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Veröffentlicht am 11.02.2021

Ein wahres Juwel. Für England-Fans ein Muss!

Was der Fluss erzählt
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Zum Inhalt

Ein wahres Juwel. Für England-Fans ein Muss!

Ich habe zu lesen begonnen und war gefangen, von der märchenhaften Atmosphäre, die die behagliche Gaststube Swan verbreitet. Die Bewohner von Radcot ...

Zum Inhalt

Ein wahres Juwel. Für England-Fans ein Muss!

Ich habe zu lesen begonnen und war gefangen, von der märchenhaften Atmosphäre, die die behagliche Gaststube Swan verbreitet. Die Bewohner von Radcot kennen sich. Sie trinken und plaudern zusammen. Lauschen den Geschichten, die der Wirt erzählt. Wenn keiner was sagt, erzählt das Rauschen des Flusses sein eigenen Geschichten. Als ein schwer verletzter Mann ein lebloses Mädchen in die Gaststube bringt, bekommen die Geschichten eine ganz andere Qualität. Die Krankenschwester wird gerufen. Sie verarztet den schwer verletzten Mann. Stellt den Tod des kleinen Mädchens fest. Eines toten Mädchens, das auf einmal wieder zu atmen beginnt.

Meine Meinung

Mit ihrem sprachgewaltigen Schreibstil verknüpft die Autorin den Lauf des Flusses und das Leben der Bewohner zu einem harmonischen Ganzen. Ich hatte stets das Gefühl, bei behaglicher Wärme, mit freundlichen Gästen spannenden Geschichten zu lauschen. Dabei war ich mir oftmals nicht sicher, was Legende und was der Wahrheit entspricht. Dies herauszufinden hat mich in das dunkle, mal verschneite, mal regnerische Radcot versetzt. Die Geschichte um das kleine Mädchen, welches die Sprache verloren hat, wirft viele Rätsel auf.

Besonders gut gefallen hat mir der Bezug zu Tieren, den so mancher in dieser Geschichte hat. Da ist ein Schwein nicht einfach nur ein Nahrungsmittel. Es ist vielmehr ein Lebewesen, welches die Sorgen und Nöte der Menschen versteht.

Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet. Fast alle haben ein gutes Herz. Jeder wäre bereit gewesen, das kleine Mädchen aufzunehmen. Bis auf ein paar Ausnahmen habe ich alle in mein Herz geschlossen. Die Geschichte erzählt von Tragödien und dem nicht Wahrhaben wollen. Sie zeigt, wie Menschen durch Lügen und Irrtümer jahrelang mit einer Schuld durchs Leben laufen, die sie an den Rand des Wahnsinns treibt. Vor allem zeigt sie, dass Blut dicker ist als Wasser. Nicht immer kommt man mit viel Liebe gegen verdorbene Gene an.

Das Setting spiegelt die nebelige, feuchtkalte und geheimnisvolle Flusslandschaft gekonnt wider. Mehr als einmal habe ich die Kälte gespürt. Einsam gelegene Cottages in Flussnähe erzeugen einen Gruselfaktor. Ich konnte mich gut in das England des späten 19. Jahrhunderts hineinversetzen.

Das Geheimnis um das kleine Mädchen zieht sich durch die ganze Geschichte. Die Auflösung ist intelligent und absolut originell. Die Legende um den Fuhrmann Quietly haucht der Geschichte Mystik ein. Soll er doch angeblich entscheiden, ob er Menschen, die er aus dem Wasser birgt, zu den Lebenden zurück oder in eine Zwischenwelt bringt.

Fazit

Ich habe diese wunderbare Geschichte komplett gelesen und gehört. Mit ihrer poetischen und märchenhaften Sprache hat mich die Story total verzaubert. Die raffinierten Krimi-Elemente komplementieren den absoluten Lese- und Hörgenuss.

Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung. Herzlichen Dank Diane Satterfield. Es ist mir schwer gefallen Abschied zu nehmen.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Diese wunderbare Trilogie sollte in keinem Bücherregal fehlen.

Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen
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Zum Inhalt

Was gibt es eigentlich Schöneres, als eine magische Buchwelt für Leseratten? Hope fühlt sich in der Buchwelt mittlerweile richtig daheim. Obwohl sie vielen Gefahren ausgesetzt ist, möchte ...


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Zum Inhalt

Was gibt es eigentlich Schöneres, als eine magische Buchwelt für Leseratten? Hope fühlt sich in der Buchwelt mittlerweile richtig daheim. Obwohl sie vielen Gefahren ausgesetzt ist, möchte sie diese nicht mehr missen. Seitdem sie sich dem Bund und Romanfiguren angeschlossen hat, ist Einsamkeit ein Fremdwort für sie geworden. Mit ihren neu gewonnen Freunden sucht sie Quan Surt, um die gesamte (Buch) Welt zu schützen. Quan Surts Geschichte wurde nie beendet. Aber irgendwie ist es ihm gelungen, die Buchwelt zu verlassen. Kann wirklich nur der Autor seine unvollendete Geschichte vervollständigen?

Meine Meinung

Der dritte Band geht nahtlos weiter. Ich habe sämtliche Romanfiguren ins Herz geschlossen. Die verschiedenen Buchwelten würde ich wirklich gerne selber besuchen. Viele Missverständnisse verpassen der Story so richtig Power. Die Zeit läuft und der Bund versucht die Buch- und reale Welt zu retten.

In dieser Geschichte wird klar, wie sehr verletzte Gefühle das weitere Leben beeinflussen. Das nicht alles so ist, wie es einem oftmals scheinen mag. Meine große Sympathie für viele Buchfiguren ist ganz normal. Bei jedem intensiv gelesenen Buch bin ich wirklich in einer anderen Welt. Habe andere Freunde, als im realen Leben. Ärgere mich über miese Charaktere und bin gerührt bei emotionalen Szenen.

Mit Hope hat die Autorin eine wunderbare Protagonistin geschaffen. Gerade ihr oftmals geringes Selbstbewusstsein macht sie so sympathisch. Sie ist kein Superweib, aber dennoch sehr mutig. In der Buchwelt kommt ihr bescheidenes Wesen sehr gut an. Jeder erkennt ihre Fähigkeiten und arbeitet gerne mir ihr zusammen. Im Kampf gegen Quan Surt ziehen fast alle am gleichen Strang. Die Buchwelt steht auf wackeligen Füssen. Keiner aus der Buchwelt ist mehr sicher.

Wie schon bei den ersten zwei Bänden habe ich mich in den verschiedenen Buchwelten sehr heimisch gefühlt. Verspüre nun den Wunsch, sämtliche Klassiker (nochmal) zu lesen. Näher möchte ich nicht auf die Handlung eingehen. Da es sich um das Finale handelt, würde ich sämtlichen Lesern die Spannung nehmen. Und davon hat die Geschichte genug zu bieten. Viele dramatische Szenen haben mich um liebgewonnene Protagonisten bangen lassen.

Fazit

Die letzten Zeilen haben mir ausnehmend gut gefallen. Die gesamte Trilogie hat meinen Lesenerv getroffen. Viele ungeahnte Wendungen haben diese Fantasygeschichte zu einem Pageturner gemacht. Der Abschied war sehr emotional. Das Ende kann ein Ende, aber auch eine offene Tür bedeuten. Lassen wir uns überraschen! Hab ich schon erwähnt, dass Amor sämtliche Pfeile abgeschossen hat?

Danke Mary E. Garner. Ich habe die Buchwelt sehr genossen.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Spannend, aber oftmals sehr verwirrend.

Zuflucht
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Zum Inhalt

Cassandra ist mit ihren 96 Jahren ein sehr eigenwilliger Charakter. Mit einem als Rollstuhl umfunktionierten Stuhl, lebt sie total zurückgezogen auf einer kleinen Insel in Ontario. Einst ...



Zum Inhalt

Cassandra ist mit ihren 96 Jahren ein sehr eigenwilliger Charakter. Mit einem als Rollstuhl umfunktionierten Stuhl, lebt sie total zurückgezogen auf einer kleinen Insel in Ontario. Einst hat es sie in die weite Welt hinausgezogen. In New York, Mexiko und Montreal hat sie als Krankenschwester Geld verdient. Ihr Sohn ist im Krieg gefallen. Da erhält sie von einer jungen Frau aus Burma Mails. Sie behauptet dass ihr verstorbener Großvater der Sohn von Cassandra ist. Sie braucht Cassandras Hilfe.




