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Veröffentlicht am 28.08.2017

Wenn du zur Quelle willst, schwimme gegen den Strom.

Schweineglück
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Meine Meinung
Wenn du zur Quelle willst, schwimme gegen den Strom

Elmar Rassi war mir schon vor diesem Buch ein Begriff. Ich lese des öfteren Sprüche auf Facebook, die auf seiner Seite gepostet werden. ...

Meine Meinung
Wenn du zur Quelle willst, schwimme gegen den Strom

Elmar Rassi war mir schon vor diesem Buch ein Begriff. Ich lese des öfteren Sprüche auf Facebook, die auf seiner Seite gepostet werden. Ich habe über diesen Mann nie groß nachgedacht. Umso erstaunter bin ich nun, welch ein tolles Buch er geschrieben hat.
Gleich zu Anfang erzählt Rassi von seiner Kindheit in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Er und seine Schwester durften in einer warmherzigen Familie aufwachsen. 1990 änderte sich das jedoch schlagartig. Nach dem die Aserbaidschaner in ein Stadtviertel eindringen, indem Armenier wohnen, ist ein Leben dort nicht mehr möglich. Er flüchtet mit seiner Familie nach Deutschland.
Ein Mensch der so was Schlimmes erlebt hat, weiß wovon er schreibt. Elmar ist heute trotzdem ein glücklicher Mensch. Das Buch und er wirken auf mich zu 100% authentisch. Es birgt zwar nicht viel Neues; aber sämtliche Themen wurden wunderbar rübergebracht. Loslassen, dankbar sein, die Angst als etwas Positives betrachten, sich selbst Gutes tun und sich von Menschen verabschieden, die einem nicht gut tun.
Elmar hat stets seine Ziele verfolgt. Das war auch für ihn niemals leicht. Als Junge wurde er oft von seinen Mitschülern ausgelacht. Das machte ihn traurig, spornte jedoch gleichzeitig seinen Ehrgeiz an. Seine Oma hat ihm als Kind viele Weisheiten auf den Weg mitgegeben, die er erst als Erwachsener richtig verstand. Man merkt zwischen den Zeilen sehr stark, dass Elmar seine Kraft aus seiner Kindheit zieht. Er wurde dort angenommen und genügte stets. Fehler wurden als etwas Positives betrachtet. Der Autor bringt einige Beispiele, wie man sich bei seinem Kind richtig- oder falsch verhält.
Man sollte sich niemals von anderen verbiegen lassen. Sein eigenes Leben leben und nicht das, was andere für einen richtig halten.
Das Buch enthält einige Übungen, dich ich bisher noch nicht gemacht habe. Ich kenne mich gut. Ich werde sie auch nicht machen. Lieber lese ich verschiedene Abschnitte immer wieder mal. Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen. Das ist nicht ratsam. Man soll ja sämtliche Ratschläge verinnerlichen. Aber was machen, wenn der Autor so mitreißend schreibt, dass man mit dem Lesen nicht mehr aufhören möchte? Ich habe mir verschiedene Abschnitte notiert, die für mich besonders interessant waren.
Ich werde jetzt nicht weiter erzählen. Lasst Euch selber von Elmar erzählen, wie man ein glücklicher Mensch wird. Die, die schon ein glückliches Leben führen, werden beim Lesen einen AHA-Effekt nach dem anderen haben. Die, die unglücklich sind, werden von Elmar an die Hand genommen. Sie werden sich verstanden und getröstet fühlen und viele wertvolle Tipps erhalten.
Besonders mit der Gedanken-App spricht der Autor die Leser an. Eine Geschichte auf Seite 95 hat mich besonders beeindruckt. (Eine Frage der Perspektive)

Mein Fazit

Da hat jemand einen Ratgeber geschrieben, der wirklich Ahnung davon hat. Man merkt es bei jedem Wort. Mir persönlich hat es gezeigt, wie oberflächlich ich mit verschiedenen Seiten auf Facebook umgehe. Kurz etwas lesen, Spruch für gut befinden und weiter. Wer der Mensch hinter den Sprüchen ist, interessiert mich oftmals nicht. Aber, wie gesagt, Elmar gibt niemals auf. Er hat bisher zwei Bücher geschrieben. Sein beruflicher Werdegang zeugt von einem großen Durchhaltevermögen. Und ich habe ihn jetzt wahrgenommen. Ganz ehrlich ... Bücher sprechen mich einfach mehr an.
Danke Elmar Rassi

