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Veröffentlicht am 02.09.2023

Brutale Morde auf Campingplätzen

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Meine Meinung:

Brutale Morde auf Campingplätzen

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich von Arno Strobel ein weiteres Buch lesen möchte. In meinem Alter braucht man definitiv seinen Schönheitsschlaf. Auf ...

Meine Meinung:

Brutale Morde auf Campingplätzen

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich von Arno Strobel ein weiteres Buch lesen möchte. In meinem Alter braucht man definitiv seinen Schönheitsschlaf. Auf den musste ich nun eine Nacht verzichten. Meine Augendeckel wollten nicht zufallen, bis die Geschichte fertig gelesen war.

Der Prolog hat mich richtig traurig gemacht. Was da mit einem Kind gemacht wurde, war kein Werk von Menschen. Ich nenne sie Bestien.

Evelyn Jancke ist eine forensische Psychologin, deren Bruder Fabian und seine Frau von einem Trip mit dem Wohnmobil nicht mehr heimgekehrt sind. Nur ihr Job hilft ihr den normalen Alltag zu überstehen. Zwei Jahre wird ihr heißgeliebter Bruder schon vermisst. Zwei Jahre plagen Eve Alpträume. Ihre Beziehung zu dem Polizisten Tillmann ging kaputt. In Bars versucht Eve ihren Schmerz mit Alkohol und One Night Stands zu lindern. Als im norddeutschen Raum ein Unbekannter auf Campingplätzen Menschen umbringt, wird Evelyns Hilfe gebraucht. Ein Phantombild wird erstellt, bei dem sich Evelyn sicher ist, dass es ihr Bruder Fabian ist.

Von Anfang an ist dieser Thriller sehr spannend. Die Geschichte liest sich wie Butter. Ich konnte problemlos in die Gefühlswelt der Protas eintauchen. Besonders die immer wieder eingestreuten Gedanken der Person, die die Morde begangen hat, verursachen Gänsehaut. Die Hoffnung, dass Eves Bruder noch lebt, lässt sie nicht mehr los. Tillmann hilft ihr wo er kann. Manchmal wurde mir Tilmanns Hilfsbereitschaft zu viel. Ich fand seine Fürsorge zwar gut, aber maßlos übertrieben. Ich konnte Eves Trauer nachvollziehen. Jedoch grenzte die schon an Besessenheit. Viel Kaffee, wenig Nahrung und eine große Erschöpfung, die einzig ihrer Trauer und der Suche nach ihrem Bruder geschuldet ist.Wer die Morde begangen hat, war mir von Anfang an klar. Das tat der Spannung keinen Abbruch, da es auch bei einigen anderen Protas Ungereimtheiten gibt.

Fazit:

Ein solider Thriller der zwar zu großen Teilen vorhersehbar ist, dennoch spannend daher kommt. Von mir eine Empfehlung.

Danke Arno Strobel. Hin und wieder eine schlaflose Nacht ist nicht so schlimm.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Absolut spannend und authentisch.

Die Chirurgin von London
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Meine Meinung:

Absolut spannend und authentisch.

Ich liebe Romane die im 19.Jahrhundert spielen. Das Setting London und eine junge Frau, die Chirurgin werden will, komplimentieren den Lesegenuss. Dr. ...

Meine Meinung:

Absolut spannend und authentisch.

Ich liebe Romane die im 19.Jahrhundert spielen. Das Setting London und eine junge Frau, die Chirurgin werden will, komplimentieren den Lesegenuss. Dr. Horace Croft hat einst Nora vor dem Tod gerettet. Noras gesamte Familie ist an der Cholera gestorben. Großes Glück ist dem kleinen Mädchen zusätzlich widerfahren, da die resolute Haushälterin Mrs Phipps darauf bestanden hat, Nora im Arzthaushalt eine neue Heimat zu geben. Nora reift zu einer jungen Frau heran, die sich für das Heilen von Menschen mehr interessiert, als für Hausarbeit. Schon bald bemerkt der schrullige Dr. Croft, wie wertvoll die junge Frau als Assistentin ist. Besonders bei OPs macht sich Nora schon bald unentbehrlich. Das zu einer Zeit, in der solche Tätigkeiten für eine Frau unschicklich und streng verboten sind. Nachdem Dr.Croft den jungen Arzt Daniel Gibson eingestellt hat, bangt Nora um ihre Arbeit am Seziertisch ...



