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Veröffentlicht am 15.07.2020

Eine angenehm lockere und leichte Geschichte über das Leben und seine Tücken

Denn das Leben ist eine Reise
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Aimées Leben mit Freund Per ist das komplette Gegenteil von ihrer Vergangenheit in einer ärmlichen Trödlerkommune. Als der Kontrast zu groß wird, hält Aimée es nicht mehr aus, setzt sich kurzerhand in ...

Aimées Leben mit Freund Per ist das komplette Gegenteil von ihrer Vergangenheit in einer ärmlichen Trödlerkommune. Als der Kontrast zu groß wird, hält Aimée es nicht mehr aus, setzt sich kurzerhand in ihren in die Jahre gekommenen alten Bulli und macht sich gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn Len auf den Weg nach St. Ives in England.
Dort möchte sie einen Neuanfang wagen und endlich ein Zuhause zum Wohlfühlen schaffen, doch als sie auf alte Bekannte stößt, die ihre Vergangenheit gehörig aufwirbeln, kommt alles anders als gedacht...

Neugierig gemacht auf diese wundervolle Geschichte haben mich sowohl das Cover, welches mit den sanften Pastelltönen ein angenehmes Urlaubsfeeling vermittelt, als auch der vielversprechende Titel, der auf eine tiefgründige Reisegeschichte hoffen lässt.

Letztendlich war das Buch ein wenig anders, als erwartet. Auf Reisen im wörtlichen Sinne wird eher verzichtet. Stattdessen treten das Leben und seine Tücken in den Fokus, jedoch keinesfalls auf eine erschütternde, philosophische Art und Weise, sondern viel mehr auf eine luftig lockere, die sich optimal zum Abschalten eignet.
Nebenbei lernt man als Leser noch einiges über die Arbeit einer Restauratorin antiker Möbel und England (vom Wetter bis hin zu den Gepflogenheiten sowie das typische Essen ist alles enthalten), was "Denn das Leben ist eine Reise" zum perfekten Urlaubsbuch macht.

Dazu trägt auch der angenehme Schreibstil der Autorin bei. Hanna Miller schreibt so, dass der Leser optimal abschalten und sich der Geschichte voll und ganz hingeben kann.
Ihr Konzept, Einblicke in die Vergangenheit der Protagonistin Aimée durch kurze, aber aussagekräftige Rückblenden zwischen den Kapiteln zu geben, mochte ich sehr gerne. So erhält man Gelegenheit, sie und anderen Nebencharaktere gut kennenlernen zu können, ohne gleich von allem überwältigt zu werden.

Die Charaktere selbst finde ich gut und tiefreichend ausgearbeitet. Allen voran natürlich Aimée, die eine beeindruckende Entwicklung durchmacht und im Laufe der Geschichte immer mehr zu sich selbst findet.
Abgesehen von ihr sind mir vor allem ihr kleiner Sohn Len, welcher unglaublich authentisch und berührend echt war, sowie ihre Freundin Erin ans Herz gewachsen. Einfach zwei wunderbare Menschen!

Alles in einem finde ich dieses Buch sehr gelungen. Ich würde es vor allem Lesern empfehlen, die seichtere und ruhigere Geschichten mögen, die nicht durch einen rasanten Spannungsbogen, dafür aber durch kleine Wohlfühlmomente überzeugen können.
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.07.2020

Ich hätte mir einen stärkeren Fokus auf die veränderte Umwelt gewünscht

Die Zweitgeborene
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Nach einem verheerenden Krieg ist ein Großteil der Menschheit ausgelöscht worden. Die wenigen Überlebenden leben fortan ein durchgetaktetes Leben in Dark Hope, einer unterirdischen Bunkeranlage. Nach der ...

Nach einem verheerenden Krieg ist ein Großteil der Menschheit ausgelöscht worden. Die wenigen Überlebenden leben fortan ein durchgetaktetes Leben in Dark Hope, einer unterirdischen Bunkeranlage. Nach der Zerstörung eines für die Ernährung essentiellen Bunkers ist es untersagt, mehr als ein Kind zu bekommen. Elisas Existenz bricht diese Regel. Sie gehört zu den Zweitgeborenen, welche akribisch gesucht und anschließend an die Oberfläche gebracht werden, wo sie sich einem harten Kampf um ihr Überleben stellen müssen. Aber oben angekommen, kommt alles anders für Elisa...

