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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2019

"Wenn du dich bewegst, sieht dich keiner".

Der Insektensammler
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Nach dem Knochenjäger das 2. Buch über das Ermittlerpaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs.

Lincoln Rhyme will sich eigentlich operieren lassen, wird dann aber in einen spektakulären Entführungsfall verstrickt. ...

Nach dem Knochenjäger das 2. Buch über das Ermittlerpaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs.

Lincoln Rhyme will sich eigentlich operieren lassen, wird dann aber in einen spektakulären Entführungsfall verstrickt. Amelia Sachs, die sich in Lincoln verliebt hat, obwohl er an den Rollstuhl gefesselt ist, drängt auf diese OP. Doch der Fall lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Amelia schlägt sich auf die Seite des Verdächtigen und wird fast erschossen.

Außerdem bietet dieses Buch Einblicke in die Vielfalt der Insektenwelt, die der Verdächtige in- und auswendig kennt und beschreibt.

Fazit:

Es ist ein Krimi der Extraklasse. Diesen Thriller kann man nicht aus der Hand legen, wenn man angefangen hat zu lesen. Es ist spannend von Anfang bis Ende.

Ich habe daraufhin jedes Rhyme/Sachs-Buch gelesen und wurde nicht enttäucht.

Jeffery Deaver schreibt einfach so gut, dass man süchtig wird.

Ich kann dieses Buch jedem Fan von guten Thrillern uneingeschränkt empfehlen. Viel Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 08.07.2019

„Ich sehe gerne Krimis, verkündete die Oma kauend. Und das Beste ist, wenn es eine zweite Leiche gibt“.

Brandmord
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Als Birte und Peter planen, sich in einem kleinen beschaulichen Ort in der Eifel niederzulassen, ahnen sie nicht, auf was sie sich da einlassen.

Der Tag des Umzugs naht und Peter möchte überhaupt gar ...

Als Birte und Peter planen, sich in einem kleinen beschaulichen Ort in der Eifel niederzulassen, ahnen sie nicht, auf was sie sich da einlassen.

Der Tag des Umzugs naht und Peter möchte überhaupt gar nicht aus der Stadt wegziehen. Birte hingegen ist voller Tatendrang und kann es kaum abwarten, endlich in die freie Natur zu kommen. Leider gibt es gleich bei der Ankunft ein böses Erwachsen. Im Pappelweg angekommen, werden sie vom Blaulichtgewitter von Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen empfangen. Was ist denn hier passiert?

Das Nachbarshaus, was in diesem kleinen altertümlichen Örtchen völlig fehl am Platze scheint, ist teilweise abgebrannt. Leider ist auch ein Opfer zu beklagen. Birte, die vorher gar nicht schnell genug aufs Land kommen konnte ist außer sich und will nur noch weg. Warum ist sie auf einmal so störrisch und will sofort wieder weg, nein schlimmer noch, sie will das gerade erworbene Haus sofort wieder verkaufen.

Peter ist völlig überrascht und weiß gar nicht, was er davon halten soll. Komischerweise fühlt er sich gleich wohl in dem Örtchen und möchte gar nicht mehr zurück in die Stadt.

Die kleine Nachbarschaft dreht völlig am Rad und eigentlich kann es nur sein, dass der Brandstifter und Mörder nur unter ihnen zu suchen ist. Jeder ist verdächtig und hat hier ein Geheimnis zu verbergen und so wird letztendlich ein Privatdetektiv beauftragt, Licht ins Dunkle zu bringen.

Fazit:

Die Autorin Alexa Thiesmeyer schreibt hier den fünften Fall für Freddy und Pilar, für mich ist es das erste Buch.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und lässt sich flüssig lesen. Die Kapitelwechsel sind mit dem passenden Vornamen ausgewiesen und daher weiß man gleich, um wen es hier geht.

Die Charaktere sind vielschichtig und gut beschrieben. Die Anzahl der Beteiligten ist schon recht hoch und daher ist das Personenregister am Anfang wirklich hilfreich. Ich mag es gerne, wenn ich weiß, was diesen Menschen ausmacht, aber so manches Detail empfand ich dann doch ein wenig zu viel. Mein Lieblingscharakter war hier eindeutig Peter. Mir gefiel seine Entwicklung sehr gut, wie er sich in seine Umgebung eingefügt hat, Hund und Katze aufnahm und so mein Herz eroberte.

