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Veröffentlicht am 02.04.2020

Von flauschigen Wolken, niedlichen Schafen und magischen Träumen

Seelentraum - Das schlafende Wolkenvolk
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Bei Aya Teufelsbraut ist der Name Programm: Ihr loses Mundwerk hat sie schon das ein oder andere Mal in eine schwierige Situation befördert und auch die Tatsache, dass sie sich nur selten an die Regeln ...

Bei Aya Teufelsbraut ist der Name Programm: Ihr loses Mundwerk hat sie schon das ein oder andere Mal in eine schwierige Situation befördert und auch die Tatsache, dass sie sich nur selten an die Regeln und Vorschriften ihrer Gilde hält, macht es nicht besser. Dabei sind gerade diese doch dazu da, sie vor Dummheiten und gefährlichen Missgeschicken zu schützen. Denn als Hirtin von Wolkenschafen hat sie einen gefährlichen Beruf inne. Schon ein falscher Schritt reicht aus, um durch die dünne Wolkendecke zu brechen und viele Meter in die Tiefe zu fallen.
Und als Aya sich plötzlich auch noch mit einem mächtigen Wolkenkrieger herumschlagen muss - und das, wo das Wolkenvolk doch schon längst ausgestorben zu sein scheint - fangen die Probleme erst richtig an...

Das Cover des Buches ist ein echter Traum. Die sanften Farben und kleinere Licht- und Goldeffekte passen hervorragend zur Geschichte und sind ein richtiger Eyecatcher. Ich habe selten so ein tolles und stimmiges Cover gesehen.
Und wem das Cover genauso gut gefallen hat wie mir, wird vom Innenteil des Buches ebenfalls begeistert sein. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel sei gesagt: Wer kleine Details liebt, wird seine Freude mit diesem Buch haben.

Aber nicht nur das Design hat zu meiner Begeisterung über "Seelentraum" beigetragen. Auch der Schreibstil der Autorin war wunderbar erfrischend. Er ist sehr flüssig und angenehm zu lesen und nebenbei auch noch unheimlich humorvoll.

Ein ganz großes Lob meinerseits gibt es auch für das Worldbuilding. Es ist von vorne bis hinten alles sehr stimmig und durch detaillierte Beschreibungen hat man als Leser ein tolles Kopfkino. Dabei haben mir vor allem die Schilderungen zur Wolkenwelt gefallen.

Diese hat der Geschichte übrigens auch einen sehr originellen, innovativen und individuellen Touch verliehen und machte sie zu etwas ganz Besonderem.
Als Leser gibt es auf jeder einzelnen Seite etwas zu entdecken. Mal wird er von den liebevoll platzierten Details gefesselt, mal von außerordentlich spannenden Wendungen (auf Grund dessen ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe - viele Passagen lassen einen einfach nicht los).

Und wer davon noch nicht begeistert war, wird es spätestens, sobald er die Charaktere kennenlernt. Besonders gut an ihnen gefallen hat mir vor allem, dass keine klassischen Stereotypen vorzufinden sind. Das Mädchen wird nicht ständig vom starken Helden in glänzender Rüstung gerettet und auch nach einer aufdringlichen Liebesbeziehung sucht man vergeblich.
Die Protagonistin Aya wickelt den Leser mit ihrer frechen und selbstbewussten Art wortwörtlich um den Finger und schleicht sich mit großen Schritten in dessen Herz. Und gemeinsam mit ihrer Truppe bestehend aus treuen Wolkenschafen und Hütehund Fluse schafft sie es, jedem noch so grummeligem Leser ein Grinsen zu entlocken.

Ich bin hin und weg von dieser tollen Geschichte. Ein stimmiges Worldbuilding, unerwartete Wendungen, herzliche Charaktere und ein regelrechtes Rätselraten für den Leser machen sie zu einem ganz besonderem Leseerlebnis.
5/5 Sterne

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2020

Themen, die allesamt gerne mal unter den Tisch gekehrt werden

Bis die Zeit verschwimmt
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Als ihre beste Freundin Cassie bei einem Amoklauf ums Leben kommt, bricht für Helene eine Welt zusammen. Sie droht, in Trauer und Wut zu versinken. Ihre einzige Hoffnung ist, das Motiv des Täters zu finden. ...

