Eine angenehm lockere und leichte Geschichte über das Leben und seine Tücken
Denn das Leben ist eine ReiseAimées Leben mit Freund Per ist das komplette Gegenteil von ihrer Vergangenheit in einer ärmlichen Trödlerkommune. Als der Kontrast zu groß wird, hält Aimée es nicht mehr aus, setzt sich kurzerhand in ...
Aimées Leben mit Freund Per ist das komplette Gegenteil von ihrer Vergangenheit in einer ärmlichen Trödlerkommune. Als der Kontrast zu groß wird, hält Aimée es nicht mehr aus, setzt sich kurzerhand in ihren in die Jahre gekommenen alten Bulli und macht sich gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn Len auf den Weg nach St. Ives in England.
Dort möchte sie einen Neuanfang wagen und endlich ein Zuhause zum Wohlfühlen schaffen, doch als sie auf alte Bekannte stößt, die ihre Vergangenheit gehörig aufwirbeln, kommt alles anders als gedacht...
Neugierig gemacht auf diese wundervolle Geschichte haben mich sowohl das Cover, welches mit den sanften Pastelltönen ein angenehmes Urlaubsfeeling vermittelt, als auch der vielversprechende Titel, der auf eine tiefgründige Reisegeschichte hoffen lässt.
Letztendlich war das Buch ein wenig anders, als erwartet. Auf Reisen im wörtlichen Sinne wird eher verzichtet. Stattdessen treten das Leben und seine Tücken in den Fokus, jedoch keinesfalls auf eine erschütternde, philosophische Art und Weise, sondern viel mehr auf eine luftig lockere, die sich optimal zum Abschalten eignet.
Nebenbei lernt man als Leser noch einiges über die Arbeit einer Restauratorin antiker Möbel und England (vom Wetter bis hin zu den Gepflogenheiten sowie das typische Essen ist alles enthalten), was "Denn das Leben ist eine Reise" zum perfekten Urlaubsbuch macht.
Dazu trägt auch der angenehme Schreibstil der Autorin bei. Hanna Miller schreibt so, dass der Leser optimal abschalten und sich der Geschichte voll und ganz hingeben kann.
Ihr Konzept, Einblicke in die Vergangenheit der Protagonistin Aimée durch kurze, aber aussagekräftige Rückblenden zwischen den Kapiteln zu geben, mochte ich sehr gerne. So erhält man Gelegenheit, sie und anderen Nebencharaktere gut kennenlernen zu können, ohne gleich von allem überwältigt zu werden.
Die Charaktere selbst finde ich gut und tiefreichend ausgearbeitet. Allen voran natürlich Aimée, die eine beeindruckende Entwicklung durchmacht und im Laufe der Geschichte immer mehr zu sich selbst findet.
Abgesehen von ihr sind mir vor allem ihr kleiner Sohn Len, welcher unglaublich authentisch und berührend echt war, sowie ihre Freundin Erin ans Herz gewachsen. Einfach zwei wunderbare Menschen!
Alles in einem finde ich dieses Buch sehr gelungen. Ich würde es vor allem Lesern empfehlen, die seichtere und ruhigere Geschichten mögen, die nicht durch einen rasanten Spannungsbogen, dafür aber durch kleine Wohlfühlmomente überzeugen können.
5/5 Sterne