Sehr mädchenhaft
Pasta Mista 1: Fünf Zutaten für die LiebeGestern angefangen und am selben Tag beendet habe ich „Pasta mista: 5 Zutaten für die Liebe“ von Susanne Fülscher. Der Roman ist am 29.09.2017 beim Carlsen-Verlag erschienen und bildet den Auftakt einer ...
Gestern angefangen und am selben Tag beendet habe ich „Pasta mista: 5 Zutaten für die Liebe“ von Susanne Fülscher. Der Roman ist am 29.09.2017 beim Carlsen-Verlag erschienen und bildet den Auftakt einer neuen Buchreihe. Danke an das Vorablesen-Team für das tolle Leseexemplar!
Liv kann es kaum glauben: Überraschend steht der neue Freund ihrer Single-Mutter vor der Tür, der Italiener Roberto. Schlimm genug, dass Liv nichts von der Beziehung der beiden gewusst hat, Roberto hat auch noch seine 16-jährigen Zwillinge Angelo und Sonia im Schlepptau! Angelo ist ein echter Traumtyp, der Liv kolossal aus der Fassung bringt, seine bildschöne Schwester scheint eine echte Zicke zu sein. Aber immerhin verbindet Liv und Roberto die Leidenschaft fürs Kochen.
Schon als ich mich für dieses Buch auf Vorablesen beworben habe, war ich etwas skeptisch, ob mir der Roman nicht zu mädchenhaft wäre oder nicht. Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, kann ich sagen, dass ich trotz der mädchenhaften Aspekte positiv von dem Buch beeindruckt wurde.
Damit wären wir auch direkt bei meinem einzigen, dafür aber auch recht großen Kritikpunkt. Bei der Protagonistin Liv handelt es sich um eine Neuntklässlerin, die nur zwei Dinge im Kopf hat: Kochen und ihren neuesten Traumtypen Angelo. Viele Charaktereigenschaften der Hauptperson haben mir sehr gefallen: wie sie mit ihren Freundinnen umgeht, ihre Liebe zum Kochen und Backen, etc. Allerdings haben mich mindestens genauso viele Eigenschaften manchmal schon fast beim Lesen genervt, wie zum Beispiel ihre egoistische Art, wenn es um die neuen Familienmitglieder geht; oder das ununterbrochene Schwärmen für Jungs. Bei den restlichen Charakteren ging es mir exakt genauso – mal wirkten sie sehr freundlich, mal gingen sie mir als Leserin auf die Nerven.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass „Pasta mista“ nicht mehr auf meine Zielgruppe ausgelegt ist, sondern eher jüngere Mädchen ansprechen soll, die sich eben genauso verhalten wie Liv. In ihr habe ich eine zeitweise recht sympathische, zeitweise aber auch sehr alberne, mädchenhafte Protagonistin gefunden. Leider ist mir dieses Alberne, typisch Mädchenhafte meist zu viel gewesen. Das ist einfach nicht mehr das, was ich in einem guten Buch suche. Jüngere Mädchen finden hier aber bestimmt eine Hauptfigur mit der sie sich identifizieren können.
Generell lässt sich sagen, dass „Pasta mista“ sich eines sehr lockeren, humorvollen Schreibstils bedient. Ich persönlich konnte dieses Buch in einem Rutsch an einem einzigen Tag durchlesen, gerade deshalb, weil sich der Schreibstil so leicht liest. Die einfache Wortwahl macht das Buch perfekt für eine leichte Lektüre für Zwischendurch. Allerdings ist mir hier ebenfalls aufgefallen, dass mir der Schreibstil schon fast zu „jung“ und „mädchenhaft“ war. Eine gewisse Ernsthaftigkeit erwarte ich dann schon und diese geht hier oft verloren.
Inhaltlich geht es in diesem Buch unter anderem um die Themen (Patchwork-)Familie, Freundschaft, Liebe und natürlich Kochen. Mir hat diese Mixtur sehr gut gefallen, da es Themen sind, die häufig unseren Alltag widerspiegeln. Insofern konnte ich mich in vielen Momenten wiederfinden und mit Livs Leben identifizieren. Besonders die wunderschönen Kochbeschreibungen würde ich nicht missen wollen, da sie dem Buch eine sehr persönliche Note geben und es sich dadurch von den etlichen anderen Liebesgeschichten abhebt.
Alles in allem handelt es sich meiner Meinung nach bei „Pasta mista: 5 Zutaten für die Liebe“ um ein nettes Buch für Zwischendurch. Ich werde mir definitiv auch Teil zwei anschauen, wenn dieser erschienen ist, weil mir die lockere Atmosphäre des Romans sehr gefallen hat und mir Liv schlussendlich doch ans Herz gewachsen ist. Mehr sollte man als Leser aber nicht von diesem Buch erwarten, da es – wie oben bereits erwähnt – vermutlich eher für eine jüngere, weibliche Zielgruppe angelegt wurde, der man ja nicht zwingend angehört.
Danke an dieser Stelle noch mal an Vorablesen für das Leseexemplar!