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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2017

Dich zu lieben ...

Das Leben fällt, wohin es will
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Zum Inhalt

Dich zu lieben .....

dich berühren, mein Verlangen dich zu spüren ... lalalalalalalala

Marie ist ein chaotische Frau, mit dem Herz am rechten Fleck. Sie geht jeder Verantwortung aus dem Weg. ...

Zum Inhalt

Dich zu lieben .....

dich berühren, mein Verlangen dich zu spüren ... lalalalalalalala

Marie ist ein chaotische Frau, mit dem Herz am rechten Fleck. Sie geht jeder Verantwortung aus dem Weg. Sie liebt Partys und unkomplizierte Beziehungen.
Doch, dann erkrankt ihre Schwester an Brustkrebs. Christine arbeitet in der Werft ihres Vaters. Sie lebt alleine mit ihren zwei Kindern. Nun ist Marie gefragt! Christine bittet Marie, sich während ihrer Behandlung um die Kinder zu kümmern. Maries Vater befiehlt ihr, Christines Job zu übernehmen, bis diese wieder einsatzfähig ist. Zu allem Übel muss Marie sich mit diesem arroganten Daniel arrangieren, der einen verantwortungsvollen Posten in der Werft hat. Turbulenzen sind vorprogrammiert.

Meine Meinung

Diese Geschichte wärmt einem das Herz. Anfangs konnte ich mit der übertrieben flippigen Marie nichts anfangen. Doch, das hat sich sehr schnell geändert. Nachdem sie fast das ganze Leben ihrer Schwester übernahm, konnte man ihren Reifeprozess miterleben. Mit Oberflächlichkeit konnte sie schon bald nicht mehr viel anfangen. Liebevoll und mit viel Fantasie kümmerte sie sich um Christines Kinder. Ok, Haushalt ist nun mal nicht jeder Manns Sache. Der Einstieg in ihren unfreiwilligen Job ist einfach nur köstlich. Ich habe sooo gelacht.
Der Autorin ist es mühelos gelungen, Krankheit, Neuorientierung und Liebe miteinander zu verbinden.


Ich hatte stets das Gefühl, mich in Hamburg zu befinden. Ich tanzte in einer Hafenkneipe zu Rolands Kaiser "Dich zu lieben". Mehr wie einmal hatte ich am nächsten Tag einen schweren Kopf.
Daniel war mir sehr sympathisch. Sein Humor kannte keine Grenzen. Den brauchte er aber auch. Eine Kollegin wie Marie ist Herausforderung pur. Ihre Methoden, das Betriebsklima zu verbessern, strapazierten meine Lachmuskeln bis zum Anschlag.

Den Vater von Marie konnte ich Anfangs keine Sympathie abgewinnen. Seine herrische Art gefiel mir nicht.
Christine tat mir sehr leid. Die Krankheit raubte ihr alle Kräfte. In ihrem gut organisierten Leben war sie auf einmal Beobachterin. Manchmal beneidete ich Marie um ihre Geduld. Sie musste viele Launen ihrer Schwester verkraften. Marie verstand Christine.

Mein Fazit

Was will ich Euch noch erzählen? Gar nichts! Nehmt das Buch, macht Euch euer Lieblingsgetränk und sucht Eure Leseecke auf. Ich bin mir sicher, Eure Umwelt muss die nächsten paar Stunden ohne Euch auskommen.

In dieser ganz normalen Geschichte hat das Leben in seiner vollen Gänze, zugeschlagen.
Krankheit, Liebe Hamburger Flair und Segelboote lösen gemischte Gefühle aus.
Ich wollte Christine trösten, mit Daniel tanzen auf dem Segelboot Blue Pearl. Aber, am allermeisten wollte ich eine Kneiptour mit Marie machen.

Ein Buch, welches nach dem Beenden Sehnsucht nach Hamburg in mir ausgelöst hat.
Welches mir einen Ohrwurm beschert hat, von dem ich nicht mehr weiß, wie ich ihn los werde.
Könnt Ihr euch eigentlich vorstellen, dass Euer Gynäkologe aus Eurer Dusche steigt und im Adamsgewand vor Euch steht? Also, ich kann es mir nicht vorstellen ..... will ich auch nicht!!!
Daniel wäre mir lieber ....