Meine Lieblingszitate

>>Arbeite an deinen Stärken, statt deine ganze Energie aufzuwenden, um deine Schwächen auszuradieren.<< (Seite 34)
>>Ich wollte nicht besser sein als andere, doch der Beste werden, der ich nur sein konnte.<< (Seite 38)
>>Einfach ist nicht leicht, einfach ist oft am schwersten.<< (Seite 47)
>>Nicht (nur) die Glücklichen sind dankbar - es sind die Dankbaren, die glücklich sind.<< (Seite 85)
Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Elmar Rassi.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Dieses atmosphärische Fantasy- Erlebnis lässt den Leser Bücher mit anderen Augen sehen

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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.Dieses atmosphärische Fantasy- Erlebnis lässt den Leser Bücher mit anderen Augen sehen

Das ausgekochte Schlitzohr Sam war mir von Anfang an sympathisch. Ihm blieb eigentlich gar nichts anderes übrig, ...

.Dieses atmosphärische Fantasy- Erlebnis lässt den Leser Bücher mit anderen Augen sehen

Das ausgekochte Schlitzohr Sam war mir von Anfang an sympathisch. Ihm blieb eigentlich gar nichts anderes übrig, als krumme Dinger zu drehen. Trotz seiner denkwürdigen Aktivitäten spürt man seinen guten Charakter. Er würde niemals einer Fliege etwas zu Leide tun. Seine etwas dunklere Hautfarbe hat ihm jegliche Möglichkeiten verbaut. Sein Vater Vicente der Meisterdieb, hat ihm genügend Kniffs und Tricks beigebracht. Als jedoch sein Bruder bei einem Einbruch stirbt, will Sam ein anderes Leben führen. In der Palastwache von Mytthia möchte er dem weißen König dienen und zu Ruhm und Ehre gelangen. Bei seinem letzten Raubzug entwendet er dem weißen König ein Kristallei. Er verabschiedet sich von seinem Cousin Mayid und gibt sein Werkzeug zurück, mit welchem er überall Eintritt erlangte.Das Angebot, die Bücherstadt zu überwachen, hat ihn erstmal nicht begeistert. Er, der nie Bücher liest, soll nun seine Zeit mit ihnen verbringen. Er betrachtet das Ganze erst mal als einen Anfang. Was er jedoch in der Bücherstadt antrifft, lässt ihn an dem Verstand der dort arbeitenden, skurrilen Menschen zweifeln. Auch sein Verstand wird stark in Anspruch genommen.

Ich habe zu gelesen begonnen und wurde in die Geschichte hineingezogen. Bücher, die strahlen und viele Geheimnisse bergen. Die Bücherstadt Paramythia ist eine Stadt unter der Stadt, die über viele Straßen verfügt. Eigentlich wäre jeder Bücherwurm dort besser aufgehoben als Sam, der noch nicht einmal lesen kann. Zu seinem neuen Leben legt er sich einen anderen Namen zu. Hârum ar-Raschid!
Hat er zuerst gepflegte Langeweile erwartet, wurde er sehr schnell eines Besseren belehrt. Er hat sich den Job als scharlachroter Elitewächter so ganz anders vorgestellt. Um jedoch dem weißen König zu dienen, nimmt er erstmal die staubige Bücherlandschaft in Kauf.

Der Bibliothekar Jacobus weist Sam (Hârum) in seine Wächteraufgaben ein. Der alte Mann genießt das ungläubige Staunen Sams, ob der zahlreichen Bücher. Sämtliche Stockwerke mit unendlich vielen Büchern, deren Geschichten und Geheimnisse Sam zu spüren glaubt. Die Bücherstadt verfügt sogar über ein Hospital, welches lädierten Werken das Bücher-Leben retten soll.
Paramythia verfügt über sieben Tore. Das Marduk-Tor, welches Sam bewachen wird, hält einige Überraschungen bereit. Er macht die Bekanntschaft mit der mysteriösen Sabah. Des Königs Beraterin ist von einer geheimnisvollen Aura umgeben. Sam hat das Gefühl, sie kann seine Gedanken lesen. Als er ihr seinen Namen Hârum nennt, meint sie, dass der Name nicht zu ihm passt. Mann mit falschen Namen .....