Wie auch bei dem Debütroman Trouble Blacks finde ich das Cover von "Die Zweitgeborene" unheimlich gelungen. Es trägt zu einem wunderbaren Gesamtbild bei und passt in meinen Augen hervorragend zur Geschichte.
Man erkennt die Protagonistin Elisa und im Hintergrund einen wichtigen Schauplatz im Buch.

So vielversprechend die dystopische Umgebung auf dem Cover anmutet, so wenig wird sich im Buch jedoch darauf konzentriert. Nach interessanten Teasern bezüglich der Umgebung nach dem dritten Weltkrieg zu Beginn des Buches wurden meine Erwartungen diesbezüglich enorm in die Höhe geschraubt. Letztendlich erfährt der Leser eher weniger von der Welt nach der Zerstörung, stattdessen wird sich mehr auf zwischenmenschliche Beziehungen und diverse Intrigen fokussiert. Das fand ich sehr interessant und ebenso gut gemacht, gerne hätte ich aber mehr über die Umwelt nach der Katastrophe erfahren.
Die Idee hinter dem Buch wie auch die Umsetzung empfinde ich ansonsten allerdings äußerst gelungen. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die verschiedenen Handlungsstränge, welche an einem bestimmten Punkt zusammenlaufen, davor allerdings einen rasant ansteigenden Spannungsbogen erzeugen und viele verschiedene Facetten zeigen. Am genannten Punkt geschieht alles Schlag auf Schlag und der Leser wird förmlich in einen Strudel aus verschiedensten Empfindungen und Eindrücken gezogen.

Sehr loben möchte ich auch zuvor benannte zwischenmenschliche Beziehungen. Die Autorin legt viel Wert auf die Entwicklung ihrer Figuren und meiner Meinung nach wurden diese sehr gut gestaltet.
Schien beispielsweise anfangs noch die Protagonistin ein wenig naiv und deutlich zu vertrauensselig, entwickelte sie sich zu einer starken Persönlichkeit.
Auch ihre Mitstreiter und Gegenspieler wurden hervorragend ausgearbeitet und es machte viel Spaß, diese zu verfolgen.

Dazu trug unter anderem auch der angenehme Schreibstil der Autorin bei. Trouble Black schreibt sehr gut verständlich und optimal für lockere Lesestunden am Abend. Ich denke, dass sich die jugendliche Zielgruppe damit sehr gut orientieren wird können.

Alles in einem finde ich, dass "Die Zweitgeborene" eine gelungene Jugenddystopie ist, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Meine einzigen Kritikpunkte sind ungenaue Umweltbeschreibungen sowie einige Wortwiederholungen gewesen. Abgesehen davon definitiv ein lesenswertes Buch!
4,5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2020

Ein wunderbares Kinderbuch

Grompel (Band 1)
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Eines Tages finden Matti und Milla ein wirklich seltsames Tier in ihrem Garten: den Grompel. Dieses wundersame Wesen kann nicht nur leuchten, sondern auch noch viele verschiedene Sprachen sprechen! Woher ...

Eines Tages finden Matti und Milla ein wirklich seltsames Tier in ihrem Garten: den Grompel. Dieses wundersame Wesen kann nicht nur leuchten, sondern auch noch viele verschiedene Sprachen sprechen! Woher es wohl kommt? Noch nicht einmal Mattis und Millas Vater, welcher Zoologe ist, weiß genaueres über Grompels Herkunft. Und so beginnt eine lange und spannende Suche nach der Heimat der einsamen Tieres. Doch nicht alles läuft glatt und eine Menge Gefahren lauern auf die kleine Gruppe...

Direkt zu Beginn des Lesens ist uns die wirklich hochwertige Ausstattung des Buches aufgefallen. Das Hardcover liegt toll in der Hand, die Illustrationen farbig und auffallend detailreich.

