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Veröffentlicht am 20.09.2024

Faszinierend

Töchter des Aufbruchs
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Marie Pierre ist das Pseudonym der Autorin Maria W. Peter, die es gekonnt versteht, historische Fakten in eine spannende und fesselnde Geschichte einzuweben, die es einem kaum gestatten das Buch aus der ...

Marie Pierre ist das Pseudonym der Autorin Maria W. Peter, die es gekonnt versteht, historische Fakten in eine spannende und fesselnde Geschichte einzuweben, die es einem kaum gestatten das Buch aus der Hand zu legen.

Gespannt habe ich Pauline, Suzette, Erich, Vincent und die anderen Protagonisten in ihren Erfahrungen und Erlebnissen begleitet. Immer gespannt darauf zu lesen, was als nächstes kommt und welche Geheimnisse aus der Vergangenheit hinter ihrem Verhalten stecken.
Pauline hat es nicht leicht eine Schule im Reichsland Elsaß-Lothringen zu führen. Nicht nur, dass sie als Lehrerin dem Lehrerinnenzölibat verpflichtet ist, das ihr eine Heirat und Familie untersagt, nein, sie ist auch durch Gesetze eingeschränkt in ihrem Lehrplan. Nichtsdestotrotz hat sie es sich zum Ziel gesetzt ihre Schülerinnen nicht nur zu wohlerzogenen Frauchen zu erziehen, die ihren Ehemännern hörig sind und kuschen, sondern zu selbstbewussten und reflektierten jungen Frauen, die selbst entscheiden können, welche Konsequenzen sie für ihre Handlungen und Entscheidungen bereit sind zu tragen. Aufgrund dessen wird sie von der Bevölkerung in Diedenhofen auch mehr als nur streng beäugt. Sind es doch besonders die Altdeutschen, die nichts von Paulines „französischen“ Ideen halten und sie mitsamt ihrer ganzen Einrichtung als frivol und unmoralisch einstufen.
Es hat mich beeindruckt zu lesen, wie Pauline trotz aller Widerstände an ihren Überzeugungen festgehalten hat. Bereit war für die Dinge zu kämpfen, die es verdient haben und sich für das Wohl ihrer Schülerinnen eingesetzt hat. Besonders schön fand ich es auch zu lesen, wie sie eigene Fehler eingesehen hat, und nicht zu stolz war, um Verzeihung zu bitten.

Erich von Pliesnitz gilt als strenger Hauptmann, der seine Untergebenen Soldaten alle unter Kontrolle hat. Als Pauline ihm Vorwürfe macht, ist er zunächst davon überzeugt, dass es an den Frauen liege und Männer die Opfer seien. Doch im Laufe der Zeit kommt er zu neuen Erkenntnissen und Überzeugungen und obwohl er als unbarmherzig und streng gilt, ist es doch er, der der Wahrheit Raum gibt und zuhört, wo andere einfach nur glauben, was sie glauben wollen.

Von Anfang an waren mir die resolute Pauline und der pragmatische preußische Hauptmann sympathisch und ich habe jede der Szenen genossen, in denen sie aufeinandertrafen.

Mit Suzette kommt ein rebellischer Wirbelwind in Paulines Schule, die sie und die anderen Bewohner des Pensionats gehörig auf Trab hält. Der Versuch der 16-Jährigen zu vermitteln, welche Konsequenzen ihre Handlungen haben können, verhallen ungehört und Pauline weiß nicht mehr, was sie tun soll, um ihren eigenen und den Ruf der Schule zu schützen.

In „Die Töchter der Freiheit“ wird die schwelende Unruhe in diesem Teil Deutschlands bzw. Frankreichs nicht einfach nur aufgezeigt, sondern auch tiefgründig erklärt, sodass auch der Hass, die Wut und Enttäuschung der Bevölkerung hindurchklingt. Hat Preußen es doch dargestellt, als wären sie die glorreichen Retter, die Elsaß-Lothringen überhaupt erst vor dem Untergang bewahrten. Das Überstülpen ihrer eigenen Kultur und Sprache wurde nur als notwendig und rechtens empfunden. Wie es der französischen Bevölkerung mit dem Verlust von Familienangehörigen, Nationalität, Sprache und Kultur erging, wurde gerne unter den Teppich gekehrt und die eigene Geschichte verklärt. Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in die deutsch-französische Geschichte, mit der ich mich noch nie tiefgründig befasst habe.