Sams erster Einsatz verläuft wahnsinnig spannend. Er, der als Dieb ständig flüchten musste, wird nun zum Jäger. Er macht die unliebsame Bekanntschaft mit den Flügelmenschen Asfuras, die nicht von dieser Welt sein können. Als er schon glaubt, mit seinem Leben abschließen zu müssen, kommt ihm die Dienerin Kani zur Hilfe.
Kani gibt ihm einen Kuss. Kani steigt mit den blutrünstigen Asfuras in die Lüfte und verschwindet ......
Sam macht sich auf die Suche nach der Frau, die ihm das Leben gerettet hat. Sein Weg führt ihn zu Kanis Vater, den Gelehrten Hakim. Hakim liebt Bücher mehr als sein Leben. Er möchte unbedingt in das Herz der Bücherstadt gelangen. Ein Abenteuer zu dritt beginnt, begleitet von Fabelwesen, die es eigentlich außerhalb der Bücher nicht geben dürfte ....

Mein Fazit

Das Setting für diese wunderbare Fantasygeschichte ist passend und wird bildhaft dargestellt. Bücherregale, die sich in die Unendlichkeit zu erstrecken scheinen. Dies alles in leuchtenden Farben. Fabelwesen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte und die für sehr viel Spannung sorgen.
Der Schreibstil ist flüssig und kann junge- sowie ältere Leser für sich einnehmen.
Es wird aus der Sicht von Sam erzählt. Besonders gut gefielen mir die Dialoge, die Sam mit sich selbst hielt.
Viele schöne Zitate und Weisheiten von Sams Vater, erhöhen den Lesegenuss.

Dieses atmosphärische Fantasy-Erlebnis lässt den Leser Bücher mit anderen Augen sehen. Bücher, umrankt von Mythen, Sagen und Legenden lassen einen durch die Bücherstadt rasen. Leises Wispern und unheimliche Schatten ziehen durch die Bücherstraßen.
Ich lese gerne Märchenbücher, in denen Fabelwesen vorkommen. Aber, wer garantiert mir, dass es sie nicht wirklich gibt?

Lasst Euch verzaubern. Ich bin es bereits.

UNBEDINGT LESEN!

Danke Akrim El-Bah.Ay

Meine Lieblingzitate

>>Weisheiten von Sams Vater: >>Du musst das Heim des Bestohlenen besser kennen als der Bestohlene selbst.<< (Seite 138 auf dem Reader.)

>>Wenn du kämpfen musst, kämpfe dreckig. Regeln gelten nur für Verlierer.<< (Seite 210 auf dem Reader.)

>>Die Wahrheit ist die stärkste Lüge.<< (Seite 63 auf dem Reader.)

>>Über die Bücher: >>Es ist nicht ihr Ziel, der unendlichen Weisheit eine Tür zu öffnen, sondern eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum.<< (Seite 29 auf dem Reader.)

Veröffentlicht am 23.08.2017

Eine märchenhafte Fantasygeschichte, die wertvolle Botschaften enthält

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang
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Zum Inhalt

Die Geschichte beginnt mit der Parabel vom Land der Bäume. Amrita lässt sich gerne von ihrem Vater mit dieser lehrreichen Geschichte verzaubern.

Amrita ist eine liebenswerte 16-jährige Prinzessin, ...

Zum Inhalt

Die Geschichte beginnt mit der Parabel vom Land der Bäume. Amrita lässt sich gerne von ihrem Vater mit dieser lehrreichen Geschichte verzaubern.

Amrita ist eine liebenswerte 16-jährige Prinzessin, die behütet bei ihrem Vater in Shalingar aufwächst. Die Welt außerhalb des Palastes ist ihr fremd.
Sikander ist ein Freund ihres Vaters aus Jugendtagen. Doch, als Freund bezeichnet er den Herrscher aus Makedon schon lange nicht mehr.
Amrita soll Sikander heiraten um den Frieden zwischen Shalingar und Makedon zu wahren. Das Schicksal hat mit ihr jedoch etwas Anderes vor.
Amrita gelingt die Flucht. Ihr bester Freund und große Liebe Arjun setzt sein Leben aufs Spiel, um ihr die Flucht zu ermöglichen. Vorher rettet Amrita noch die Seherin Thala aus dem Kerker. Zusammen mit Thala begibt sich die Prinzessin auf eine abenteuerliche Suche nach der Wahrheit. "Die Bibliothek aller Dinge" soll ihnen helfen, die Welt zu retten.