Dieser positive Eindruck hat sich durch das gesamte Buch durchgezogen und wurde unter anderem auch durch den angenehmen Schreibstil der Autorin unterstützt. Bettina Obrecht schreibt sehr flüssig und definitiv kindgerecht. Ich denke, dass gerade die doch recht junge Zielgruppe keinerlei Probleme damit haben sollte, zumal die einzelnen, etwas kürzeren Kapitellängen meiner Meinung nach optimal für diese geeignet sind - egal ob für Erstleser oder Voleseliebhaber.

Und auch die Geschichte an sich konnte uns begeistern.
Die Mischung aus humorvollen Passagen und Stellen, die dem Leser wirklich ans Herz gehen, finden wir sehr gut gemacht.
Hinzu kommen ein stetig ansteigender Spannungsbogen sowie rasante und ebenso überraschende Wendungen, die der Geschichte ordentlich Tempo verleihen.
Was mir persönlich jedoch am besten gefallen hat, war die Aufbrechung der klassischen Rollenmodelle, hier spezifisch das altbekannte Elternmodell: die Mutter bleibt daheim und kümmert sich um die Kinder, der Vater geht arbeiten und versorgt die gesamte Familie.

Meiner Mitleserin haben hingegen vor allem die wunderbaren Charaktere gefallen.
Allen voran natürlich der Grompel, der durch seine lustige und bezaubernde Art begeistert. Erwartet man nach dem Cover vielleicht ein schreckliches Monster, wird man durch sein liebevolles Wesen überrascht.
Aber auch die Nebencharaktere waren (größtenteils) außerordentlich sympathisch und authentisch.

Alles in einem finden wir, dass der erste Band von "Grompel" ein zauberhaftes Kinderbuch ist, welches sich vor allem optimal zum Vorlesen eignen sollte. Wir sind begeistert von diesem außergewöhnlichen Tier und freuen uns schon auf die Fortsetzung.
5/5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2020

Hast du Lust auf ein aufregendes Abenteuer mit dem kleinen Humboldt?

Hamster Humboldt. In der Größe liegt die Kraft
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Humboldts erster Fall steht an: Elli und Babs, Humboldts Besitzer, gewinnen im Lotto. Doch schon bald weiß das ganze Dorf davon. Und das bringt nicht nur Vorteile mit sich! Denn zwei Tage später erhalten ...

Humboldts erster Fall steht an: Elli und Babs, Humboldts Besitzer, gewinnen im Lotto. Doch schon bald weiß das ganze Dorf davon. Und das bringt nicht nur Vorteile mit sich! Denn zwei Tage später erhalten Humboldt, Elli und Babs einen echten Erpresserbrief. In diesem verlangt der mysteriöse Erpresser den gesamten Lottogewinn, ansonsten werde es Humboldt schlecht ergehen. Aber der mutige Hamster nimmt den Fall auf und beginnt zu ermitteln...

Aufmerksam geworden auf dieses Buch sind wir hauptsächlich durch das tolle, farbenfrohe Cover. Es ist wunderbar detailreich gestaltet und passt hervorragend zu den, in schwarz-weiß gehaltenen, Illustrationen im Innenteil.

Ebenso vielversprechend erfolgte der Einstieg in die Geschichte. Meike Betz schreibt sehr fesselnd, flüssig und außerordentlich spannend. Besonders gut gefallen haben uns jedoch die vielen kleinen Details, welche von vorne bis hinten stimmig erschienen und die Geschichte optimal abrundeten.

Bei dieser selbst handelte es sich um eine mitreißende Detektivgeschichte, in welcher den tierischen Begleitern eine wichtige Rolle zukommt. Durch kreative Einlagen, wie zum Beispiel zwei Tauben mit einem lustigen Dialekt oder einem wilden Ritt auf einer Schildkröte, wird dabei die Fantasie des jungen Lesers angeregt und das ein oder andere Schmunzeln entlockt.

Äußerst gut gefallen haben uns auch die einzelnen Charaktere im Buch. Sie wurden durch eine sehr hilfreiche Personenübersicht eingeleitet, die sehr gut bei der Orientierung unterstützt hat. Die Figuren erschienen uns allesamt wirklich sehr sympathisch (um die weniger sympathischen Charaktere hat sich zum Glück Humboldt gekümmert).
Dieser war ein ganz besonderer Fall für sich. Frech, witzig und ebenso mutig war er eine echte Bereicherung für die gesamte Geschichte und auf keinen Fall mehr wegzudenken.
Unsere Lieblingscharaktere waren jedoch ganz klar sowohl der Kater Baal, als auch die Spinne Achtauge. Vor allem Baal konnte uns immer wieder überraschen, ein wenig hat er uns an einen echten Geheimagenten erinnert.
Die kleine Spinne fanden wir wirklich süß, eine sehr sympathische Komplizin hatte Baal da an seiner Seite!

