren WIRKLICH lustig und nicht so gewollt, wie man sich das öfter mal bei anderen Büchern denkt. Der Ich-Erzähler war mir unheimlich sympathisch und ich hatte stets das Gefühl, er würde neben mir auf dem Sofa sitzen und mir von seinen Beziehungs- oder Single-WehWehchen berichten.

FAZIT:
Absolute Leseempfehlung für alle, die etwas aus dem echten Leben erzählt bekommen wollen und sich durch dieses Buch ermutigen lassen wollen, nicht aufzugeben. Julius Krafts Geschichte hat mich unglaublich erheitert, sein Schreibstil und Humor haben genau meinen Geschmack getroffen. Sehr witzig erzählt er von den Hochs und Tiefs in Beziehungen oder dem Single-Dasein und bietet dabei eine Bandbreite, bei der für jeden wohl irgendwie was dabei ist, in dem er sich selbst wiederfindet. Ich persönlich hätte das Buch wohl selbst schreiben können, so bekannt kam mir das alles vor. Aber das überlasse ich dann doch lieber dem Profi!

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Gut konstruierter Thriller

Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist
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MEINE MEINUNG:
Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau ohne Erinnerung, nicht einmal an ihren eigenen Namen. Lediglich an das Haus, in dem sie angeblich wohnt, kann sie sich erinnern. Irritiert öffnet ...

MEINE MEINUNG:
Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau ohne Erinnerung, nicht einmal an ihren eigenen Namen. Lediglich an das Haus, in dem sie angeblich wohnt, kann sie sich erinnern. Irritiert öffnet allerdings ein junges Ehepaar die Haustür dieses Hauses und wundert sich selbstverständlich über das Anliegen der Frau. Tony und Laura sind verwirrt, dennoch sehr hilfsbereit, da die Frau definitiv einen noch verwirrteren Eindruck macht und sie sie nicht alleine stehenlassen wollen. Sie helfen ihr in jeglicher Hinsicht, lassen sie sogar bei ihnen übernachten.

Was mir besonders gut gefallen hat, waren die kurzen Kapitel, die jedes Mal einen winzigkleinen Cliffhanger am Ende bereithielten, die es mir beinahe unmöglich machten, das Buch aus der Hand zu legen. Ständig entwickeln sich neue Theorien zu der Identität der Unbekannten und gefühlt, ist das gesamte Dorf integriert und versucht herauszufinden, wer sich hinter der geheimnisvollen jungen Frau verbirgt. Der Schreibstil sollte an dieser Stelle erwähnt werden, der an manchen Stellen auch für Verwirrung sorgt, aber im Grunde das ganze Szenario hervorragend unterstützt. Die ganze Geschichte ist ebenfalls gut durchdacht und birgt ein schreckliches Geheimnis, das wirklich nur nach und nach entschlüsselt wird. Das Ende ist nicht vorhersehbar, da man ständig auf eine falsche Fährte gelockt wird. Dennoch hat mir das Ende, im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen, nicht besonders gut gefallen, beziehungsweise erschien es mir im Vergleich zum Rest der Geschichte eher schwach. Viel besser haben mir die Verstrickungen und beinahe schon Verschwörungstheorien gefallen, die sich zwar am Ende in Luft auflösen, aber zur Spannung der Geschichte durchaus beitragen. Oftmals habe ich gelesen, dass andere Stimmen zu dem Buch diese Ereignisse als „Längen“ oder „unnötig“ abtun, was bei mir aber überhaupt nicht der Fall war. Vielmehr konnten mich diese Kleinigkeiten an das Buch fesseln.

FAZIT:
Ein gut konzipierter Thriller, der meiner Meinung nach gegen Ende etwas nachlässt. Hier hätte ruhig ein größerer Knall noch etwas aufschrecken können. Dennoch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, da man merkt, wie viele Gedanken der Autor sich gemacht hat und am Ende alles schlüssig ist. Ein Thriller, den ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Solider Thriller

Er will sie sterben sehen
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MEINE MEINUNG:
Wie bereits der Klappentext verrät, steht das Verschwinden der 22-Jährigen Susana im Mittelpunkt der ganzen Geschichte. Ein paar Tage später findet sich die grausam zugerichtete Leiche: ...