Meine Meinung

Eine märchenhafte Fantasygeschichte, die wertvolle Botschaften enthält.

Amritas wohlbehütete Welt stürzt zusammen. Das fand ich wirklich schrecklich. Die Geheimnisse, die um ihre Mutter ranken, lassen sie ein bisschen an der Ehrlichkeit ihres Vaters zweifeln. Warum muss sie von Sikander erfahren, dass ihre Mutter eventuell noch lebt?
Sikander strahlt einen Sadismus aus, der förmlich aus den Buchseiten zu kriechen scheint. Er verwandelt ein märchenhaftes Paradies in ein tödliches Schlachtfeld. Macht Seherinnen durch Drogen gefügig und beraubt sie ihrer Freiheit. Tötet Amritas Vater und sämtliche Menschen, an denen Amritas Herz hängt.
Jeder Mensch scheint für ihn auf der Welt zu sein, um seine eigennützigen Ziele zu verwirklichen.

Aditi Khorana hat einen bildlhaften Schreibstil. Sie verleiht grausamen Begebenheiten ein märchenhaftes Ambiente. Lässt die Protagonisten real erscheinen. Amrita muss Abschied von allem nehmen, was ihr lieb ist.
Die Abenteuer die sie erlebt sind spannend und berauschend. Nichts ist so wie es scheint.
Die Umgebungen vermitteln einem ein Bild von Tausendundeine Nacht.
Spiritualität macht dieses Märchen zu etwas ganz Besonderen.
Man muss manchmal Dinge aufgeben, um seiner wahren Bestimmung folgen zu können.

Amrita lernt, sich außerhalb der Palastmauern durchzusetzen. Thala wird zu einer sehr guten Freundin. Sie passen gegenseitig auf sich auf.
Ich war mir nie sicher, was auf die Beiden zukommt.
Thala wirkte auf mich sehr zerbrechlich und gleichzeitig unheimlich stark. Sie musste viele Verluste hinnehmen. Sikander hat ihr die Familie und ihr Leben genommen. Beides möchte sie nun zurückhaben.
Oftmals sind sich Anrita und Thala nicht einig. Doch Stück für Stück gelangt die Prinzessin zu einem besseren Verständnis. Sie verseht, warum Thala unbedingt "Die Bibliothek aller Dinge" finden möchte. Sie gelangt zu der Einsicht, dass Thalas Weg auch für sie bestimmt ist. Nur in der Höhle der Bibliothek, lässt sich auch das Leben ihrer Familie ändern. Nur dort kann sie ihr Reich retten. Nur dort kann sie ihren Vater wieder sehen.

Mein Fazit

Heißer Wüstensand und geheimnisvolle Höhlen nehmen die Leser auf eine märchenhafte, abenteuerliche Reise mit. Die Botschaft, die diese enthält, passt in jede Zeit.
Sie zeigt uns, wie gekränkte Menschen zu egoistischen Sadisten werden, die der gesamten Welt gefährlich werden können.
Die Inspiration zu diesem Buch, hat die Autorin ihrer eigenen Lebensgeschichte entnommen. Ich fand das Nachwort sehr interessant.
Geschehen, wie wir sie tagtäglich erleben, werden in diesem Fantasy-Abenteuer auf eine sehr spirituelle Art aufgearbeitet.


Jeder kann täglich zu einer besseren Welt beitragen. Mann kann am politischen Geschehen nichts ändern. Aber, uns selbst können wir ändern.

Das ist die Botschaft, die mir diese Geschichte vermittel hat.

Ob mir das Ende gefallen hat? Ehrlich gesagt habe ich es anders erwartet. Noch kann ich nicht richtig loslassen. Ich muss es noch auf mich wirken lassen.

Das Cover ist traumhaft schön. Die detaillierten Beschreibungen von Umgebungen und Pflanzen, lassen beim Leser eine regelrechte Farbexplosion entstehen.

Als Kind konnten mich die "Gebrüder Grimm" mit ihren Märchen und den darin versteckten Wahrheiten verzaubern. Heute schaffen das Autorinnen (Autoren,) wie Aditi Khorana.

Ich gratuliere der Autorin zu ihrem grandiosen Debüt.
Danke Aditi Khorana.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Sieh mich an!