Ob mir das Ende gefallen hat? Tja ... das Leben fällt, wohin es will!!!
Dich zu lieben, dich berühren, meine Verlangen dich zu spüren .... lalalalalalala
Meine eigene Weisheit: >>Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht.: GEH TANZEN!<<
UNBEDINGT LESEN!!!

Danke Petra Hülsmann. Bis bald mal wieder in Hamburg.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Fühlst du dich einsam, zieh dich zurück ...

21 Gründe, das Alleinsein zu lieben
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Meine Meinung


Fühlst du dich einsam, zieh dich zurück ...



Dieses wertvolle Büchlein handelt davon, wie wohltuend es ist, mit sich alleine sein zu können. Erst dachte ich, es wäre nur für Single geschrieben. ...

Meine Meinung


Fühlst du dich einsam, zieh dich zurück ...



Dieses wertvolle Büchlein handelt davon, wie wohltuend es ist, mit sich alleine sein zu können. Erst dachte ich, es wäre nur für Single geschrieben. Franziska Muri hat jedoch ein Werk geschaffen, welches für jeden Menschen wertvolle Ansätze enthält.

Ich selber bin ein Mensch, der sich gerne in Gesellschaft bewegt. Jedoch ziehe ich mich gerne auch eine Zeit lang zurück. So etwas wie Langeweile kenne ich kaum. Ich denke, so wie mir geht es fast jedem Bücherwurm. Ich liebe es auch, alleine mit dem Fahrrad die Natur zu erkunden. Auf freiwilliges Allein sein muss man auch dann nicht verzichten, wenn man verheiratet ist.

Die Autorin selber hat nach der Trennung von ihrem Mann Alleinsein lernen und schätzen gelernt. Sie beschreibt ausführlich, wie man am besten alleine verreist. Solche Tage wie Silvester stürzen viele allein stehende Menschen in Depressionen. Die Ideen, diesen Tag mit sich alleine zu verbringen, haben mir besonders gut gefallen.
In diesem Buch wird nichts beschönigt. Sehr wohl beschreibt die Autorin, dass auch ein Mensch, der das Alleine sein liebt, Phasen hat, in denen er schlechter damit zurecht kommt.

>>Der Mensch ist ein soziales und zugleich einsames Wesen, mit dem Bedürfnis ausgestattet, sowohl für sich zu sein als auch in enger Beziehung zu anderen zu stehen.<< (Zitat von Patricia Tudor-Sandahl, Seite 21.)

Viele Menschen vereinsamen in einer Zeit, in der man in jeder Sekunde mit der ganzen Welt in Kommunikation treten kann. Facebook, Twitter und Whatsapp verhindern eigentlich, dass man sich selber richtig kennen- und schätzen lernt. Sofern man es übertreibt.

Gerade nach einer Krise kann es sehr positiv sein, viel Zeit mit sich alleine zu verbringen. In sich hineinhorchen was man wirklich will und braucht. Alles einfacher gesagt als getan. Laut Autorin aber ein wunderbares Gefühl, wenn man es geschafft hat.

Wer kennt sie nicht, die Frauen, die von einer Beziehung zur nächsten hüpfen? Meist dauert sie nur kurze Zeit. Zu viele unverarbeitete Altlasten erschweren eine gut funktionierende Partnerschaft. Zu viele Frauen stecken ihre eigenen Interessen und Kontakte, zugunsten eines neuen Partners, zurück.
Meiner Meinung nach sollte man stets sich selbst treu bleiben. Schließlich hat "Mann" eine Frau mit eigenen Interessen kennen gelernt. Was soll er dann mit einer Klette anfangen?

Mein Fazit

Ich könnte jetzt noch endlos weiter schreiben. Selten hatte ich bei einem Buch so einen häufigen "AHA-EFFEKT" wie bei 21 Gründe Alleinsein zu lieben.
Der Schreibstil ist flüssig. Die Autorin spricht den Leser mit du an. Das Buch ist hauptsächlich für Frauen geschrieben; es kann jedoch auch für Männer Denkansätze bieten.
Das Empfinden von Alleinsein wird besonders gut beschrieben. Alleinsein ist ein wertvoller Schatz, den jeder für sich entdecken sollte. Man denke nur mal an berühmte Musiker, Autoren Dichter und Entdecker. Sie alle haben die Einsamkeit gesucht, um besonders wertvolle Werke zu schaffen. In einer Zeit, in der Teamwork großgeschrieben wird, mag das für Viele befremdlich klingen. In einer Zeit, in der Frauen immer selbstständiger werden, ist das Lieben von Alleinsein wichtiger denn je.
Egal wie viele Menschen wir um uns haben, letztendlich gehen wir unseren Weg allein. Vor allem den Letzten! Also, was hält uns davon ab, mit uns selbst klar zu kommen? Die Autorin hat Antworten. Das Leben mit dem richtigen Partner ist schön. Das kann es aber auch für Alleinige sein.
Letztendlich sind wir alle ein Teil vom Universum.

