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Veröffentlicht am 05.09.2022

Keiner verlässt die Familie!

Die Familie
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Meine Meinung:

Keiner verlässt die Familie!

Wer sie verlässt, bezahlt mit seinem Leben!

Brooklyn, New York, 1928 – 1948

Ich habe dieses Buch von der ersten Silbe an genossen. Obwohl es in Brooklyn ...

Meine Meinung:

Keiner verlässt die Familie!

Wer sie verlässt, bezahlt mit seinem Leben!

Brooklyn, New York, 1928 – 1948

Ich habe dieses Buch von der ersten Silbe an genossen. Obwohl es in Brooklyn spielt, hatte ich die meiste Zeit das Gefühl mich in Italien zu befinden. Das Thema gefällt mir ausnehmend gut. Ich habe mir vorher noch nie Gedanken darüber gemacht, wie es Kindern ergeht, die ins Mafia-Milieu hineingeboren werden. Sofia und Antonia sind beste Freundinnen. Sie haben ja nur sich. Bald schon merken sie, dass man ihnen mit Respekt (Angst) begegnet. In der Schule wird es besonders deutlich. Sie gehören einer mächtigen Familie an. Antonias Vater Carlo zweigt immer ein bisschen Geld ab. Er träumt von einem Leben außerhalb der Familie. Einst war er glücklich darüber von Tommy, dem großen Mafioso, unter die Fittiche genommen zu werden. Keine niederen Arbeiten mehr verrichten zu müssen und in den besten Lokalen zu speisen. Als er merkt, in was er da hineingeraten ist, ist es schon zu spät. Sein Wunsch die Familie zu verlassen bezahlt er mit dem Leben. Die Freundschaft der Mädchen bekommt Risse. Antonias Mutter zerbricht an dem Tod ihres Mannes. Sofias Vater Joey wir vom Big Boss befördert.

Joey fand ich Anfangs sympathisch. Ich war sehr gespannt, was ich über ihn noch erfahre. Ob er an dem Tod von Carlo beteiligt war. Wie gefährlich die Mafia ist, wissen wir ja alle. Unvorstellbar dass jeglicher Kontakt zur Zugehörigkeit der Familie oder den Tod bedeuten kann. Der Schreibstil mutet poetisch an. Die Charaktere sind gut gezeichnet. Das Ganze spielt sich in den Jahren 1928 – 1948 ab. So erleben wir ein großes Stück Geschichte. Männer die unter Einsatz ihres Lebens Wolkenkratzer gebaut haben. Den Börsencrash 1929 und seine Auswirkungen. 1939 den 2. Weltkrieg.

Die Freundinnen werden erwachsen und gründen eigene Familien. Die Familie ist über die Wahl von Antonias Ehemann erstaunt. Antonia und Sofia entfremden sich immer mehr. Und ich habe gehofft, dass sie wieder zueinander finden. Habe mich gefragt, ob sie jemals ein selbstbestimmtes Leben führen können. Ob sie das haben verrate ich natürlich nicht. Diese Geschichte ist es wert, intensiv gelesen zu werden. Ich gebe zu, es fiel mir stellenweise nicht leicht. Der anspruchsvolle Schreibstil ist für mich kein Buch, welches ich schnell mal auf einen Nachmittag weglese. Dennoch ist es eins der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Fazit:

Auf eine leise Art kommt diese Geschichte sehr spannend daher. Sie schlägt dem Einheitsbrei ein Schnippchen. Ein wirklich tolles Debüt der Autorin.

Danke Naomi Krupitsky. Auch ein Dankeschön an Ursula Wulfekamp für die geniale Übersetzung.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Gretas Achterbahn der Gefühle

Gretas Geheimnis
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Meine Meinung:

Gretas Achterbahnfahrt der Gefühle

Weingut Freudberg von 1975-2000

Der zweite Teil um die Winzerin Greta kommt so ganz anders daher, als ich gedacht hätte. Ihr leiblicher Vater Fritz ...