Einen guten Magen braucht man stellenweise bei der Geschichte schon. Wie 1845 operiert worden ist, können wir uns heute nicht mehr vorstellen. Hygienevorschriften gab es damals kaum.Mundschutzmasken bei einer Operation gab es lange Zeit nicht. Erst später in der Geschichte tritt das Mittel Äther auf den Plan. Das Sezieren von Toten hat des öfteren meinen Magen zum Rumoren gebracht. Von Leichendieben, zur damaligen Zeit, habe ich schon öfter gelesen. Immer wieder verstörend. Was mich jedoch stets fassungslos macht, sind die Rechte der Frauen zur damaligen Zeit. Nora ist eine Frau, der Chirurgie im Blut liegt. Auch am Seziertisch ist sie nicht zimperlich. Egal in welchem Zustand sich die Leichen befinden. Und so einer Frau will man das Studium verweigern? Doch auch damals schon gab es Männer wie Croft. Die einer Frau weder Intelligenz noch Arbeitseifer streitig machten. Die deren Potenzial auch für sich selbst zu nutzen wussten. Auch Daniel legt so nach und nach seine Vorurteile,gegenüber Nora, ab. Fällt nicht mehr fast in Ohnmacht, wenn er sie mit einem Skalpell in der Hand am Seziertisch sieht. Croft und Daniel sind keine Mediziner, die an Althergebrachten festhalten. Sie forschen stets und suchen nach besseren Methoden, um kranken Menschen zu helfen.Das findet nicht jeder gut und schon bald sind beide Ärzte bösartigen Intrigen ausgesetzt. Noras Ruf hat auch Schaden genommen. Keiner dieser drei tollen Menschen hat sich so viel Bösartigkeit verdient.



Der Schreibstil hat mein Kopfkino nonstop laufen lassen. Ich habe Geburten und Operationen mit erlebt. Besonders sympathisch fand ich Nora und Daniel, wenn sie zusammen gearbeitet haben. Da musste ich schon das eine oder andere mal schmunzeln. Nora hat stets auch toten Menschen Wertschätzung entgegen gebracht. Besonders wenn sie sie zu Lebzeiten kannte. Daniel konnte nicht so einfach wegstecken, wenn er einen Patienten verlor.


Fazit:



Eine Geschichte aus dem 19.Jahrhundert, die für mich rund war. Die mir wieder einmal vor Augen geführt hat, wie privilegiert, selbst die Ärmsten bei uns, in der heutigen Zeit, sind.

Wie gut (immer noch) unser Gesundheitswesen ist. Eine atmosphärische Geschichte, die einem London, Menschen und die Medizin im 19.Jahrhundert bildlich erleben lässt.Über eine Fortsetzung würde ich mich freuen.

Danke Audrey Blake

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Ein Pageturner in drei Akten!

ANGST
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Meine Meinung:

Ein Pageturner in drei Akten!

Angst heißt dieser Thriller. Die hatte ich ab einem bestimmten Moment wirklich. Bis es so weit kam, habe ich in Berlin drei total verschiedene Menschen in ...

Meine Meinung:

Ein Pageturner in drei Akten!

Angst heißt dieser Thriller. Die hatte ich ab einem bestimmten Moment wirklich. Bis es so weit kam, habe ich in Berlin drei total verschiedene Menschen in einer WG kennengelernt. Mia, die angehende Schauspielerin, Yvonne die Internetzockerin und Philipp, der ein praktisches Jahr an der Berliner Charité absolviert. Mia ist überzeugt, dass Philipp ein phantastischer Assistenzarzt wird. Eigentlich könnte das Leben für Mia wunderbar sein. Nach einem Casting für eine tolle Filmrolle, das sehr gut verläuft, kann sie sich leider nicht so richtig freuen. Seit dem Date, mit dem vermögenden Viktor, fühlt sich Mia auf Schritt und Tritt verfolgt.

