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Veröffentlicht am 28.08.2024

Wer stalkt Eric?

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sanders, 44 Jahre, Schauspieler und Mitglied des Ensembles am Münchner Residenztheater. Gerade hat er mit einer Rolle beim Münchner Tatort seinen Durchbruch gefeiert, bekommt nur gute Bewertungen, ...

Eric Sanders, 44 Jahre, Schauspieler und Mitglied des Ensembles am Münchner Residenztheater. Gerade hat er mit einer Rolle beim Münchner Tatort seinen Durchbruch gefeiert, bekommt nur gute Bewertungen, seine Followerzahlen in den sozialen Medien steigen und es gibt schon interessante Anfragen für neue Filmrollen. Alles sehr positiv, wenn ihn nur nicht seit seiner Kindheit Albträume plagen würden. Und dann noch das – bei Facebook gibt sich ein anderer als Eric Sanders aus, postet unsympathisch, dämlich, arrogant und beleidigend in seinem Namen. Schlußendlich nimmt dieser sog. Stalker auch noch per E-mail mit ihm Kontakt auf, wird zu einer persönlichen Bedrohung und wirft ihn mit seinen Forderungen komplett aus der Bahn. Was folgt ist eine aufwühlende Phase seines Lebens und er muß sich seiner Vergangenheit stellen.

Es stellt sich die Frage, wer und warum stiehlt jemand eine Identität?


Ich kenne sehr viele Bücher von Arno Strobel und habe sie unterschiedlich wahrgenommen. Die letzten der MÖRDERFINDER-Reihe gefielen mir persönlich sehr gut. Der vorliegende Fall ist wieder ein typischer Arno mit den psychologischen Spielchen. Das Buch ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, durchaus spannend und lädt zum Mitraten ein. Mit Eric konnte ich anfangs mitfühlen, allerdings richtig warm wurde ich mit ihm nicht, Sympathiepunkte bekam er keine. Für mich war er zu viel mit sich und seiner Situation beschäftigt und zu wenig waren seine Gedanken bei seiner Familie. Irgendwie war der Plot schon sehr konstruiert, wenngleich das Ende schon einen richtigen Wow-Effekt hatte. Das Cover fand ich sehr gut und paßte zur Story.

Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und auch wenn dieser Thriller nicht zu meinen Favoriten zählt, kann ich ihn empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Enttäuschung

Pi mal Daumen
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Die Kurzbeschreibung hatte mich neugierig gemacht.
Hauptfiguren des Romans sind der Ich-Erzähler Oscar Maria Wilhelm Graf von Ebersdorff, 16 Jahre, mit autistischen Zügen, hochintelligent, daher auch begeistert, ...

Die Kurzbeschreibung hatte mich neugierig gemacht.
Hauptfiguren des Romans sind der Ich-Erzähler Oscar Maria Wilhelm Graf von Ebersdorff, 16 Jahre, mit autistischen Zügen, hochintelligent, daher auch begeistert, endlich mit dem Mathematikstudium starten zu können, sowie seine 53jährige Kommilitonin Moni Kosinsky, schrill, empathisch, mit diversen Jobs und großer Familie.

Mit den beiden gegensätzlichen Hauptfiguren lernt man das Leben an der Uni kennen. Die unterschiedlichen Charaktere, Lebensformen und die Freundschaft fand ich anfangs interessant. Moni, weil sie spät mit dem Studium beginnt, dies vor ihrer Familie verheimlicht und deshalb geht ihr Clan davon aus, daß Moni immer erreichbar und einsetzbar ist. Oscar, weil er als Mathe-Nerd sein Ziel erreicht hat, studieren kann und durch Moni das wahre Leben kennenlernt. Das vertrauliche Kaffeetrinken der beiden Erstsemesterstudenten mit den Professoren hingegen war mir schlichtweg zu unrealistisch.

Die Geschichte läßt sich flott lesen, zuerst auch witzig und teils tragisch, aber in der zweiten Hälfte driftete es für mich ab und wurde unglaubwürdig, überzogen, klischeehaft und die Story hat mich einfach nicht mehr gepackt und mitgenommen.

Sehr gelungen finde ich das Cover und auch die Ausstattung des Buches mit einem Lesebändchen und im Buchinnendeckel der „kreative“ Stammbaum von Moni.

