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Veröffentlicht am 11.03.2024

Spannendes Thrillerdebüt

Tödlicher Podcast
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Im Mittelpunkt der Handlung stehen Malu M. mit ihrem True-Crime-Podcast „Verbrechen Berlin“ und ihre Reinigungskraft Nina. Nina ist eine treue Hörerin des Podcasts und als sich die Gelegenheit zu einer ...

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Malu M. mit ihrem True-Crime-Podcast „Verbrechen Berlin“ und ihre Reinigungskraft Nina. Nina ist eine treue Hörerin des Podcasts und als sich die Gelegenheit zu einer Bewerbung bietet, ergreift sie diese sofort, um dadurch ihrem Idol nahe zu sein. Die Wohnung ist luxuriös, alarmgesichert, liegt sehr ruhig und abgeschieden hinter einem Miethaus. Relativ bald registriert Nina, daß Malu abgeschottet von der Außenwelt lebt, anscheinend von einem Mann beobachtet wird und für ihre kleine Tochter, die ab und zu ausflippt, hat sie stets Medikamente parat. Alles Indizien dafür, daß etwas nicht stimmt. Und dann taucht eines Tages ein weiterer Podcast auf - „Lillis Wahrheit“.


Der Thriller liest sich flüssig und packend - einmal angefangen konnte ich nicht aufhören bis ich wußte, was für Geheimnisse dahinter stecken. Der Plot ist gut durchdacht, komplex und durch etliche Twists nicht sofort durchschaubar. Die große Ähnlichkeit von Malu und Nina lassen gleich zu Anfang gewisse Gedankenspiele aufkommen. Eines kristallisiert sich schnell heraus, die beiden sind absolut unterschiedliche Charaktere. Malu distanziert und geheimnisvoll, Nina offen, beobachtet ihre Umgebung, wirkt dabei unsichtbar. Vor allem ist es lange Zeit nicht klar, wie eng die beiden Figuren miteinander verknüpft sind. Die Anzahl der agierenden Personen ist relativ übersichtlich, wobei man sie nicht sofort zuordnen kann. Die Perspektiven wechseln ständig von Gegenwart zu Vergangenheit und man zuerst einmal versuchen, die Puzzleteile richtig zuzuordnen. Vor allem man ahnt auch, daß es irgendwann den großen Knall geben wird.

Das Cover finde ich sehr gelungen und passend.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich bin gespannt, womit die Autorin als nächstes überraschen wird.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Spannender Schauplatz - Hamburger Hafen

Unter Druck
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Svea Roth, Polizeitaucherin, geschieden, lebt auf einem Hausboot und trauert immer noch um ihre verstorbene Tochter Lena. Der Teamleiter der Bereitschaft Karl Hansen benötigt ihre Hilfe. Zusammen mit Lars ...

Svea Roth, Polizeitaucherin, geschieden, lebt auf einem Hausboot und trauert immer noch um ihre verstorbene Tochter Lena. Der Teamleiter der Bereitschaft Karl Hansen benötigt ihre Hilfe. Zusammen mit Lars entdeckt sie bei einem Tauchgang in der Elbe ein leckes Boot mit fünf Fässern und in jedem Faß befindet sich eine Leiche, nackt mit einer Schnur um den Hals . Es sind insgesamt vier männliche Leichen und eine weibliche. Alle wurden zur selben Zeit schossen und alles weist in Richtung Hinrichtung. Svea erkennt die weibliche Leiche. Es handelt sich um Yvette Ziegler, deren Vater ihr Mentor bei ihrer Ankunft in Deutschland war und mit ihr im selben Tauchclub ist. Yvette hatte zu ihrer Familie derzeit keinen Kontakt, arbeitete als Programmiererin und hatte oftmals Geldprobleme. Vielleicht könnte hier eine Gemeinsamkeit mit den anderen Opfern zu suchen sein? Nach und nach werden die anderen Leichen identifiziert und es verdichten sich die Anzeichen auf den Hafen und Drogengeschäfte. Doch ganz so einfach stellen sich die Ermittlungen schlußendlich doch nicht heraus, denn es gibt einige Twists, die dann alles nochmals verändern.