Was hat diesen Thriller so spannend für mich gemacht? Die Tatsache, dass ich lange nicht wusste, wer alles bei den Verbrechen mitmischt. Ich hatte eine Vermutung, welche Person Mia stalkt. Damit lag ich tatsächlich richtig. Jedoch konnte ich mir das seltsame Verhalten von ein paar anderen Protas nicht erklären. So bin ich mit Mia durch Berlin gehetzt. Ziemlich lange hat die junge Frau versucht, ohne polizeiliche Hilfe klar zu kommen. Um zu beweisen, dass sie gestalkt wird, muss sie sich gefährlichen Situationen aussetzen. Schon in seinem ersten Thriller Als das Böse kam konnte mich der Autor von Anfang an abholen. Auch bei Angst fängt die Spannung gemächlich an und steigert sich kontinuierlich. Man lernt die Protagonisten gut kennen. So manch einen aber erst am Ende. Ist sich bei jeder Seite der großen Gefahr bewusst. Weiß eine Zeit lang nicht mehr, wem man überhaupt noch trauen darf. Nachdem dann auch noch ein Mord passiert, versucht Mia den Spieß umzudrehen.

Fazit:

Das Setting passt zu der Stimmung, die der Thriller versprüht. Berlin, eine Großstadt mit vielen Möglichkeiten für Schauspieler, Ärzte und Menschen, die untertauchen wollen. Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel kurz und knackig. Sie animieren zum weiterlesen. Eine Warnung möchte ich aussprechen. Menschen mit einer Spinnenphobie sollten die eine oder andere Seite etwas schneller lesen. Warum nicht ganz überblättern? Zu leicht wird etwas übersehen ... Eine absolute Empfehlung von mir.



Danke Ivar Leon Menger. Falls sie Durst haben, ich hätte da noch eine angefangene Flasche Cola .....

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Breitgefächert, jedoch kaum Neues für mich

Kompass für die Seele
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Meine Meinung:

Breitgefächert, jedoch kaum Neues für mich

Nach dem Ernährungskompass waren meinen Erwartungen ziemlich hoch. Was den Schreibstil betrifft, kann dieses Werk mithalten. Für mich war jedoch ...

Meine Meinung:

Breitgefächert, jedoch kaum Neues für mich

Nach dem Ernährungskompass waren meinen Erwartungen ziemlich hoch. Was den Schreibstil betrifft, kann dieses Werk mithalten. Für mich war jedoch nicht viel Neues dabei. Sei es eine entzündungshemmende Kost oder wie unser Gedankenkarussell nonstop läuft. Auch mit Intervallfasten befasse ich mich schon länger und praktiziere es die meiste Zeit. Ich weiß um die wohltuende Wirkung. Wasseranwendungen sind als Kneippianer eine Leidenschaft von mir. Kalte Güsse ein Muss.


Der Autor beschreibt gewohnt ausführlich, welche Defizite unser Körper hat, wenn er all diese Dinge nicht beachtet. Ist unser Körper nicht gesund, leidet die Seele. Dem Gebrauch von Methylendioxymethylamphetamin, (MDMA) stehe ich etwas skeptisch gegenüber. Erkenne wohl, welch phantastische Wirkung in dieser Substanz steckt. Sie mag in sämtlichen Fällen angebracht sein. Dennoch mache ich mir Gedanken über Missbrauch.

Fazit:

Diesen informativen Ratgeber empfehle ich jedem, der in dieser Richtung bisher kaum bis gar nichts gelesen hat. Obwohl kaum Neues für mich, habe ich diesen Ratgeber gerne gelesen.

Danke Bas Kast

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Den Verstummten eine Stimme geben

Die spürst du nicht
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Meine Meinung:

Den Verstummten eine Stimme geben

Eben habe ich das Buch beendet. Ich bin zu Tränen gerührt. Der Autor hat es schon mal fertig gebracht, dass ich ein Buch an einem Tag inhaliert habe. ...

