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Veröffentlicht am 11.01.2023

„Erinnerungen, diese teuflischen Dämonen.“

Was wir verschweigen
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Als im Herbst 2018 ein sturzbetrunkener Mann mit mehreren Messerstichen in einem Holzhaus ermordet wird, ermittelt die finnische Polizei. Der Kommissariatsleiter Jari Paloviita setzt seine besten Mitarbeiter ...

Als im Herbst 2018 ein sturzbetrunkener Mann mit mehreren Messerstichen in einem Holzhaus ermordet wird, ermittelt die finnische Polizei. Der Kommissariatsleiter Jari Paloviita setzt seine besten Mitarbeiter auf den Fall an: Henrik Oksman und Linda Toivonen. Nichts deutet darauf hin, dass die Aufklärung schwierig wird. Auch wenn das stürmische und regnerische Wetter ihnen einen dicken Strich durch die Spuren macht, alles scheint weg zu wehen-und zu schwimmen. Aber der Fall ist eindeutig, der blutbesudelte Täter wird gefunden und festgenommen. Nur das Messer, mit dem das Opfer erstochen wurde, bleibt unentdeckt.

Jari Paloviita kämpft mit seinen Dämonen aus der Kindheit und versucht immer wieder, den Fall zu torpedieren. Warum tut er das? Alle Spuren führen zu Antii Mielonen als Täter, aber irgendetwas ist da, was Henrik stört. Kann er seinem komischen Bauchgefühl trauen? Linda stimmt ihm zu und nun ermitteln sie auf Hochtouren.

Fazit: Der Autor Arttu Tuominen schreibt mit „Was wir verschweigen“ einen Kriminalroman, der mich mit nach Pori in das düstere Finnland nimmt. Der Schreibstil des Autors ist schnörkellos, bildhaft und lässt sich leicht lesen. Leider gibt es einige Längen und so lasse ich mich immer wieder dazu hinreißen, das Buch einfach zur Seite zu legen. Nicht alles hätte so haarklein erzählt werden müssen. Auch die Spannung ist nicht durchweg vorhanden. Das liegt allerdings daran, dass nicht nur aus der Gegenwart erzählt wird, sondern die Vergangenheit einen großen Raum einnimmt.

Die Figuren sind gut gewählt, bleiben aber weitestgehend eher blass. Von Linda hätte ich gerne mehr erfahren, aber sie verschwindet auf einmal. Genau wie auch Henrik, beide haben irgendetwas zu verbergen. Leider ist mir Jari Paloviita total unsympathisch, was er zu verbergen hat, ist nicht einfach mal so unter den Tisch zu kehren und lässt die Polizei ganz schön unfähig aussehen. Das Ende konnte mich auch nicht ganz überzeugen. Nicht alles ist so, wie es scheint. Mich konnte dieser Debütroman nicht vollends überzeugen.

Eine Leseempfehlung kommt dennoch von mir, denn es war eine gut durchdachte Geschichte, die noch Luft nach oben hat. Daher kommen hier von mir 3 verdiente Sterne. Lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

„Die Wirklichkeit übertraf mal wieder die Fantasie!“

Knochengrund
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In Gotland werden Steinzeit-Skelette gefunden. Die dänische forensische Anthropologin Josefine Jespersen wird gerufen, um die Funde zu untersuchen. Sie liebt ihren Beruf und arbeitet auch Tag und Nacht, ...

In Gotland werden Steinzeit-Skelette gefunden. Die dänische forensische Anthropologin Josefine Jespersen wird gerufen, um die Funde zu untersuchen. Sie liebt ihren Beruf und arbeitet auch Tag und Nacht, wenn es sein muss. Aber nun fällt ihr ein weiblicher Schädel auf, der nicht ins Bild passt. Er ist keinesfalls aus der Steinzeit, er ist viel später ins das Grab gelegt worden. Die Frau wurde ganz sicher erst vor einigen Jahren getötet und was das Ganze noch gruseliger macht, ist, dass sich in dem Schädel ein Knochen befindet, der nicht zum Fund passt.

Da hier ein Verbrechen vorliegt, wird Kriminalkommissar Alexander Damgaard gerufen. Wer ist die Frau? Zu wem gehört der Knochen? Und wer hat sie in das Steinzeitgrab gelegt? Alexander und seine Kollegen ermitteln in alle Richtungen, auch Josefine tut ihr Bestes, aber sie kommen nicht voran. Ein Cold Case Fall bringt sie endlich weiter. Doch dann werden bei einer anderen Ausgrabung auch Knochen gefunden, die nicht dort hingehören. Jetzt ist klar, dass hier ein Serientäter unterwegs ist, der intelligent und gefährlich ist. Kann das gesamte Team den Fall klären?