Bei der Spannung fehlte es mir ein wenig an Dauerhaftigkeit. Sie war teilweise ganz verschwunden und dann blitzte sie mal kurzfristig ein wenig auf. Für einen spannenden Krimi war es für mich gefühlt zu wenig und nicht hoch genug.

Die Autorin hat es verstanden, diesem Krimi Lokalkolorit und auch teilweise Spannung zu verleihen, so dass man als Leser bei der Stange bleibt. Ganz ehrlich war ich bis zum Ende hin unsicher, wer hier der wirkliche Täter ist.

Ich kann diesen Krimi durchaus empfehlen und vergebe gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.05.2019

"Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Er ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird".(Immanuel Kant)

Palliative Begleitung - Hand in Hand – Den letzten Weg gemeinsam gehen
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Das Cover ist dem Thema angepasst. Ich finde es sehr schön und aussagekräftig.

Der Inhalt ist schwere Kost. Wer schon einen geliebten Menschen hat gehen lassen müssen, weiß genau, was die Autorin Pat ...

Das Cover ist dem Thema angepasst. Ich finde es sehr schön und aussagekräftig.

Der Inhalt ist schwere Kost. Wer schon einen geliebten Menschen hat gehen lassen müssen, weiß genau, was die Autorin Pat Langdon hier den Begleitern eines sterbenden Angehörigen mit auf den Weg gibt.

Dies tut sie mit vielen lieben und aufschlussreichen Worten, Hinweisen, Vorschlägen und Tipps. Sie selbst ist eine erfahrene Sterbebegleiterin und kann dem Leser daher sagen, wie man am besten hilft, denkt und spricht mit dem Dahinscheidenden. Ich bin wirklich beeindruckt, wie gefühlvoll und leise sie uns an die Seite der Person stellt, die wir aus Liebe und Trauer doch gar nicht gehen lassen wollen. Sie nimmt uns an die Hand und begleitet uns bis zur letzten Sekunde. Chapeau.

Die Worte die sie uns sagt, sind für Jeden verständlich. Die Schrift ist sehr groß gehalten, was mir sehr gut gefällt, denn sicher werden viele ältere Menschen diesen Ratgeber lesen und sie müssen sich dann nicht noch zusätzlich anstrengen.


Meine Meinung:

Die Autorin Pat Langdon hat uns hier einen ganz feinen und liebevollen Ratgeber geschrieben. Alle Menschen, die in dieser unabänderlichen Situation auf Hilfe angewiesen sind, können hier nachschlagen und lesen, wie man es machen kann. Es sind alles sehr verständliche Worte. Es ist nichts verschönert, ehrlich und mit viel Gefühl leitet sie den Sterbebegleitenden und auch den Sterbenden an, wie die Verständigung untereinander sein kann. Sehr beeindruckend.

Kein Fachchinesisch und keine Fremdwörter, so kann Jeder dieses Büchlein zur Hand nehmen und hat das Gefühl, hier wird mir wirklich geholfen.

Ich habe noch ein wenig im Internet recherchiert und kann nur sagen, die Autorin weiß, von was sie schreibt. Ich habe dann noch diesen, wie ich finde, sehr ausdrucksstarken Spruch unter: www.Mein-wahres-ich.de gefunden.
„Es ist vorbestimmt wann wir kommen und wann wir gehen. Und keiner weiß, wie lang er bleiben kann, denn es gibt für alle nur ein irgendwann“.

Veröffentlicht am 01.05.2019

„Es ist nur dann Paranoia, wenn du dich irrst“.

Ein Teil von ihr
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Wie schnell sich dein bisheriges Leben verändern kann, merkt Andrea Oliver in ein paar furchtbaren Sekunden, als sie sich plötzlich mitten in einem Amoklauf befindet. Was aber noch viel schlimmer für die ...

Wie schnell sich dein bisheriges Leben verändern kann, merkt Andrea Oliver in ein paar furchtbaren Sekunden, als sie sich plötzlich mitten in einem Amoklauf befindet. Was aber noch viel schlimmer für die junge Frau ist, ihre Mutter greift den Täter an und ersticht ihn mit seinem eigenen Messer. Wie kann das sein, ihre Mutter ist Logopädin und doch noch nie auch nur handgreiflich geworden? Sie glaubt, sie ist in einem falschen Film, doch von dieser Sekunde ist alles anders.