Meine Meinung:

Gretas Achterbahnfahrt der Gefühle

Weingut Freudberg von 1975-2000

Der zweite Teil um die Winzerin Greta kommt so ganz anders daher, als ich gedacht hätte. Ihr leiblicher Vater Fritz Freudberg war in meinen Augen nicht der beste Charakter. Welcher liebevolle Vater würde schon das Erbe mit einer Zwangsheirat verbinden? Hätte bei einem guten Vater nicht das Glück der Tochter oberste Priorität? Ich denke gerade an die Zeit, in der Greta bei den Hellerts als billige Arbeitskraft ihr Leben gefristet hat. Ohne Ausbildung und Möglichkeiten ihre Träume auszuleben. Fritz Freudberg wusste sehr wohl Bescheid. Ihn selbst verband mit den Hellerts eine jahrelange Fehde.

Greta könnte glücklich sein mit ihrem Robert. Durch Intrigen wurde das verhindert. Sie hat tatsächlich Bruno Bachstern geheiratet, um ihr Erbe antreten zu können. Der Kellermeister Bruno ging mir manchmal mit seinen Launen auf den Nerv. Gretas Verhalten hat mich einige male sprachlos gemacht. Ich konnte aber ihr Handeln verstehen. Kommt sie doch schon aus einer Familie, bei der Robert und der wunderbare Matse ihre einzigen Ansprechspartner waren. Gerade das Wiedersehen mit Matse hat mich in diesem Band sehr gefreut. Der sensible Junge traut sich nun sein Leben zu führen, welches für ihn bestimmt ist. Hate einen sehr guten Draht zu Gretas Kindern. Gretas Sohn und ihren drei Töchtern kann der Matse keinen Wunsch abschlagen. Nun fragt man sich schon, wie aus einer eigentlich lieblosen Ehe vier Kinder entstehen. Um das zu erfahren bitte ich Euch, die Weinberge selbst zu besuchen. Ihr werdet es mit Sicherheit nicht bereuen.

Beachtung und Liebe zu bekommen ist für Greta sehr wichtig. Hat sie doch was das betrifft eine richtige Hungerkur hinter sich. Ihre Großmutter Adela ist stets liebevoll und zeigt viel Verständnis. Die alte Dame bewundert Gretas Talent die Winzerei zu führen. Weist sie immer wieder darauf hin, nicht vergessen zu leben. Auch ihre Ziehmutter Elfriede ist mir nun richtig ans Herz gewachsen. Sie ist dieses mal über sich selbst hinausgewachsen.

Diese Geschichte hat mir einige Tränen entlockt. Vor Gretas Fähigkeiten ziehe ich meinen Hut. Ihr Umgang mit den Arbeitern auf ihren Weinbergen ist herzlich. Sie verzeiht Menschen, die ihr übel mitgespielt haben. Das ist in meinen Augen eine ganz besondere Gabe. Sie hält an einer Ehe fest, die die reinste Achterbahn darstellt. In Brunos Gegenwart fühlt sie sich immer etwas befangen.

Manchmal kam es ihr vor, als ob ihre Seele in seiner Nähe auf Zehenspitzen ging. Seite 345

Dennoch konnte ich stellenweise auch Bruno verstehen. Die Beiden erinnerten mich ein bisschen an Prinz Charles und Lady Diana.
Fazit:

25 Jahre habe ich Greta durch dick und dünn begleitet. Habe ihre Kinder aufwachsen sehen. Einige alte Bekannte wieder getroffen. Songs aus über zwei Jahrzehnten gehört. Und nun bringe ich den Song Seasons in the Sun nicht mehr aus dem Kopf.

Ich empfehle ein gutes Tröpfchen Wein. Käse dazu muss nicht sein. Aber dieses Buch.

Herzlichen Dank Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Ich freue mich sehr auf das Finale.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Romeo und Julia

Dunbridge Academy - Anyone
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Meine Meinung:
Romeo und Julia

Charles Sinclair und Victoria Belhaven waren im ersten Teil Nebenfiguren. Sie sind mir gut im Gedächtnis geblieben und ich habe mich sehr auf ihre Liebesgeschichte gefreut. ...

