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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2023

Liebevolle Charaktere in einer unheimlich charmanten Geschichte

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Meine Meinung:


Ich wurde am Ende gefragt: Wärst du nicht gerne hier? Und ich habe ja gesagt.

Ich war zu Besuch auf einer abgelegenen Insel. Linus Baker ist schuld daran. Der liebenswürdige, schrullige ...

Meine Meinung:


Ich wurde am Ende gefragt: Wärst du nicht gerne hier? Und ich habe ja gesagt.

Ich war zu Besuch auf einer abgelegenen Insel. Linus Baker ist schuld daran. Der liebenswürdige, schrullige Beamte hat ein Herz aus Gold und weiß es noch nicht mal. Er arbeitet fleißig für ein Jugendamt. Kontrolliert Heime mit magisch begabten Kindern. Angeblich ist das Amt für das Wohlbefinden der besonderen Kinder zuständig. Linus erledigt seine Arbeit äußerst gewissenhaft. Nach der Arbeit igelt er sich in seinem kleinen Häuschen ein und hört Schallplatten. Er hat keine Freunde. Er ist einsam. Das ist okay für ihn. Dann bekommt er einen außergewöhnlichen Auftrag.

Er soll dem Heimleiter Parnasuss einen Monat lang auf den Zahn fühlen. Als Linus auf der entlegenen Insel ankommt, ist er sie nicht sicher, ob er es dort 4 Wochen aushält.

Die Geschichte ist einfach nur bezaubernd. Die Heimbewohner außergewöhnlich liebenswürdige Charaktere. Die Kinder und Jugendlichen entsprechen nicht der Norm. Das bezieht sich jedoch nur auf Äußerlichkeiten. Nehmen wir einfach mal den kleinen Lucy. Ich fand es total niedlich, wenn er einem den Weltuntergang und vor allem den eigenen Tod vor Augen geführt hat. Zugegeben. Ich war Anfangs genauso schockiert wie Linus. Aber man kommt wirklich an einem bestimmten Punkt, da möchte man diese Drohungen nicht mehr missen. Der eigene Tod ist auf einmal gar nicht mehr so dramatisch. Zumal im Garten schon ein großes Loch gebuddelt ist. Man wartet da schon mit einem Spaten auf einen.

Ich habe Tränen gelacht. Das eine oder andere mal ziemlich nahe am Wasser gebaut. Habe die Gemeinschaft auf der Insel sehr genossen. Lucy ist ja nur einer von sechs Heimbewohnern. Mr. Parnasuss noch nicht mitgerechnet. Der Heimleiter weiß wie er mit den besonderen Kindern umgehen muss. Kennt ihre traurige Vergangenheit und ist ihnen mehr Vater als Heimleiter.

Besonders gut hat mir die Wandlung von Linus gefallen. Er konnte, genauso wie ich, dem Charme der liebenswürdigen Familie nicht widerstehen. Dennoch war ich mir an einem bestimmten Punkt nicht mehr gänzlich sicher, ob Parnasuss und die einmaligen Kinder, Linus den Stock aus dem Hintern komplett entfernen konnten. Von Linus wöchentlichen Berichten hängt es schließlich ab, ob Parnasuss das Heim weiter betreiben darf.

Die Geschichte beinhaltet sehr wichtige Themen. Vor allem die Ausgrenzung von Menschen, die nicht der Norm entsprechen. Der Autor hat diese in eine wunderschöne Fantasiegeschichte verpackt. Ich mochte alle Protagonisten wahnsinnig gerne. Besonders bei den Abenteuerausflügen wäre ich gerne dabei gewesen. Die Marotten von jedem Einzelnen haben mich unheimlich tief berührt.

Fazit:
Wollt Ihr auch da sein, wo ich war? Wollt Ihr wissen was wahre Freunde und Familie ausmacht? Dann besucht das Heim für magisch Begabte. Ein Hotelpage nimmt euch das Gepäck ab. Eine Gärtnerin steht mit der Schaufel parat und zeigt euch einen magischen Garten, an dem auch eine weitere Bewohnerin mit magisch grünen Daumen beteiligt ist. Ein ganz Drolliger freut sich über Münzen und Knöpfe. Ihr lernt auch einen angehenden Autor kennen. Dürft zu teuflisch guter Musik tanzen. Stets mit einem Zwitschern im Hintergrund.



