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Veröffentlicht am 30.11.2018

Die spannende Suche nach der Wahrheit

Im Licht der Erinnerung
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Schauplatz Südfrankreich

Am Strand von Le Grau-du-Roi werden zwei angeschossene Jugendliche gefunden und nicht weit entfernt von ihnen eine bewußtlose junge Frau, die am Kopf verletzt ist, eine Waffe ...

Schauplatz Südfrankreich

Am Strand von Le Grau-du-Roi werden zwei angeschossene Jugendliche gefunden und nicht weit entfernt von ihnen eine bewußtlose junge Frau, die am Kopf verletzt ist, eine Waffe hält und Schmauchspuren an den Händen hat. Leider hat sie an die Geschehnisse keinerlei Erinnerung und diese stellt sich auch nach einem längeren Krankenhausaufenthalt nicht wieder ein. Die Polizei sieht nur eine Möglichkeit, sie bekommt undercover den Kollegen Cedric als ihren Ehemann zur Seite gestellt und die beiden sollen in einem Ferienhaus zusammen Urlaub machen. Das Haus wurde verwanzt und die Behörden hoffen, daß sich die Amnesie auflöst und sich Madame X wieder erinnert. Doch so ganz glatt geht das nicht vor sich, denn im Laufe der Zeit knistert es zwischen den beiden und das war so nicht einkalkuliert.

Der zweite Strang ist vier Wochen vorher angesiedelt. Danielle, eine junge Kinderärztin will ihrer dementkranken Mutter helfen und eine Niere spenden. Mit ihrem Vater gibt es darüber große Diskussionen, da er andere Wege beschreiten möchte und Danielle muß durch diese Ereignisse einiges Unglaubliche aus ihrer Kindheit erfahren und verarbeiten.

Diese beiden Stränge wechseln sich ständig ab, das hält die Spannung auf einem hohen Niveau und oberflächlich betrachtet, kann man sich nicht vorstellen, wie diese beiden Stränge irgendwann zusammengehen sollen. Aber es geht und wie!

Ich lese die Autorin sehr gerne, denn sie hat einen Schreibstil, der fesselt und ihre Krimis sind für mich wahre Pageturner. Durch diese beiden Stränge kam ich in einen regelrechten Lesesog – schnell noch ein Kapitel und noch eines etc. und so bin ich in zwei Nachmittagen durch das Buch geflogen. Silke Ziegler beschreibt Südfrankreich so bildhaft, man fühlt sich von der Atmosphäre der Provence gefangen und ist mittendrin am Strand, im Ferienhaus und in der Story. Die beiden Hauptfiguren werden sehr genau beschrieben, als Leser weiß man stets, daß irgendetwas mit ihnen nicht stimmen kann und ich habe beim Lesen und Mitfiebern diverse Theorien entwickelt. Manche Handlungen bzw. Zusammenhänge konnte ich zwar ahnen, aber das Ende war eine echte Überraschung.

Von mir eine eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.11.2018

Wahrheit und Fiktion - ein Experiment

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Ich hatte bisher noch kein Buch des Autors gelesen, aber der Klappentext klang für mich so interessant, daß ich dieses 800-Seiten-Werk unbedingt lesen wollte. Die Geschichte zeichnet sich dadurch aus, ...

Ich hatte bisher noch kein Buch des Autors gelesen, aber der Klappentext klang für mich so interessant, daß ich dieses 800-Seiten-Werk unbedingt lesen wollte. Die Geschichte zeichnet sich dadurch aus, daß der Autor die historischen Vorkommnisse mit fiktiven Fakten ausgestaltet hat. Und ich gestehe offen, auf den ersten 50 Seiten konnte ich nicht gleich eintauchen in die Story, es dauerte einige Zeit bis es mich gepackt hat. Bewegend und schwierig zu lesen war für mich beispielsweise das Auftauchen von Anne Frank und den Geschwistern Scholl. Da Andreas Eschbach eine alte Schreibweise gewählt hat, wurde dem Leser immer wieder klar vor Augen geführt, daß wir uns nicht in der Gegenwart, sondern in der Vergangenheit befinden. Erwähnenswert finde ich, daß die Abschaffung des Bargeldes schon stattgefunden hatte.

Es beginnt in Weimar 1942. Hauptfiguren sind die Programmstrickerin Helene Bodenkamp und ihr Chef, der Analyst Eugen Lettke, die im NSA arbeiten - für mich GUT und BÖSE. Helene macht im Laufe der Zeit eine beachtliche Entwicklung durch. Von der naiven Programmiererin wird sie zur Geliebten eines Deserteurs, kämpft für ihre Liebe und versucht ihn zu retten. Eugen Lettke hingegen war mir bereits von Anfang an wegen seiner absolute Treue zum System und seines Rachefeldzuges unsympathisch und das hat sich auch bis zum Ende nicht geändert.

Ein Roman, der seine Leser zum Nachdenken und zur Frage aufrütteln sollte – Was gebe ich von mir im großen www. preis? Vor allem was weiß das www. ohnehin schon von uns aufgrund unserer Kartenzahlungen, Buchungen, Bewertungen – abgesehen von Facebook, Instagram & Co.

