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Veröffentlicht am 22.02.2019

Max Bischoff geht durch die Hölle

Im Kopf des Mörders - Toter Schrei
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Im letzten Band er Trilogie steht Kommissar Max Bischoff im Mittelpunkt. Seine Schwester Kirsten wurde zuerst im Internet belästigt, wurde entführt und ist jetzt in der Hand von Alexander Neumann. Neumann ...

Im letzten Band er Trilogie steht Kommissar Max Bischoff im Mittelpunkt. Seine Schwester Kirsten wurde zuerst im Internet belästigt, wurde entführt und ist jetzt in der Hand von Alexander Neumann. Neumann wurde vor einem Jahr aus der Haft entlassen und scheint nun auf Rachefeldzug zu sein, und zwar gegen die Personen, denen er, nach seiner Meinung, den Gefängnisaufenthalt verdankt. Von ihm erhält Max immer wieder Drohungen und neue Forderungen, um damit das Leben seiner Schwester zu retten. Zur Mahnung beginnt er Kirsten einen Finger abzutrennen, als Max nicht nach seinen Wünschen agiert, folgen zwei Zehen. Nun nach einem Jahr in Freiheit will er anscheinend Max spüren lassen wie es ist, wenn man bei niemandem Gehör findet. Die Aufträge, die Max erhält sind perfide. So soll er sich mit der Freundin seines Partners Böhmer treffen und bei seiner Ankunft in deren Wohnung ist sie bereits tot. Da alle Hinweise auf Max deuten, wird er bereits von der Polizei gesucht. Und an dieser Stelle zweifelt auch sein engster Kollege Böhmer an seinen Aussagen. Die ständig neuen Forderungen, die fast aussichtslose Suche nach seiner Schwester und die ständige Flucht heizen das Tempo ordentlich an. Max Bischoff wird selbst zum Spielball des Täters.

Wird Max diese psychische Belastung durchstehen, wird er es schaffen, Kirsten frei zu bekommen, wird Alexander Neumann gefasst und glauben seine Kollegen Max am Ende doch noch? Diese Fragen werden packend und spannend beantwortet werden.

Ich hatte bereits die ersten zwei Bände gelesen und sie haben mir ausgesprochen gut gefallen. Böhmer spielt in diesem Fall nicht die erste Geige, sondern tritt hinter Max zurück. Die ständige Angst um seine Schwester im Rollstuhl und die Auswirkungen der Drohungen wurden sehr realistisch geschildert, so daß man als Leser mitfiebern und mitfühlen konnte. Vor allem nachdem Kirsten in einem kursiv gedruckten Part auch immer wieder selbst zu Wort kommt.

Dieser Teil war ein gelungener Abschluß dieser Trilogie!

Veröffentlicht am 15.02.2019

Spannender Pageturner

Der Rote Stab von Macao
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Es handelt sich um den 4. Band mit der kanadisch-chinesischen Wirtschaftsprüferin, Kosmopolitin und Geldeintreiberin Ava Lee als Protagonistin. Dieses Mal ist die eigene Familie betroffen. Ihr Halbbruder ...

Es handelt sich um den 4. Band mit der kanadisch-chinesischen Wirtschaftsprüferin, Kosmopolitin und Geldeintreiberin Ava Lee als Protagonistin. Dieses Mal ist die eigene Familie betroffen. Ihr Halbbruder Michael und sein Partner haben sehr viel Geld in Immobiliengeschäfte investiert und nun läuft einiges aus dem Ruder. Der Markt von Macao, das Las Vegas des Ostens, war für sie eigentlich eine sichere Nummer bezüglich Immobilienanlagen, aber sie geraten in eine Welt des organisierten Verbrechens, der Korruption und der Triaden. Ihre Geschäftspartner stellen zusätzliche Geldforderungen, die beiden geraten in eine Falle und Simon wird entführt. Unterstützt wird Ava bei diesem Auftrag am Ende doch von Onkel Chow mit seinen unschätzbar wertvollen Verbindungen. Außerdem von Amanda, der Freundin von Michael, die unter Umständen auf einen reichen Vater zurückgreifen könnte und von May Ling, einer der sehr reichen Geschäftsfrau, sowie von Onkels Bodyguard und seinen Männern, die gnadenlos, gutherzig und loyal sind. Wegen der Entführung steht das ganze Unternehmen unter einem starken Zeitdruck. Die Frage ist nun, schafft es Ava, den guten Ruf und die Existenz ihrer Familie zu retten? Schaffen Ava und Michael es, den Vater aus der Geschichte herauszuhalten? Wie sieht es mit den Zukunftsaussichten für Michael innerhalb der Familie aus? Und kann Simon befreit werden?