MEINE MEINUNG:
Wie bereits der Klappentext verrät, steht das Verschwinden der 22-Jährigen Susana im Mittelpunkt der ganzen Geschichte. Ein paar Tage später findet sich die grausam zugerichtete Leiche: Der Mörder ließ Würmer ihr Gehirn fressen. Die Autorin nimmt bei der Beschreibung dieses Gewaltakts kein Blatt vor den Mund und schildert den Anblick der Leiche direkt, klar und auf den Punkt. Beinahe schon emotionslos, was allgemein den Ton dieser Geschichte beschreiben könnte. Distanziert, aber besonders und sehr bildhaft schildert Carmen Mola die Suche nach einem Mörder, der bereits Susanas Schwester Lara auf diese Art und Weise tötete. Der Haken daran ist die Tatsache, dass bereits ein Mann für diese grausame Tat verurteilt wurde und hinter Gittern sitzt, was selbstverständlich ein sehr schlechtes Licht auf die zuständigen Ermittler wirft. Ist der Mörder nun ein Nachahmer oder sitzt vielleicht der Falsche im Gefängnis, der stets seine Unschuld beteuerte?`

Im Mittelpunkt stehen tatsächlich mehr oder weniger die Ermittlungen der beiden Ermittler Angel Zarate und Elena Blanco. Zwar sind die Charaktere gut ausgearbeitet, trotzdem hatte ich mir den Fokus woanders gewünscht. Der Mord an Susana ist sehr blutig und ließ mir Schauer über den Rücken laufen. Leider gab es von diesen spannenden und gruseligen Momenten nicht allzu viele. Immer wieder erfährt man etwas über einen kleinen Jungen, der furchtbare Dinge miterleben musste, was für den Handlungsverlauf von hoher Bedeutung ist. Auch diese kurzen Einblicke waren sehr spannend und definitiv die Highlights dieses Buches. Manchmal irritierten diese Einschübe auch, da sie so ganz anders konzipiert waren, als der Rest der Geschichte. Schade eigentlich, denn durch diese Einblicke kam tatsächlich stellenweise Spannung auf. Auch der Mordfall an sich war überraschend konstruiert mit einem gelungenen Ende. Lange Zeit tappte ich als Leser im Dunkeln und schwankte zwischen mehreren Auflösungsvarianten hin und her. Alles in allem war der Fall undurchschaubar, was für mich persönlich den besonderen Reiz an diesem Buch ausmachte. Dennoch hat mir die Brutalität gefehlt, die der Klappentext versprochen hat. Zwar nicht gänzlich, aber es hätte mehr sein dürfen! Stattdessen verfolgt man die Spuren, denen die beiden Ermittler nachgehen, was auch nicht unspannend war, aber nun mal nicht erwartet wurde.

FAZIT:
Im Großen und Ganzen hat mich „Er will sie sterben sehen“ von Carmen Mola gut unterhalten und durch die kurzen Kapitel, bleibt man dran und liest die Geschichte schnell und ohne, dass es zäh oder langweilig wird. Zwar hätte es stellenweise auch ein bisschen mehr Spannung oder auch blutiger sein dürfen, trotzdem ist es ein solider Thriller, den ich gerne weiter empfehle, aber nicht unbedingt zu meinen Highlights zählen würde. Gute Unterhaltung für zwischendurch, aber nichts was längerfristig im Kopf bleibt oder besonders hervorsticht.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Absolutes Highlight

Tage in Cape May
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MEINE MEINUNG:
Liebesroman könnte meiner Meinung nach nicht unpassender für die Beschreibung dieses Romans sein. Viel mehr ist es doch ein Buch über Selbstfindung und Selbstentdeckung, eine Geschichte ...

MEINE MEINUNG:
Liebesroman könnte meiner Meinung nach nicht unpassender für die Beschreibung dieses Romans sein. Viel mehr ist es doch ein Buch über Selbstfindung und Selbstentdeckung, eine Geschichte über das, was die Protagonisten Effie und Henry für die Liebe halten.

