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Veröffentlicht am 03.02.2021

Spannend bis zum Ende

Steirertanz
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Am 2. Januar werden die LKW-Ermittlerin Sandra Mohr und ihr Chef, Sascha Bergmann ins Ausseerland gerufen. Bei einem Gebäudebrand gab es einen Leichenfund. Es wird sofort von Brandstiftung ausgegangen ...

Am 2. Januar werden die LKW-Ermittlerin Sandra Mohr und ihr Chef, Sascha Bergmann ins Ausseerland gerufen. Bei einem Gebäudebrand gab es einen Leichenfund. Es wird sofort von Brandstiftung ausgegangen und bei der Obduktion ergibt sich, daß die Tote, Luise Lex, erschlagen wurde und an einem Schädelhirntrauma verstarb, außerdem war sie schwanger. Das wußte bisher noch nicht einmal ihre Zwillingsschwester, obwohl sie sehr eng verbunden waren. Nachdem die Eltern vor Jahren bei einem Verkehrsunfall verstarben, wurden sie Waisen. Vor kurzem hatte eine der anderen eine Niere gespendet und zusammen betrieben sie eine Gewandschneiderei mit Trachtenmode. Außerdem waren sie Gegnerinnen des geplanten Feriendorfes, das in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Elternhauses entstehen sollte. Charakterlich waren sie sehr unterschiedlich – Luise hatte den kaufmännischen Bereich unter sich, sie war jedoch durch ihre Art sehr unbeliebt. Lilli war die kreativere und überall gerne gesehen. Wer und warum wollte jemand Luise aus dem Weg räumen? Vielleicht ein Konkurrent, ein Investor der Ferienhaussiedlung oder der unbekannte, werdende Vater? Nach intensiver Ermittlungsarbeit und um den Fall schlüssig lösen zu können, müssen die Beamten gemeinsam zum Steirerball nach Wien.


Es war mein erstes Buch der Autorin und ich frage mich, wie konnte sie bis jetzt an mir vorbeigehen? Auch wenn es schon der 11. Fall mit Sandra Mohr ist, ich hatte keinerlei Probleme in die Geschichte zu finden. Claudia Rossbacher hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil, der Plot war spannend aufgebaut und die Ermittlungen konnte man gut nachvollziehen. Das Miteinander und durchaus spaßige Geplänkel von Sandra und Bergmann machte oftmals den Eindruck eines alten Ehepaars. Man kennt sich ausgesprochen gut und akzeptiert den anderen mit all seinen Macken. Sehr gut fand ich auch den Ausflug in die Trachtenkunde, hier erfuhr ich sehr interessante Details. Mir gefiel auch das Aufeinandertreffen von Steirern und Wienern, ausgesprochen stimmig und perfekt waren die Dialoge bzw. Ausdrücke in österreichischer Mundart, sie gaben der Story eindeutig Authentizität. Und für Nicht-Österreicher gabs zum besseren Verständnis im Anhang ein Glossar. Die Auflösung des Falles zeichnete sich zwar schon ab, trotzdem blieb es bis zum Ende spannend. Ich weiß nicht, wie unsere Erinnerung in einigen Jahren sein wird, im Moment fand ich die Beschreibung und die Einflüsse von Corona in unser Leben in der Nach-Corona-Zeit sehr gut verarbeitet. Und zum Schluß noch ein Lob an den Verlag - das Cover paßt hervorragend zu den vorherigen Bänden.

Mich konnte dieser 11. Fall voll überzeugen. Von mir gibt es für diesen Regionalkrimi aus Österreich eine absolute Leseempfehlung und ich könnte mir auch für diesen Band eine Verfilmung sehr gut vorstellen!

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint

Die Frau vom Strand
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Schauplatz Rerik an der Ostsee
Als Rebecca mit ihrer 5 Monate alten Töchterchen am Strand spazieren geht, lernt sie die Urlauberin Julia kennen. Da Rebecca während der Woche alleine hier lebt, weil ihre ...

Schauplatz Rerik an der Ostsee
Als Rebecca mit ihrer 5 Monate alten Töchterchen am Strand spazieren geht, lernt sie die Urlauberin Julia kennen. Da Rebecca während der Woche alleine hier lebt, weil ihre Frau Lucy in Hamburg arbeitet, ist die Bekanntschaft eine angenehme Abwechslung. Sie ist ganz begeistert und möchte ihre neue Freundin bei einem Abendessen im Freundeskreis präsentieren – nur Julia kommt nicht. Rebecca versucht nun Julia zu finden, aber sie stößt nur auf Absagen, keiner kennt sie und auch im Kurhaus hat ihr keiner ein Zimmer vermietet. Und hier endet auch schon meine Kurzbeschreibung, um nichts vorwegzunehmen bzw. zu verraten.


Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, die mir gut gefielen, aber dieser vorliegende Thriller hat mich absolut am meisten gefesselt. Der Plot war von Beginn an spannend, komplex und hat an den Nerven gezerrt, der Schreibstil war flüssig zu lesen. Als Leserin war ich gleich in der Geschichte drin und habe mich auf dieses Katz- und Mausspiel eingelassen. Ich habe mich von der Autorin an der Nase herumführen lassen, bin alle Irrwege mitgegangen und habe nicht geahnt, wohin die Reise geht und was bis zur Auflösung dieses Psychodramas alles zu Tage gefördert wird. Durch die verschiedenen Perspektiven wurde es zu einem echten Pageturner.

Das Cover ist stimmig und passend zum Inhalt. Es sieht harmlos aus, ist nicht als Thriller erkennbar und überrascht dann mit dieser sagenhaften Story. Von mir erhält das Buch auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Für mich ist es ihr bisher bestes Buch!

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Spannender und viel versprechender Reihenauftakt

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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Alexa Jahn tritt ihre neue Stelle in Weilheim/Oberbayern an und wird gleich vom Bahnhof weg mit an einen Leichenfundort genommen. Es wurde zuerst auf einem Wanderweg ein Rucksack gefunden und dann an einer ...

Alexa Jahn tritt ihre neue Stelle in Weilheim/Oberbayern an und wird gleich vom Bahnhof weg mit an einen Leichenfundort genommen. Es wurde zuerst auf einem Wanderweg ein Rucksack gefunden und dann an einer Felswand der Oberkörper einer Frau. Der Unterkörper und Ausweispapiere, Handy etc. Fehlanzeige. Alles sehr seltsam, denn eine Wanderin wird nirgends vermißt und die Auffindsituation deutet eindeutig auf Mord. Über dem Berg in Österreich wird am Achensee ein Müllsack mit dem Unterkörper einer Frau entdeckt.

Es dauert etwas bis die deutschen und österreichischen Beamten zusammenfinden und sich gemeinsam bemühen, die Identität der Toten festzustellen und anschließend den Todesfall aufzuklären.

Nach einem folgeschweren Sturz übergibt in Oberbayern der Chef Brandl die Einsatzleitung an die Neue. Sein bisheriger Vertreter soll sich derweilen um Brandls pflegebedürftige Frau kümmern – so seine Erklärung. Es ist klar, daß das für Ärger sorgt und es für Alexa ein schwieriger Einstieg wird. Nach Oberbayern ging sie aus Karrieregründen und daher nicht freiwillig, sie kennt hier keinen, hat keine Wohnung und fühlt sich noch nicht angekommen und hat auch Angst davor, in Fettnäpfchen zu treten. Es ist ihr klar, daß sie sich den Respekt und die Anerkennung bei den Kollegen erst verdienen muß. Sie ist voll motiviert und engagiert, aber des Öfteren prescht sie auch vor, unternimmt Alleingänge, die auch schief gehen können, und fährt auch ohne es zu kommunizieren rüber nach Österreich zum Kollegen Bernhard Krammer. Er ist im Gegensatz zu ihr mehr der väterliche Typ mit viel Erfahrung, Intuition, einem Näschen für den Täter und so schnell bringt ihn nichts aus der Ruhe. Er sieht sich den Jungspund Alexa mehr mit einem Schmunzeln an ob ihrer Spontanität.



Der Roman ist der erste Band einer neuen Reihe und mich konnte die Autorin damit überzeugen. Ein Fall über Ländergrenzen hat einen Reiz und eine Neue, die sich erst einfinden muß, hat ein gewisses Pulver. Ob es gut geht, muß erst bewiesen werden. Der Plot war komplex, die Aufklärung hatte es in sich und das Motiv war für mich keinesfalls ersichtlich. Das Finale war actionreich und dann auf den letzten Seiten eine Wendung, die es in sich hatte. Der Schreibstil war flüssig, unterhaltsam und spannend zu lesen. Dieser Regionalkrimi hat mich von Anfang an gepackt und ich habe ihn tatsächlich in einem Tag gelesen.

Ich empfehle diesen Start einer neuen Reihe auf jeden Fall weiter und bin jetzt gespannt auf Band 2 und die Weiterentwicklung der Figuren!

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Ein spannender 6. Fall aus Südtirol

Das dunkle Dorf
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Der Gemeindepolizist Klaus Höller wird tot in einem Hotel in Wolkenstein im Grödnertal gefunden. In seinem Mund befinden sich Gräten des Knurrhahns, im Magen aber nur Speckknödel. Er wäre so gerne in den ...