Danke Franziska Muri

Veröffentlicht am 12.06.2017

Into the Water oder die Magie des Drownig Pool

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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Julia kehrt nach Beckford zurück. Eigentlich wollte sie ihren Heimatort auf ewig meiden. Zu viele unschöne Erinnerungen. Sie wollte nicht mehr an ihre unglückliche Jugend erinnert werden. Sie, der Schatten ...


Julia kehrt nach Beckford zurück. Eigentlich wollte sie ihren Heimatort auf ewig meiden. Zu viele unschöne Erinnerungen. Sie wollte nicht mehr an ihre unglückliche Jugend erinnert werden. Sie, der Schatten ihrer schönen Schwester Nel. Sie, die fette Kuh, die von allen nur belächelt wurde.

>>Ich war nicht dumm, aber ich strahlte auch nicht.<< (Seite 91)

Anrufe ihrer Schwester ignoriert sie schon seit Jahren. Den Letzten hätte sie besser beachtet. Nun ist Nel tot. In den Fluss gesprungen. Drowning Pool ist der Dreh und Angelpunkt in ihrem früheren Leben gewesen. Der Fluss der Selbstmörderinnen.
Julia muss sich nun um die Tochter ihrer Schwester kümmern. Sie hat keine Ahnung von Kindern und Teenagern. Sie hat keine Ahnung, wer ihre Schwester wirklich war.
Sie weiß jedoch, dass Nel nicht freiwillig in den Fluss gesprungen ist.





Paula Hawkins hat mit ihrem zweiten Buch ein wahres Meisterwerk geschaffen.
Kapitelweise wechseln sich die Protagonisten ab. Dadurch bekommt man einen sehr guten Einblick, in deren Gefühlswelt. Mal in der Dritten- mal in der Ich-Form erzählt.
Als erstes lernen wir Jule (Julia) kennen. Ich wusste lange nicht, was ich von ihr halten soll. Sie kann schwer Gefühle zeigen und hält Abstand zu ihrer Nichte Lena.
Nach und nach erfährt man, was sich in der Vergangenheit zugetragen hat, und kann Jule besser verstehen. Für Jule ist Beckford die beste Gelegenheit, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Sie bekommt die Gelegenheit, jemanden die Meinung zu sagen. Die Sozialarbeiterin wächst über sich selber hinaus. Sie steht stets im Dialog, mit ihrer verstorbenen Schwester.

Lena betrauert nicht nur ihre Mutter. Ihre beste Freundin Katie Whittaker hat im Fluss den Tod gefunden. Lena ist überzeugt, dass es kein Unfall war. Vielmehr wollte ihre heißgeliebte Freundin mit ihrem Selbstmord jemanden schützen, denkt sie.
Lena hatte mit ihrer Mutter einen großen Streit, bevor diese verstarb.
Auf ihre Tante Jule hegt sie einen großen Hass. Nie hatte Jule die Anrufe ihrer Mutter beantwortet. Lena hat viel mit ihrer Mutter gemeinsam. Sie trägt das Herz auf der Zunge. Sie überlegt nie lange; sie handelt sofort. Ihr großer Gerechtigkeitssinn ist nicht bei jedem gerne gesehen. Auch Lena hat ihre Geheimnisse.

Nel Abbott war eine schöne, charismatische Frau. Man sah sie jedoch nie mit einem Mann. Der Vater ihrer Tochter zählte zu ihren großen Geheimnissen. Die selbstbewusste Frau konnte nicht verstehen, warum ihre Schwester den Kontakt zu ihr gemieden hatte. Nel war sehr an der Geschichte des Flusses interessiert. Sie sammelte Infos zu den verschiedenen Todesfällen, und arbeitete an einem Buch. Schon in ihrer Kindheit hatte sie damit ihre Schwester in Angst und Schrecken versetzt. Ein Fluss, der unbequeme Frauen entsorgte.
Nel schaffte sich mit ihren Recherchen Feinde.
Mir war die verstorbene Nel sympathisch. Sie schien eine taffe Frau gewesen zu sein, die sich von niemanden einschüchtern ließ. Die Ignoranz ihrer Schwester setzte ihr stark zu.