Das frisch verheiratete Ehepaar reist in die Flitterwochen nach Cape May und allein an der Tatsache, dass Effie nach nur einer Woche in dem ruhevollen Örtchen am Strand bereits langweilig wird und sie lieber wieder die Heimreise antreten würde lässt erahnen, dass sie doch noch sehr jung ist und sich nach Erfahrungen und Erlebnissen sehnt, die ihr noch bevorstehen. Henry scheint schwer verliebt und versichert seiner frischgebackenen Ehefrau immer wieder aufs Neue, wie sehr er sie liebt, dennoch erkennt man auch bei ihm schnell die junge Naivität. Beide sind sie schließlich erst 18 und 20 Jahre alt und fühlen sich nun nach der Heirat vollständig erwachsen. Besonders Henry ist darauf bedacht, ein guter Ehemann zu sein, der seiner Familie Ehre und Stolz bringen würde. Der Leser wird eingeführt in eine prüde wirkende Ehe und der Erwartungshaltung gegenüber dem Leben in den 50er Jahre.

Kurz vor ihrer vorzeitigen Abreise treffen die beiden auf eine alte Bekannte Effies aus Kindertagen. Clara genießt ihr dekadentes Leben in vollen Zügen und verbringt ihre Zeit in Cape May mit ihrem Liebhaber Max und dessen distanzierter, beinahe schon desinteressierten Schwester Alma. Drei Charaktere aus dem luxuriösen New York, die es gewohnt sind, zu tun was sie wollen, stets begleitet vom Genuss des Alkohols. Henry und Effie bekommen Einblicke in eine Welt, die ihnen zunächst völlig fremd und schockierend erscheint. Ganz anders hatte sich Henry das idyllische Leben mit seiner Frau ausgemalt. Aber besonders er ist es letztendlich, der Gefallen an dem Leben findet, das die drei New Yorker ihm vorleben und zu dem er immer mehr dazugehören will.

Henry und Effie erscheinen in Chip Cheeks Roman als sehr naive Charaktere, die sich schnell zu Dingen verleiten lassen, die normalerweise nicht zu ihrem Alltag gehören würden. Sie werden mutig, entdecken sich selbst und lernen viel über die Liebe und vor allem über die Macht der Verführung. Dabei scheinen sie die Veränderungen nicht einmal richtig zur Kenntnis zu nehmen. Fasziniert von dem Lebensstil der drei, werden Effie und Henry in einen Strudel gesogen, der große Auswirkungen auf ihr restliches Leben und ihre Beziehung nehmen wird. Wir begleiten die Protagonisten auf ihrer grundlegenden Entwicklung, die nicht einmal zwei Wochen braucht. Sie werden wagemutig und offener. Chip Cheek regt zum Nachdenken an, über Entscheidungen die binnen Sekunden getroffen werden und dennoch Auswirkungen auf den Rest des Lebens haben.

Einen großen Teil des Romans machen geschilderte Liebesszenen aus sowie erotische Beschreibungen, die immer wieder auf Henrys Gedanken hinweisen. Diese bleiben jedoch so dezent, dass der Leser das Gefühl bekommt, in Henry selbst zu stecken, der sich diese Gedanken nicht eingestehen will.

Chip Cheek beschreibt in einer Sprache, die die Leser zurückversetzt, in eine Zeit, die längst vergangen ist und in lebhaften Bildern, die das Geschehen genau vor Augen führen. Auch wenn diese Geschichte eher Alltagssituationen beschreibt, konnte sie mich vollends in ihren Bann ziehen. Hier geht es weniger um die Handlungen an sich, sondern um das, was diese auslösen, die Gefühle, die Verwirrung und letztendlich die Konsequenzen.

FAZIT:
Chip Cheeks Roman fasziniert durch Klarheit. Zwei junge Erwachsene, die Entscheidungen für ihr Leben treffen und sich dessen nicht einmal bewusst sind, stehen in dieser Geschichte im Vordergrund. Das Buch konnte mich absolut überzeugen, so gewaltig waren die Handlungen, Entscheidungen und ihre Konsequenzen geschildert.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Sehr ungewöhnlich

Vardo – Nach dem Sturm
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MEINE MEINUNG
Allgemeine Begeisterung machte sich schon deutlich, in den Rezensionen, die ich mir vor dem Buch durchgelesen habe. So ging ich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Lektüre. Ich ...