Ich hatte von der Autorin schon Baba Dunjas letzte Liebe, Schallplattensommer und Barbara stirbt nicht gelesen, die mir wesentlich besser gefielen. Dieser Roman hatte einen vielversprechenden Plot, die Idee fand ich gut, aber die Umsetzung konnte mich persönlich leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Die geheimnisvolle Eve

Eve
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Evelyn Ross, selbstbewußt, geheimnisvoll, blond, blauäugig, mit Narbe im Gesicht und frisch getrennt von ihrem Freund ist die Hauptfigur des Romans.
Im ersten Teil werden viele Figuren eingeführt, die ...

Evelyn Ross, selbstbewußt, geheimnisvoll, blond, blauäugig, mit Narbe im Gesicht und frisch getrennt von ihrem Freund ist die Hauptfigur des Romans.
Im ersten Teil werden viele Figuren eingeführt, die Eve auf ihrer Zugreise nach und in Kalifornien kennenlernt. Der zweite Teil ist dann wahrlich ein Krimi. Es geht um kompromittierende Fotos von jungen Damen, allen voran von der Schauspielerin Olivia di Havilland. Eve unterstützt ihre neuen Freundin Olivia tatkräftig und erfolgreich. Der Weg dahin und die Klärung am Ende wird den Leser positiv überraschen.


Ich hatte vom Autor schon Ein Gentleman in Moskau und Lincoln Highway gelesen, die mir gut gefielen. Er kann schreiben, da gibts keinen Zweifel. Im vorliegenden Buch fand ich den ersten Teil unaufgeregt und den Einstieg in die Geschichte sehr zäh. Die Figuren wurden zwar sehr detailliert charakterisiert, aber es war kein Zusammenhang erkennbar. Den Krimiteil hingegen fand ich spannend und es war flüssig zu lesen. Eve gibt von sich nicht viel preis, aber sie überzeugte mich am Ende mit ihrer Cleverness.

Das Cover finde ich sehr gut gelungen. Durch die nur zur Hälfte sichtbare Dame bekommt man schon ein Gefühl von Geheimnis und die stimmige Frisur, einfach toll.

Die Atmosphäre im Buch – das Hollywood der 30er Jahre – war für mich jedoch nicht spürbar. Da hätte ich mir mehr Details gewünscht.

Nach einem zähen Start, überzeugte mich der zweite Teil. Mein Lieblingsbuch des Autors wird es nicht werden.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Harinder Singh auf privater Auslandsermittlung

Furcht
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Kommissar Harinder Singh reist nach Edinburgh. Seine Nichte Amandeep Kaur wurde entführt und anschließend in einem Fluß gefunden. Noch liegt sie im Koma und die Eltern sind an ihrer Seite. Harinder kommt ...

Kommissar Harinder Singh reist nach Edinburgh. Seine Nichte Amandeep Kaur wurde entführt und anschließend in einem Fluß gefunden. Noch liegt sie im Koma und die Eltern sind an ihrer Seite. Harinder kommt zur Unterstützung der Eltern, aber gleichzeitig will er auch herausfinden, was vorgefallen war. Richtig ermitteln darf er nicht, aber mit den Kollegen vor Ort in Kontakt kommen und Informationen sammeln. Zuständig ist Detective Sergeant Roisin Lawson. Ihren früheren Chef, Frank Millar hat er vor langer Zeit anläßlich eines Seminars kennengelernt. Und auch er nimmt bei den Nachforschungen eine Rolle ein. Aufgrund von Überwachungskameras kann zwar einiges eruiert werden, aber schlußendlich ist das eben nur ein kleiner Hinweis. Amandeep (in Edinburgh nennt sie sich Amanda) war nach der Beendigung einer Freundschaft überstürzt von Oslo nach Edinburgh umgezogen. Sie lebt in einer WG zusammen mit Riya, einer Tochter aus einem reichen Haus und ebenfalls mit indischen Wurzeln. War es womöglich eine Verwechslung, galt der Überfall nicht Amanda sondern Riya? Harinder bittet seine Kollegin Rachel Hauge in Norwegen, den früheren Freund von Amanda unter die Lupe zu nehmen. Und als Leser erfährt man hier noch einige Details aus der Biographie von Amanda. Harinder selbst darf ja in Edinburgh nicht ermitteln, aber kann es aus familiären Gründen einfach nicht sein lassen, das führt natürlich zu Ärger mit der Polizei vor Ort. Wobei Lawson ihn versteht und eigentlich auch unterstützt, aber ihr Chef sieht seine Anwesenheit und die Einmischung eher kritisch. So wird jetzt gleichzeitig an zwei Fronten ermittelt und das Ende überrascht und hier erfährt der Leser wie der Prolog in die Geschichte paßt. Der Thriller endet mit einem Cliffhanger.


