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Veröffentlicht am 10.10.2023

Der 9. Fall für Albin Leclerc und Mops Tyson

Unheilvolle Provence
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Laurent Fournier fährt betrunken mit seinem Moped nach Hause und entdeckt ein Feuer im Weinberg. Die dort aufgefundene Leiche kann dank eines Herzschrittmachers schnell ermittelt werden. Es sich handelt ...

Laurent Fournier fährt betrunken mit seinem Moped nach Hause und entdeckt ein Feuer im Weinberg. Die dort aufgefundene Leiche kann dank eines Herzschrittmachers schnell ermittelt werden. Es sich handelt um Prof. Dr. Dr. Michael Rival, der mit Benzin übergossen und angezündet worden war. Rivals Wohnung wurde durchsucht und sein Computer entwendet. Da Matteo, Inhaber der Bar Midi, neuerdings Anteile an der Domaine la Fontaine erworben hat und somit Teilhaber am Weinberg ist, bittet er seinen Freund Albin Leclerc um Beistand bzw. Hilfe. In der Folge agiert Albin für sein Umfeld als Privatdetektiv für Matteo. Die nächste Leiche läßt sich lange auf sich warten. Der Künstler und Maler Christoph Coulon wurde erhängt, er hat Stiche im Rücken und ein Lappen steckt in seinem Mund. Gleich darauf wird Bruder Marcel tot aufgefunden. Drei Leichen – verbrannt, erhängt und gerädert – ein Literaturwissenschaftler, ein Künstler und ein Mönch. Was hat sie verbunden, wer steckt hinter den Morden und was war das Motiv?

Parallel dazu führt der Autor seine Leser in die Vergangenheit, beginnend mit dem Jahr 1142 in Jerusalem mit einem Buch, das es niemals hätte geben dürfen und führt in eine Welt der Kryptologie – Verschlüsselung und Entschlüsselung und dabei begegnet der Leser vielen interessanten Figuren.


Der Autor hat in diesem Band nicht den bekannten und bewährten Stil eines Urlaubskrimis gewählt, sondern geht neue Wege – mehr sage ich dazu nicht. Wie gewohnt liest sich der Krimi flüssig und spannend. Die Charaktere hat er zu Beginn für die Neueinsteiger alle nochmals erwähnt, die Bar Midi steht diesmal nicht wie gewohnt im Mittelpunkt für Albin. Die Ermittlungen, die er jetzt als Privatdetektiv führt, sind wie gewohnt nicht zur Freude seiner früheren Mitarbeiter Castel und Theroux. Seine Gespräche mit Tyson führt Albin vor allem im letzten Teil, allerdings driften sie am Ende etwas in Richtung Klamauk. Im Privatleben von Albin kommt dieses Mal ein besonderer Gast – seine Exfrau besucht ihn und Tochter/Enkeltochter. Ein Satz, der mir gefiel und sehr gut paßt „Ein Zug wie ein Leclerc-Express ließ sich nicht ausbremsen“.

Alles in allem fand ich diese neu gewählte Szenerie - weg vom Wohlfühl-Urlaubskrimi - sehr gut. Allerdings war für mich das Thema nicht so brennend interessant. Es war ein solider Krimi, wird aber nicht mein Lieblingskrimi dieser Reihe. Ich bin gespannt, was der Autor als Nächstes in petto hat mit Albin, seiner Familie und nicht zu vergessen Tyson.

Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und natürlich gibt es eine Leseempfehlung für alle Fans von Albin Leclerc und Tyson!

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Der 13. Fall für die Abteilungsinspektorin Sandra Mohr

Steirerwald
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Diesmal geht in in der Nähe von Graz auf das Schloß Abelsberg. Dort wird zuerst eine verweste Hand mit einem keltischen Ring und dann die Leiche von Oskar Schneeberger gefunden. Er hat eine Schußverletzung ...