Ich liebe an historischen Romanen, dass man lernt, ohne das Gefühl des Lernens zu haben. Historische Fakten und Geschehnisse werden in eine fiktive Geschichte eingewoben, sodass das Geschehen real und greifbar wird. Trotz meiner großen Liebe für Geschichte, empfinde ich das Lesen von rein informativer Geschichtslektüre doch als beschwerlich. Und so bin ich beim Lesen dieser Lektüre auf jeden Fall wieder ein Stück klüger geworden.

Fazit:
Ein Roman, der mit mehreren Blickwinkeln arbeitet, sodass man guten Zugang zur Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten bekommt. Verschiedene Handlungsstränge werden gekonnt miteinander verwoben und man bekommt im Laufe der Geschichte immer mehr ein klares Bild vom Leben der Protagonisten, der Hintergründe, Vergangenheit, Geschehnisse und sieht, wie sie miteinander verwoben sind.
Eine klare Leseempfehlung von mir!!!

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Glaube im Alltag der Kinder

100% wertvoll
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👨‍🦽 Tony sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. So gut wie jeden Tag ist er bei Oma Gerda, die in Wahrheit gar nicht seine echte Oma ist, aber ihn trotzdem genauso lieb hat.
Oma Gerda kocht nicht nur für ...

👨‍🦽 Tony sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. So gut wie jeden Tag ist er bei Oma Gerda, die in Wahrheit gar nicht seine echte Oma ist, aber ihn trotzdem genauso lieb hat.
Oma Gerda kocht nicht nur für Tony und hilft ihm bei den Hausaufgaben, nein, sie lehrt ihn auch mit Jesus zu leben.

👵 In dem Buch gibt es 30 kurze Geschichten aus dem Leben von Tony und Oma Gerda.

👨‍🦽 Mir hat es wirklich gut gefallen, wie alltägliche Begebenheiten und Situationen mit der Bibel verknüpft wurden, sodass man etwas wichtiges über Gott, Jesus und wie wir laut Bibel sein und leben sollen, lernen kann. Am Ende jeder Geschichte findet sich dann der passende Bibelvers.

👵 Humorvoll, manchmal auch ernst, tiefgründig und zum Nachdenken bringend. So empfand ich die Geschichten. Die vielen Illustrationen haben mir auch sehr gut gefallen.

👨‍🦽 Das Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, wobei es neugierig macht, was denn früher passiert ist. Das Ende war ganz schön spannend und ich bin mal gespannt, ob und wie es weitergehen wird.

👵 Eine Aussage in dem Buch entsprach nicht meiner persönlichen theologischen Auffassung, hat mich aber nicht weiter gestört. Auch für meine Kinder finde ich es wichtig, dass wir uns mit den verschiedenen Denominationen und Auffassungen beschäftigen und uns darüber unterhalten, warum es überhaupt verschiedene Meinungen und Sichtweisen gibt.

👨‍🦽 Der Verlag empfiehlt das Buch für Kidner ab 9 Jahren, mMn kann es aber auch schon früher gelesen werden.

👵 Dieses Buch holt den Glauben in den Alltag der Kinder und macht ihn greifbar, deshalb eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Herzensbuch

Herbstglühen am Liliensee
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Noch ein letztes Mal entführt uns Elisabeth Büchle an den Liliensee im Schwarzwald, denn mit dem Herbstglühen ist die Jahreszeitenreihe abgeschlossen. Leider.
Ich wäre so so gern noch viel länger dort ...