Die schwere Verletzung, die Laura Oliver davonträgt, spielt sie herunter und benimmt sich auch sonst nicht wie immer. Hat sich ihre Mutter bisher verstellt, oder ist sie in dieser Situation über sich selbst hinausgewachsen? Und als dann auch noch ein bewaffneter Mann in ihrem Haus aufkreuzt, der Laura angreift, ändert sich Andreas Leben völlig. Sie muss flüchten und außerdem herausbekommen, was Laura ihr ganzes Leben lang vor ihr verheimlicht hat. Und sie merkt nicht, wie sich selbst in Lebensgefahr bringt.

Fazit:

Die Autorin Karin Slaughter schreibt hier einen Thriller, der in der Vergangenheit und Gegenwart spielt. Leider gelingt es ihr nicht, mich hier zu überzeugen.

Die Charaktere beschreibt Karin Slaughter gut. Laura Oliver ist ein in sich zerrissener Mensch. Andrea ihre Tochter, ist hier die Person, die ich nicht greifen kann. Sie ist 31 Jahre alt und wird beschrieben wie ein Teenager, der nie erwachsen wird. Das passt für mich nicht zusammen, wo sie dann auf der Flucht ist und durch ganz fremde Orte und Länder fährt und sich dabei ganz gut schlägt. Die Figuren drum herum bleiben blass und brutal. Nur Nick ist ausführlicher beschrieben, was ihn aber nicht sympathisch macht.

Der Spannungsbogen, der am Anfang sehr hoch ist, fällt dann aber schnell ab und kommt auch nicht wirklich mehr an die Oberfläche. Vielmehr verliert sich die Autorin in langweiligen Erzählungen von der Flucht und so vielen Details, dass es bei mir dazu führt, dass ich das Buch weglege und mich wirklich dazu aufraffen muss, weiterzulesen. Die Vergangenheit ist interessanter, nimmt aber auch viel zu großen Raum ein. Manchmal ist weniger mehr.

Der Schreibstil ist wie gewohnt leicht und flüssig lesbar. Die Zeitwechsel sind gut verteilt und auch die Szenenwechsel gut gelungen. Leider fällt der Thriller bei mir aber voll durch, denn ich finde, dass dies tatsächlich das schlechteste Buch von Karin Slaughter ist, das ich bisher gelesen habe. Schade, denn eigentlich hätte man aus dem interessanten Stoff einen richtig spannenden Thriller schreiben können.

Wenn ich dann solche Aussagen lese: »Dieser Thriller wird Sie um den Schlaf bringen. Für Slaughter-Fans ist „Ein Teil von ihr“ ein absolutes Lese-Muss.« ok! »Provokanter und raffinierter als alles, was sie zuvor geschrieben hat.« vol.at. »Eine spannende Lektüre bis zum Schluss.« SpotOnNews.»Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.« Magazin-frankfurt.com, frage ich mich wirklich, haben die das gleiche Buch wie ich gelesen? Nicht wo Bestseller draufsteht, ist auch ein Bestseller drin. Ich finde es eh fragwürdig, wie Verkaufszahlen darüber entscheiden können, welches Buch auf der Bestsellerliste steht und vor allem schon der Aufdruck auf dem Buch steht, wenn es gerade erscheint.

Ich vergebe hier knappe 3 Sterne. Eine Leseempfehlung kommt verständlicherweise nicht von mir. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

Veröffentlicht am 26.04.2019

„Er spürte, wie sich jeglicher Speichel in seinem Mundraum in eine staubige Trockenheit verwandelt hatte.“

Und ewig sollst du schweigen
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Der Sommer in der Pfalz ist drückend heiß und als bei einer Übung der Freiwilligen Feuerwehr im Ungeheuersee ein versenktes Auto geborgen werden soll, kommt alles ganz anders. Das Auto, das im Wasser liegt, ...

Der Sommer in der Pfalz ist drückend heiß und als bei einer Übung der Freiwilligen Feuerwehr im Ungeheuersee ein versenktes Auto geborgen werden soll, kommt alles ganz anders. Das Auto, das im Wasser liegt, ist nicht das alte, was versenkt wurde, sondern ein neuer Kleinwagen, in dem man eine Frauenleiche findet. Was passiert hier?