Diesmal geht in in der Nähe von Graz auf das Schloß Abelsberg. Dort wird zuerst eine verweste Hand mit einem keltischen Ring und dann die Leiche von Oskar Schneeberger gefunden. Er hat eine Schußverletzung und durch den abschließenden Sturz in den Graben multiple Frakturen. Schneeberger war 66 Jahre, geschieden, Regisseur, impulsiver Choleriker und hat auf dem Schloß zur Miete gewohnt. Sandra Mohr und ihr Kollege Chefinspektor Sascha Bergmann vom LKA Graz ermitteln nun in seinem Umfeld, d.h. im Künstlermilieu und nehmen auch eine Gruppe von Jägerinnen unter die Lupe, deren Jagdhund Bari die Hand gefunden hat. Eines wird schnell klar, der Tote war nicht sehr beliebt.

Die Auflösung konnte man nicht vorhersehen. Ich fand sie schlüssig und das Motiv kann durchaus zu Diskussionen anregen.




Ich kenne einige Vorgängerbände und auch verfilmte Folgen, deshalb hatte ich beim Lesen auch die Schauspieler vor Augen und damit den Dialekt, so daß die Story für mich authentisch wirkte. Es gibt viele Naturbeschreibungen und man erfährt Details zum Thema Jagen. Für mich entstanden dadurch Längen, da Jagen nicht mein Thema ist. Trotzdem hat mich dieser Band gut unterhalten, die richtige Spannung blieb für mich etwas auf der Strecke. Für eine gewisse Auflockerung sorgt das Privatleben, vor allem von Sandra und ebenso die Dialoge mit Sascha. Das Cover paßt natürlich wieder sehr gut in die Reihe. Alle Fans der Autorin werden das Buch bestimmt lesen, für mich war es nicht ihr bestes und ich hoffe auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Spannende komplexe Ermittlungen

Verlogen
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Kommissarin Elma von der Kripo Akranes und ihr Kollege werden zu einem Todesfall gerufen. Die Leiche der vor sieben Monaten vermißt gemeldeten Marianna wurde in einem Lavafeld gefunden. Sie hatte einen ...

Kommissarin Elma von der Kripo Akranes und ihr Kollege werden zu einem Todesfall gerufen. Die Leiche der vor sieben Monaten vermißt gemeldeten Marianna wurde in einem Lavafeld gefunden. Sie hatte einen Abschiedsbrief für ihre Tochter Hekla hinterlassen, so daß damals von einem Suizid der Alleinerziehenden ausgegangen werden mußte. Nun hat sich die Situation verändert, denn es handelt sich eindeutig um Mord. Die 15jährige Hekla wohnt inzwischen bei Pflegeeltern, das Verhältnis zu ihrer Mutter war nie störungsfrei. Marianna war sehr früh Mutter geworden und in ihrer Mutterrolle überfordert, sie konnte für ihre Tochter keinerlei Muttergefühle empfinden, ließ sie des Öfteren unbeaufsichtigt und so kam Hekla schon ab einem Alter von 3 Jahren immer wieder in die Pflegefamilie, die sich liebevoll um sie kümmerten. Hekla gefiel es dort wesentlich besser als bei ihrer leiblichen Mutter. Die Vergangenheit von Marianna war geprägt durch psychische Krankheiten, Antidepressiva, Drogen und Alkohol. Kommissarin Elma, ihr Kollege sowie ihr Chef ermitteln zunächst im näheren Umfeld und es dauert einige Zeit bis dieser komplexe Fall, der für den Leser einige Überraschungen bereit hält, erfolgreich gelöst werden kann.

Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt – zum einen werden die aktuellen Geschehnisse beschrieben und zum anderen führt die Autorin ihre Leser in die Vergangenheit. Dies liest sich teilweise verwirrend und erst später läßt sich die richtige Zuordnung erkennen.