Noch ein letztes Mal entführt uns Elisabeth Büchle an den Liliensee im Schwarzwald, denn mit dem Herbstglühen ist die Jahreszeitenreihe abgeschlossen. Leider.
Ich wäre so so gern noch viel länger dort verweilt!
Die Försterfamilie Vogel, bestehend aus dem scheinbar verwirrten Großvater, seiner Schwiegertochter Lotti, die sich gerne als Heiratsvermittlerin betätigt, Förster Heinrich und deren drei Söhnen Robert, Georg und Ralf, ist so liebenswert und humorvoll, dass ich gerne Teil von ihr wäre.
In den anderen drei Büchern fanden Robert, Georg und ihre Cousine Ellen ihre Partner, weshalb nun Ralf, der als Tierarzt nach Vierbrücken zurückgekehrt ist, hier seine Geschichte findet.
Auch Ralfs Kindheitsfreundin Bärbel kehrt nach ihrem Lehramtsstudium ins kleine Dorf zurück und übernimmt das Unterrichten.
Vielleicht liegt es an dem Namen (mein Ehemann heißt auch Ralf), doch auf diese Geschichte habe ich mich wirklich schon seit dem ersten Abstecher an den Liliensee gefreut!
Ralf und Bärbel treten von Anfang an gleich zusammen auf, doch gerade für Bärbel ist das nicht einfach, war sie als junges Mädchen doch in den Förstersohn verliebt gewesen. Jetzt nicht mehr, natürlich!
Seit einem schweren Schicksalsschlag lebt Bärbel mit einem sichtbaren Zeugnis davon am Körper und das abenteuerlustige, furchtlose und quirlige Mädchen hat sich im Laufe der Zeit immer mehr in sich zurückgezogen.
Schuld und Versagensängste drücken ihr schwer auf die Seele und alles, was sie nun tut, geschieht als eine Art Wiedergutmachung – doch die hohen und perfektionistischen Ansprüche an sich selbst, verhindern, dass Bärbel voller Freude und unbeschwert leben kann. Ihr Leben läuft wie mit angezogener Handbremse und sie unterdrückt ihre Persönlichkeit. Ist sie doch überzeugt, dass sie nicht liebenswert sei.
Ralf kennt Bärbel noch von früher und wünscht sich die abenteuerlustige, draufgängerische und freche Bärbel zurück. Weshalb er klar und deutlich die Wahrheit in ihr Leben spricht. Sie mal drängt Schritte zu wagen und dann wieder zurücktritt, um ihr den Raum zu geben den sie braucht. Ralf war für mich ein Mann, der zeigt, dass Liebe hinter die Masken blicken kann und die Person in ihrer Gänze liebt. Sie respektiert und eigene Wünsche und Bedürfnisse auch hintenanstellt, wenn es das Gegenüber so wünscht.
Ich habe Ralfs und Bärbels Gespräche so gerne verfolgt. Gesehen wie eine junge Frau wahre Freiheit erlangte, nachdem sie die Wahrheit erkannt und erlebt hat, dass Vergebung – vor allem sich selbst gegenüber - die selbstgeschmiedeten Kerkertüren öffnet.

Herbstglühen ist ein bezaubernder Roman, der in eine herbstliche Welt eintauchen lässt. Tiefe Wahrheiten vermittelt, ohne zu predigen und einem das Herz erwärmt. Der tiefe Glaube der Protagonisten scheint durch ihr Leben, ihre Worte und Handlungen und berührten auch mich aufs Neue.
Mit einem warmen Getränk, einer Kuscheldecke gemütlich im Sessel, ist dieses Buch die perfekte Lektüre, um sich aus der grauen Tristesse vor dem Fenster wegzuträumen. Und das Beste daran: Zwischen den Zeilen wird man nicht nass, auch wenn das für die Protagonisten nicht gilt!
Elisabeth Büchle hat es ein weiteres Mal geschafft mein Herz zum Seufzen zu bringen, doch durch die erwähnte Oma Gerdi, die selbstständig ihre Zäune reparieren kann, hat sie das Buch auf meine „Lieblingsbücherliste“ katapultiert!
Ich kann nur sagen: Kauft euch diese Reihe und begebt euch an einen wundervollen Ort im Schwarzwald!


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Veröffentlicht am 04.09.2024

Wertvolles Buch

Gott beruft uns zu einem produktiven Leben in einer verfallenen Welt
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Paul David Tripp befasst sich in diesem Buch mit dem Thema des Berufenseins. Wir als Christen sind berufen in dieser Welt – die wie ein renovierungsbedürftiges Haus am zerfallen ist – einen Unterschied ...

Paul David Tripp befasst sich in diesem Buch mit dem Thema des Berufenseins. Wir als Christen sind berufen in dieser Welt – die wie ein renovierungsbedürftiges Haus am zerfallen ist – einen Unterschied zu machen: Sie zu restaurieren.

Doch wir haben oftmals den Blick für den wahren Zustand der Welt verloren und auch den Blick dafür, wer wir eigentlich sind.

In Teil 1 geht es ums Wissen. Der Autor geht Schritt für Schritt mit dem Lesenden durch die Themen und führt ihn/sie an den Punkt, wo die wahre Identität und Stellung gefunden werden können. Das Wissen, zu grundlegenden Glaubensthemen wird wieder aufgefrischt.

Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht und die Punkte werden durch Geschichten und Begebenheiten aus dem Leben des Autors oder aus dem von ihm, in der Seelsorge begleiteter, Personen aufgezeigt und vermittelt.