Kriminalhauptkommissarin Emma Hansen wird mit dem Fall beauftragt. Auch ihr Kollege Matthias Roth, der eigentlich nicht arbeitsfähig ist, erscheint am Tatort. Die Frau ist furchtbar entstellt und durch ein Tatoo an ihrem Bein erkennt Emma Hansen sofort, wer da so brutal ermordet wurde. Es handelt sich um die Erzieherin aus dem Kindergarten ihres Sohnes Luiz.

Im Privatleben von Emma läuft vieles durcheinander. Auch Matthias ist gerade in einer schwierigen Phase und eigentlich beurlaubt. Er betrauert den Tod seiner geliebten Frau und verschanzt sich in seiner Wohnung. Aber der brisante Kriminalfall entwickelt sich sehr schwierig und die beiden Ermittler dürfen sich von nichts ablenken lassen und brauchen hier ihre volle Aufmerksamkeit. Denn Anfang des Jahres wurde schon eine brutal verstümmelte Frauenleiche in einem Wald gefunden. Hängen die beiden Taten zusammen?

Die Ermittlungen führen Emma und Matthias in ein Pharmakonzern, das schon seit Jahren um ihren guten Ruf bedacht ist. Denn ein Medikamentenskandal in der Vergangenheit soll mit einem gerade getesteten Präparat neu aufgelegt werden. Aber was haben Dr. Schilling und Dr. Steinhoff zu verbergen? Würden sie dafür über Leichen gehen?

Nur wenige Spuren werden gefunden und auch die führen zu keinerlei greifbaren Ergebnissen. Emma und Matthias treten auf der Stelle. Können sie die Person, die hier so perfide tötet entlarven, bevor ein neuer Mord passiert?

Mein Fazit:

Der Autor Jörg Böhm schreibt hier den 5. Fall für seine dänischstämmige Ermittlerin Emma Hansen. Viele private und auch berufliche Probleme hat sie dieses Mal zu bewältigen. Ganz langsam und mit viel Gefühl werden wir in „Und ewig sollst du schweigen“ durch die Seiten geführt.

Die Charaktere beschreibt Jörg Böhm mit sehr viel Feingefühl, Liebe und Menschlichkeit. Dies gelingt ihm sowohl bei den netten Figuren, wie auch verständlich bei denen, die nicht gleich Sympathie von mir ernten. Ich bin sofort bei ihnen und kann mit ihnen fühlen, denken und hassen. Es gibt hier alle Fassetten und jede einzelne ist für sich so verständlich beschrieben, dass ich als Leser denke, ich bin mitten drin und darf sie anfassen und ihnen einen kleinen Schubs in eine Richtung geben, die sie selbst nicht erkennen. Mein Kopfkino läuft sofort auf Hochtouren.

Der Spannungsbogen der sich langsam aufbaut, steigert sich von Seite zu Seite, um zum Ende hin förmlich zu explodieren. So hatte ich mir das Finale nicht ausgemalt, niemals erwartet und schon gar nicht gewusst, wer hier so perfide mordet. Wie immer bin ich den falsch gelegten Fährten gefolgt, in jede Sackgasse gelaufen und dann am Ende habe ich wieder völlig danebengelegen. Genau so liebe ich Krimis.

Durch den bild- und sprachgewaltigen Schreibstil lässt sich der Krimi leicht und flüssig lesen. Die Kapitel sind kurz und abwechslungsreich. Die verschiedenen Szenenwechsel machen es mir als Leser unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die verschiedenen brisanten Themen, die hier eingeflochten wurden, machen den Leser aufmerksam und bringen ihn ins Grübeln. Bei diesem Satz habe ich geschluckt: „Gott verleiht einem unsagbare Kräfte, wenn es darum geht, in seinem Namen das Böse von dieser Welt zu verbannen“ (Seite 335).

Ich vergebe hier fünf hoch verdiente Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Der Autor Jörg Böhm hat es wieder geschafft mich so an sein Buch zu fesseln, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis ich es ausgelesen hatte. Auch in diesem Krimi ist es ihm wieder gelungen noch eine Schippe draufzulegen.