Band 1 der Reihe hatte ich nicht gelesen, das stellte aber überhaupt kein Problem dar. Die Autorin schreibt spannend und man kann vor allem mit rätseln. Das gefiel mir ausgesprochen gut. Die Zahl der handelnden Figuren ist überschaubar, sie werden detailliert charakterisiert und authentisch dargestellt. Es geht vor allem um das hoch brisante Mutter-Tochter-Verhältnis, die Vernachlässigung durch die Abwesenheit der Mutter und damit verbunden um die liebevolle Ersatzfamilie. Hekla ist ein äußerst schwieriges und böses Kind, das seine Mutter aufgrund eines Vorkommnisses haßt, zuerst keine Freunde findet, in der Schule gemobbt wird und das Leben im Haushalt der Pflegeeltern als wesentlich angenehmer empfindet und dort ihren Platz findet.

Das sympathische Ermittlungsteam arbeitet harmonisch, ihre jeweilige private Situation fließt mit ein und hat diesen Krimi positiv abgerundet. Die Atmosphäre des skandinavisch düsteren Schauplatzes Island wurde für mich sehr gelungen beschrieben. Das Cover ist passend zu Band 1 und stimmig.

Ich hatte fesselnde Lesestunden und empfehle diesen Krimi, der zwar kleinere Längen enthält, sehr gerne weiter. Band 1 „Verschwiegen“ habe ich schon hier liegen und auf Band 3 „Verborgen“, der im Februar 2024 erscheint, freue ich mich schon jetzt.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Eine spannende Suche

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Innerhalb kürzester Zeit geschahen fünf brutale Morde auf Campingplätzen bzw. Wohnmobilstellplätzen. Beim neuesten Fall wurde ein 30jähriger erstochen am Timmeler Meer gefunden. Die Oldenburger Polizei ...

Innerhalb kürzester Zeit geschahen fünf brutale Morde auf Campingplätzen bzw. Wohnmobilstellplätzen. Beim neuesten Fall wurde ein 30jähriger erstochen am Timmeler Meer gefunden. Die Oldenburger Polizei bildet eine Sonderkommission „Camping“ und es ermittelt KHK Gerhard Tillmann und mit ihm die forensische Psychologin Evelyn Jancke. Ein Zeuge konnte sehr detaillierte Angaben zum Täter machen und es wurde ein Phantombild erstellt. Schockiert und paralysiert will Evelyn darin ihren Bruder Fabian erkennen. Ihr Bruder und seine Ehefrau waren vor zwei Jahren mit ihrem Wohnmobil in Frankreich unterwegs und sind nach einem Wildunfall spurlos verschwunden. Das Verhältnis der Geschwister war sehr eng. Nach dem Tod des Vaters war der kleine Bruder immer ihr Beschützer. Aus dem Grunde kann sie nicht glauben, daß er noch lebt, sich nicht bei ihr meldet und dann noch als Mörder umgehen soll. Sie setzt alles daran, ihren Bruder bzw. den Täter vom Phantombild zu finden. Plötzlich erhält sie einige SMS von ihrem Bruder, er scheint also zu leben. Außerdem muß sie sich noch um ihren Patienten Nils Kleinbauer widmen. Er sitzt in der forensischen Psychiatrie, weil er eine Prostituierte getötet haben soll. Und plötzlich konfrontiert er Evelyn mit Wissen aus ihrem Privatleben. Woher weiß er die vielen Details? Sie hat plötzlich das Gefühl, ständig beobachtet zu werden. Zusammen mit Tillmann begibt sie sich auf einen Trip, denn sie will unbedingt wissen, ob ihr Bruder tatsächlich lebt bzw. den Täter stellen. Es werden Ungeheuerlichkeiten und Lügen aufgedeckt, das Finale ist filmreif und der Fall kann schlüssig gelöst werden.



