Ein modernes "Romeo und Julia"
Es war die Nachtigall"Gefühle halten sich nicht an Regeln!"
Die 16-jährige Schülerin Marie setzt sich leidenschaftlich für den Tier- und Klimaschutz ein. Sie lebt vegan, nimmt an Tierbefreiungen teil und ist Teil einer Jugendgruppe ...
"Gefühle halten sich nicht an Regeln!"
Die 16-jährige Schülerin Marie setzt sich leidenschaftlich für den Tier- und Klimaschutz ein. Sie lebt vegan, nimmt an Tierbefreiungen teil und ist Teil einer Jugendgruppe von Greenpeace.
Ludwig ist das genaue Gegenteil: Er stammt aus einer konservativen Jägerfamilie und hat selbst gerade seinen Jagdschein beendet.
Als sie sich bei einem Konzert kennenlernen, prallen zwei komplett verschiedene Welten aufeinander. Und doch gibt es eine gewisse Anziehung zwischen den beiden. Aber kann das wirklich gut gehen?
Das Cover ist mir sofort ins Auge gestochen. Die Gelb- und Blautöne ergänzen sich hervorragend und strahlen eine gewisse Ruhe aus. Das Motiv an sich scheint ein wenig melancholisch und passt hervorragend zur Geschichte.
Das Innenleben hat mir ebenso gut gefallen. Klappt man das Buch auf, erkennt man eine wunderschöne Landschaft passend zum Cover. Und auch die Kapitel wurden toll und vor allem detailreich gestaltet: An jedem Kapitelanfang befindet sich ein Hirschgeweih.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich von der ersten Seite an mitreißen. Er ist sehr flüssig zu lesen und schafft eine angenehme Atmosphäre.
Der häufige Einsatz der direkten Rede bringt zudem eine gewisse Dynamik in den Text.
Der Einstieg in die Geschichte erfolgt durch einen Prolog, welcher dem Leser bereits einiges über das Ende der Liebesgeschichte verrät. Zugegeben, anfangs war ich ein wenig skeptisch, ob es dadurch nicht ein wenig langweilig wird und die Spannung durch eben diesen Prolog zu Nichte gemacht wird. Allerdings hat sich schnell herausgestellt, dass das Gegenteil der Fall ist.
Denn gerade dadurch konnte ich richtig in die Geschichte eintauchen und ständig schwirrte die Frage im Kopf, wie es zu diesem Ende kommen konnte. Letztendlich finde ich, dass der Prolog so genau richtig war.
Die Geschichte an sich konnte mich ebenfalls voll und ganz überzeugen.
Es handelt sich um alles andere als eine gewöhnliche Liebesgeschichte. Klischees werden zwar aufgenommen, aber sofort aus dem Weg geräumt. Zudem vereint sie aktuelle Themen in sich. Und nicht zu vergessen tauchen immer wieder Elemente aus Shakespeare's "Romeo und Julia" auf, die der Geschichte einen besonderen Charme verleihen und einen bittersüßen Nachgeschmack hinterlassen.
Die Protagonisten, Marie und Ludwig, haben zusätzlich zu meiner Begeisterung beigetragen.
Marie erschien mir bereits zu Beginn des Buches unglaublich stark und selbstbewusst: Sie setzt sich stets für ihre Wertvorstellungen ein und steht zu ihren Taten.
Ludwig war mir ebenfalls sehr sympathisch. In vielerlei Hinsichten gleicht er Marie, auch wenn die äußeren Unterscheide schnell darüber hinweg täuschen können.
"Es war die Nachtigall" konnte mich zu 100% überzeugen. Die Autorin schafft es, kontroverse Themen objektiv und informativ in ihre Geschichte zu integrieren, Klischees aus dem Weg zu schaffen und den Leser von der ersten Seite an mitzureißen. Ich möchte eine klare Empfehlung dafür aussprechen.
5/5 Sterne