Meine Meinung:
Romeo und Julia

Charles Sinclair und Victoria Belhaven waren im ersten Teil Nebenfiguren. Sie sind mir gut im Gedächtnis geblieben und ich habe mich sehr auf ihre Liebesgeschichte gefreut. Natürlich gab es wieder viele Missverständnisse. Liebesleid gepaart mit dem Theaterstück Romeo und Julia. Dieses Stück ist dieses Mal für das Schuljahresende geplant. Charles bewirbt sich für eine Rolle um Victoria nahe zu sein. Er darf den Romeo geben. Victoria nimmt Abstand von einer Bewerbung, da sie Schwarm Valentine datet. Der belächelt das Theater. Sie schreibt alternativ am Drehbuch mit. Mitschülerin Eleanor bekommt die Rolle als Julia. Charles scheint sich für sie zu interessieren. Bei den Proben bricht Victoria das Herz …..

Wie schon bei Emma und Henry konnte ich nicht alles nachvollziehen. Aber das ist nicht verwunderlich, da ich jenseits der Zielgruppe bin. Die Proben für Romeo und Julia fand ich ausnehmend schön. Prickelnde Erotik auf der Bühne hat schon was. Das eine oder andere mal hätte ich gerne Charles und Victoria geschüttelt. Vor allem Victoria brachte mich zum Augenrollen. Konnte nicht glauben wie blind die Beiden sind. Als Victoria krank wird, erfährt die Geschichte eine entscheidende Wende. Sarah Sprinz ist es wieder gelungen, die Gefühle der Protas zu transportieren. Das eine oder ander mal habe ich richtig mitgelitten. Stellenweise waren mir die Liebeszenen, Verirrungen und Vewirrungen etwas zu viel. Dennoch konnte mich auch dieses Mal der gefühvolle Schreibstil mitnehmen. Es hat einfach Spaß gemacht wieder in einen Schulalltag einzutauchen. Besonders Olive ist mir sehr nahe gegangen. Mit ihr konnte ich mich stellenweise identifizieren. Auch ich hätte mich in diesem Alter so verhalten. Mehr verrate ich Euch nicht mehr. Einfach selbst lesen und in die Welt der Dunbridge Academy eintauchen. Okay, eins noch. Der Cliffhanger ist wirklich fies und dramatisch!
Fazit:

Die Geschichte hat mich wieder ein kleines bisschen in meine Schulzeit zurückversetzt. Es gab ein paar Längen. Ein Zufall am Ende kam mir etwas überzogen vor. Trotz meiner Kritikpunkte war es dennoch einfach nur schön mit Romeo und Julia.

Danke Sarah Sprinz. Nun bin ich auf Olive neugierig.

Liebe Claudia, Katja, Steffi und Tanja. Die Leserunde mit Euch war wieder super.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Der Anfang von morgen

Der Anfang von morgen
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Meine Meinung:

Packend bis zum Schluss! So wird das Buch angepriesen. Potenzial dazu hätte die Geschichte tatsächlich gehabt. Am Anfang konnte sie mich auch so richtig mitnehmen. Der Klimawandel wird ...

Meine Meinung:

Packend bis zum Schluss! So wird das Buch angepriesen. Potenzial dazu hätte die Geschichte tatsächlich gehabt. Am Anfang konnte sie mich auch so richtig mitnehmen. Der Klimawandel wird gut beschrieben. Waldbrände, ausgetrocknete Seen, Flüsse mit viel zu wenig Wasser ist ja auch unsere Realität. Der Autor bringt stark zum Ausdruck, welche Nebensächlichkeiten für Menschen wichtig sind. Ringsherum das Chaos und dennoch: Urlaubsplanung muss sein. Neue Klamotten müssen her. Vorzugsweise Vintage für eine der jungen Protagonistinnen. Nämlich Vilja. Auf der Flucht vor dem Feuer verliert sie ihre Familie und schlägt sich alleine durch. Vilja fand ich nicht ganz so schrecklich. Da gibt es noch ganz andere in diesem Horrorszenario. Nämlich Viljas Vater Didrik. Der PR Berater hat mit seiner Frau und den drei Kindern, (das dritte Kind ist erst ein paar Monate alt,) dort Urlaub verbracht, wo große Brandgefahr bestand. In einem Sommerhaus am Siljansee wähnte er sich und seine Familie sicher. Er hätte es normalerweise besser wissen müssen. Ist viel auf Instagram unterwegs und lässt seine Follower an der Flucht vor dem Feuer teilhaben. Erst gewohnt lässig, dann immer panischer. Er verliert seine Familie aus den Augen und schlägt sich mit dem Baby nach Stockholm durch. Dort angekommen wendet er sich an seine ehemalige Geliebte Melissa. Möchte mit der Beziehung da weiter machen, wo er vor einiger Zeit aufgehört hat. Seine Ehe funktioniert schon lange nicht mehr.

