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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2020

Ein sehr unterhaltsames Reisevergnügen

Mörderische Fluss-Kreuzfahrten
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Als Leser begleiten wir Edelgard und Norbert Buchmann auf 11 recht vergnüglichen Fluß-Reisen in Deutschland und den Nachbarländern - auf der Donau bis Wien und auf der Elbe bis Prag.

Von Edelgard und ...

Als Leser begleiten wir Edelgard und Norbert Buchmann auf 11 recht vergnüglichen Fluß-Reisen in Deutschland und den Nachbarländern - auf der Donau bis Wien und auf der Elbe bis Prag.

Von Edelgard und Norbert hat man aufgrund der bildhaften Beschreibung eine sehr genaue Vorstellung ihres äußeren Erscheinungsbildes und ihrer Rollenverteilung. Edelgard plant und träumt in ihrem Hinterstübchen davon, wie sie Norbert auf geschickte Weise loswerden könnte, um als Witwe zurückzukehren und dann ein neues, aufregendes Leben zu beginnen. Aber auf allen Reisen kommt zu ihrem Pech leider etwas Unvorhergesehenes dazwischen und ihr Vorhaben will nicht so recht klappen. Norbert ist eher der Stille. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich angelegt und werden umrahmt von Figuren, die facettenreich und teils skurril beschrieben werden.

Die Autorin hat einen herrlichen Mix geschaffen aus Krimi, Reisebeschreibung und das alles gewürzt mit einen Spritzer Humor. Man lernt auf diese Weise in den einzelnen Kapiteln jeweils einen anderen Fluss, die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten kennen. Diese Art eines quasi Krimi-Reiseberichts hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn etliche Schauplätze habe ich auch schon besucht und beim Rest wurde ich jetzt animiert, unbedingt einmal hinzufahren. Am Ende des Buches befindet sich dann eine Karte, aus der man die Routen nochmals detailliert ersehen kann und vielleicht auch zu einer Reise in das entsprechende Gebiet animiert wird.

Für mich war das eine gelungene Unterhaltung – zum einen der Krimipart und zum anderen diese tollen Reisebeschreibungen. Der Vorteil, man kann das Buch häppchenweise als Gute-Nacht-Lektüre genießen oder auch sehr gut als Urlaubsbuch oder selbstverständlich für Urlaubsanregungen/-planungen.

Es war ein kurzweiliges Krimi-Reise-Lesevergnügen mit vielen Gelegenheiten zum Schmunzeln, das ich sehr gerne weiter empfehle. Beim nächsten Ausflug von Edelgard und Norbert bin ich bestimmt wieder mit von der Partie!

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Tino Dühnfort in neuer Abteilung

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Tino Dühnfort ist nach seiner Elternzeit zurück und ist jetzt in der Abteilung Operative Fallanalyse tätig. Für ihn ein schwieriger Start, denn vom Chef wird er jetzt zu einem Teammitarbeiter. Das gestaltet ...

Tino Dühnfort ist nach seiner Elternzeit zurück und ist jetzt in der Abteilung Operative Fallanalyse tätig. Für ihn ein schwieriger Start, denn vom Chef wird er jetzt zu einem Teammitarbeiter. Das gestaltet sich nicht immer komplikationslos und es kommt immer wieder zu Animositäten und dann zieht es ihn wieder zurück zu seinen früheren Kollegen.

Im südbayerischen Raum kommt es zu verschiedenen Leichenfunden, bei den sich auf den ersten und auch zweiten Blick kein Zusammenhang herstellen läßt. Alle Toten bekamen die Ankündigung „Ich bin dein Tod“ und jedes Mal wurde eine andere andere Todesart bzw. Tatwerkzeug verwendet. Nur Dühnfort glaubt an einen Serientäter. Aber Tino wäre nicht Tino, wenn er sich nicht in diese Fälle verbeißen würde. Einer jungen Kollegin aus Passau ergeht es ebenso und sie setzt sich über den Willen ihres Chefs hinweg, um tiefer in den Fall einzusteigen. In Dühnfort findet sie einen Verbündeten und so kommt es zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit.


Der Leser ist im Vorteil, denn für ihn werden immer wieder Auszüge eines Videotagebuches eingestreut. Hieraus können schon Vermutungen angestellt und Schlüsse gezogen werden.


Die Autorin schreibt für mich in ihrer bewährten Art spannend und fesselnd. Diesmal hat allerdings die Gewaltspirale angezogen, daher braucht man schon stärkere Nerven als gewöhnlich bei Dühnfort. Ich will nichts vorwegnehmen und nenne keine Details, aber manchmal hätte ich eine Figur gerne geschüttelt und aufgeweckt, dann hätte sie vielleicht bemerkt, wer tatsächlich ein Freund ist oder sich nur dafür ausgibt. Damit wäre ihr einiges erspart geblieben.

Gina und Töchterchen Chiara bleiben in diesem Band im Hintergrund und sie dienen Dühnfort als Ausgleich zum stressigen Job.