Der Gemeindepolizist Klaus Höller wird tot in einem Hotel in Wolkenstein im Grödnertal gefunden. In seinem Mund befinden sich Gräten des Knurrhahns, im Magen aber nur Speckknödel. Er wäre so gerne in den Polizeidienst getreten, hatte aber die Prüfung nie geschafft, deshalb blieb er Dorfpolizist. Er war bekannt dafür, daß er immer gefilmt hat, seine Kamera ist jedoch zerstört und die Speicherkarten fehlen.

Eine neue Aufgabe für Commissario Grauner und seine Mitarbeiter Claudio Saltapepe und Silvia Trappeiner. Daneben hat Grauner private Probleme, denn seine 18jährige Tochter Sara ist zusammen mit ihrem Freund Mickey verschwunden und in ihrem Zimmer haben Alba und er Tupperdosen mit Drogen gefunden. Grauner kämpft also an zwei Fronten.

Bei den Ermittlungen zum Mordfall kommen bald die Worte russische Mafia, Camorra und 'Ndrangheta ins Spiel. Es wird für Grauner und seine Kollegen sehr persönlich und brandgefährlich. Das Ende dieses Falles und des Buches läßt den Leser die Luft anhalten!



Dieser Krimi liest sich wie die vorherigen Bände sehr flüssig, man fühlt sich in Südtirol angekommen, hat den Dialekt im Ohr und kann auch die Menschen vor sich sehen. Für mich hat sich dieser Band von den Vorgängern darin unterschieden, daß hier mit härteren Bandagen gekämpft wird, verständlich, denn es geht um Drogen und die Mafia.

Grauner und seine Mitarbeiter schätze ich vor allem wegen ihres menschlichen Auftretens. Sie gehen respektvoll miteinander um, sorgen sich um den anderen und haben im Gegensatz zu manch anderen Krimi-Ermittlern, keine außergewöhnlichen Macken. Ein Schmunzeln zauberte es mir aufs Gesicht, als Saltapepe von Tappeiner im Skifahren unterrichtet wurde.

Ich hatte wieder unterhaltsame, spannende Lesestunden und empfehle den Krimi gerne weiter und bin schon gespannt, wie der Autor mit dem Cliffhanger umgehen wird.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Gut konstruierter, spannender Fall

Todeswall
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Eine Familie Bohn hat es schlimm getroffen. Vor einigen Jahren starb die Mutter und jetzt ist die Tochter Anna mit Drogen voll gepumpt vom Balkon gestürzt. Aber es kann niemand glauben, daß dieses Vorzeigemädchen, ...

Eine Familie Bohn hat es schlimm getroffen. Vor einigen Jahren starb die Mutter und jetzt ist die Tochter Anna mit Drogen voll gepumpt vom Balkon gestürzt. Aber es kann niemand glauben, daß dieses Vorzeigemädchen, das fleißig und clever in der Schule war, jetzt auswärts ein Studium angepeilt hat, Drogen genommen haben soll. Das paßte nicht zu ihr. Erschwerend kommt hinzu, daß der Tod der Mutter nie aufgeklärt wurde.

Vor allem die frühere BKA-Beamtin und jetzt Privatermittlerin Emma Klar, ihr Freund Christopher und dessen Freund, der Journalist Padron ermitteln. Sie verfolgen einige heiße Spuren, bis sie auf eine Gruppe von Männern aufmerksam werden und plötzlich wird dem Leser klar, wie der Prolog zu der Geschichte paßt. Es werden unglaubliche Vorkommnisse aufgedeckt. Emma und ihre Helfer entdecken Zusammenhänge, sie ziehen die richtigen Schlüsse und können den Fall natürlich lösen.




Ich habe schon etliche Bücher der Autorin mit Begeisterung gelesen. Mit diesem ging es mir ähnlich. Es liest sich von Beginn an flüssig, spannend und man kann die Nachforschungen gut mit erleben und nachvollziehen. Die Ermittler und ihr Verhältnis untereinander ist stimmig und problemlos . In einem früheren Band hat es zwischen Emma und Padron Schwierigkeiten gegeben zu haben, das wird erwähnt, aber die privaten Vorgeschichten fehlen einem Neueinsteiger keinesfalls. Als Leser kann man sich einiges zusammenreimen, aber die endgültige Aufklärung hatte ich so nicht auf dem Schirm. Der gut konstruierte Plot war von Beginn an fesselnd, komplex und das Tempo zog zum Finale hin stetig an. Das Ende des Buches paßte für mich gut.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

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