Ein Buch und Experiment, das mir bestimmt noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Die Tote und der Polizist

Die Tote und der Polizist
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Schauplatz Stockholm

Es beginnt mit der Beerdigung der Polizistin Emma Sköld, 38 Jahre. Ihre Familie und Kollegen sind versammelt, aber Emmas Tod wurde vorgetäuscht, sie beobachtet die Trauerfeier aus ...

Schauplatz Stockholm

Es beginnt mit der Beerdigung der Polizistin Emma Sköld, 38 Jahre. Ihre Familie und Kollegen sind versammelt, aber Emmas Tod wurde vorgetäuscht, sie beobachtet die Trauerfeier aus einem Versteck heraus. Nur Emmas Vater, ein pensionierter Polizeibeamter, ist eingeweiht und versteckt seine Tochter in einem Ferienhaus. Durch Zufall lernt Emma Soraya, eine junge Rumänin, kennen. Sie hat den Mord an einem Bettler beobachtet und könnte die Täter bzw. die Kollegen identifizieren und wird von Emma und ihrem Vater als Lockvogel eingesetzt. Bis zum Ende ist es ein langer Weg und da ich nicht spoilern möchte, verzichte ich auf Details.

Die Tote und der Polizist ist bereits der 3. Band um Emma Sköld und ich kannte die Vorgänger nicht. Dies ist schade, denn so fehlte mir etwas der Hintergrund. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ich empfand sie von Beginn an als spannend. Ich konnte auch sehr gut den Vater nachvollziehen, der wusste, daß seine Tochter lebt, das aber nicht einmal der Familie mitteilen durfte. Dieser Zwiespalt war für mich spürbar. Außerdem mußte er seiner Frau gegenüber die vielen Abwesenheiten glaubwürdig rechtfertigen. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellt, wird dies zu einer kniffligen Gratwanderung. Emma will unbedingt ihren Chef Gunnar und seine Helfer zur Strecke bringen, das ist ihr erklärtes Ziel. Sie will vor allem Licht in das Dunkel bringen, wer bei der Beseitigung der Bettler und Migranten involviert ist. Die ganzen Zweifel an ihrem Chef Gunnar samt seinem Netzwerk, wem zu trauen ist oder auch nicht, waren für mich als Leser gut nachvollziehbar und beschrieben. Bewegend und emotional empfand ich am Ende den Besuch von Emma in Rumänien.

Ich fühlte mich gut unterhalten, denn der Plot war kein 08/15-Krimi und durch die Thematik brisant. Als Nächstes werde ich auf jeden Fall die beiden Vorgängerbände lesen. Beim 4. Band bin ich auf alle Fälle dabei, denn ich möchte wissen wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 28.11.2018

Nur für Hardcore-Fans der Autorin

Heimliche Versuchung
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Im Büro bei Commissario Guido Brunetti spricht eine Bekannte von Paola vor, weil sie sich um ihren Sohn sorgt, der anscheinend Drogen nimmt. Da Brunetti Kinder in dem Alter hat, versteht er ihre Ängste ...

Im Büro bei Commissario Guido Brunetti spricht eine Bekannte von Paola vor, weil sie sich um ihren Sohn sorgt, der anscheinend Drogen nimmt. Da Brunetti Kinder in dem Alter hat, versteht er ihre Ängste und kümmert sich neben seiner normalen Arbeit um die Angelegenheit. Kurze Zeit später wird er wegen eines Überfalls mit einem Schwerverletzten aus dem Bett geklingelt. Der Patient stellt sich als der Ehemann der Bekannten von Paola heraus. Da dieser wegen seiner schweren Schädelverletzung im Koma liegt, deshalb nicht sprechen kann und man auch nicht weiß, ob das jemals wieder der Fall sein wird, steht Brunetti vor einem schwierigen Fall. Erste Vermutungen gehen wegen des Sohnes in Richtung Drogenszene. Intensive Unterstützung bei seinen Ermittlungen findet er wie immer bei Elettra. Bevor dieser Fall jedoch erfolgreich und schlüssig aufgeklärt werden kann, eröffnet die Autorin noch etliche unnötige Handlungsstränge, die am Ende ungeklärt in der Luft hängen bleiben.