Der vorliegende Krimi hat mir wieder sehr gut gefallen und ich hatte packende Lesestunden. Ich empfehle diesen 9. Band gerne weiter und warte gespannt, was die Autorin mit Dühnfort, Gina und eventuell Julia Jähnike weiter plant. Ich bin auf jeden Fall dabei!

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Das versunkene Dorf - eine menschliche Tragödie

Ich bleibe hier
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Sehr viele Italienurlauber kennen das Titelbild des Buches – den Kirchturm, der aus dem Reschensee ragt und an das ehemalige Dorf Graun erinnert.

Das Buch teilt sich ganz klar in drei Teile – Die Jahre, ...

Sehr viele Italienurlauber kennen das Titelbild des Buches – den Kirchturm, der aus dem Reschensee ragt und an das ehemalige Dorf Graun erinnert.

Das Buch teilt sich ganz klar in drei Teile – Die Jahre, Auf der Flucht und Das Wasser. Bereits daraus ersieht man die Dramatik der Geschichte.

Um diese Geschehnisse zu erzählen, hat der Autor die Romanfigur Trina aus Graun einen Brief an ihre Tochter Marcia schreiben lassen. Es beginnt mit ihren Träumen an die Zukunft als Lehrerin in Südtirol. Leider kommt Mussolini dazwischen und Südtirol wird italianisiert. Es ist für die Einheimischen eine schreckliche Zeit, denn sie dürfen nicht mehr deutsch sprechen und haben in ihrer Heimat kein Sagen mehr, sondern werden von Italienern bevormundet. Durch den Pfarrer ermutigt, unterrichtet Trina im Untergrund. Dann kommt Hitler und spaltet die Bevölkerung, jede Familie muß sich die Frage stellen, ob sie bleiben will oder ob sie bevorzugt, wegzugehen. Der eventuell bevorstehende Krieg und auch der geplante Staudamm schweben wie ein Damoklesschwert über der Bevölkerung. Nach Kriegsende ist ihre Leidenszeit nicht zu Ende, denn der Staudamm wird gebaut gegen den Widerstand der Dorfbewohner und das Ende des Dorfes ist besiegelt.



Der Mailänder Marco Balzano hat dieses Kapitel der Südtiroler Geschichte in einem Roman verarbeitet. Es finden sich viele historische Fakten und zur Abrundung hat er beispielhaft die fiktive Geschichte von Trinas Familie beschrieben. Sehr eindringlich, bewegend und emotional schildert er die Vorkommnisse. Als Leser konnte man sich sehr gut in die Personen hineinversetzen – hat mit ihnen gelitten und auch gekämpft. Wer will schon freiwillig den Ort verlassen, in dem man aufgewachsen ist, seine Wurzeln hat und eng verbunden ist. Sie wollten bleiben und haben schlußendlich ihren Heimatort verloren und zum Hohn mit einer skandalös niedrigen Abfindung.

Mittlerweile erinnern sich nur noch die Alten an das Ausmaß der ganzen Begebenheiten, gerade deshalb finde ich dieses Buch sehr interessant und lesenswert. Es war für mich ein berührendes Buch, das ich auf jeden Fall in Erinnerung behalten werden und hoffe, daß es viele Leser finden wird.

Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Leander wird immer besser

Schwarzer August
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Leander Lost und Soraia Rosado verbringen gerade traumhafte Urlaubstage, doch Graciana Rosado und Carlos Esteves von der Policia Judiciaria müssen die Zweisamkeit stören. Vor einer Bankfiliale mitten ...

Leander Lost und Soraia Rosado verbringen gerade traumhafte Urlaubstage, doch Graciana Rosado und Carlos Esteves von der Policia Judiciaria müssen die Zweisamkeit stören. Vor einer Bankfiliale mitten im Nirgendwo ist ein Auto explodiert und hat die vier vorhandenen Schließfächer zerstört, Verletzte gab es keine, aber es fliegen Geldscheine durch die Gegend. Es war mit Sicherheit kein Zufall, daß mitten in dieser Einsamkeit das Auto ausgerechnet hier geparkt wurde. Herbeigeführt wurde die Explosion durch eine Zündkapsel, die bei einem Diebstahl Anfang des Jahres zusammen mit 46 anderen gestohlen wurde. Wegen des Bankgeheimnisses gestaltet es sich schwierig, die Inhaber der Schließfächer zu befragen, vor allem auch, wem gehört das Geld? Es handelt sich immerhin um 40.000 $ und niemand erstattet Anzeige, womöglich zweifelhaften Ursprungs? Was wurde mit diesem Anschlag bezweckt? Abgesetzt wurde der Notruf von Julio Moreno, einem Journalisten, der angeblich rein zufällig in der Gegend war. Seltsam ist nur, daß er bereits vor 2 Wochen die Bankfiliale fotografiert und das Bild von der Speicherkarte gelöscht hat. Ebenfalls fragwürdig ist, weshalb ausgerechnet er Bekennerschreiben vom Bombenleger erhält. Er hat für alles eine Erklärung, aber ist das auch die Wahrheit?

