Eine süße Geschichte
Das Honigmädchen
Ich verspüre große Lust nach Südfrankreich zu reisen. Es muss das Bergdorf Loursacq sein. Warum? Das möchte ich Euch nun verraten.
Camilla ist eine junge allein erziehende Mutter, die stets das ...
Ich verspüre große Lust nach Südfrankreich zu reisen. Es muss das Bergdorf Loursacq sein. Warum? Das möchte ich Euch nun verraten.
Camilla ist eine junge allein erziehende Mutter, die stets das Gefühl hat auf der ganzen Linie zu versagen. Ihren Ehemann konnte sie nicht halten. Ihre Tochter rebelliert gegen sie. Zu allem Unglück hat sie auch noch einen ungepflegten Nachbarn, der ständig gute Laune hat. Beim Lesen dachte ich mir, dass Camilla Angst vor Ansteckung hat. Lachen kann ansteckend sein!
Marie, die kleine Rebellin, ist eine ganz Süße. Wie so oft bemerkt die eigene Mutter das nicht. Ihr Schule schwänzen, ihr Kampfgeist und störrisches Verhalten ist ein Hilfeschrei. Camilla hört ihn nicht. Der Nachbar schon.
Tobias Leitner der No Name Autor stört seine Nachbarin Camilla mit seinem sonnigen Wesen. Feiert die Feste wie sie fallen. Geht mit einem blutjungen Mädchen. Tobias ist ein ganz Lieber. Wenn er auch oftmals unrasiert, mit unmöglicher Frisur und Schmuddelshirts rumläuft. Unter diesem Outfit befindet sich ein Retter in der Not!
Camilla arbeitet im väterlichen Delikatessenhandel. Ihr Vater verordnet ihr und Marie einen Tapetenwechsel. Sie soll dort mit einer Honigmanufaktur verhandeln. Auf dem Weg nach Südfrankreich schließt sich der lästige Nachbar Tobias an.
Mir hat der Aufenthalt in Loursacq wahnsinnig gut gefallen. Ein halbes Haus, ein schrulliger Hausherr Namens Henri und natürlich Bienenstöcke, geben der Geschichte die richtige Würze. Sie erzählt vom Leben. Vom Verlassen werden und Menschen wieder finden. Sie erzählt von Vorurteilen, die aufgrund des zweiten Weltkriegs heute ja immer noch bestehen. Das kleine Bergdorf und seine liebevollen Menschen zeigen, was im Leben wirklich zählt. Freundschaft und Vertrauen. Ehrlichkeit und bedingungslose Liebe. Es lehrt uns die Dinge lockerer zu sehen. Als Leser bekommt man die Gelegenheit, hinter die Fassaden zu schauen. Wir nehmen Anteil an der Gefühlswelt der Protagonisten.
Eine herzerfrischende Reise nach Südfrankreich hat mir wunderschöne Lesestunden beschert. Ein halb verbranntes Haus und seine Bewohner zeigen was wirklich zählt im Leben. Besonders der Epilog ist mir sehr zu Herzen gegangen. Die Rezepte im Anhang machen Appetit. Die Autorin schreibt gewohnt flüssig.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Claudia Winter.