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Veröffentlicht am 10.01.2021

Gut konstruierter, spannender Fall

Todeswall
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Eine Familie Bohn hat es schlimm getroffen. Vor einigen Jahren starb die Mutter und jetzt ist die Tochter Anna mit Drogen voll gepumpt vom Balkon gestürzt. Aber es kann niemand glauben, daß dieses Vorzeigemädchen, ...

Eine Familie Bohn hat es schlimm getroffen. Vor einigen Jahren starb die Mutter und jetzt ist die Tochter Anna mit Drogen voll gepumpt vom Balkon gestürzt. Aber es kann niemand glauben, daß dieses Vorzeigemädchen, das fleißig und clever in der Schule war, jetzt auswärts ein Studium angepeilt hat, Drogen genommen haben soll. Das paßte nicht zu ihr. Erschwerend kommt hinzu, daß der Tod der Mutter nie aufgeklärt wurde.

Vor allem die frühere BKA-Beamtin und jetzt Privatermittlerin Emma Klar, ihr Freund Christopher und dessen Freund, der Journalist Padron ermitteln. Sie verfolgen einige heiße Spuren, bis sie auf eine Gruppe von Männern aufmerksam werden und plötzlich wird dem Leser klar, wie der Prolog zu der Geschichte paßt. Es werden unglaubliche Vorkommnisse aufgedeckt. Emma und ihre Helfer entdecken Zusammenhänge, sie ziehen die richtigen Schlüsse und können den Fall natürlich lösen.




Ich habe schon etliche Bücher der Autorin mit Begeisterung gelesen. Mit diesem ging es mir ähnlich. Es liest sich von Beginn an flüssig, spannend und man kann die Nachforschungen gut mit erleben und nachvollziehen. Die Ermittler und ihr Verhältnis untereinander ist stimmig und problemlos . In einem früheren Band hat es zwischen Emma und Padron Schwierigkeiten gegeben zu haben, das wird erwähnt, aber die privaten Vorgeschichten fehlen einem Neueinsteiger keinesfalls. Als Leser kann man sich einiges zusammenreimen, aber die endgültige Aufklärung hatte ich so nicht auf dem Schirm. Der gut konstruierte Plot war von Beginn an fesselnd, komplex und das Tempo zog zum Finale hin stetig an. Das Ende des Buches paßte für mich gut.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Kurzweiliges Lesevergnügen

Rote Belladonna
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Schauplatz Marburg

Eine ältere Dame stirbt nach der Einnahme von Globoli an einer Atropinvergiftung, die sie in der Salus-Apotheke erworben hat. Die Apothekerin Elisabeth Wenderoth ist ratlos, denn sie ...

Schauplatz Marburg

Eine ältere Dame stirbt nach der Einnahme von Globoli an einer Atropinvergiftung, die sie in der Salus-Apotheke erworben hat. Die Apothekerin Elisabeth Wenderoth ist ratlos, denn sie ist sich keiner schuld bewußt. Ein Freund aus früheren Tagen will ihr helfen und schickt seine Nichte, die Apothekerin Maja Ursinus, zu Hilfe. Maja hat über Heilkräuter promoviert und ist deshalb prädestiniert, in der Apotheke undercover zu ermitteln. Dabei kann sie unauffällig die Mitarbeiter und deren Arbeitsweise unter die Lupe nehmen. Das Team in der Apotheke ist nicht sehr groß, mit unterschiedlichen Charakteren - einige sind engagiert, manche weniger und jeder hat seine eigenen privaten Probleme. Eines steht fest, Elisabeth Wenderoth muß einen Feind haben, denn es gibt aktuell einen weiteren Vorfall, diesmal mit einem kleinen Jungen, der mit einer Atropinvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wird. Und nun die Frage, wer ist für die Anschläge verantwortlich? Nicht alle Ärzte in Marburg akzeptieren hömopathische Behandlungsmethoden, ein ganz großer Gegner ist der Allgemeinmediziner Dr. Claus Krohn und außer ihm stehen auch Mitarbeiter einer Pharmafirma im Fokus. Oder liegt die Sache ganz anders?

Am Ende kann der Fall schlüssig gelöst werden, es bleiben keine Fragen offen und es gibt sogar positive Zukunftsaussichten.