Wie Ihr auf die Insel kommt? Kein Problem! Dafür ist eine resolute magische Lady zuständig.

Ich empfehle Euch diese fantastische Reise. Wenn Ihr zurück kommt, ist nichts mehr so, wie es einmal war.

Ein ganz großes Dankeschön an Mr. Klune. Ich habe das nächste Abenteuer schon gebucht.

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Tiefe Einblicke ins Kaunas der 30er

Die Frolleins von der Freiheitsallee
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Meine Meinung:

Tiefe Einblicke ins Kaunas der 30er

Die Geschichte aus den 30ern kommt Anfangs sehr harmonisch daher. Die Buchhändlerin Zosia hat ein Zuhause wo Familie noch groß geschrieben wird.Was ...

Meine Meinung:

Tiefe Einblicke ins Kaunas der 30er

Die Geschichte aus den 30ern kommt Anfangs sehr harmonisch daher. Die Buchhändlerin Zosia hat ein Zuhause wo Familie noch groß geschrieben wird.Was die Liebe betrifft, ist sie ein sehr spätes Mädchen. Machen sich doch schon alle Gedanken, sie könnte übrig bleiben. Das ändert sich, als ein attraktiver Mann den Buchladen betritt.

Rachel verdient sich ihr Geld als Schauspielerin und hat hochfliegende Pläne. Ihre große Liebe begegnet ihr schon bald. Jedoch weiß sie noch nicht, ob sie schon bereit dafür ist.

Die Schicksale der zwei Frauen spielen sich in Kaunas(Litauen) der 30er Jahre ab. Man nannte es auch es auch das kleine Paris. Die Menschen haben sich mittlerweile vom ersten Weltkrieg einigermaßen erholt. Kaunas ist sehr bildlich beschrieben. Ich habe mir dazu auch Bilder im Netz angesehen. Die Freiheitsallee ist sehr ansprechend. Doch besonders der erste Teil dieses Namens ist schon wieder in Gefahr. Beide Frauen sind sich dessen noch nicht bewusst.

Der Hitler-Wahnsinn sollte bald Einzug halten. Die Vergangenheit Deutschlands weist viele dramatische Geschehen auf. Was im zweiten Weltkrieg passiert ist, darf niemals vergessen werden. Wie gerne habe ich die beiden Frauen ein paar Jahre auf ihrem Lebensweg begleitet. Ich habe mich im kleinen Paris richtig wohl gefühlt. Theaterluft in einem Jüdischen Theater geschnubbert. Einem charmanten Buchladen, mit einem wunderschön dekorierten Schaufenster, Besuche abgestattet. Landluft inhaliert und gemütlich mit Zosia und ihrer mamytė Tee getrunken.



Genau diese Normalität macht das spätere Geschehen besonders dramatisch. Wir wissen alle, was damals passiert ist. Ich kann jedoch noch hunderte Bücher über diesen Wahnsinn lesen und werde nie wirklich nachvollziehen können, was diese Menschen mitgemacht haben. Es sprengt nach wie vor meine Vorstellungskraft.

Wir erleben das Geschehen aus der Sicht von Zosia und Rachel mit. Zwei Frauen voller Hoffnung und Zuversicht. Zwei Geschichten parallel, die so viel gemeinsam haben. Zwei Leben, die so glücklich waren.

Litauer die Deutsche mit "Heil Hitler" begrüßen und "Es lebe die Freiheit!" Welch ein Hohn. Das zu lesen war wirklich hart.