Von Derek Meister habe ich schon einige Bücher gelesen, die mir sehr gut gefielen, deshalb war ich neugierig, was er unter seinem Pseudonym Marc Jansen plant. Den ersten Band dieser Reihe kannte ich nicht, das stellte aber kein Problem dar. Einzig, ich wußte nicht, ob es zu dem Tod der Tochter ein besonderes Vorkommnis gab. Daher war mir die ständig eingeflochtene Trauer um ihre Tochter Lena etwas zuviel, ebenso das Privatleben samt Waschbär. Sehr gut beschrieben fand ich die Atmosphäre des Hamburger Hafens, hier fühlte ich mich mitgenommen. Anfangs wurden etliche Baustellen aufgemacht - organisierte Kriminalität, Drogen und mafiaähnliches Vorgehen sind keine neuen Themen im Krimigenre, aber den Plot fand ich gut durchdacht. Insgesamt war mir dieser Band etwas zu ruhig, erst im letzten Drittel zog das Tempo an und es wurde richtig spannend. Ich hätte allerdings gerne mehr über das Thema „Tauchen“ erfahren. Das Cover finde ich gut gelungen und stimmig zum Inhalt.

Ich hatte unterhaltsame Lesestunden, der Krimi ließ sich flüssig lesen und ich empfehle ihn gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Ein echter Pageturner

Zorn – Schwarze Tage
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Zorn ist paralysiert, denn vor seinen Augen wurde seine Freundin, Staatsanwältin Frieda Borck, von einem alkoholisierten Medizinstudenten brutal überfahren. Fahrer war der Halbjordanier Tarek Macha, eir ...

Zorn ist paralysiert, denn vor seinen Augen wurde seine Freundin, Staatsanwältin Frieda Borck, von einem alkoholisierten Medizinstudenten brutal überfahren. Fahrer war der Halbjordanier Tarek Macha, eir hat überlebt und liegt im Krankenhaus. Bei den Unfallermittlungen übernimmt plötzlich das BKA mit Polizeioberrat Gursky. Zorn und Schröder sehen sich in einer Nebenrolle und fühlen sich ausgebootet. Dann häufen sich die Ungereimtheiten und offenen Fragen, Zorn und Schröder sind zwar beide in ihrer Trauer um Frieda gefangen, forschen aber auf ihre eigene Art weiter.


Dieser Band war für mich wieder ein Highlight. Der Autor kann einfach spannend, unterhaltsam und fesselnd schreiben, das hat er mit diesem Fall wieder unter Beweis gestellt. Bei Zorn und Schröder habe ich immer die Schauspieler vor Augen und mit ihnen tauche ich dann in die Geschichte ein. Ich konnte diese unendliche Trauer von Zorn sehr gut nachvollziehen und auch das Urvertrauen, das die beiden Ermittler zu einander haben. Bei manchen Szenen erinnern sie an ein altes Ehepaar, sie verstehen sich ohne viele Worte, fühlen mit dem anderen, respektieren sich als Partner und sie können auch miteinander lachen. Sie lassen sich auch von Gursky nicht unterbuttern, sondern gehen ihren eigenen Weg. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.

An dieser Stelle muß ich unbedingt noch anmerken, daß das Nachwort des Autors auf jeden Fall gelesen werden sollte. Er hat hier sehr sympathisch und auch mit einem Augenzwinkern über seine Arbeit erzählt.

Das Cover paßt wieder in die Reihe, das freut jeden Buchliebhaber und -sammler.

Dieser Thriller war für mich ein wahrer Pageturner, den ich sehr gerne weiter empfehle!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Packender Plot

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Auf der Beerdigung seines Mentors Prof. Bormann trifft Max Bischoff auf eine Doppelgängerin seiner ermordeten Freundin Jenny. Sie gleicht ihr nicht nur im Äußeren, sondern auch ihre Gesten erinnern ihn ...