In diesem Band geht es eine Spur schärfer zu als in den Vorgängerbänden. Da die Triaden nicht zimperlich im Umgang sind, stellt sich auch der weibliche James Bond, Ava, darauf ein. Sie ist zwar zart wie eine Lotusblüte, aber hochintelligent und eisenhart. Vor allem wurde sie in Kanada katholisch und chinesisch erzogen. Ich finde man merkt dies besonders in dem respektvollen Umfang mit ihrer Mutter und dem weisen Onkel Chow. Ihre angewandten Methoden in diesem Fall sind nicht immer legal. Es werden Gefallen eingefordert, größere Summen wechseln ihre Besitzer und es wird scharf geschossen.

Und auch in Band 4 merkt man, daß der Autor über profundes Wissen über China, seine Mentalität und Kultur verfügt. Man spürt es bei allem was er schreibt und wie er die Geschichte vorantreibt.

Für mich wieder ein fesselndes Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Intelligenter, packender 5. Fall für Ava Lee

Der schottische Bankier von Surabaya
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Im 5. Band der Serie erhält Ava Lee ihren Auftrag nicht von Onkel Chow, sondern von ihrer Mutter Jennie. Diese hat von Theresa Ng, einer Baccaria-Dealerin aus Toronto, erfahren, daß ihre Familie und die ...

Im 5. Band der Serie erhält Ava Lee ihren Auftrag nicht von Onkel Chow, sondern von ihrer Mutter Jennie. Diese hat von Theresa Ng, einer Baccaria-Dealerin aus Toronto, erfahren, daß ihre Familie und die vietnamesische Community um sehr viel Geld betrogen wurde, das in Form von Bargeld in einen Fond investiert wurde. Der Schaden beträgt ca. 30-40 Mio. $. Zuerst kamen die Zinszahlungen pünktlich, aber jetzt ist die Bank geschlossen und der Bankdirektor verschwunden. Nach einer Besprechung mit Onkel Chow ist er mit der Übernahme des Auftrags einverstanden und so agiert Ava wie gewohnt tough und unter Zuhilfenahme diverser Vertrauenspersonen, um an das Geld zu kommen. Wie man Ava bisher schon kennen gelernt hat, ist sie auch in diesem Fall international unterwegs, handelt clever, zögert auch nicht vor einem körperlichen Einsatz und sie kämpft nicht nur mit legalen Mitteln. Nebenbei macht sich Ava viele Sorgen um die Gesundheit des mittlerweile 80-jährigen Onkel Chow.


Dieser Band beginnt etwas anders als die Vorgänger, denn es wird zuerst auf die Gefühle und Befindlichkeiten von Ava eingegangen. Sie erholt sich noch von ihrer Schussverletzung in Macao, die der Leser aus Band 4 kennt. Ihr Privatleben bekommt dieses Mal etwas mehr Platz - ihre Liebe zu Maria wird zum Thema, außerdem ist sie bei der Hochzeit von Amanda als Trauzeugin eingeladen und May Ling hat neue Geschäftsideen, die es abzuwägen gilt. Und auf der anderen Seite ihr Business. Hier ist Ava nicht zimperlich, wenn es um die Erfüllung eines Auftrages geht. Allerdings gab es für mich einen Vorfall in diesem Buch, bei dem sie sich recht naiv verhalten hat, der nicht zu ihrem sonstigen Auftreten passt und der sie persönlich durchaus noch in Schwierigkeiten bringen kann. Mehr möchte ich dazu nicht verraten. Interessant ist in diesem Fall auch wieder, wie auf alte Verbindungen zurückgegriffen wird und Gefallen eingefordert werden. Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Restaurantbesuche mit den teils köstlichen Speisen, aber auch die Erläuterung kleiner Gesten, die uns Europäern doch sehr fremd sind.

Die Sorgen um Onkel scheinen berechtigt und zusammen mit seiner Haushälterin und Sony, setzt Ava alles daran, die Wahrheit über seine Krankheit erfahren

Gut geeignet erscheint mir dieser Band für Neueinsteiger, da der Autor die wichtigsten Figuren und ihre Hintergründe etwas ausführlicher vorstellt. Ein Personenverzeichnis wäre darüber hinaus trotzdem hilfreich.

Dieser 5. Fall endet mit einigen offenen Fragen bzw. Cliffhangern, so daß ich jetzt schon gespannt auf das nächste Buch warte. Es war für mich wieder ein packender, intelligenter Krimi, den ich gerne weiter empfehle!

Veröffentlicht am 31.01.2019

Ein Rachefeldzug

Tannenstein
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In Tannenstein (an der deutsch/tschechischen Grenze) werden in einer Gastwirtschaft 10 Gäste erschossen, nur der Wirt bleibt am Leben. Täter war der sog. Wanderer. Er hatte sich schon längere Zeit in dem ...

In Tannenstein (an der deutsch/tschechischen Grenze) werden in einer Gastwirtschaft 10 Gäste erschossen, nur der Wirt bleibt am Leben. Täter war der sog. Wanderer. Er hatte sich schon längere Zeit in dem Ort einquartiert, allerdings keinen Kontakt zu den Bewohnern gesucht und nach der Tat verschwindet er über die Grenze in die Tschechische Republik. Er bleibt verschwunden.

