Suizid oder Mord?
Inspektor Takeda und der schöne ScheinInspektor Ken Takeda wurde von Ernestine von Remsau auf Gut Hohenforst in Schleswig-Holstein eingeladen. Dort wird das Gemälde „Die große Welle von Kanagawa“ des Künstlers Hokusai präsentiert. Eine illustre ...
Inspektor Ken Takeda wurde von Ernestine von Remsau auf Gut Hohenforst in Schleswig-Holstein eingeladen. Dort wird das Gemälde „Die große Welle von Kanagawa“ des Künstlers Hokusai präsentiert. Eine illustre Gesellschaft aus dem Umfeld von Ernestine hat sich hier versammelt, um das Werk zu bestaunen und es entzündet sich ein Streit über das Werk, die Kunst, Antiquitäten und um „des Kaisers neue Kleider“. Am nächsten Morgen wird Ernestine in ihrem Zimmer erhängt aufgefunden. Auf den ersten Blick sieht es nach einem Suizid aus, aber Takeda zweifelt und beginnt zu ermitteln, denn die Gäste können durchaus als neidisch und gehässig bezeichnet werden. Deshalb forscht Takeda in deren Leben nach, wer einen Vorteil aus dem Tod von Ernestine ziehen könnte.
Kriminalhauptkommissarin Claudia Harms, seine Kollegin und Mitbewohnerin, hat derzeit in Hamburg einen anderen, neuen Fall. Eine männliche Leiche mit ca. 120 kg wurde im Volkspark erstochen von einem Hund gefunden. Cornelius Strube war 42 Jahre, lebte zusammen mit seiner Mutter. Sie haben im Haus getrennte Haushalte und scheinen diese nicht sehr ordentlich geführt zu haben, die Mutter weiß sehr wenig über ihren Sohne und seine Arbeit, beide waren intelligent. Claudia eruiert, daß Cornelius als Privatdetektiv gearbeitet hat und plötzlich ergibt sich zum Fall von Takeda eine Gemeinsamkeit. Zusammen verstärken sie ihre Ermittlungen und können am Ende natürlich beide Fälle lösen.
Ich bin ein absoluter Fan von Ken Takeda und habe alle seine Fälle gelesen. Als positiv empfand ich es, daß der Autor den Ansatz dieses Mal geändert, indem Ken und Claudia an verschiedenen Fällen und Orten ermitteln. Das versprach Abwechslung und hebt den neuen Band etwas ab, damit es nicht zu „eingefahren“ wird. Ken und seine Überlegungen, seine Liebe zum Jazz sind wie immer positiv zu erwähnen, daß er anscheinend das Rauchen seiner Mild Seven aufgegeben hat, gefiel mir. Allerdings erschien er mir in diesem Band schon sehr eingedeutscht, mir fehlten etwas die Wortspielereien von früher. Bei den Nachforschungen tauchen immer wieder Zweifel auf, wie es wohl tatsächlich gewesen sein könnte und hier läßt der Autor seine Leser bis zum Ende miträtseln, denn nichts bleibt so wie es den Anschein hatte. Die Polizeiarbeit wurde m. E. realistisch, spannend und authentisch beschrieben. Zwischen Ken und Claudia prickelt es immer noch, das kann der Leser spüren. Und das Ende des Buches läßt den treuen Leser aufhorchen und er überlegt sich, wie es wohl weitergeht. Aber auch das sehr interessante Nachwort zu den historischen Figuren möchte ich nicht unerwähnt lassen – unbedingt lesen!
Die Covergestaltung ist wie immer top, der Verlag bleibt bei seinem gewählten Stil und auch das sollte positiv erwähnt sein.
Der Autor läßt uns hoffentlich mit dem nächsten Band nicht allzu lange warten.
Ich hatte unterhaltsame Lesestunden, deshalb gibt es von mir für alle Takeda-Fans (und die es werden wollen) auf jeden Fall eine Leseempfehlung!