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Veröffentlicht am 06.04.2021

Witzig, innovativ und heldenhaft!

Fräulein Kniffkes geheime Heldenschule 1: Stinkesocken auf 12 Uhr
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Als Arthur nach der Scheidung seiner Eltern gemeinsam mit seiner Mutter in eine neue Stadt zieht, hat er es alles andere als leicht: In der Schule wird er ständig von seinen Mitschülern Enzo und Brian ...

Als Arthur nach der Scheidung seiner Eltern gemeinsam mit seiner Mutter in eine neue Stadt zieht, hat er es alles andere als leicht: In der Schule wird er ständig von seinen Mitschülern Enzo und Brian geärgert. Und dann steckt seine Mutter ihn auch noch in eine total lahme Blockflötengruppe!
Doch hier ist nichts, wie es zuerst scheinen mag. Denn bei Blockflötenlehrerin Fräulein Kniffke handelt es sich in Wahrheit um eine ausgebildete Wissenschaftlerin, die ihre Schüler zu echten Helden trainiert. Und ausgerechnet Arthur darf mit dabei sein! Bereits nach kurzer Zeit wartet sein erster Einsatz auf ihn. Es gilt, eine verrückte Sockensuchmaschine in der Kanalisation zu stoppen...

Meine junge Mitleserin und ich lieben Heldengeschichten. Als wir dann "Fräulein Kniffkes geheime Heldenschule" in der Verlagsvorschau entdeckten, wanderte das Buch prompt auf unsere Wunschliste. Und - so viel können wir verraten - wir wurden definitiv nicht enttäuscht!

Zugegeben, zu Beginn fanden wir die spezielle Mischung aus Stinkesocken, Blockflöten und co. ein wenig verrückt und konnten uns kaum vorstellen, wie daraus ein zusammenhängendes Kinderbuch gestaltet werden sollte. Aber bereits nach den ersten Kapiteln waren wir uns sicher, dass wir dieses Buch gerade auf Grund besagter Inhalte so schnell nicht mehr vergessen würden.
Der überaus flüssige und angenehm zu lesende Schreibstil der Autorin Lena Havek schafft es, unterschiedlichste Elemente innovativ und einzigartig mit einander in Verbindung zu bringen. Es ist wirklich fantastisch, wie unterhaltsam dies ist.

Aber nicht nur für eine Menge Lacher ist mit der "Heldenschule" gesorgt. Immer wieder wechseln sich humorvolle Passagen mit außerordentlich spannungsgeladenen oder abenteuerlichen Szenen ab, wodurch reichlich Abwechslung geschaffen wird. Langeweile ist hier sicherlich kein Begriff!
Dazu tragen auch die verrücktesten Erfindungen bei. Spezielle, supercoole Blockflöten oder eine durchgedrehte Sockensuchmaschine werden sehr schön detailliert beschrieben und wecken die Kreativität bei jungen Lesern.

Toll gestaltete Illustrationen verdeutlichen diese zusätzlich.
Schön finden wir vor allem, dass sie zwar gut in den Text eingestreut sind, jedoch keinesfalls zu aufdringlich sind. Das empfohlene Lesealter von acht bis zwölf Jahren wird so genau richtig unterstützt.

Wir lieben die "Heldenschule" (und ganz besonders übrigens Fräulein Kniffke - sie wurde super dargestellt!) und empfehlen sie an jeden weiter, der Lust auf eine einzigartige Heldengeschichte mit sympathischem Protagonisten hat. Das ein oder andere Schmunzeln ist hier vorprogrammiert!
5/5 Sterne

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2021

Fantasievoll, zauberhaft und einfühlsam

Ella Löwenstein - Eine Welt voller Wunder
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Ella Löwenstein ist alles andere als normal. Denn sie ist dazu fähig, magische Wesen wahrzunehmen! Gerne wird sie von Klassenkameradin und Nachbarin Friederike damit aufgezogen und gehänselt.
Als eines ...

Ella Löwenstein ist alles andere als normal. Denn sie ist dazu fähig, magische Wesen wahrzunehmen! Gerne wird sie von Klassenkameradin und Nachbarin Friederike damit aufgezogen und gehänselt.
Als eines Tages Kasimir, ein Heidekobold, mitten in ihrem Zimmer auftaucht, ändert sich Ellas Leben schlagartig. Er braucht dringend ihre Hilfe und lässt einfach nicht locker. Und so landet Ella schnell in der Anderwelt, in der es von magischen Wesen nur so wimmelt! Doch diese neue Welt birgt zahlreiche Gefahren...

Aufmerksam geworden auf "Ella Löwenstein - Eine Welt voller Wunder" sind wir direkt durch das wundervolle Cover. Es ist mit so viel Liebe zum Detail gestaltet und wirkt, im Zusammenspiel mit dem silber changierendem Titel, einfach magisch!
Im Innenteil des Buches hingegen geht es ein wenig schlichter zu. Hier sind lediglich einige kleine, schwarz-weiße Vignetten vorzufinden, die zwar ein wenig Abwechslung zum Text bieten, aber nur recht selten abgedruckt sind.

Die anfängliche Enttäuschung darüber ist jedoch schnell verflogen, sobald wir erst einmal richtig in die Geschichte eingetaucht sind.
Denn die Geschichte rund um die junge Ella sprüht nur so vor Magie! Allein die Anderwelt ist wirklich wundervoll beschrieben. Als Leser haben wir uns gefühlt, als würden wir selbst uns auf eine Entdeckungsreise quer durch eine neue, fantastische Welt begeben. Hinzu kommen zahlreiche zauberhafte, magische Wesen. Diese sind ebenfalls äußerst detailgetreu beschrieben und wirken fast schon zum Greifen nah. Hier wird Fantasie gepaart mit einer Menge Authentizität groß geschrieben! Es ist wunderschön, wie viel Kreativität und Mühe in diesem Aspekt steckt. Und genau das lieben wir so sehr an diesem Kinderbuch!