Meine Meinung

Die Vergangenheit ist ein gefährlicher Ort, den man mit Vorsicht aufsuchen sollte. Seite 72

Bei diesem Buch hatte ich wirklich Probleme, die richtigen Worte zu finden. Einerseits entspricht die Thematik absolut meinem Lesegeschmack. Anderseits konnte mich die Umsetzung nicht komplett überzeugen. Zu viele Geschehnisse wurden hier in knapp 400 Seiten gepackt. Für mich waren einige Protagonisten nicht richtig greifbar.

Mit Cassandra wurde ich nicht richtig warm. Ich fand ihren grenzenlosen Egoismus ziemlich unsympathisch. Zu ihren Schwestern hatte sie kein inniges Verhältnis. Lizzie und Belle starben in den Zwanzigern. Lily und Grace starben in den Siebzigern. Ruth, Winnie und Ida erlagen alle drei in den Achtzigern einem Schlaganfall. May verstarb Jahre später an Herzversagen. Mit ihr hatte Cassandra den meisten Kontakt. Als Nesthäkchen und Liebling ihres Vaters genoss Cassandra viele Vorzüge in der Familie. Ihre Mutter starb kurz nach der Geburt. Ihrem Vater durfte sie als Kind immer assistieren, wenn er mit Fröschen, Käfern und Insekten Experimente machte.

Zu May hatte Cassandra ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis. May ermöglichte ihr die Ausbildung zur Krankenschwester. Das meiste Geld ging stets für die kleine Schwester drauf. Mit der Geheimniskrämerei von Cassandra kam sie nicht zurecht. Ihre Lügen waren für May leicht durchschaubar. Doch auch May hatte ihre Geheimnisse.

Nenne nie den Brunnen, aus dem du nicht trinken willst. Der Tropfen Wasser, den du ablehnst, könnte der sein, der dir das Leben rettet. Seite 156

Gut gefallen haben mir die Reisen, die Cassandra gemacht hat. Mit dem Zug reiste sie nach Mexiko. Die Landschaftsbeschreibungen haben mich sofort an Frida Kahlo erinnert. Tatsächlich führt ihr beruflicher Weg sie zu der wunderbaren Frida. Auch in New York kreuzen sich ihre Wege. Das hat mir alles sehr gut gefallen. Dennoch waren mir die Übergänge in der Erzählung zu sprunghaft. Erst bei Frida, im nächsten Moment schon wieder bei ihrer Schwester May. Solche Sprünge ziehen sich in einem sehr raschen Tempo durch die ganze Geschichte.

In der Gegenwart muss die 23 jährige Nang Aung Myaing um das Vertrauen der alten Dame kämpfen. Etwas besser lernt man die junge Asiatin erst am Ende kennen. Überwiegend schwelgt die 96 jährige in Erinnerungen, an denen sie den Leser teilnehmen lässt. Mir hat die Atmosphäre in Cassandras Steinhaus sehr gut gefallen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass dies ein Ort zum Entschleunigen wäre.

Fazit

Der Schreibstil liest sich wie Butter. Trotz meiner Kritikpunkte hatte ich das Buch schnell durchgelesen. War stets neugierig was als Nächstes kommt. Die ledige Mutter Cassandra ist eine sehr ehrgeizige Frau, die leidenschaftlich gerne fotografiert. Sie geht ihren Weg ohne Wenn und aber. Es gibt viele Zitate, die mir sehr gut gefallen haben. Daher kann ich für die Geschichte gute 3 Sterne vergeben. Ich mag einzelne in sich abgeschlossene Romane. Hier wäre eindeutig eine Dilogie angebracht gewesen. Ich hätte gerne alle Protagonisten besser kennengelernt. Alleine die Landschaftsbeschreibungen und der wunderbare Schreibstil sind es wert, das Buch zu lesen. Die Geschichte hält noch einige Überraschungen bereit. Und die in einem flotten Tempo! Das Ende? Ganz ehrlich, ich konnte die Handlungsweise von Cassandra nicht nachvollziehen.