Nachdem man das Wissen erlangt oder wieder aufgefrischt hat, geht es dann im zweiten Teil des Buches um das Tätig werden. Denn es reicht nicht die Dinge zu wissen, wir müssen sie auch umsetzen.

Ich mochte den Schreibstil. Da das Buch aber sehr tiefgründig ist, kam ich mit dem Lesen trotzdem nur langsam voran. Denn man hält immer wieder inne und denkt über die Punkte nach. Analysiert sein eigenes Denken, Fühlen, Leben.
Und das möchte der Autor auch bezwecken. Er steht nicht belehrend da und legt den Finger auf die wunden Punkte, um es einem so richtig zu zeigen. Doch er weist auf die Dinge hin, die im Argen liegen und ermutigt genauer hinzuschauen und zu hinterfragen, um dann mutige Schritte zu unternehmen.

Für mich war es ein wirklich augenöffnendes Buch und ich habe mir viele Dinge markiert. Ich bin noch lange nicht perfekt, doch die Betonung auf das Vorrecht der großen Gnade Gottes, die auch ich in meinem Leben empfangen habe, hat mich sehr
berührt und ich bin neu ermutigt und motiviert mich jeden Tag neu auf diese zu besinnen und mich in ihr zu verlieren. Denn es ist alles nur Gnade!

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Wunderschöner Planer

Mein Alltag, Jesus und ich
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Mein Alltag, Jesus und ich – Undatierter Planer mit Ermutigungen und Platz für Reflexion

Autorin: Stennie
Verlag: SCM 2024
[unbezahlte Werbung/Rezensionsexemplar]

Oh wie habe ich mich gefreut, als ich ...

Mein Alltag, Jesus und ich – Undatierter Planer mit Ermutigungen und Platz für Reflexion

Autorin: Stennie
Verlag: SCM 2024
[unbezahlte Werbung/Rezensionsexemplar]

Oh wie habe ich mich gefreut, als ich den wunderschönen Planer von STENNIE im Briefkasten gefunden habe!
Der Planer hat einen unglaublich weichen Kunstledereinband mit einer schönen Prägung und Lesebändchen.
Jeden Monat gibt es Ermutigungen, Herausforderungen, Fragen zur Reflexion und anderes.
Eine Monatsübersicht ermöglicht einen schnellen Überblick über anstehende Termine etc. und auf einer Doppelseite findet sich dann die Wochenübersicht. Besonders gefällt mir hier, dass in jeder Woche eine spezielle kleine Aufgabe zu finden ist, die schnell und einfach in den Alltag eingebaut werden kann.
Des Weiteren gibt es verschiedene Listen, Platz für Gedanken und Erlebnisse mit Gott. Bibelverse, Dankbarkeitstagebuch und Ideen, die den Alltag erleichtern, runden den Planer ab.
Die Farben wirken auf mich beruhigend und ich streiche gerne über den Einband, lese die kurzen Impulse und mache mir Gedanken zu den Fragen.
Der Planer beansprucht für sich, dass er den eigenen Bedürfnissen angepasst werden kann. Und dem kann ich auf jeden Fall zustimmen!
Da der Planer undatiert ist, kann er zu jedem Zeitpunkt begonnen werden.
Dieser Planer ist mehr wie ein Tagebuch, kann auch als solches verwendet werden, nicht nur unbedingt zur Terminplanung.
Stennie schreibt, dass sie selbst schon verschiedene Planer verwendet hat und mit keinem 100%-ig zufrieden war. Ja, ich glaube, den perfekten Kalender wird es nie geben. Doch dieser ist schon sehr nah dran!
Kleine Kritikpunkte, die ich persönlich habe, sind:
- Der Platz pro Woche für To Dos oder Einkaufsliste etc. ist etwas zu klein. Als Großfamilie benötige ich da eindeutig mehr Platz. Da werde ich wohl auf einen anderen Block o.Ä. ausweichen müssen
- Ein monatliche Finanzplanungsseite/-übersicht hätte ich noch gut gefunden.

Diese zwei Dinge wären zwar schön gewesen, ihr Fehlen tut dem Planer aber keinen Abbruch!
Und mal ehrlich: Wer möchte sich nicht mit so einem schönen Teil sehen lassen?
Wer einen wunderschönen – haptisch wie optisch - Planer sucht, der mehr kann als nur Kalender, der ist hier auf jeden Fall richtig!

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