Auf der anderen Seite wird der Ex-Polizist Alexander Born in Berlin aus der Haft entlassen und ist auf der erbitterten Sucht nach dem Mörder seiner Freundin und früheren Kollegin Lydia. Da er gute Kontakte zu Informanten in der Unterwelt Osteuropas hat, berühren sich die Handlungsstränge.

Im Laufe der Geschichte wechselt die Perspektive zwischen Berlin, Potsdam, Branchenburg, Kempten, Altenberg/Sachsen, Russland, Polen und dem Wanderer. Trotz der kurzen Kapitel und dem ständigen Wechsel zwischen den Handlungssträngen hat sich bei mir keinerlei Spannung bzw. Lesesog aufgebaut. Thema sind vor allem Zwangsprostitution und Menschenhandel, folglich geht es hier nicht zimperlich zu. Der Autor beschreibt auch etliche Brutalitäten sehr detailliert, allerdings zum Ende und zur Auflösung hin hat er noch einige Überraschungen parat.


Ich habe alle Jan-Römer-Krimis des Autors gern geschmökert, deshalb wollte ich auch sein neues Buch unbedingt lesen. Mit seinem Thrillerdebüt konnte er mich jedoch nicht überzeugen. Das Thema Prostitution, Menschenhandel, Mord und auch Selbstjustiz wurde schon in vielen Krimis/Thrillern behandelt. In diesen Bereichen wurden für mich zu viele Klischees bedient. Die Figur des Wanderers wurde zu oberflächlich beschrieben, von ihm hätte ich gerne mehr erfahren. Alexander Born war mir von Beginn an unsympathisch, das hat sich auch im Laufe der Geschichte nicht geändert. Wohlgemerkt, ein Protagonist muß mir nicht sympathisch sein, damit mir ein Buch gefällt. Ich denke da an Sebastian Bergman, der keine Sympathiepunkte von mir bekommt, aber die Bücher mit ihm gefallen mir ausgesprochen gut. Das Nachwort fand ich zwar interessant, das ließ mich jedoch meine Meinung nicht mehr revidieren. Von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein spannender Pageturner

Die Wasserratte von Wanchai
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Zum Auftakt dieser neuen Serie bekommt Ava Lee den Auftrag, Andrew Tams verschwundene 5 Mio. Dollar wieder zu beschaffen. Er hatte mit einem Lebensmittelkonzern Geschäfte vereinbart und wurde betrogen. ...

Zum Auftakt dieser neuen Serie bekommt Ava Lee den Auftrag, Andrew Tams verschwundene 5 Mio. Dollar wieder zu beschaffen. Er hatte mit einem Lebensmittelkonzern Geschäfte vereinbart und wurde betrogen. Der Kontakt kam über ihren Onkel zustande. Der Onkel ist nicht blutsverwandt, sondern im Sinne des chinesischen Verständnisses. Der Leser begleitet Ava auf ihrer äußerst spannenden und auch gefährlichen Tour durch Kanada, Asien und die Karibik. Die Reisen, ihre Kontakte, die Schauplätze und ihre Handlungen werden bildhaft beschrieben, man fühlt sich mit einbezogen. Die Erläuterungen zu dem Verschwinden der Shrimps und den finanziellen Zusammenhängen des Betruges werden gut nachvollziehbar beschrieben. Und auch beim endgültigen Abgang zeigt Ava ihre Cleverness.

Ava Lee als Protagonistin ist eine Akteurin nach meinem Geschmack, ihr Privatleben spielt in diesem Krimi keine große Rolle, es wird nur in einigen Sätzen erwähnt. Kurz einige Details zu ihrer Person. Sie ist Wirtschaftsprüferin aus Toronto mit chinesischen Wurzeln, Anfang 30, gut aussehend, clever, tough, lesbisch, durchtrainiert, beherrscht die Kampfkunst Bak Mei, spricht diverse Sprachen, vor allem auch Kantonesisch und Mandarin. Sie ist gut situiert, dadurch klingen ihre Designerklamotten und der Schmuck authentisch. Einige Gewohnheiten ihrer Kindheit hat sie beibehalten, beispielsweise die gefüllte Thermoskanne, den Reiskocher, Frühgebete und Gymnastik, sowie Respekt und auch Achtung in der Zusammenarbeit mit Onkel. Sie ist gut ausgerüstet, hat zwei Pässe und diverse SIM-Karten. Ihre Mutter lernt man als verrückte Nudel kennen, die genau weiß was sie will, vor allem hinsichtlich des Vaters von Ava, denn sie ist seine Zweitfrau.

Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der chinesischen Mentalität sowie die Verpflichtungen und deren Einforderung unter Schicksalsfreunden, was immer wieder ein Thema darstellt.

Es handelt sich hier um keinen 08/15-Krimi, sondern um ein fesselndes Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Die Serie ist für mich schon im Januar ein Highlight für 2019!