Es war für mich das erste Buch des Autors und ich hatte keine Probleme damit, daß ich den Vorgängerband nicht kannte. Er wird kurz erwähnt, spielt aber keine große Rolle und ich hatte nicht das Gefühl, etwas im Privatleben von Maja Ursinus verpaßt zu haben. Die Anzahl der handelnden Figuren ist überschaubar, als Leser steckt man sie automatisch in die Schublade sympathisch, weniger sympathisch bzw. nervig. Der Schreibstil ist angenehm, kurzweilig, die Story keinesfalls blutig, die Tätersuche wird konsequent ohne Umwege verfolgt und die Auflösung ist – bis auf ein Detail - nicht die große Überraschung.

Ich hatte unterhaltsame Lesestunden mit dem Buch und empfehle es all jenen, die Cosy-Krimis bevorzugen.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Sophia geht weiter ihren Weg

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph (Sophia 3)
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Und auch hier gilt wie bei anderen Trilogien, für das richtige Lesevergnügen mit Band 1 und Band 2 beginnen!

Im dritten und letzten Band der Trilogie sind wir im Juli 1934 angekommen. Sophia hat mittlerweile ...

Und auch hier gilt wie bei anderen Trilogien, für das richtige Lesevergnügen mit Band 1 und Band 2 beginnen!

Im dritten und letzten Band der Trilogie sind wir im Juli 1934 angekommen. Sophia hat mittlerweile Darren geheiratet und zieht in Erwägung, wieder zu studieren. Ihre Freundin Henny befindet sich im Krankenhaus, zwar auf dem Weg der Besserung, aber ein Aufenthalt in einer Entzugsklinik scheint unausweichlich – und Sophia muß sie begleiten. Und dann kommt ein folgenschweres Gespräch mit Rubinstein und eine Entscheidung, die die nächste Zeit von Sophia prägen wird. Sie studiert wegen ihrer großen Leidenschaft wieder Chemie und unter Druck von Rubinstein auch noch Wirtschaftswissenschaften, nebenbei arbeitet sie auch noch in der Firma von Rubinstein. Dort hat sie auch eigene kreative Ideen, die zu ihrem Bedauern nicht immer konsequent verfolgt werden. Der Krieg zwischen Rubinstein und Arden geht unvermindert weiter und es wird mit harten Bandagen gekämpft. Die Amerikaner erhalten beunruhigende Nachrichten von den politischen Unruhen in Deutschland und der Krieg bricht aus. Die anfängliche Euphorie in Sophias Ehe hält natürlich nicht ewig, vor allem nachdem sie von ärztlicher Seite eine negative Meldung bekommen hat - und nach einem heftigen Streit meldet sich Darren freiwillig für den Krieg. Aber nicht alles ist negativ, Sophia lernt Estée Lauder kennen und erkennt Möglichkeiten für ihr weiteres Leben.

Das Ende der Geschichte und der Trilogie verrate ich auch nicht in Andeutungen, hier hilft nur eines - selbst lesen!


Die Autorin hat auch in diesem dritten Band nicht nachgelassen. Ihr Schreibstil läßt sich flüssig lesen, ist spannend, aber auch berührend, man kann mitfiebern und auch mitleiden. Die sympathische Sophia ist nach wie vor eine starke Frau, zielstrebig, die mit Schwierigkeiten umzugehen weiß und diese auch bewältigt. Alle Figuren des Buches kennt man mittlerweile sehr gut und die Autorin versteht es, ihre Leser mitzunehmen, in die Geschichte eintauchen zu lassen. Es war definitiv wieder ein Buch, das ich förmlich aufgesogen habe und erst nach der letzten Seite aus der Hand gelegt habe. Es ist zwar schade, daß damit die Trilogie beendet ist, aber ich bin mir sicher, daß Corinna Bomann wieder etwas Tolles für ihre treuen Leser in petto hat.


Ich hatte wieder schöne Lesestunden, konnte in dieser besonderen Corona-Zeit abtauchen in die Geschichte um Sophias Leben und für mich war es ein perfektes Lesevergnügen. Sehr gerne empfehle ich diese Trilogie weiter!

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Auftakt einer neuen Familiensaga

Das Unrecht der Väter
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Schauplatz ist das Gut Falkenbach bei Bernried am Starnberger See
1936 wird das 15jährige Firmenjubiläum der Pfannen- und Porzellanfabrik gefeiert, Nach dem Krieg haben die Freunde Leopold, Gustav und ...