Fazit:
Die Geschichte beginnt sehr harmonisch. Das pulsierende Leben in Kaunas kommt gut rüber. Zwei Frauen, die sich erst am Ende der Geschichte begegnen. Der Verlauf des Geschehens wurde immer trauriger. Die Begegnung der beiden Frauen eins der schlimmsten Dinge, die ich in meinem Leben gelesen habe. Danke Ina Pukelytė für die tiefe Einblicke. Von mir eine absolute Empfehlung

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Raffiniert und gut durchdacht

Keine Reue
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Meine Meinung:

Raffiniert und gut durchdacht

Die Maienfelds werden mir mit Sicherheit noch lange im Gedächtnis bleiben. Solche Eltern wünscht man seinen ärgsten Feinden nicht. Barbara Maienfeld ist eine ...

Meine Meinung:

Raffiniert und gut durchdacht

Die Maienfelds werden mir mit Sicherheit noch lange im Gedächtnis bleiben. Solche Eltern wünscht man seinen ärgsten Feinden nicht. Barbara Maienfeld ist eine attraktive Frau in in den 60ern. Beruflich tritt sie als Anwältin für Menschen ein, die weder gut betucht sind, noch auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ihr Mann Gernot geht mit seinem Verlag bankrott. Ihnen droht der Verlust ihrer schicken Stuttgarter Altbauwohnung. Gernot erhält das Angebot von einem Sachbuchverlag, eine Biografie über seinen Bruder Lukas zu schreiben, der Ende der 80er nach einem Attentatversuch untergetaucht ist. Da kommt Ihnen die Idee, Kontakt mit ihrer dunklen Vergangenheit aufzunehmen. Da gibt es jemanden, der in ihrer Schuld steht.
Sie haben drei erwachsene Kinder. Ben und das Zwillingspärchen Luise und Leon. Alle drei waren keine Wunschkinder. Besonders Barbara gingen ihre Kinder im Weg um. Die Vergangenheit, in der die RAF eine große Rolle spielt, scheint das skrupellose Ehepaar einzuholen.

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Ben und Barbara erzählt. Barbara ist ein Charakter, der mir Gänsehaut beschert hat. Das Verhalten ihren Kindern gegenüber, hat mich richtig sprachlos gemacht. Ende der 80er erleben wir ein sehr verliebtes Ehepaar, das Kinder nur als störend empfindet. Der Versuch keine zu bekommen scheitert kläglich. 2019 erleben wir Ben, der eine Frau vor einem Messerstecher retten will. Leider kann er sie nicht retten und wird selber verletzt. Ben leidet schon von jeher an Gedächtnislücken. Kann sich nur noch an sein Frühstück an diesem Tag erinnern. Der Polizei kann er somit nicht weiterhelfen. Er befindet sich nach seiner Heldentat in großer Gefahr. Ein gefährlicher Clan trachtet nach seinem Leben.

Die Autorin hat hier eine Spannung hingelegt, die mit jeder Seite mehr an Fahrt aufnimmt. Ich wusste bis zum Ende nicht, wer für bestimmte Taten verantwortlich war. Besonders die Gedächtnislücken von Ben werfen viele Fragen auf. Raffiniert wurden hier Geschehnisse aus dem Ende der RAF mit einer traurigen Familiengeschichte verwoben. Ich konnte mich nicht entscheiden, was hier wohl schlimmer ist. Eine autoritäre Erziehung, die die Gleichgültigkeit gegenüber den eigenen Kindern kaschieren soll, oder die skrupellosen Aktionen, des Vorzeigeehepaars Maienfeld.

Die Geschichte um Ben ist fesselnd und verstörend zugleich. Die Polizistin Charlotte Bodmer drängt sich ihm als Personenschutz auf. Sie interessiert sich ausserdem sehr für den Mann, der so viele Dinge einfach vergessen hat. Charlottes eigenes Interesse an dem Fall, hat ihr viel Ärger bei ihren Vorgesetzten eingebracht.

Fazit:

Dieser Krimi besticht mit seiner Raffinesse. Vieles bekommt der Leser sofort serviert. Ein Rätseln ist nicht notwendig. Doch das heißt nicht, dass man sich in Sicherheit wiegen kann. Wirklich nicht! Von mir eine absolute Empfehlung.

Danke Ellen Sandberg

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Unglaublich spannend und magisch

Die Unbändigen
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Meine Meinung:
Unglaublich spannend und magisch.