Im weiteren Verlauf der Geschichte lernt man viele weitere Protagonisten kennen. Fast alle haben etwas zu verbergen. Man versucht der Wahrheit aus dem Weg zu gehen.
Ich konnte mich der Geschichte nicht mehr entziehen. Die Präsenz des Flusses war allgegenwärtig. Ihn zu meiden schien schier unmöglich. Er hatte viele Geschichten zu erzählen. Geschichte wurde mit der Gegenwart verwoben.
Die Ängste der Menschen konnte man zwischen den Zeilen spüren.

Das Grauen, das der Geist heraufbeschwört, ist grundsätzlich schlimmer als alles, was ist.<< (Seite 66)

>>Beckford ist kein Ort für Selbstmörder. Beckford ist ein Ort, um unbequeme Frauen loszuwerden.<< (Seite 117)

Bei einer Szene mit einer Katze, wäre ich am liebsten in das Buch gekrochen.




Nach "Girl on the Train" war dies nun der zweite Thriller, den ich von der Autorin gelesen habe.
Der Schreibstil von Paula Hawkins hat absoluten Erkennungswert. Sie geht auf ihre Protagonisten intensiv ein. Man spürt die menschlichen Abgründe, in denen sie sich befinden.
Ich habe "Into the Water" fast in einer Nacht durchgelesen. Ich hatte das Rauschen des Flusses im Ohr. Da ich selber in der Nähe eines Flusses wohne, konnte ich mir die Atmosphäre besonders gut vorstellen. Die Geheimnisse, die diese Gewässer bergen, haben mich schon immer beschäftigt.

>>Der Fluss kann die Vergangenheit durchströmen, er kann alles ans Licht und ans Ufer spucken, wo jeder es sehen kann.<< (125-126)

Frauen auf einer Klippe, die ihrem Leben ein Ende setzen. Ein Fluss, der sie magisch anzuziehen scheint.
Bewohner in einem Ort, denen man nicht über den Weg trauen kann.

Ich empfehle "Into the Water" jedem, der auf gut durchdachte Thriller Wert legt. Der die Protagonisten gut kennen lernen will. Mich konnte die Geschichte überzeugen. Das Ende hatte ich so nicht erwartet.

Danke Paula Hawkins.

Veröffentlicht am 12.06.2017

Warmherzige Geschichte die Hoffnung macht.

Das warme Licht des Morgens
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ZUM INHALT


Nachdem der Autor Levi sein Augenlicht verloren hat, sieht er keinen Sinn im Leben mehr. Er vegetiert in seiner kleinen Wohnung dahin. Einzig zu seiner Tochter Robin hat er regelmäßig ...

ZUM INHALT


Nachdem der Autor Levi sein Augenlicht verloren hat, sieht er keinen Sinn im Leben mehr. Er vegetiert in seiner kleinen Wohnung dahin. Einzig zu seiner Tochter Robin hat er regelmäßig Kontakt. Die 17 jährige führt ihm den Haushalt. Versucht wieder Ordnung in sein Leben zu bringen.
Levi hat vor ein paar Jahren seine Frau verlassen. Er wollte sich in Ruhe seinen Ideen für Bücher widmen. Als er ein Mädchen aus einem brennenden Haus rettet, raubt ihm eine Explosion seine ganze Perspektive.
Licht in seine Dunkelheit bringt Rea. Die neue Kellnerin in seinem Stamm-Cafe lehrt ihm, dass das Leben auch für einen Blinden Überraschungen bereit hält.