Für Melissa konnte ich stellenweise Verständnis aufbringen. Sie wollte auf den sozialen Medien Optimismus verbreiten und damit viel Geld verdienen. Jeder muss schließlich schauen wo er bleibt. Das Leben ist schön. Genießt es. Klar, überall Umweltkatastrophen, die es einem leicht machen das Leben zu genießen. (Sarkasmus-Modus wieder ausgeschaltet!) Das Schlimme daran ist, so wie bei der Influencerin Melissa läuft es tatsächlich auch im realen Leben. Kaum einer mag der Wahrheit ins Auge sehen. Optimismus verbreiten finde ich an sich gut. Dennoch sollte man die Kirche im Dorf lassen. Sie hat keine Wohnung und darf eine Zeit lang das Penthouse eines ehemaligen Tennisstars hüten. Nun auch mit Ex Geliebten samt Baby. Was alle drei nicht wissen, Ihr Aufenthalt im Penthouse dient dazu Ungeziefer zu entfernen. Aber das solltet Ihr wirklich selbst lesen.

André ist der Sohn des berühmten Ex-Tennisstars. Macht mit seinem Vater einen Segelturn. Der Papa schert sich einen feuchten Dreck um Andrés Bedürfnisse. Und jetzt kommen wir an einen Punkt, bei dem ich das Buch schon abbrechen wollte. Was interessiert mich, wie der wunderbare Papa ins Meer pinkelt? Und das mehrmals. Mit beiden Händen seinen Pimmel packt und hin und her trocken schüttelt. Muss ich das wissen? Wenn er wenigsten mit seinem Boot an einem Strand angelegt hätte, in einen brennenden Wald gegangen wäre und da gepinkelt hätte. Ihm ein brennender Ast auf den Pimmel gefallen wäre! Pimmel verbrannt-Gefahr nicht erkannt! Das hätte Charakter gehabt! 🙂 Das ist kein Einzelfall in der Geschichte. André flüchtet Nachts mal vom Segelboot, mit dem Vorhaben ungestört mit der Palme zu wedeln. Hallo? Sämtliche Szenen haben eigentlich in der Geschichte nichts zu suchen. Zumindest nicht in diesem Ausmaß.

Die Beschreibungen von Bandenraub und Evakuierungen fand ich spannend dargestellt. Die Protagonisten kommen schon realistisch rüber. So läuft es nun mal bei der Spezies Mensch. Die Geschichte spielt nach der Corona Pandemie. Ich frage mich auch im realen Leben, was nach Corona noch alles kommt. Während ich diese Zeilen schreibe ist es nach langer Hitze endlich mal regnerisch und nebelig. Welch ein Luxus!

Fazit:

Realistisch und verstörend dargestellt kommt dieser Roman daher. Leider hat der Autor Nebensächlichkeiten zuviel Aufmerksamkeit geschenkt. Sich oftmals in unappetitlichen Szenen verloren. Daher kann ich hier nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen. Knappe 3 Sterne vegebe ich. Schade. Aus dieser Geschichte hätte man mehr machen können.

Danke Jens Liljestrand.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

*Donnerstags bei Almut*

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Meine Meinung:

Donnerstags bei Almut

Hab ich Euch eigentlich schon mal erzählt, dass ich am liebsten in der Küche sitze? Wie viele Mahlzeiten ich da schon für Besuch zubereitet habe, weiß ich nicht mehr. ...