Ich gebe zu, dieses Buch hat mich wegen des Covers magisch angezogen. Nun frage ich mich, ob eventuell sämtliche Insekten und Krähen mich manipuliert ...

Meine Meinung:
Unglaublich spannend und magisch.

Ich gebe zu, dieses Buch hat mich wegen des Covers magisch angezogen. Nun frage ich mich, ob eventuell sämtliche Insekten und Krähen mich manipuliert haben. Wie sonst konnte es möglich sein, dass ich wie ferngesteuert mit dem Buch zur Kasse ging?

Der kurze und spannende Prolog Prolog entführt uns in das Jahr 1619. Altha wartet im Kerker darauf, dass ihr der Prozess gemacht wird. Sie wird der Hexerei beschuldigt.

2019

Kate muss aus ihrem alten Leben flüchten. Ihr gewalttätiger Mann Simon weiß nichts von einem Cottage inWeyward, das sie von ihrer verstorbenen Großtante Violet geerbt hat. Der ideale Ort, um unterzutauchen.

1942

Violet spürt eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Sie liebt Insekten und Vögel. Möchte ihr Verhalten studieren. Besonders Krähen haben es ihr angetan. Insekten jagen ihr keine Angst ein. Sie betrachtet sie vielmehr als Haustiere. Bringt ihnen Wertschätzung entgegen. Die Tiere spüren das. Sie weiß nichts über ihre Mutter, die nach der Geburt ihres Bruders Graham gestorben ist.

Eines einmal gleich vorweg. Wer an einer Insekten Phobie leidet, hat zwei Möglichkeiten. Entweder niemals zu diesem Buch zu greifen oder es als Therapie zu betrachten. Denn eins wird absolut ersichtlich. Drei Frauen, aus verschiedenen Epochen, haben den Wert dieses Getiers erkannt und sinnvoll eingesetzt. Während es 1619 als Hexerei verkannt wurde, galt es 1942 als Geisteskrankheit. Altha musste ihre Gabe geheim halten. Durfte nur ihre Fähigkeit in der Heilkunst öffentlich zeigen. Doch auch diese sollte ihrer Mutter und ihr zum Verhängnis werden. Violet machte ihrem Vater Angst mit ihrer Gabe. Der Viscount aus Orton Hall hatte für sie ein anderes Leben vorgesehen. 2019 hat es Kate da schon viel leichter. In unserem Zeitalter ist man eher gewillt solche Phänomene zu erforschen. Einzig Kate selbst steht sich im Weg. Will ihre Verbundenheit zu Krähen und Insekten nicht wahrhaben. Ein traumatisches Erlebnis aus ihrer Kindheit lässt sie glauben, ihre Gabe wäre mit einer großen Schuld verbunden.

Schillernde Libellen und das Singen der Vögel haben mich in dieser Geschichte begleitet. Das Schreien der Krähen hat angekündigt, wenn etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Nahe beim Cottage fließt ein Bach. Saftige Wiesen und Wälder haben etwas märchenhaftes in die Geschichte gezaubert. Aber das täuscht zum Teil sehr. Drei Frauen, die sich nicht kennen, sind über Jahrhunderte und Jahrzehnte miteinander verbunden. Sie spüren diese tiefe Verbundenheit zueinander. Alle drei müssen schlimme Dinge von Männerhand ertragen. In dem kleinen Cottage in Weyward finden sie die Wahrheit und ihre Wurzeln.

Fazit:
Der magische Schreibstil und das Setting haben mich verzaubert. Die Kapitel sind kurz und knackig und enden fast alle mit einem Cliffhanger. Sie beginnen abwechselnd mit Altha (Krähe), Violet (Libelle) und Kate (Biene).

Der Autorin ist der Spagat zwischen Historie, Fantasie und Gegenwart sehr gut gelungen. Ich weiß jetzt, warum ich wie ferngesteuert mit dem Buch zur Kasse gegangen bin. Beim Lesen ging es mir genauso. Die Insekten und Krähen haben mich durch die Seiten geführt. Ein Entkommen war mir nicht möglich. Wollte ich auch gar nicht ...