Als ihre beste Freundin Cassie bei einem Amoklauf ums Leben kommt, bricht für Helene eine Welt zusammen. Sie droht, in Trauer und Wut zu versinken. Ihre einzige Hoffnung ist, das Motiv des Täters zu finden. Und Erik - aber darf Helene mit dem Jungen glücklich werden, den Cassie einst liebte?

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Schlichtheit passt hervorragend zum Klappentext, das Verschwimmen und ineinander Überlaufen der Motive schafft eine leicht melancholische Atmosphäre. In der Buchhandlung wäre ich vermutlich nicht daran vorbeigelaufen. Es sticht zwar nicht durch knallige Farben oder actiongeladene Motive heraus, sondern verzaubert durch seine besondere Einfachheit.

Ebenso sehr hat mir der Schreibstil gefallen. Der Autorin gelingt es gleichzeitig Emotionen und eine gewisse Dramatik hervorzurufen, aber auch Spannung und Tiefe zu erzeugen.

Und auch die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, konnte mich voll und ganz überzeugen. Es werden Themen angesprochen, die oftmals gerne unter den Tisch gekehrt werden: Trauer(-bewältigung), Tod, Mobbing aber auch Freundschaft und Zusammenhalt in sehr schweren Zeiten. Berührt hat mich dabei vor allem die Echtheit der Geschichte. Nichts wird beschönigt oder kleingeredet, nichts scheint künstlich oder an den Haaren herbeigezogen. All die Erlebnisse, die sowohl Helene, aber auch andere leidende Familien verkraften müssen, hätten genau so auch in der Realität passieren können.
Geschildert werden die Ereignisse ein wenig ungewöhnlich. Sie sind zweigeteilt in Gegenwart und Vergangenheit. Dabei werden sie aber nicht großartig auseinandergehalten, sondern laufen ineinander über, die Vergangenheit wird Teil der Gegenwart - "Bis die Zeit verschwimmt" eben. Ich hatte am Anfang einige Schwierigkeiten damit, beides auseinander zu halten. Aber ich vermute, dass das auch gar nicht das Ziel der Autorin war. Viel mehr habe ich es, gerade zum Ende des Buches hin, als stilistisches Mittel wahrgenommen, um die Gefühle und Gedanken der Trauernden besser verstehen zu können.

Auch diese haben mich durch ihre Echtheit überzeugen können.
Buchners Roman besteht aus den verschiedensten Persönlichkeiten, und jede hat ihre eigene Art, mit Trauer umzugehen. Sei es durch Wut, Abwechslung oder durch Vergessen. Mit einer bestechenden Ehrlichkeit wird der Leser gepackt und Mitgerissen. Dabei kann es - verständlicherweise - auch passieren, dass Charaktere dem Leser vollkommen unsympathisch oder unverständlich erscheinen. Aber ich schätze, auch das ist Teil des realen Lebens und trägt zur Wirkung des Romanes bei.

Was mir ebenfalls weniger gut gefallen hat, ist der Epilog des Buches. Für mich war er einfach nicht notwendig und hat sich nicht mit dem Stil der übrigen Geschichte gedeckt.

Nichtsdestotrotz fand ich das Buch alles in einem sehr gelungen und würde es jedem weiterempfehlen, der auf der Suche nach einem Jugendroman ist, welcher vor allem durch seine Ehrlichkeit und realitätsnahe Umsetzung überzeugt.
4,5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.03.2020

Ein Buch voller inspirierender Geschichten für Groß und Klein

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
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Die Welt wandelt sich - und das leider nicht immer zum Guten: Regenwälder werden abgeholzt, die Meere überfischt und immer mehr Tierarten verschwinden endgültig von unserem Planeten. "Storys für Kinder, ...

Die Welt wandelt sich - und das leider nicht immer zum Guten: Regenwälder werden abgeholzt, die Meere überfischt und immer mehr Tierarten verschwinden endgültig von unserem Planeten. "Storys für Kinder, die die Welt retten wollen" handelt von sechzehn Menschen, die diesen Wandel zum Guten wenden wollen. In kurzen, biografisch angehauchten Geschichten erhält der Leser einen kleinen Einblick in das Leben und die Taten jener Menschen.