Ich kenne die überwiegende Zahl der Thriller des Autors. Manche gefielen mir richtig gut, etliche weniger. Dieser Thriller war für mich eher Mittelmaß, positiv fand ich jedenfalls den Plot und das Cover des Buches. Dazu muß man wissen, daß die Grundidee dieser Wohnmobilreise mit einem Wildunfall in Frankreich aus eigenen Urlaubserlebnissen des Autors stammt. Der Prolog ließ bereits ahnen, um was es gehen könnte, ebenso der kursiv gedruckte Text, in dem der Täter zu Wort kam. Für Evelyn hatte ich auf der einen Seite Verständnis für ihre verzweifelte Suche, andererseits war sie mir zu verbissen, richtig sympathisch war sie mir jedenfalls nicht. Ihr Privatleben war geprägt von ihren Albträumen, die sie mit den abendlichen Sauftouren samt dem Kennenlernen ständig wechselnder Männer, besiegen wollte. Gerhard Tillmann, ihr Ex-Freund, dem sie nach wie vor vertraut, und mit dem sie auch mal streitet, bleibt immer an ihrer Seite, obwohl sie ihn des Öfteren vor den Kopf gestoßen hat. Sympathie konnte ich zu fast keiner Figur aufbauen. Einzig sympathisch fand ich Fabian und seine Frau Isabel, die bei dem Unfall völlig unschuldig in die Hände von Kriminellen gefallen sind. Um die Spannung zu erhöhen, hat der Autor immer wieder Zweifel an den einzelnen Figuren für den Leser aufgebaut. Die Auflösung - wer war der Täter und was war sein Motiv - war nachvollziehbar. Der Epilog kam mir zu abrupt und ich fand ihn für einen Thriller überflüssig und nicht passend.

Es wird nicht mein Lieblingsthriller des Autors, aber von mir gibt es trotz aller Kritik eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Spannende Ermittlungen

Solothurn hüllt sich in Schweigen
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Vanessa Kurth, eine Polizeiinformantin, war mit ihrer Kontaktperson Maja Hartmann verabredet und ist nicht zum Treffen erschienen. Stattdessen wird sie durch Stiche verwundet gefunden und stirbt in der ...

Vanessa Kurth, eine Polizeiinformantin, war mit ihrer Kontaktperson Maja Hartmann verabredet und ist nicht zum Treffen erschienen. Stattdessen wird sie durch Stiche verwundet gefunden und stirbt in der Notaufnahme ohne ihre wichtigen Infos weitergeben zu können. Sie war Jurastudentin, hatte einen Job in einer Bar von Borna Baddour. Zur Informantin wurde sie wegen des Drogentodes ihres Bruders, quasi aus Rachegründen. Bis die Polizei in ihre Wohnung kommt, wurde diese schon durchwühlt.

Dr. Dominik Dornach ist als Ermittler im Einsatz und von der Staatsanwaltschaft Hannah Wirz.

Im Folgenden bereist der Leser Solothurn, Apulien sowie Berlin und lernt dabei die Mitglieder einiger Mafia-Familien kennen. Ebenso fließt am Rande der Ukraine-Krieg mit ein und einige Details aus der Sicht der Schweiz.

Bis es zum großen Showdown im Finale kommt, gibt es einige Irrwege, um es für den Leser spannend zu machen. Ich möchte kein Detail nennen und auch nicht spoilern, nur so viel, die eine Wendung funktioniert einmal, wird sie zweimal angewandt, dann finde ich es einfallslos und es nervt. Die Figur des Dominik Dornach war mir nicht sehr sympathisch, vor allem auch wegen seiner zahlreichen Liebschaften innerhalb des Polizeiapparates. In diesem Krimi tauchen sehr viele Figuren auf, von denen nur wenige detaillierter charakterisiert werden. Der Thriller ist ohne Zweifel spannend geschrieben, mir persönlich war er etwas zu konstruiert, der Autor hat etwas viel hineingepackt und für mich wäre weniger mehr gewesen. Als Neueinsteiger war das Lesen für mich kein Problem, auch wenn einige Male alte Fälle erwähnt wurden.

Die Dialekteinschübe gefielen mir ausgesprochen gut, sie haben Authentizität vermittelt, dazu passend das Glossar am Ende. Ebenso gut gewählt und stimmig fand ich das Cover.

Ich hatte zwar unterhaltsame Lesestunden, werde aber die früheren Bände nicht lesen.

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