Meine Meinung

Levi ist genau das passiert, wovor wir alle Angst haben. Blind werden!
Die Autorin hat sehr sensibel den Alltag von Levi beschrieben. Levi hat keinen Sinn mehr gesehen. Wozu Blindenschrift lernen? Wie sollte er jemals wieder ein Buch schreiben? Wie soll er seine Lieblingshemden erkennen?
Die Einsamkeit von Levi spürt man zwischen den Zeilen. Die Hoffnungslosigkeit lässt einen frösteln.
Ich habe mir oft vorgestellt wie es sein muss, sämtliche Geräusche einzuordnen, wenn es für einen nur noch Nacht ist. Immer dunkel. Kein Licht mehr. Man sieht nicht mal mehr, wie die eigenen Angehörigen älter werden.
Robin finde ich sehr reif für ihr Alter. Obwohl sie kurz vor dem Examen steht, schenkt sie ihrem Vater sehr viel von ihrer wertvollen Zeit.
Als ihr Vater Rea als Hilfe einstellt, ist sie sehr glücklich darüber.
Rea ist eine sehr mitfühlende Frau, die selber ein tragisches Unglück verarbeiten muss. Mit ihr wird Levi wieder aktiv. Er lernt mit ihr die Brailleschrift. Zusammen kochen sie leckere, exotische Gerichte. Er beginnt wieder zu schreiben.
Was mich sehr gewundert hat, dass in der Presse nichts von dem geretteten Mädchen berichtet wurde. Normalerweise hätte ich schon erwartet, dass die Eltern sich bei ihm bedanken würden.
Rea bringt wieder Hoffnung in Levis Leben. Levi kann wieder lachen. Er genießt wieder gutes Essen. Er ist nicht mehr allein. Doch dann meldet sich Rea auf einmal nicht mehr.

>>Die Stille kehrt wieder in die Wohnung zurück, nistet sich an den vertrauten Plätzen ein. Levi hätte sie kennen müssen, er müsste sie gewohnt sein. Er müsste dankbar sein, dass er sie endlich wieder für sich hat.
Der Stille kann man alles erzählen. Doch jetzt, in diesem Augenblick, will Levi das gar nicht.<<(Seite 115 auf dem Reader)

Levi hat sich wieder daran gewöhnt, am Leben teilzunehmen. Er will wieder Menschen um sich haben.

Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht von Levi. Einmal wird aus der Perspektive von Levi- dann wieder von Robin erzählt. Besonders bei Robin erkennt man die grenzenlosen Liebe, die sie für ihren Vater empfindet. Levi versteht man auch immer besser. Auch bei ihm spürt man die starke Bindung zu seiner Tochter.
Ehrlich gesagt vermittelte er nicht den Eindruck, als wenn vor seiner Blindheit in seinem Leben alles rund gewesen wäre.


Mein Fazit



Manchmal muss man erst sein Augenlicht verlieren, um besser sehen zu können. Diesen Eindruck hatte ich bei Levi. Nach seiner großen Depression findet er zurück in´s Leben. Die warmherzige Rea hat ihm Leben gelernt.
Die Autorin hat einen sehr fesselnden Schreibstil, der aus diesem ernsten Thema ein poetisches Kunstwerk macht. Die Gedichte am Anfang jeden Kapitels spiegeln Levis Psyche wider. Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Mit Rea möchte ich am liebsten ein leckeres Essen kochen. Mit Robin würde ich gerne in die Eisdiele gehen. Ja, und mit Levi ein Buch schreiben. Mit allen zusammen eine Party feiern. Natürlich mit einem leckeren Buffet.
Mal ehrlich, hört sich das etwa traurig an? Beim Lesen ging mir ein sehr bekannter Spruch durch den Kopf: >>Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.<<


Ob mir das Ende gefallen hat? Ich weiß nicht. Levi hat etwas erfahren, dass sein Leben abermals auf den Kopf gestellt hat.

Unbedingt lesen!

Danke Franziska Fischer.

Veröffentlicht am 12.06.2017

Immer wieder im Sommer

Immer wieder im Sommer
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Inhalt





Anna ist eine geschiedene Frau mit zwei Töchtern. Sie arbeitet in einem Hotel. Sie denkt über ihr Leben nach. An ihre erste große Liebe hat sie viele Erinnerungen. Was wird aus Jan geworden ...