Sieh mich an
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Meine Meinung

>>Am Ende läufts auf eins hinaus, ob du erstickst oder verhungerst, einmal muss es doch gestorben sein.>Alles Gute Katharina!

Meine Meinung

>>Am Ende läufts auf eins hinaus, ob du erstickst oder verhungerst, einmal muss es doch gestorben sein.<< (J.K.A. Musäus, Volksmärchen der Deutschen)

Als erstes möchte ich mal erwähnen, dass dieses Buch ganz anders ist, als ich erwartet habe. Wie im Klappentext erwähnt, möchte Katharina noch einmal ein sorgloses Wochenende haben. Das Etwas in ihrer Brust soll in diesem Zeitraum keine Beachtung finden. Nun möchte man meinen, dass eine Buch, welches von "einem Etwas" in der Brust handelt, sehr traurig ist. Teilweise ist es das auch. Vielmehr setzt sich aber hier der Wortwitz der Autorin durch. Mal erzählt sie aus der Gegenwart, mal aus der Vergangenheit. Aus der Sicht von Katharina.

Besonders deutlich wird hier der Verdrängungsmechanismus. Was keiner weiß, ist auch nicht.
Weder ihrem Mann Costas, noch ihren Kindern oder Freunden, erzählt Katharina von ihrem Etwas, welches sie vor zwei Wochen in ihrer Brust entdeckt hat. Vielmehr läuft in ihrem Kopf ihr vergangenes Leben Revue. Die Gegenwart schildert sie ebenso bildgewaltig. Stress ist der Hauptfaktor in ihrem jetzigen Leben.

Ihre elfjährige Tochter leidet unter ADHS. Ehrlich gesagt war ich von den Schilderungen der Tochter Helli (Helena) schon gestresst. Das überaktive Mädchen ist wohl liebenswert, aber sehr anstrengend.
Der 17 jährige Alex scheint Katharinas Liebe zur Musik geerbt zu haben. Er möchte Musicalstar werden. Der besonnene Junge ist für seine Mutter wie ein Fels in der Brandung. Einst war es Katharinas Mann Costas. Da dieser aber nun in Berlin arbeitet, führen sie eine Wochenendehe, die mit allerlei Konflikten einhergeht.
Beruflich ist Katharina nicht ausgefüllt. Sie hat Musikwissenschaft studiert und keine andere Möglichkeit, als in Kindergärten und Schulen zu unterrichten. Ein Kind mit ADHS fordert seinen Tribut. Trotzdem spürt man die grenzenlose Liebe, die Katharina ihrem Sorgenkind entgegenbringt.
Auf ihre beiden Nachbarn Heinz und Theo kann Katharina jederzeit zählen. Katharina nimmt die Nachbarschaftshilfe auch sehr ernst. Sammelt einen abgetrennten Daumen ein und betreibt erste Hilfe.
Das klingt total schlimm, ist es aber nicht, wenn es mit so einem grenzenlosen Humor geschildert wird. Heinz ist ein Homöopath und stellt selber Globulis her. Glaubt mir, Ihr wollt nicht wissen was er da alles hineingibt. Seine Theorie, jeder Mensch hat ein Lied, finde ich jedoch höchst interessant. Seine Meinung, zur Behandlung von Hellis Krankheit, wirkt auf mich vernünftig.
Mit ihrem Studiumfreund verbringt sie einen feuchtfröhlichen Abend, der bei Katharina den Wunsch wachruft, endlich ihrem Mann von ihrem Etwas zu erzählen.

Was mir bei Katharina sehr aufgefallen ist, dass sie stets der Meinung ist, nicht zu genügen. Ihr Essen schmeckt nicht. Ihrem Mann gegenüber ist sie zu zickig. Trotz einer to do Liste wird sie den Anforderungen des Alltags nicht gerecht. Das mag zum Teil schon stimmen. Aber das Warum sehe ich in ihrer Kindheit begründet. Sie musste schon als junges Mädchen funktionieren, nachdem ihre Mutter an einem Etwas gestorben ist. Für ihre jüngere Schwester hatte sie stets ein offenes Ohr. Den Haushalt schmiss sie nach ihren Fähigkeiten.