Aber das soll nicht das einzige Attentat bleiben und der Druck wächst, denn es wurden ja insgesamt 47 Zündkapseln entwendet. Die Beamten kommen mit den Ermittlungen nicht recht voran. Aber dann meldet sich der Bombenleger telefonisch, will aber nur mit Leander sprechen, weil er als einziger die Palidrome entdeckt hat und er ihn deshalb als ebenbürtig ansieht. Jetzt wird es sehr eng und prekär, denn Leander und Carlos müssen sich persönlich in ernsthafte Gefahr begeben.



Auch mit dem vierten Band hat der Autor bewiesen, daß er spannend und packend schreiben kann. Dies vor allem ohne viel Action und Blutvergießen. Der Plot und das Motiv sind nicht 08/15 und konnten mich voll überzeugen. Die Figuren waren mir aus den Vorgängerbänden schon bekannt, vertraut und sind durchwegs sympathisch. Leander ist aus Fuseta nicht mehr wegzudenken und auch beruflich voll integriert. Soraia lebt nunmehr mit ihm zusammen - eine nicht ganz einfache Aufgabe, da er als Asperger ein Pragmatiker ist und immer wieder viel Verständnis in der Partnerschaft braucht, das ihm Soraia auch entgegenbringt. Auch beruflich ist es immer wieder interessant, seinen Gedanken und Überlegungen zu folgen. Seine Kollegen nutzen mittlerweile sein Defizit, um bei Befragungen die Ehrlichkeit der Zeugen zu testen – denn Leander kann ja bekanntlich nicht lügen und enttarnt auch Lügner sofort. Nicht nur wegen Leander hatte man als Leser einige Male ein Schmunzeln auf den Lippen. Nein auch der unvergleichlich schöne, verträumte Pfau und Wichtigtuer Miguel Duarte ergänzte die Truppe herrlich. Die Atmosphäre in Portugal wurde besonders durch die abendlichen Zusammentreffen der Familie Rosado sehr bildhaft und gut beschrieben. Graciana ist tough, wenngleich bei ihr in Sachen Liebe noch einiges geklärt werden muß. Man merkt auch diesem Regionalkrimi an, daß der Autor Portugal liebt. Ich denke aus diesem Grunde kann er auch die Menschen und die Atmosphäre derart authentisch beschreiben. In diesem Band spielte das Privatleben eine größere Rolle als in den Vorgängern, mich persönlich hat es nicht gestört, sondern mir die Figuren noch näher gebracht.

Alles in allem fühlte ich mich bestens unterhalten, empfehle diesen Krimi gerne und warte was der Autor mit Leander und seinem Umfeld weiter plant. Ich bin bestimmt wieder mit von der Partie!

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Werden sie diesen Sturm überstehen?

Der nahende Sturm
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Dieser Band beschreibt den Zeitraum vom 16. Mai bis 29. Mai 1895 in Hamburg und Kamerun.

Der Konflikt zwischen den beiden streitenden Gruppierungen der Familie Hansen nimmt zu und es besteht durchaus ...

Dieser Band beschreibt den Zeitraum vom 16. Mai bis 29. Mai 1895 in Hamburg und Kamerun.

Der Konflikt zwischen den beiden streitenden Gruppierungen der Familie Hansen nimmt zu und es besteht durchaus ernsthafte Gefahr, daß die Firma in Schieflage gerät. Gerade hat sich in der Geschäftsleitung eine wichtige Veränderung ergeben, werden sie auf eine neue, harte Probe stellt und sie kämpfen ums Überleben. Aber wie immer behält Luise den Überblick, hat gute Ideen und Strategien. Für sie gilt Köpfchen, Liebreiz und Überzeugungskraft. Leider gibt es auch ein Geheimnis um Hans, mit dem sie fertig werden muß. Martha hat immer noch ihr altes Problem und versetzt Familienschmuck, um ihre Sucht zu befriedigen. Aber für sie und ihren Sohn gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Hamza als Vertreter von Robert wird im Kamerun von der Familie Hansen und den eigenen Leuten voll akzeptiert und respektiert. Die Beseitigung der Spinnmilbenplage hat mit Sicherheit dazu beigetragen. Aber es gibt auch Deutsche, die das anders sehen. In dem deutschen Oberleutnant Heemsen findet Hamza einen verständnisvollen Beamten. Am Ende gibt es für Hamza eine positive Entwicklung in Sachen Liebe.

Der Showdown in einer Anwaltskanzlei bildet den Schluß dieses 6. Bandes. Der Leser wird wieder auf die Folter gespannt, wie die Weiterentwicklung wohl aussieht.


Wie auch die Vorgängerbände war Band 6 ein kurzweiliges Lesevergnügen, das wieder einen Zeitraum von nur 14 Tagen umfaßt. Luise, wie immer mutig, erfolgreich und tough, sie kann ihre Stellung festigen. Auch zu den anderen Figuren gibt es keine Neuigkeiten festzustellen, alles bleibt in den gewohnten Bahnen. Böse bleibt böse, gut bleibt gut. Die Vorkommnisse und Begebenheiten müssen nicht unbedingt 1895 stattfinden, es wäre auch in der heutigen Zeit so oder so ähnlich durchaus vorstellbar. Für Fans der Hansen-Saga eine gelungene Fortsetzung.

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