Schauplatz ist das Gut Falkenbach bei Bernried am Starnberger See
1936 wird das 15jährige Firmenjubiläum der Pfannen- und Porzellanfabrik gefeiert, Nach dem Krieg haben die Freunde Leopold, Gustav und Ferdinand diese zusammen aufgebaut. Mittlerweile steht auch schon die Nachfolgegeneration in den Startlöchern. Die Feierlichkeiten werden durch den Besuch einer jungen Dame unterbrochen, denn Erna Behrend möchte Details zum Ableben ihres Vaters während des Krieges erfahren. Hier scheint es ein weitreichendes, düsteres Geheimnis zu geben. Wie bei allen ihren Bücher beendet die Autorin das Buch mit einem Cliffhanger.



Die Autorin hat auch diesen ersten Band einer neuen Reihe routiniert, flüssig und unterhaltsam geschrieben. Sie beschreibt die Familienkonstellation und charakterisiert die einzelnen Personen. Jedes Kapitel wird quasi mit einem Leitsatz einer Figur überschrieben, der dann das Kapitel gewidmet ist. Die politischen Einflüsse und der bevorstehende Krieg sind schon gut spürbar.

Dieser Startband ist vom Schreibstil her vergleichbar mit der Hansen-Saga, die bisher 6 Bände umfaßt. Der 7. Band erscheint im Februar 2021 und der 2. Band der Falkenbach-Saga im März 2021. Diese rasche Folge von neuen Büchern könnte einem doch zu denken geben.

Auch die Falkenbach-Saga ist eine Familiengeschichte, die einfach zu lesen ist, keine besonderen Raffinessen enthält, aber gerade deshalb in dieser besonderen Zeit zum Abschalten geeignet ist.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Spannende Fortsetzung

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Schauplatz Berlin 1923

Die Hebamme Hulda Gold wird ins Scheunenviertel zu einer Geburt in einen jüdischen Haushalt gerufen. Eigentlich ist dies nicht ihr Gebiet, aber ihr Vater, der Künstler Benjamin ...


Schauplatz Berlin 1923

Die Hebamme Hulda Gold wird ins Scheunenviertel zu einer Geburt in einen jüdischen Haushalt gerufen. Eigentlich ist dies nicht ihr Gebiet, aber ihr Vater, der Künstler Benjamin Gold, hat sie als Halbjüdin vermittelt. Im Haushalt der Rothmanns herrscht eine eigenartige Stimmung, denn die gebärende Schwiegertochter scheint nicht nach dem Wunsch von Ruth Rothmann zu sein. Als dann kurze Zeit später der Säugling spurlos verschwindet schrillen bei Hulda die Alarmglocken.

Zeitgleich hat es ihr Freund, der Kriminalbeamte Karl North, mit verschiedenen Kinderleichen zu tun. Mit der Zeit und einigen Gesprächen erkennen sie einen möglichen Zusammenhang.

Diese Geschehnisse spielen sich im Berlin der Goldenen 20er Jahre ab, es herrscht eine starke Inflation, so daß das Geld überspitzt ausgedrückt schubkarrenweise transportiert wird und die jüdischen Bürger werden bereits tätlich angegriffen – es herrscht also durchgängig eine aufgeladene Stimmung.


Ich habe bereits den ersten Band begeistert gelesen und auch Band 2 hat mich wieder voll überzeugt. Die Autorin schafft es, die Geschichte so bildhaft zu erzählen, daß man sich als Leser mittendrin fühlt und vor allem auch die Stimmung, die Ängste und Gefühle der Figuren sehr gut miterlebt und nachfühlen kann. Es gab auch immer wieder Begegnungen mit Huldas Ex Felix Winter, seine Gefühle und Bewunderung für sie sind auf jeden Fall noch vorhanden. In der Apothekerin scheint Hulda nun eine echte Freundin gefunden zu haben. Hulda selbst ist eine toughe junge Frau, die ihren Weg geht und auch weiter gehen wird. Das Ende des Buches und die Leseprobe zu Band 3, der im Mai 2021 erscheinen wird haben mich bereits jetzt neugierig gemacht.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses Buch!

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