Fazit: Mit „Knochengrund“ schreibt die Autorin Lotte Petri einen Thriller der in Dänemark und Schweden angesiedelt ist. Ihr Schreibstil ist schnörkellos und lässt sich leicht lesen. Die Beschreibungen der Ausgrabungsstätten und der damit zusammenhängenden Untersuchungen werden sehr detailliert beschrieben. Ich lerne die forensische Anthropologin Josefine Jespersen kennen und sie muss sich dem Vergleich zu Dr. Temperance Brennan aus der Bones-Reihe, der Autorin Kathy Reichs, stellen. Dabei schneidet sie leider schlechter ab, aber Tempe hat ja auch reichlich Vorsprung. Auch Kommissar Alexander Damgaard kann es mit FBI-Agent Seeley Booth nicht wirklich aufnehmen. Aber kommen wir wieder zurück zu unseren Hauptcharakteren. Sie sind sympathisch und können mit ihrem Wissen brillieren. Auch die anderen Figuren sind gut ausgewählt und passend in Szene gesetzt.

Der Fall wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Er spielt in der Vergangenheit und der Gegenwart. Die spannenden Schilderungen und gut gesetzten Twits haben bewirkt, dass ich den Figuren gerne gefolgt bin, auch wenn die Erzählungen immer mal wieder etwas ausschweifend waren. Das hätte es gar nicht gebraucht und so wurde die doch hohe Spannung teilweise herausgenommen. Das Ende hat mir aber richtig gut gefallen. Es blieb keine Frage unbeantwortet und alle Puzzleteile fallen an die richtigen Stellen. Ich bin jetzt auf den nächsten Fall mit diesem Team gespannt und werde es ganz sicher lesen.

Mir hat dieser Thriller gut gefallen und daher kommt hier von mir eine Leseempfehlung und ich vergebe 4 verdiente Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

„Das ist krank, und wenn das nicht aufhört, muss ich dich töten.“

Was wir verbergen
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Kriminaloberkommissar Henrik Oksmann und sein Kollege Jari Paloviita übernehmen einen Fall, der Henrik selbst bis ins Tiefste erschüttert. Denn er hat ein Geheimnis, das unbedingt bewahrt werden muss, ...

Kriminaloberkommissar Henrik Oksmann und sein Kollege Jari Paloviita übernehmen einen Fall, der Henrik selbst bis ins Tiefste erschüttert. Denn er hat ein Geheimnis, das unbedingt bewahrt werden muss, keiner darf es je erfahren. Bei einem hinterhältigen Anschlag auf einen Nachtclub, in dem queere Menschen sich treffen, sterben fünf Unschuldige und es gibt viele Verletzte. Schnell meldet sich ein Fanatiker zu Wort, der sich selbst in einem Bekennervideo als „Abgesandter“ bezeichnet und die Bevölkerung aufhetzt, sich gegen Homosexuelle und die gleichgeschlechtliche Ehe zu stellen. Im Namen Gottes zitiert er die Bibel und fordert um Unterstützung bei der Säuberung auf.
Zitat Seite 309: „In der Stille wohnen die unheimlichsten Wesen.“

Die Ermittlungen sind schwierig und es gibt so viele verschiedene Spuren, aber immer wieder enden diese in einer Sackgasse. Dann verschwindet auch noch ein Vater und sein Sohn der „Zeugen Jehovas“ spurlos. Was passiert hier? Aber können die Vermissten in Zusammenhang mit dem Gesandten gebracht werden? Und dann bricht bei einer Demonstration das Chaos aus.

Fazit: Der Autor Arttu Tuominen nimmt mich mit seinem Kriminalroman „Was wir verbergen“ mit nach Finnland und die Welt der queeren Szene. Der geradlinige, schnörkellose und bildhafte Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Sofort habe ich Bilder vor meinen Augen, mein Kopfkino läuft. Die verschiedenen Charaktere sind gut ausgewählt und absolut lebendig in Szene gesetzt. Henrik Oksmann versteht es perfekt, die Welt um ihn herum zu täuschen. Auch Jari Paloviita ist eine sehr gut entwickelte Figur. Die beiden Kommissare könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie sind die Hauptcharaktere und brillieren in ihrer Zusammenarbeit, Verständnis und Handeln sehr gut. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, immer weiterlesen zu müssen. Das Ende ist perfekt ausgearbeitet und hat mich in allen Punkten überzeugt. Es bleibt keine Frage unbeantwortet und alle losen Puzzleteile fallen an die richtigen Stellen.

Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen und mich vollends überzeugt. Der Autor versteht es bestens, einen Einblick in diese Szene zu vermitteln und auch alles bildlich zu beschreiben. Daher kommt von mir hier eine ganz klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 14.12.2022

„Melancholie ist das Vergnügen, traurig zu sein.“

Schmerzwinter
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Als der aus Schweden stammende Ermittler Jan Nygård über einen Leichenfundort informiert wird, kann er nicht glauben, was im Hamburger Schnee sichtbar wird. Zwei Frauenleichen hocken nebeneinander, Hände ...