Das Cover des Buches gefällt mir persönlich sehr gut. Die Schrift ist aufregend gestaltet und es gibt eine Menge zu entdecken. Die einzelnen Elemente passen toll zusammen und machen direkt deutlich, dass es sich um eine "grüne Anthologie" handelt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir dabei ebenso gut gefallen.
Er ist sehr flüssig zu lesen und stellt Zusammenhänge gut dar. Obwohl es sich um biografisch angehauchte Geschichten handelt, schafft Benedetto es, sie für Kinder interessant und spannend zugleich zu gestalten. Dabei finde ich die Altersempfehlung ab neun Jahren allerdings ein wenig zu tief angesetzt. Ich kann mir vorstellen, dass bei Kindern in diesem Alter noch zu viele Verständnisschwierigkeiten bezüglich des Inhalts aufkommen könnten. Viel eher würde ich das Buch ab elf Jahren ansetzen.

Der Inhalt an sich wurde, wie eben bereits beschrieben, gut verständlich und interessant rübergebracht. Durch eine tolle Illustration pro Persönlichkeit und hübsch verzierte Zitate wird dieser zusätzlich aufgelockert.
Es wird gezeigt, zu welchen Ereignissen verschiedenste Persönlichkeiten beigetragen haben, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Ich finde es ein wenig schade, dass die meisten Ereignisse sehr große Dinge waren, die nicht für jeden einfach so zu bewältigen sind. Zudem sind einige Dinge mir ein wenig zu idealisiert gezeigt worden.
Nichtsdestotrotz konnten mich viele Geschichten motivieren und vor allem inspirieren.

Alles in allem mochte ich dieses Buch wirklich gerne. Empfehlen würde ich es vor allem etwas älteren Kindern, die sich beim Lesen im Klaren sind, dass einige Dinge ein wenig beschönigt wurden, aber dennoch auf der Suche nach einer motivierenden Geschichte sind.
4/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2020

Alles in einem ein solides Buch, was leider ein wenig am Thema vorbeigeschrammt ist

Die Traumdiebe
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Nach einer Klimakatastrophe in Kanada verlieren die Menschen nach und nach ihre Träume - mit Ausnahme der indigenen Ureinwohner, zu denen auch der 16-jährige Frenchie zählt. In der Hoffnung, ihre Träume ...

Nach einer Klimakatastrophe in Kanada verlieren die Menschen nach und nach ihre Träume - mit Ausnahme der indigenen Ureinwohner, zu denen auch der 16-jährige Frenchie zählt. In der Hoffnung, ihre Träume so zurückzubekommen, jagen die Menschen die Träumenden. Und so kommt es, dass auch Frenchie eines Tages seine Familie an sogenannte "Schulen" verliert. Nach tagelangem Umherstreifen in der Wildnis trifft er auf eine neue Familie. Wird der Junge es schaffen, diese vor den Traumdieben zu beschützen?

Das Cover des Buches ist ein Traum. Ich glaube allerdings, es kommt erst richtig zur Geltung, wenn man es erst einmal in den Händen hält. Die einzelnen Elemente schaffen eine leicht melancholische Atmosphäre, die zugleich aber auch angenehm ruhig wirkt. Die eingestanzte Feder ist dabei ein tolles Highlight, sie fühlt sich sehr angenehm an. Auch unter dem Schutzumschlag gefällt mir das Buch sehr gut. Schön, wie die Feder und die ruhige Farbgebung wieder aufgegriffen wurde.

Der Schreibstil der Autorin hat mir ebenso gut gefallen. Er ist angenehm zu lesen und sehr flüssig. Zudem schafft er eine tolle Atmosphäre.