MEINE MEINUNG
Allgemeine Begeisterung machte sich schon deutlich, in den Rezensionen, die ich mir vor dem Buch durchgelesen habe. So ging ich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Lektüre. Ich wurde nicht enttäuscht, aber überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass ein solch außergewöhnliches Buch, so einen Anklang findet. Während man dieses Buch liest, sollte man auch immer vor Augen haben, dass die Geschichte auf einem wahren Ereignis basiert. Vor allem die Anmerkungen zu dem historischen Gehalt am Ende des Buches, konnten mir eine Gänsehaut einjagen. Das war mir während des Lesens so gar nicht bewusst.

Die Geschichte erzählt von Maren und Ursa, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Zeitraum, in dem sich die Ereignisse abspielen, sind etwa drei Jahre von 1617 bis 1620. Maren wächst in Vardo auf, einer norwegischen kleinen Insel und eines Tages passiert ein großes Unglück. Ein Sturm zieht auf und reißt alle männlichen Bewohner der Insel in die Wellen. Von diesem Tag an müssen die Frauen auf Vardo alleine überleben. Keine leichte Sache, wenn man sich vorstellt, dass zu diesen Zeiten hauptsächlich die Männer für das Ernähren der Familie verantwortlich waren. Die Frauen lassen sich allerdings nicht unterkriegen und kämpfen gemeinsam um das Überleben.

Sehr interessant war auch die Entwicklung der Frauen auf Vardo, die sich ganz allmählich in zwei Lager spalten. Diese Spaltung durchzieht sich durch die gesamte Geschichte und nimmt einen wichtigen Teil des Geschehens ein. Um für Recht und Ordnung zu sorgen, wird der Kommissar Absalom Cornet auf die Insel geschickt. Zusammen mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Ursa erreicht er die Insel etwa ein Jahr nach dem Unglück. Ursa kannte ihren Mann vorher noch nicht und wusste nicht, dass dieser vor allem als angesehener Hexenjäger bekannt war. Das Verfolgung von Hexen und Zauberern, Menschen, die sich der Religion und Gott nicht hingeben wollten, wie es zu dieser Zeit üblich war, spielte zu dieser Zeit eine große Rolle. Absalom kommt auf die Insel, mit dem Ziel, den Teufel zu vertreiben.

Die Geschichte zeigt uns das Frauenbild von damals. Ein Bild, das so vollkommen fremd von dem wirkt, was uns heute bekannt ist. Ursa und Maren lernen sich kennen und werden mit der Zeit zu engen Vertrauten. Ursa lernt eine Menge von Maren. Die Entwicklung, die beide Frauen durchgehen, spielt ebenfalls eine große Rolle in der Geschichte, wenn auch eher unterschwellig. Trotzdem war es schön, diese Entwicklung mitzuerleben. Zwar waren die beiden Frauen mir nicht direkt sympathisch, aber doch waren sie sehr interessant, weshalb ich der Geschichte gerne gefolgt bin. Teilweise war die Geschichte etwas langatmig. Ich hätte mir die Ereignisse des Schlussteils gut auch schon etwas früher vorstellen können, so war es doch etwas anstrengender dranzubleiben. Trotzdem wollte ich unbedingt erfahren, was denn letztendlich noch passiert.

Der Sprachstil war sehr poetisch und wortgewaltig, aber keinesfalls so, dass es anstrengend wurde zu lesen. Ich bin sehr gut durchgekommen und habe mich gefreut, über schöne Vergleiche und Beschreibungen, die doch eher ungewöhnlich sind. Kieran Millwood Hargrave lässt den Leser Zeitreisen. Ich fühlte mich perfekt in die damalige Zeit zurückversetzt. Auch das Ende konnte mich überzeugen. Es war wenig überraschend, aber sehr emotional und absolut passend.

FAZIT
Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich. Es braucht mit Sicherheit seine Zeit, so war es zumindest bei mir, aber es lohnt sich. Es hat lange gedauert, bis die Handlung letztendlich an Fahrt gewinnt, aber diese Zeit braucht es auch, um in die Charaktere hineinblicken zu können, die Beziehungen verstehen zu können, da sich alles in einer anderen, unbekannten Zeit, fast schon fremden Welt abspielt.

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