Als der aus Schweden stammende Ermittler Jan Nygård über einen Leichenfundort informiert wird, kann er nicht glauben, was im Hamburger Schnee sichtbar wird. Zwei Frauenleichen hocken nebeneinander, Hände und Füße sind durchbohrt und sie haben eine Uhr anstelle ihres Herzens im Körper. Der Anblick ist grausam. Es zeigen sich Übereinstimmungen zu dem lange zurückliegenden Fall des Puppenmachers. Aber der sitzt im Gefängnis und kann es nicht gewesen sein. Gibt es einen Trittbrettfahrer?

Jan Nygård wird die Psychologin Anna Wasmuth an die Seite gestellt und zusammen versuchen sie alles, um diesen brutalen Mörder zu fassen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und schnell treten sie auf der Stelle. Keiner der Beiden ahnt auch nur annähernd, wie nah sie dem Mörder sind und dann passiert, was nicht passieren darf.

Fazit: Der Autor Aaron Sander schreibt mit „Schmerzwinter“ einen Thriller der mich mit seiner Brutalität und Präzision der Geschehnisse schon an meine Grenzen bringt. Mir ist das alles ein wenig zu blutig und detailliert. Mein Kopfkino springt an, obwohl ich solche Bilder gar nicht sehen will. Die Charaktere sind gut gewählt und stark in Szene gesetzt. Jan Nygård muss man tatsächlich kennen lernen, um ihn dann zu mögen. Er hat Ecken, Kanten und eine unstillbare Wut in sich, lächeln tut er eher selten, aber er hat das Gewisse etwas, was eine Hauptfigur eben ausmacht.

Der Schreibstil des Autors ist leicht und flüssig lesbar. Der Spannungsbogen ist gut gewählt und so steigt er zum Kapitelende noch mal richtig an. Auch die falschen Fährten waren gut gelegt. Die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel haben bei mir aber einen Sog entstehen lassen, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. Das gutdurchdachte Ende gipfelt in einem Showdown, den ich nie und nimmer erwartet hatte. Der Autor setzt alle losen Puzzleteile zusammen und lässt mich letztendlich verblüfft zurück.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Bitte mehr davon. Von mir kommt eine klare Leseempfehlung und ich vergebe verdiente 5 Sterne. Aber nochmals sei erwähnt, für Zartbesaitete ist dieses Buch nicht zu empfehlen. Lest selbst, denn dies hier, ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

„Jemand will dir schaden, Jemand in deiner Nähe, der dich gut kennt.“

Witwenwald
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Seit sechs Monaten arbeitet Kommissar Kristoffer Bark in der Cold Case-Abteilung. Dann bekommen er und seine Mitarbeiter einen brutalen, vor Jahren begangenen, Mord auf den Tisch. Das Opfer wurde lange ...

Seit sechs Monaten arbeitet Kommissar Kristoffer Bark in der Cold Case-Abteilung. Dann bekommen er und seine Mitarbeiter einen brutalen, vor Jahren begangenen, Mord auf den Tisch. Das Opfer wurde lange gestalkt und verschwand dann plötzlich spurlos. Erst Jahre später wurde ihre grausam entstellte Leiche von Emelie gefunden.

Die Abteilung arbeitet gut zusammen, denn die Mitarbeiter, die durch körperliche oder mentale Gesundheitsschäden, noch nicht wieder voll einsatzfähig sind, geben hier ihr Bestes. Sara Bredow gehört auch in diesen Kreis, ist aber immer noch krankgeschrieben. Sie ist in einer wirklich schlechten Verfassung. Als dann ihr Mann tot aufgefunden wird und Saras Freundin Lisa erzählt, dass die Familie bedroht und gestalkt wird, übernimmt Kristoffers Abteilung die Ermittlungen. Nach gründlicher Untersuchung stellt sich jedoch die Frage, gibt es eine Verbindung zu dem Fall Emelie Kartmann? Trotz unermüdlichen Einsatzes treten die Kollegen auf der Stelle, doch dann wird noch eine Leiche gefunden. Kann das Team den Fall lösen, bevor noch mehr Morde geschehen?

Fazit: Die Autorin Anna Jansson schreibt mit „Witwenwald“ einen weiteren Kommissar-Bark-Krimi. Für mich ist es das erste Buch dieser Serie. Der Schreibstil ist schnörkellos und flüssig lesbar und ihre ausführlichen Beschreibungen der Umgebung und die gut ausgesuchten und in Szene gesetzten Charaktere machen es mir leicht, mein Kopfkino einzuschalten.

Die Kapitel haben eine gute Länge, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Ich konnte nicht aufhören, bevor die letzte Seite durch meine Finger glitt. Das Ende war gut ausgearbeitet und keine Frage offen gelassen. Aber es gibt auch einen Cliffhanger, so bin ich auf den nächsten Krimi der Serie gespannt und werde ihn auf jeden Fall lesen.

Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen. Daher vergebe ich hier eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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