Danke Merilyn Simonds

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Emotional und unglaublich spannend

Die siebte Zeugin
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Zum Inhalt

Nikolas Nölting verabschiedet sich an einem Sonntag Morgen von seiner Tochter, um beim Bäcker Brötchen zu holen. Mit dem Fahrrad fährt er bis vor die Bäckerei. Betritt diese, und erschießt ...



Zum Inhalt

Nikolas Nölting verabschiedet sich an einem Sonntag Morgen von seiner Tochter, um beim Bäcker Brötchen zu holen. Mit dem Fahrrad fährt er bis vor die Bäckerei. Betritt diese, und erschießt einen Mann, der dort in Ruhe seinen Espresso genießen wollte. Zwei weitere Menschen werden durch Streifschüsse leicht verletzt.

Durch Zufall erhält der Anwalt Rocco Eberhardt den Auftrag, Nölting vor Gericht zu verteidigen. Er spürt sofort, dass in diesem Fall mehr dahintersteckt, als es den Anschein hat. Welches Motiv hätte den ein spießiger Beamter und Familienvater haben können? Mit dem Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer versucht Rocco Licht in die Sache zu bringen. Roccos Ermittlungen führen ihn in die Berliner Unterwelt ….

Meine Meinung

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Rocco Eberhardt ist ein sehr sympathischer gerechter Mann. Mehr wie einmal zweifelt er, dem „Beamtenkiller“, (wie Nölting von der Presse genannt wird,) helfen zu können. Nölting ist zu keiner Kooperation mit ihm bereit. Doch Roccos Bauchgefühl stachelt seinen Ehrgeiz an. Es muss einen triftigen Grund für das beharrliche Schweigen Nöltings geben.


Mir hat die Vorgehensweise von Rocco sehr gut gefallen. Der Italiener ist ein richtiger Familienmensch. Dies spiegelt sich auch in seinen Ermittlungen wider. Sein Verhältnis zu dem Rechtsmediziner Jarmer ist eigentlich nicht das Beste. Jarmer hält insgesamt nicht viel von Anwälten. Er ist ein wahrheitsliebender Mensch. Rocco konnte ihn in der Vergangenheit nicht überzeugen. Aber in diesem Fall scheint er von Roccos Vorgehensweise überzeugt zu sein und unterstützt ihn mit seinem Fachwissen.


Ich hatte wirklich Mitleid mit dem Mörder. Konnte seine Motive verstehen, auch wenn Mord nun mal absolut keine Option ist. Eigentlich ist Nölting ein unbescholtener Bürger, der als Verwaltungsbeamter in Nauen arbeitet.


Tsokos ist mir nicht unbekannt. Tsokos und Fitzek konnten mich vor Jahren mit Abgeschnitten überzeugen. Es war damals ein Lieblingsthriller von mir. „Zerrissen“ war für mich ein richtiger Pageturner. „Die 7. Zeugin“ hat mir jedoch bisher am besten gefallen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Gerichtssaal und Anwaltsbüro so fesseln könnte!


Fazit


Bei „Die 7. Zeugin“ handelt es sich um den Auftakt einer neuen Justiz-Krimi-Reihe. Es ist keiner von der blutigen Sorte. Dennoch extrem spannend. Die Kapitel sind kurz gehalten, was den Lesefluss zusätzlich beschleunigt.

Mich konnte der Krimi von Anfang an mitnehmen. Die Spannung steigt mit jedem Kapitel kontinuierlich. Ich habe ihn an einem Tag inhaliert.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Schwiecker – Tsokos. Ich freue mich auf weitere Fälle von Euch! Vielleicht werde ich ja auch beim nächsten mal wieder vorgewarnt …….

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Eine verstörende Dystopie, die zum Nachdenken anregt!

Insel der verlorenen Erinnerung
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Zum Inhalt


Yoko Ogawa entführt die Leser in eine Welt, die nachdenklich stimmt. Mit der jungen Schriftstellerin hat sie eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen. Aus der Sicht von der jungen ...