Danke Emilia Hart, für das wunderbare Kopfkino, das sie mir beschert haben.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Sich durch das Leben der Anderen wühlen

Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art
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Meine Meinung:

Sich durch das Leben der Anderen wühlen

Nachdem ich ein paar sehr positive Kritiken zu dem Buch gelesen habe, musste ich mir unbedingt meine eigene Meinung bilden.
Arielle ist mir von ...

Meine Meinung:

Sich durch das Leben der Anderen wühlen

Nachdem ich ein paar sehr positive Kritiken zu dem Buch gelesen habe, musste ich mir unbedingt meine eigene Meinung bilden.
Arielle ist mir von Anfang an sehr zu Herzen gegangen. Aufgrund eines Gendefekts, verfügt sie über keine Schweißdrüsen. Hat nur ein paar Haarflaume wie ein Küken auf dem Kopf und ein missgebildetes Gebiss. Die Erderwärmung macht gesunden Menschen schon zu schaffen. Für Arielle muss es die Hölle sein. Ihr Vater räumt Wohnungen und Häuser von Verstorbenen aus. Auf alten Festplatten sucht er nach Kryptogeld. Träumt davon den großen Reibach zu machen. Ich konnte mir Arielle irgendwie nicht vorstellen. Hatte eigentlich immer ein gesichtsloses Bild einer 14jährigen vor Augen. Erst als sie bei einem ausrangierten Handy auf Bilder von dem Mädchen Pauline stößt, bekommt Arielle für mich ein Gesicht. Sie erstellt ein eigenes Profil mit den Bildern des unbekannten Mädchens. Die Resonanz ist umwerfend für sie. Sie ist jung und schön. Sie wird begehrt. Die Sache hat nur einen Haken. Sie ist es nun mal nicht! Ihre Mutter weiß jedoch den Account für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.

Auf dem Schrottplatz hängt Arielle mit ihrem besten Freund ab. Der Junge akzeptiert sie, wie sie ist. Gibt ihr das Gefühl ein makelloser Mensch zu sein. Sie hat auch eine beste Freundin, mit der sie gerne durchs Internet surft. Die Geschichte behandelt den Wahnsinn, den das Internet auslösen kann. Geklaute Bilder, (habe ich erst vor kurzem selbst erlebt) und Menschen, die fremde Identitäten annehmen. Ein Leben das sich nur um die Anzahls der Klicks dreht. Hand aufs Herz! Irgendwie sind wir alle schon infiziert. Der eine mehr - der andere weniger. Wie Arielle mit dieser Angelegenheit umgegangen ist hat mich erschreckt. Wissen wir doch alle, das alles aus diesem Buch auch in der Realität existiert. Ich habe die Geschichte förmlich inhaliert. Der Autor hat die Thematik sehr ansprechend umgesetzt. Aufgezeigt, dass es sich meist um traurige Menschen handelt, die auf diese Art und Weise Anerkennung bekommen möchten.

Arielle konnte ich verstehen. Wenigstens virtuell wollte sie einmal schön und makellos sein. Sich verlieben und dazu gehören, wie ein ganz normaler Teenager. Keine kalten Bäder nehmen müssen, um sich vor einen Hitzeschlag zu retten. Breit lächeln dürfen und dabei ein makelloses Gebiss zeigen. Kein Mitleid von fremden Menschen bekommen, wegen ihres Aussehens.

Fazit:
Zu Tränen gerührt hat mich diese Geschichte zurück gelassen. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht. Und dennoch bin ich glücklich darüber dieses Buch gelesen zu haben. Der feine Humor und der unglaublich bildliche Schreibstil haben mich bestens unterhalten. Ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen wie Arielle aussieht, aber ich denke, sie ist das Mädchen auf dem Cover! Stimmt doch, oder? Wisst Ihr eigentlich was ein Club der dichten Toten ist? 🤣 Ich weiß jetzt worum es sich handelt. Und noch vieles mehr ....

Danke Matthias Gruber. Ich gratuliere zum Debüt.

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