Inhalt





Anna ist eine geschiedene Frau mit zwei Töchtern. Sie arbeitet in einem Hotel. Sie denkt über ihr Leben nach. An ihre erste große Liebe hat sie viele Erinnerungen. Was wird aus Jan geworden sein? Sie erfährt, dass Jan auf Amrum lebt. Sommer, Sonne und Ferien! Was liegt da näher, als sich in den VW-Bus zu setzen und an´s Meer zu fahren? Zumal ihre Mutter sich auch gemeldet hat. Anna hat schon viele Jahre keinen Kontakt mehr zu der alten Dame. So kann sie Mutter und Jan auf ihrer Reise verbinden. Anna bringt ihre Töchter zu ihrem Vater, der mit ihnen ein paar schöne Tage verbringen möchte. Wären da nur nicht die bösen Überraschungen .....


Meine Meinung

Sommer, Sonne und die Insel Amrum sorgen für Urlaubsfeeling. Man verspürt Lust auf ein Bad im Meer.
Diese Familiengeschichte zeigt deutlich, dass selbst nach 18 Jahren ohne Kontakt, die eigene Mutter niemals fremd wird.
Anna ist eine 37 jährige chaotische Frau, mit dem Herz am rechten Fleck. Ihren beiden Töchtern ist sie eine gute Mutter. Zu ihrem geschiedenen Mann Max hat sie kein so gutes Verhältnis, was sie aber nicht an den Kindern auslässt.
Zu viele Dinge sind passiert. Zu viele Gefühle wurden verletzt. So wundert es mich nicht, dass Anna überhaupt nicht begeistert ist, als sie ihre Reise zur Insel nicht alleine antreten kann.
Mit im Gepäck: Die 8 jährige Nelly, zickiger, 14 jähriger Teenager Sophie und Womanizer Max!
Annas Mutter Frieda freut sich über den Besuch der gesamten Familie. Die 62 jährige Dame kümmert sich noch weitgehend selber um ihren Hof. Die Kinder sehen ihre Oma zum ersten Mal. Trotzdem spüren sie zu ihrer Oma schon bald eine tiefe Verbundenheit. Für Sophie wird Oma Frieda eine wichtige Bezugsperson.

Die Autorin hat einen lockeren Sommer-Roman mit einem ernsten Thema verwoben. Frieda leidet an Demenz. Anna ist schockiert. Es soll jedoch die schönste Zeit werden, die Anna jemals mit ihrer Mutter verbracht hat.
Besonders neugierig war ich, ob Anna und Jan wieder zusammen finden.
Ich habe die weiblichen Protagonisten in mein Herz geschlossen. An Anna gefiel mir der Mut, sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzten. Frieda macht einen schroffen Eindruck, ist aber eine verständnisvolle, liebenswerte Person. Sophie ist mitten in der Pubertät und muss ihren Weg erst noch finden. Ihre Oma hat sie zum richtigen Zeitpunkt kennengelernt. Die süße Nelly ist eine tolle Köchin und punktet damit bei der Oma.
Die Männer sind auch nicht ohne. Jan wirkt sympathisch, aber ein bisschen zu glatt.
Max hat es zwar faustdick hinter den Ohren, aber ich mag ihn. Man spürt die Liebe zu seinen Töchtern. Nicht nur zu denen ...
Max hat mit einem großen Problem zu kämpfen.
Hannes ist Briefträger und geht Frieda am Hof zur Hand. Der gemütliche Postbote hat einen lieben Menschen verloren. Hannes spricht sehr langsam.

Frieda: >>Früher hat mich Hannes mit seiner langsamen Art zu reden in den Wahnsinn getrieben. Heute weiß ich, welch übergroße Anstrengung die Suche nach Worten bedeuten kann.<< (Pos.49 auf dem Reader)

Die Geschichte wird aus der Sicht von Anna,- Frieda und Sophie in der dritten Person erzählt. Ich konnte mir dadurch ein gutes Bild von allen dreien machen.
Auf Oma Friedas Hof habe ich mich wohl gefühlt. Anna war erstaunt, dass ihr Pferd Schneewittchen noch lebt.


Mein Fazit


Blut ist dicker als Wasser. Dieser Spruch findet in dieser Geschichte eine besondere Bedeutung.
Ein lockerer Schreibstil macht diesen Roman zu einem Sommerbuch, welches in keinem Reisekoffer fehlen sollte. Die Ernsthaftigkeit des Themas Demenz ist der Autorin mühelos gelungen. Familienkonflikte haben genügend Beachtung gefunden. Liebe, Sonne, Meer und Emotionen runden diese Story ab.

Immer wieder im Sommer braucht man gute Bücher. Dies ist eins davon.


Danke Katharina Herzog