Zum Inhalt


Yoko Ogawa entführt die Leser in eine Welt, die nachdenklich stimmt. Mit der jungen Schriftstellerin hat sie eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen. Aus der Sicht von der jungen Frau, erleben wir das Verschwinden von Dingen und Erinnerungen. Sie bringt dem alten Mann, viel Empathie entgegen. Hat er doch auch viele Dinge, Beruf und Erinnerungen verloren. Ihr Verleger R ist ein Mensch, dem sie Vertrauen schenkt. Mit ihm kann sie offen sprechen. Als R Gefahr läuft von der Erinnerungspolizei entdeckt zu werden, schaffen der alte Mann und sie ein Versteck in ihrem Haus. Auf der Insel verschwinden immer mehr Dinge. Keiner vermisst sie hinterher. Jeder vernichtet freiwillig Dinge, die es nicht mehr gibt. Die Erinnerungspolizei weitet ihre Razzien immer mehr aus. Denn nicht bei allen Menschen sind die Erinnerungen gelöscht …..

Meine Meinung


1. Satz: Manchmal frage ich mich, was auf der Insel zuerst verschwand.

Ich habe zu lesen begonnen und war fasziniert von dieser verstörenden Insel. Die Menschen haben keine Namen. Da gibt es den Hutmacher, der seinen Beruf nicht mehr hat, weil es keine Hüte mehr gibt. Der verstorbene Vater der Schriftstellerin konnte zu Lebzeiten seinen Beruf als Ornithologe noch ausführen. Jetzt gibt es keine Vögel mehr. So verschwinden mit jedem Tag Dinge und Erinnerungen. Das Verschwinden von Rosen hat die Inselbewohner fasziniert. Alle Blütenblätter hat der Wind in den Fluss geweht, was dem Ganzen einen märchenhaften Anblick verliehen hat.


Ich habe ständig überlegt, wer für das Verschwinden von Dingen und Erinnerungen verantwortlich sein könnte. Habe mich gefragt, wie wie es sein kann, dass Dinge und Erinnerungen in kürzester Zeit in Vergessenheit geraten. Die Erinnerungspolizei hat mich irgendwie an die Gestapo erinnert. Früher wurden Juden verhaftet und weggebracht. In dieser Dystopie werden Menschen verfolgt, die ihre Erinnerungen behalten haben. Menschen wie R, die mit Leibeskräften gegen das Vergessen kämpfen.


Trotz schöner Momente hat die düstere Atmosphäre die Oberhand behalten. Früchte fallen von den Bäumen. Egal ob reif oder unreif. Sie liegen noch nicht richtig am Boden, schon sind sie vergessen. Die Nahrungsmittel werde immer weniger. Es hört kaum noch auf zu schneien. Ganze Familien werden weggebracht. Haustiere bleiben sich selbst überlassen. Kaum einer auf der Insel hinterfragt das Ganze. Alles wird hingenommen und schön geredet. Dinge verbrannt, weil es sie nicht mehr gibt und in keinem Haushalt mehr gefunden werde dürfen.

Besonders gut hat mir die Geschichte in der Geschichte gefallen. Die Schriftstellerin arbeitet an einem Manuskript. Aber was würde passieren, wenn es keine Worte mehr gibt?


Fazit



Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Der Schreibstil ist leicht und locker und stellenweise poetisch und verspielt. Die kalte und verstörende Atmosphäre hat mich frösteln lassen. Was will uns die Autorin sagen? Kann es sein, dass wir uns mitten drinnen befinden? Kann es sein, dass wir uns mit zu vielen Dingen abfinden, statt sie zu hinterfragen? Wo sind unsere Insekten geblieben? Warum gibt es immer weniger Vögel? Wir wissen es. Aber wir finden uns damit ab. Vergessen sämtliche Vogelarten. Die Gletscher verschwinden. Mit ihnen der Lebensraum für die Tiere dort. Ich könnte jetzt immer weiter schreiben. Aber über was? Das habe ich jetzt vergessen ……


Eine absolute Empfehlung von mir. Vielen Dank Yoko Ogawa, für dieses Meisterstück.

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