Mein Fazit

Eine emotionale Geschichte, die das "Etwas" nicht beim Namen nennt. Trotzdem spürt man die Ängste von Katharina. Wie ein Schwelbrand lauern sie stets im Hintergrund.
Die Protagonisten sind auf eine liebenswerte Art fast alle schrullig. Der Schreibstil ist flüssig und mit Humor.
Das Wochenende vor der Wahrheit wird sehr anschaulich beschrieben. So habe ich noch nie einen Roman über "Etwas" gelesen. Daran sieht man, man muss den Dingen nicht immer einen Namen geben. Es reicht sie zu verstehen und akzeptieren.
Ich kannte mal eine Frau, die nannte ihr "Etwas" Benjamin. Klingt doch viel netter. Oder? Uns Leser bleibt am Schluss nur eins: >>Alles Gute Katharina!<<

Danke Mareike Krügel, für diese wunderbare Geschichte.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Schräg und humorvoll

Kleine Lügen erhalten die Familie
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Meine Meinung

Na, das ist ja mal eine Familie. Wer in dieser Geschichte auf Ehrlichkeit, anständigen Lebensstil, Treue und Seriosität hofft, der sollte das Buch schleunigst ins Regal zurückstellen. Ich ...

Meine Meinung

Na, das ist ja mal eine Familie. Wer in dieser Geschichte auf Ehrlichkeit, anständigen Lebensstil, Treue und Seriosität hofft, der sollte das Buch schleunigst ins Regal zurückstellen. Ich würde es aber nicht tun. Ihr verpasst nämlich dann eine Geschichte, die die Lachmuskeln arg strapaziert. Noch nicht mal der Hund bleibt straffrei ......

Oma Brunhilde ist eine resolute Person, die einige Leichen im Keller versteckt hält. Die, ach so ehrliche Omi, hat als junge Frau einige Einbrüche getätigt. Ihrer älteren Tochter Franzi enthält sie die Wahrheit über ihren leiblichen Vater vor.

Franzi lebt alleine mit ihren drei Kindern. Mit Exmann Michael verbindet sie hin und wieder eine heiße Nacht. Davon weiß natürlich niemand etwas. Klar!

Toni ist der älteste der drei Kinder von Franzi. Der brave Hund Werner versorgt ihn regelmäßig mit Gras. High Toni!

Jana ist Tonis kleine Schwester, die bestimmt mal Detektivin wird. Talent hat sie!

Maria ist das Sandwich-Kind in der Familie. Sie ist mit der heimlichen Liebe von Jana zusammen. Paul! Maria ist in dieser Geschichte eigentlich die Brave. Ich kann mich zumindest gerade an keine Einbrüche, Rauschgifthandel und andere Lügen von ihr erinnern. Sie bleibt etwas blass in der Geschichte.


Diese rasante Geschichte hat mich gute 250 Seiten bestens unterhalten. Die Kriminalität der Omas und Opas darf man hier nicht auf die Goldwaage legen. Es handelt sich schließlich um eine schräge Komödie.
Der Schreibstil liest sich wie Butter. Es wird jeweils aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Mal in der Gegenwart,- mal in der Vergangenheit.
Nichts scheint so zu sein, wie es den Anschein hat. Wer ist der Vater von wem?
Was hat es mit einem wertvollen Gemälde auf sich?
Was war denn Oma Brunhilde früher für ein Früchtchen?
Die Zufälle, wie alle Beteiligten zusammenfinden, sind köstlich.
Hund Werner einfach nur "WOW!"

Es werden aber auch traurige Themen behandelt. Der Verlust von Müttern und gescheiterte Beziehungen. Geständnisse am Sterbebett. All das vermittelt uns die Autorin mit einem lachenden- und einem weinendem Auge.


Mein Fazit

Von Omis kann man viel lernen. Omis erzählen gerne Geschichten von früher. Ok! Stimmt. Omi Brunhilde aber nicht.
Eine turbulente Komödie mit vielen Protagonisten, die alle über einen enormen Erkennungswert verfügen.
Eine schräge Geschichte, deren Inhalt man nicht auf die Goldwaage legen sollte.
Seid der Geschichte gegenüber aufgeschlossen! Wer weiß, vielleicht gibt Euch Oma Brunhilde die Hälfte ihrer Beute ab?! Vorausgesetzt ihr haltet dicht. Erzählt es auch später Euren Enkelkindern nicht. Denn ist die Wahrheit erst mal raus, ist auch diese Geschichte aus.



AUS!!!




Danke Katia Weber.