Bezüglich der Geschichte hinter dem Buch bin ich ein wenig zwiegespalten.
Die Idee dahinter hat mich direkt begeistern können. Sie schien mir sehr originell und einzigartig, hatte von Anfang an viel Potenzial. Eine Dystopie, die sich so mit dem Thema "Träume" auseinandersetzt, habe ich bisher nicht gelesen. Zudem greift sie aktuelle Thematiken wie den Klimawandel oder Rassismus auf, was ich wirklich bemerkenswert und schön finde.
Die Umsetzung der Idee war leider nicht meins. Leider haben mir an vielen Stellen richtige Zusammenhänge und ein roter Faden gefehlt. Ich habe eine Geschichte erwartet, an der Träume und deren Diebe im Fokus stehen. Heraus kam allerdings eher eine Art "Überleben in der Wildnis"-Geschichte, die letztendlich eine Menge Fragen aufgeworfen und nicht beantwortet hat. Das heißt jedoch nicht, dass die Geschichte schlecht war. Aber definitiv anders, als erwartet. Schade, dass das starke Potenzial nicht ausgenutzt wurde. Das Buch hätte ansonsten auf jeden Fall die volle Punktzahl verdient.

Denn die Charaktere waren sehr stimmig und konnten mich allesamt überzeugen. Ich mochte ihre extreme Diversität unheimlich gerne und denke, dass jeder Leser sich mit einem von ihnen identifizieren kann - seien es der etwas naive Frenchie, die uralte Minerva oder der Anführer Miig.

Alles in einem ist "Die Traumdiebe" ein solides Buch, von dem ich nach dem tollen Cover allerdings deutlich mehr erwartet habe. Es ist sicherlich keine schlechte Dystopie, aber eben auch keine herausragend gute.
4/5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2020

Eine tolle Geschichte rund um Paris und dessen Zauber

Die Magier von Paris
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Die Magierfamilien Delune und Belleson können sich nicht ausstehen. Warum genau, wissen die beiden letzten Nachkommen Claire und Rafael nicht.
Doch sie verbindet ein trauriges Schicksal: Die Väter der ...

Die Magierfamilien Delune und Belleson können sich nicht ausstehen. Warum genau, wissen die beiden letzten Nachkommen Claire und Rafael nicht.
Doch sie verbindet ein trauriges Schicksal: Die Väter der beiden sind genau zur gleichen Zeit auf rätselhafte Art und Weise umgekommen. Und bald verbindet sie noch viel mehr. Denn als plötzlich ein dritter Zauberer auf den Plan tritt, der droht, einen furchtbaren Plan umzusetzen, müssen Claire und Rafael die alte Feindschaft beiseite legen. Schaffen sie es, den gefährlichen Zauberer aufzuhalten?

Das Cover des Buches konnte uns bereits im ersten Moment begeistern. Die Farbgebung ist absolut zauberhaft und das Motiv ein echter Hingucker. Ein weiteres Highlight war auch die eingestanzte Schrift, welche sich wirklich toll und hochwertig anfühlt.

Der Schreibstil der Autorin hingegen hat uns ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits war er gut verständlich und optimal für die Zielgruppe geeignet, andererseits hat uns an manchen Stellen der Tiefgang gefehlt. Nicht immer hat Wolff es geschafft, den Leser in die magische Atmosphäre zu ziehen.

Die Geschichte an sich hat uns wiederum vollkommen überzeugen können. Die Idee hinter dem Buch hat uns sehr gut gefallen und auch die Umsetzung mochten wir gerne. Der Leser lernt eine andere Art der Magie kennen und erhält einen guten Einblick darin. Gemeinsam mit dem Schauplatz Paris bildete sie eine perfekte Mischung, der durch einen guten Spannungsbogen das I-Tüpfelchen aufgesetzt wurde.

Zudem konnten uns die Charaktere wirklich mitreißen.
Besonders die Protagonisten Claire und Rafael waren einfach total sympathisch. Wir mochten ihre hilfsbereite und mutige Art auf Anhieb.

Ein nettes Extra waren für uns noch die tollen Illustrationen zwischendurch. Sie waren wunderbar detailliert und schufen einen ganz eigenen Zauber. Toll, wie sie den Text ergänzt und aufgelockert haben.
Dazu beigetragen hat übrigens auch die angenehme Schriftgröße und eine sehr gute Kapitelaufteilung.

Alles in einem konnte uns "Die Magier von Paris" dann doch überzeugen. Auch, wenn wir manchmal einige Probleme mit dem Schreibstil hatten, konnte uns vor allem die Geschichte rund um Claire und Rafael begeistern.
Wir können uns vorstellen, dass sie besonders bei etwas jüngeren Lesern, die auf der Suche nach einer magischen Geschichte sind, Gefallen finden wird.
5/5 Sterne

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