Meine Meinung:

Den Verstummten eine Stimme geben

Eben habe ich das Buch beendet. Ich bin zu Tränen gerührt. Der Autor hat es schon mal fertig gebracht, dass ich ein Buch an einem Tag inhaliert habe. Gut gegen Nordwind. Die spürst du nicht auf fast einen Tag. Diese Geschichte ist Gut gegen Vorurteile!

Das Flüchtlingskind Aayana ist die Klassenkameradin von Sophie Luise. Sie darf mit an die Toskana fahren. Das Flüchtlingskind aus Somalia hat Angst vor dem Wasser. Das nasse Element wird ihr auch tatsächlich zum Verhängnis. Sie ertrinkt im Pool. Der Urlaub wird sofort abgebrochen.Wir lernen die Strobl-Marineks und Binders kennen. Zusammen waren sie in der Toskana mit ihren Kindern und dem Flüchtlingskind Aayana. Daheim in Wien trifften die Meinungen weit auseinander, was den tragischen Unfall betrifft. Während die Politikern Elisa Strobl-Marinek die Verhandlung zu einem schnellen Ende bringen möchte, (zu sehr hat die Grün-Abgeordnete Angst vor negativer Presse,) möchte Melanie Binder der Familie von Aayana helfen. Melanie fühlt sich mitschuldig an dem Tod des Mädchens. Ist der Meinung, dass die Aufsichtspflicht kläglich vernachlässigt wurde. Die innige Freundschaft der beiden Frauen bekommt gewaltige Risse.

Ein Blick in den Spiegel. Das ging mir durch den Kopf. Besonders ziemlich am Ende der Geschichte. Es ist ein vom Leben Gebeutelter, der Licht in das Dunkle gebracht hat. Ein Asphaltgenosse. Einst selbst Jurist. Die spürst du nicht konfrontiert uns mit unserem Egoismus. Man spürt die kleine Aayana nicht. Sie wird lange zur Nebensache in der Geschichte. Wie es halt im realen Leben so ist. Nur der gute Leumund und ein Staranwalt tragen zur Linderung der erhitzten Gemüter bei. Die Schande soll nicht zu groß in den Vordergrund rücken. Tut sie aber doch. Dafür sorgen so soziale Netzwerke wie Instagram und Co. Die öffentlichen Diskussionen schmerzen jeden Menschen, der noch ein Fünkchen Mitleid in sich trägt.

Ich habe Wien sehr deutlich gespürt. Die Mentalität der Österreicher ist stets präsent. Das dürfte dem einen oder anderen Begriff geschuldet sein. Der Schreibstil ist flüssig und lässt inhaltlich nichts vermissen. Ich konnte gut in die Gefühlswelt der Protas eintauchen. Ich möchte wirklich nicht über irgend eine Person in dieser Geschichte urteilen. Vielmehr stellt sich mir die Frage, wie ich mich verhalten hätte. Wäre ich eine Melanie oder Elise? Würde ich vertuschen wollen oder der Wahrheit eine Stimme geben? Soviel sei gesagt. Es war ein Unfall. Tragisch für eine somalische Familie. Auch für die Urlauber. Die fehlende Auseinandersetzung mit Aayana und deren Tod, ist in meinen Augen das einzige Verbrechen. Aber Menschen, die unsere Sprache nicht sprechen, werden nicht wahrgenommen. Sie haben keine Stimme. Sie werden falsch oder gar nicht verstanden. Dabei ist es gerade die somalische Familie, von der wir in dieser Geschichte viel lernen. Die trotz großen Leid das Gute an den beiden Familien gesehen hat.
Fazit:

Die Geschichte mag fiktiver Natur sein. So ähnlich dürfte sie sich jedoch schon oft im realen Leben zugetragen haben. Die Sprachgewalt und der Asphaltgenosse mit Herz ❤️ gewähren tiefe Einblicke. Sie geben den Verstummten eine Stimme.

Herzlichen Dank Herr Glattauer.

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