Ich hatte bereits Band 1 begeistert gelesen und der neue Fall steht in nichts nach. Der Autor schreibt packend und flüssig. Durch die kurzen Kapitel und die ständig wechselnde Perspektive zwischen Oslo und Edinburgh entsteht ein hohes Tempo und für mich ein Lesesog. Harinder, Amanda und ihre Eltern und ebenso Rachel und Lawson werden alle so gut beschrieben, daß man als Leser mitfiebert und hofft, daß alles aufgeklärt werden kann. Harinder ist zwar beharrlich was die Ermittlungen betrifft und schießt auch gerne etwas übers Ziel hinaus, aber andererseits ist er ein Kollege, dem sowohl Rachel als auch Lawson vertrauen. Sympathisch fand ich sie alle drei.

Ich bin neugierig, was sich der Autor zum Schluß der Trilogie noch einfallen läßt. Ich warte gespannt darauf – erscheint am 13. Januar 2025. Von mir bekommt Band 2 auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Spannender Start einer neuen Reihe

Den Tod belauscht man nicht
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Ingrid Wolt, Mitte 30, frühere Polizistin wird gerade aus der Haft entlassen und startet einen Neuanfang, u.a. mit einem neuen Namen und einem Leben in einem bisher unbekannten Ort. Ihr Bruder hat ihr ...

Ingrid Wolt, Mitte 30, frühere Polizistin wird gerade aus der Haft entlassen und startet einen Neuanfang, u.a. mit einem neuen Namen und einem Leben in einem bisher unbekannten Ort. Ihr Bruder hat ihr eine Unterkunft auf dem Land besorgt. Nun braucht sie noch Arbeit. Sie nimmt die Suche selbst in die Hand, weil Ämter ihr nicht helfen können. Zuerst bekommt sie lediglich einen Job als Hundesitterin und weil keine Aussicht auf eine richtige Stelle besteht, macht sie das was sie gelernt hat und eröffnet ein Ermittlungsbüro. Von Solveig bekommt sie ihren ersten Auftrag. Er besteht darin, nach ihrem verschwundenen Sohn Matthias zu suchen. Der Junge ist vor einem Jahr spurlos verschwunden, man hat lediglich sein Fahrrad und seine Kleidung gefunden. Da diese in der Nähe eines Gewässers abgelegt waren, geht die Polizei davon aus, daß er ertrunken ist. Eine Leiche wurde bisher nicht gefunden. Als erstes versucht Ingrid, mehr über den Jungen, seine Freunde und den Ablauf des letzten Tages/Stunden zu eruieren. Dabei stößt sie innerhalb der kleinen Gemeinde auf sehr viele Geheimnisse. Zufällig trifft sie ihren Ex-Freund und Polizisten Benny wieder. Er hilft ihr teils mit Internas aus den alten Polizeiakten. Ihm vertraut sie blind, deshalb erzählt sie ihm auch die Wahrheit über ihre gescheiterte Ehe, ihre Verurteilung und vor allem über den Kampf, wieder mit ihrer Tochter Anna zusammenleben zu dürfen. Am Ende können Anna und Benny den Fall erfolgreich aufklären.

Parallel zu den Ermittlungen von Ingrid im Jahr 1983 wird in einem Strang aus dem Jahr 1982 die Vorgeschichte von Matthias geschildert.

Das schwierige Privatleben von Ingrid wird immer wieder eingestreut. Als Leser kann man sich ansatzweise vorstellen wie sie sich fühlt und was sie erlebt hat. Band 1 endet mit einem bösen Cliffhanger.




Ich habe von Ninni Schulman schon etliche Bücher gelesen, die mir sehr gut gefielen. Sie schreibt flüssig und spannend, man kann mit rätseln und läßt sich von ihr auf Irrwege führen und am Ende war es doch ganz anders. Die zahlreichen Figuren hat sie gut charakterisiert und die beklemmende Atmosphäre authentisch beschrieben.

Ich warte gespannt auf Band 2 und gebe eine klare Leseempfehlung!

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