Wir können dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen! Vor allem etwas jüngere Leser werden sicherlich viel Freude mit der tierischen Begleitung haben - ganz egal, ob beim Selber- oder aber beim Vorlesen.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Beeindruckende Menge an Handlung, welche in nur wenigen Seiten steckt

Märchenflüsterer
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Um endlich den Fluch zu brechen, welcher auf ihrem Zuhause lastet, müssen Katharina und Eliot in verschiedenste Märchen reisen und diese besiegen. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als endlich frei ...

Um endlich den Fluch zu brechen, welcher auf ihrem Zuhause lastet, müssen Katharina und Eliot in verschiedenste Märchen reisen und diese besiegen. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als endlich frei zu sein, und doch müssen die beiden gemeinsam noch viele, viele Hindernisse überwinden, um ihrem Ziel näher zu kommen. Aber nicht jeder möchte zulassen, dass sie den Fluch beseitigen...

Was mir direkt ins Auge gestochen ist, als ich das Buch das erste Mal in der Hand gehalten habe, ist die besondere Optik und vor allem auch Haptik.
Das Cover ist ein wenig anders als gewöhnlich, deshalb jedoch nicht minder ansprechend. Besonders gut gefallen hat mir jedoch die Haptik, vor allem im Innenteil des Buches. Die einzelnen Buchstaben wirken plastisch und geben ein wunderbares Lesegefühl.
Trotz der ungewöhnlichen, ein wenig breiteren Maße, liegt das Buch gut in der Hand und erinnert fast ein wenig an ein altes, traditionsbehaftetes Märchenbuch, aus welchem man sich als Kind vor dem Zubettgehen gerne romantische und spannende Geschichten hat vorlesen lassen.

Die Geschichte, welche hinter diesem Buch steckt, ist weniger romantisch, dafür aber umso spannender, fesselnder und turbulenter.
Ich finde, dass die einzelnen Märchen - es handelt sich größtenteils um die altbekannten Klassiker - toll mit der Rahmenhandlung kombiniert wurden. Dabei wird dem Leser durch einen immer ähnlich bleibenden Aufbau eine Art Routine vermittelt.
Was ich aber besonders begeistert hat, ist die beeindruckende Menge an Handlung und Substanz, welche sich hinter den doch recht wenigen Seiten versteckt. Das habe ich zu Beginn des Buches überhaupt nicht erwartet, war aber im Nachhinein umso faszinierter davon. Dadurch musste die Geschichte jedoch an anderer Stelle ein wenig einbüßen. Manchmal geschehen Ereignisse sehr sprunghaft und man vermisst einen roten Faden, manchmal wünscht man sich als Leser ein wenig mehr Tiefe und manchmal ein besseres Kennenlernen der einzelnen Charaktere.

Das konnte der angenehme Schreibstil der Autorin zum Teil wieder gutmachen. Während die Märchen in klassischer "Märchensprache" und eher erzählend geschildert werden, punktet die Rahmenhandlung durch eine lockere und flüssige Sprache, die Emotionen und Gedanken der Protagonisten gut vermittelt. Diese zwei Faktoren sind aber nicht völlig für sich alleinstehend, sondern werden gut mit einander verbunden und bringen so den Leser keinesfalls aus dem Lesefluss. Anders erging es mir allerdings bei den häufigen, vermeidbaren Wortwiederholungen. Sie haben mich teilweise aus der Geschichte rausgeworfen und ich hätte gerne auf diese verzichtet.

Alles in einem finde ich, dass die überaus interessante und mit viel Potenzial behaftete Idee gut aufgegriffen wurde, an einigen Stellen jedoch ein wenig mehr hätte ausgearbeitet werden können. Dafür lässt die Fortsetzung reichlich Platz und ich bin gespannt, wie es mit dem Fluch weitergeht.
3,5/5 Sterne

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