Auf der Beerdigung seines Mentors Prof. Bormann trifft Max Bischoff auf eine Doppelgängerin seiner ermordeten Freundin Jenny. Sie gleicht ihr nicht nur im Äußeren, sondern auch ihre Gesten erinnern ihn augenblicklich an sie. Das reißt alte Wunden bei ihm auf, denn Max fühlt sich schuldig an deren Tod. Die Unbekannte stellt sich als Dominique Klauber vor und die beiden sind sich gleich sympathisch. Allerdings hat Dominique einen eifersüchtigen und gewalttätigen Freund. Als sie von ihm zusammengeschlagen wird, ruft Dominique in ihrer Verzweiflung und Angst bei Max an und bittet ihn um Beistand. Zeitgleich verschwinden zwei Personen im direkten, persönlichen Umfeld von Max. Als Helfer in der Not erinnert sich Max an Dr. Marvin Wagner, Psychologe, Schriftenexperte und der Paradiesvogel vom letzten Fall und ihn bittet er um Unterstützung. Werden sie es schaffen, die Verschwundenen zu finden? Und kann Max Dominique dauerhaft helfen und wie wird es mit der Doppelgängerin weitergehen?


Ich bin seit dem ersten Band ein Fan dieser Reihe. Positiv finde ich, daß der Verlag, beim Cover dem einmal gewählten Stil treu geblieben ist. Arno Strobel schreibt hier ab Seite 1 bis zum Ende rasant und fesselnd, so daß man definitiv durchs Buch fliegt. Der Plot war gut konstruiert, wobei man als Krimileser manches durchaus erahnen konnte. Die bekannten Figuren werden weiter entwickelt. Max und Kriminalrätin Eslem Keskin werden wohl nie Freunde werden. Der sympathische Marvin beteiligt sich wieder aktiv und das gefiel mir sehr gut. Vor allem seine treffenden Sätze lockern die harte Ermittlungsarbeit etwas auf. Die vertrauensvolle und engagierte Zusammenarbeit verbindet Marvin und Max jetzt so, daß sie es endlich schaffen, sich zu duzen. Max begibt sich persönlich auch in größte Gefahr, erkennt endlich seine wahre Liebe und am Ende gibt es grundlegende Veränderungen in der ganzen Konstellation, so daß man als Leser jetzt schon gespannt sein darf, was der Autor als nächstes plant.

Auch dieser vierte Fall bekommt von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Wieder ein spannender Fall auf Rügen

Wintermord
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Im Jasmund wird eine männliche Leiche an einem Baum gelehnt gefunden. Offensichtlich wurde er von hinten mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Es handelt sich um den 20jährigen Studenten Benjamin Koller. ...

Im Jasmund wird eine männliche Leiche an einem Baum gelehnt gefunden. Offensichtlich wurde er von hinten mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Es handelt sich um den 20jährigen Studenten Benjamin Koller. Die Familie wurde im letzten Jahr wahrlich gebeutelt. Erst starb die Mutter bei einem Autounfall, der Vater beging daraufhin Suizid und nun der Tod von Benjamin. Der 18jährige Bruder Jakob muß das alles verarbeiten und schafft dabei sogar noch ein 1er Abi.

Romy Beccare und ihre Kollegen steigen in die Ermittlungen ein. Wer tötete den jungen Mann? Was war das für ein Autounfall der Mutter? Eigentlich scheint alles klar und die Akten werden geschlossen. Aber in einem Cold Case findet Kollege Finn Maurer eine Zeugenaussage Kollers und ein Journalist spielt den Ermittlern Unterlagen zu. Diese Fakten werfen ein neues Licht auf die Vorfälle. Alles wird nochmal aufgerollt und nimmt damit plötzlich ganz andere Ausmaße an.



Ich lese die Regio-Krimis der Autorin sehr gerne. Sie schreibt flüssig, spannend, bildhaft und die Atmosphäre der Ostsee ist spürbar. Dieses Mal war mir der Fall zu schnell abgehandelt und ich hatte meine Zweifel, ob hier der wahre Täter gefunden wurde. Dann nach den neuen Informationen begann ein wahres Verwirrspiel, Fragen, Anschuldigungen, Ungeheuerlichkeiten und plötzlich Fragezeichen ohne Ende. Die Figuren von Jan und Romy samt ihrem Privatleben kennt man schon, sie wurden weiter ausgebaut. Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit der sympathischen Ruth Kranold und ihrer Mitbewohnerin Ina. Speziell der clevere Finn hat mit seinen Entdeckungen sehr viel ausgelöst und bewirkt, er gefiel mit sehr gut.

Wer die Krimis der Autorin bisher gerne gelesen hat, dem wird auch dieser Band wieder gefallen. Ich fühlte mich bestens unterhalten und von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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