Nach etlichen Jahren der Abstinenz hatte ich das vorherige Buch „Stille Wasser“ gelesen und war positiv überrascht, deshalb habe ich jetzt auch diesen 27. Band gelesen. Ok, die Autorin kennt ihr Venedig, deshalb führt sie die Leser in jedem Buch über diverse Brücken, Calli und lässt sie mit dem Vaporetto zu den einzelnen Orten fahren. Positiv finde ich ihre gesellschaftspolitische Kritik und daß sie diese immer in ihre Krimis mit einfließen läßt. Durch die Filme habe ich bei den Büchern die Schauspieler vor Augen, was durchaus Spaß macht und ich vor allem Elettra und ihr Auftreten hervorragend nachvollziehen kann. Sie hat ja eine ganz spezielle Art zu helfen, indem sie sich z.B. mit einem Lächeln in diverse, fremde Internet-Seiten hackt, um an Informationen zu kommen und in diesem Fall auch noch das Zimmer von Patta verwanzt. Ok, dieser Part sollte im realen Leben so nicht vorkommen, bringt aber Brunetti weiter und mich im Buch zum Schmunzeln. Die Idee des Krimis fand ich nicht schlecht und auch die Lösung hat mir gut gefallen, nur die vielen kleinen Nebenschauplätze, u. a. auch Brunettis Vorliebe für die griechische Tragödie lassen die zielführende Ermittlung in den Hintergrund treten und damit kam für mich Langeweile auf.

Dieser Band ist m. E. nur etwas für eingefleischte Donna-Leon-Fans, anderen Krimilesern fehlt eindeutig die Spannung. Ich werde in nächster Zeit wieder Abstand von ihren Büchern nehmen.

Veröffentlicht am 28.11.2018

High-Society im Mittelpunkt

Blutacker
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In Band 1 lernte der Leser bereits Nicholas Meller und seine Referendarin Nina Verhoegen kennen. Nach dem Abschluß rund um den Angstmörder hat sich das Leben vom mittellosen Rechtsanwalt Meller hin zu ...

In Band 1 lernte der Leser bereits Nicholas Meller und seine Referendarin Nina Verhoegen kennen. Nach dem Abschluß rund um den Angstmörder hat sich das Leben vom mittellosen Rechtsanwalt Meller hin zu einem Rechtsanwalt in neuen Räumlichkeiten, einer Büroleiterin, einer angestellten Anwältin und einem schickem Auto gewandelt. Mit Nina hat er gemeinsam eine Wohnung bezogen. Die Mandanten werden zahlreicher und auch zahlungkräftiger als vorher. Für ihn besteht derzeit nur die Gefahr, dadurch abzuheben, wobei ihn allerdings Nina wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Ihre Partnerschaft ist gerade in einer kritischen Phase, denn sie möchte nach ihrem Staatsexamen nicht mehr zurück in die Kanzlei.

Hauptkommissar Thomas Rongen meldet sich bei Meller. Er ist mit Ermittlungen um den Mord an einem Paketboten befasst, der ausgerechnet ein XS-Paket an Meller ausliefern sollte. Dieses ist jetzt verschwunden. Was hat es damit auf sich? Meller hat keine Ahnung wer ihm etwas schicken wollte.

Georg Freiherr von Westendorff ist sein neuester Mandant und er scheint viel versprechende Geschäftspartner zu haben, die Meller sehr gerne akquirieren würde. Zu einem pompösen Fest wird er mit Nina eingeladen, wobei sie vorher ein Seminar besuchen, um sich Tipps zu holen, damit sie sich auf dem Parkett der adligen High-Society sicher bewegen zu können. Dort lernt eine illustre Gesellschaft kennen. Die Herren vergnügen sich mit Autorennen in Sportflitzern, die Damen vertreiben sich die Zeit mit Wellness und Gesprächen über diverse Affären. Nur Meller wird bald erfahren, daß solche Geschäftsverbindungen nicht reibungslos und risikolos funktionieren, denn in Wahrheit laufen etliche schmutzige Geschäfte im Hintergrund. Prekär wird die Situation als er einsehen muß, welche Konsequenzen Mandantschaft und Schweigepflicht bringen können. Die Story endet auf den letzten Seiten mit einigen Wendungen und Überraschungen.



Nach dem Angstmörder hatte ich schon ungeduldig auf Band 2 gewartet. Die Entwicklung von Meller verfolgt man als Leser gespannt und hofft, daß er die richtigen Entscheidungen trifft. Nina ist eine junge Studentin, die ihren Weg erst noch finden muß, deshalb habe ich ihre Reaktionen meist verstehen können. Auch wenn es vorher Diskussionen gab, im entscheidenden Moment ist sie für Meller da und unterstützt ihn. Wie es mit den beiden weitergeht, darauf bin ich sehr gespannt. Ebenso bin ich neugierig, was sich hinsichtlich der Anwältin und Kollegin Julie Tewes und des jungen Anwalts Probst ergibt.

Der Autor hat in dem beschriebenen Umfeld (mehr möchte ich nicht verraten) sehr gut recherchiert, deshalb lesen sich die Handlungen und die Figuren authentisch. Trotz des ernstes Themas hat es der Autor verstanden, mich an einigen Stellen zum Schmunzeln zu bringen, u. a. auch dadurch, daß er eine eigene Wortschöpfung kreiert hat.


Blutacker habe ich sehr gerne gelesen, es war spannend und mir hat dieser Teil noch besser gefallen als Band 1. Lorenz Stassen hat keinen 08/15-Krimi abgeliefert, sondern innovative Ideen eingebracht und ich bin wahrlich durch das Buch geflogen. Nun heißt es warten auf Band 3, von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!