Meine Meinung:

Donnerstags bei Almut

Hab ich Euch eigentlich schon mal erzählt, dass ich am liebsten in der Küche sitze? Wie viele Mahlzeiten ich da schon für Besuch zubereitet habe, weiß ich nicht mehr. Aber eins weiß ich. Jeder wollte in der Küche sitzen. (im Wohnzimmer durfte bei mir noch nie geraucht werden.)

Die Charaktere in der Geschichte sind einfach umwerfend. Die Vollbluthausfrau und vierfache Mutter Almut wird von ihrem Mann abgelegt, wie ein zu eng geworderner Anzug. Doch, nichts Besseres hätte der Ü 50 nicht passieren können. Nach der Trennung bekommt sie als Ausgleich eine eigene Wohnung. Natürlich mit einer gemütlichen Küche. Ihre jüngste Tochter besucht sie immer an den Wochenenden. Almut kann wunderbar kochen und andere umsorgen. Ich hatte stets meine Mutter vor Augen. Ihre Nachbarin Tille ist alleinerziehnde Mutter von einem Sohn, der noch nicht weiß, was er will. Als Urologin hat Tille Erlebnisse, die meine Bauchmuskeln arg strapaziert haben. Ich dachte schon, ich muss mir bei Tille einen Termin machen. Hätte vor Lachen beinahe, ..... ihr wisst schon! Almut und Tille freunden sich an. Immer Donnerstag Abend gibt es bei Almut ein leckeres Abendessen. Da wird so manches bequatscht. Da werden große Sorgen klein. Doch wie heißt es immer so schön? Aller guten Dinge sind drei. Die dritte im Bunde ist Yeliz. Hübsch, beruflich erfolgreich, eigentlich ganz glücklich verheiratet und ungewollt kinderlos.

Eine hilft der anderen. Keine ist perfekt. Almut leidet ein bisschen unter Kontrollzwang. Will alles und jeden beschützen. Will wieder einen Mann. Die Tipps ihrer neu gewonnenen Freundinnen sind meist hilfreich und manchmal zum Schreien komisch. Tille raucht zuviel, schimpft oft wie ein Kesselflicker und mag auf ihr abendliches Bier nicht verzichten. Ihrem Sohn, der seine Freizeit vor dem PC verbringt, zeigt sie ihre Zuneigung auf ungewöhnliche Weise. Yeliz hat türkische Wurzeln und ist mit einem Dänen liiert. Sie schafft es einfach nicht, ihrem Mann mehr Gefühle zu zeigen. Sich für ihn Zeit zu nehmen. Aber eins haben alle drei Frauen gemeinsam. Sie sind von ein und dem selben Mann betrogen worden. Jede auf eine andere Weise.

Ich hatte wirklich das Gefühl, jeden Donnerstag bei Alma in der Küche zu sitzen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Almuts Entwicklung zu beobachten. Von einer verhuschten ungeliebten Ehefrau zu einer selbstbewussten Frau zu werden ist nicht leicht. Der Tochter das Gras wegzurauchen sehr speziell. Aber wie das genau hergegangen ist, lest Ihr bitte selbst. Die Geschichte zeigt, dass man beste Freundinnen nicht jahrelang kennen muss. Vielmehr lernt man in späteren Jahren Menschen kennen, die zu der eigenen Lebenssituation passen. Almut ist auch eine wertvolle Ratgeberin für Tille und Yeliz. Ihr größtes Abenteuer haben sie jedoch bei einem genialen Rachefeldzug, der wunderbar in Kulturelles verpackt ist.

Dank der liebevollen Beschreibung der Personen war mir in kürzester Zeit keiner mehr fremd. Bis auf einen. Dem wollte ich mich partout nicht emotional nähern. Da wäre mir ein scharfes Küchenmesser in der Hand lieber gewesen.

Fazit:

Humorvoll, emotional und stellenweise tragisch, hat mich diese wunderbare Geschichte bestens unterhalten. Schaut bitte, dass ihr einen vollen Magen habt, wenn Ihr dieses Buch lest. Almut hat meinen Magen mit ihren leckeren Gerichten stets zum Knurren gebracht. Ernstem Themen humorvoll verpackt. Mit Nachtisch!

Von mir eine absolute Empfehlung! Danke Julia Karnick. Ich hatte wunderbare Lesestunden.

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