Ebenso sehr jedoch mochten wir die Protagonistin Ella. Die Passagen, in denen sie auf Grund ihres "Andersseins" ausgeschlossen und teils sogar gemobbt wird, sind uns sehr ans Herz gegangen. Wir konnten sehr gut nachvollziehen, wie es ihr deswegen gehen muss. Umso schöner fanden wir es, dass sie ihre Lebensfreude dennoch nicht verloren und dennoch so viel für ihre Freunde riskiert hat.
Wir finden, dass Ella als Protagonistin toll gewählt ist und sind uns sicher, dass sich viele Kinder gut mit ihr identifizieren werden können.

Wer Lust auf ein zauberhaftes Kinderbuch mit einer authentischen Protagonistin und ganz viel Magie hat, ist mit "Ella Löwenstein" genau richtig beraten. Trotz leichter Längen in der Handlung haben wir sehr mit ihr mitgefiebert und viel Spaß beim Entdecken der Anderwelt gehabt.
4,5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2021

Was für ein wundervolles Vorlesebuch!

Der Happaflapp reist in den Müthenwald
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Flapp gehört zu den Happaflapps. Seit einer Ewigkeit leben diese auf einem sehr hohen Berg und fliegen jeden Herbst in den Osten.
Eines Tages wacht Flapp auf und ist plötzlich ganz alleine. Denn er kann ...

Flapp gehört zu den Happaflapps. Seit einer Ewigkeit leben diese auf einem sehr hohen Berg und fliegen jeden Herbst in den Osten.
Eines Tages wacht Flapp auf und ist plötzlich ganz alleine. Denn er kann nicht (mit-) fliegen! Schnell kommt ihm eine Idee: Er braucht unbedingt einen Freund, um nicht mehr so alleine sein zu müssen. Und so begibt er sich in die Tiefen des Müthenwaldes...

Gleich auf der ersten Seite dieses Buches springt dem Leser eine wundervoll gestaltete Karte des Müthenwaldes ins Auge. Sie ist sehr schön farbenfroh wie auch lebendig gestaltet und begeistert vor allem durch kleine, liebevolle Details. Um sie herum ist zudem eine kleine Charakterübersicht platziert.
So wird das Vorlesen auch für junge Zuhörer nicht langweilig. Denn es gibt nicht nur eine Menge zu entdecken, sondern durch die Karte auch einen interaktiven Charakter. Denn der Weg des kleinen Happaflapps lässt sich damit genau mitverfolgen.
Auf den folgenden Seiten geht es ganz ähnlich weiter. Große, bunte Illustrationen auf jeder einzelnen Seite lockern den Text toll auf und erwecken die Geschichte zum Leben. Nicht nur die einzelnen Situationen sind so optimal vorstellbar, sondern vor allem auch die Figuren.

Jedes einzelne Tier ist zuckersüß illustriert und wirkt durch gut durchdachte Kleinigkeiten nicht nur unheimlich sympathisch, sondern auch wirklich niedlich. Ganz verzaubert waren wir übrigens vor allem von den innovativen Namensgebungen. "Lieberbiber", "Proffesohren" und der "Lachdrache" haben wir so noch nie gehört und fanden es toll, wie das Buch dadurch noch ein wenig einzigartiger wird.
Unser persönlicher Liebling war natürlich Flapp, der Protagonist. Mit seiner Hilfsbereitschaft, seinen tollen Ideen, aber auch seiner Naivität brachte er uns durchweg zum Lächeln.

Wir sind vollkommen begeistert von diesem zuckersüßen Kinderbuch und empfehlen es liebend gerne weiter.
Wichtige Werte wie Zusammenhalt und Freundschaft werden hier kindgerecht vermittelt und der Spaß am Lesen durch zauberhafte Illustrationen geweckt.
Sicherlich eignet sich "Der Happaflapp" nicht nur zum Vorlesen, sondern für etwas ältere Kinder auch zum Selberlesen.
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2021

Abenteuerlich, aufregend und magisch!

DIE MAGISCHE TIERWARTE
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Marly hat sich so so sehr auf die Reise nach Brasilien gefreut! Doch plötzlich möchten ihre Eltern die Forschungsreise ohne Marly antreten - stattdessen soll sie ein Ferienlager am Chiemsee besuchen. Das ...

Marly hat sich so so sehr auf die Reise nach Brasilien gefreut! Doch plötzlich möchten ihre Eltern die Forschungsreise ohne Marly antreten - stattdessen soll sie ein Ferienlager am Chiemsee besuchen. Das passt Marly ganz und gar nicht!
Im Ferienlager angekommen, freundet sie sich schnell mit Finja und Tim an. Und plötzlich ist das Ganze gar nicht mehr so schlimm. Vor allem, als sich direkt vor ihren Augen ein neues Abenteuer auftut: Der Professor der nahegelegenen Wildtierauffangstation schleicht nachts mitten im Wald herum. Als die drei ihm folgen, landen sie schon bald in einer fremden Welt. Doch schnell wird klar, dass einiges auf dem Spiel steht...

Als wir "Die magische Tierwarte" das erste Mal in der Hand gehalten haben, waren wir sofort hin und weg von der wundervollen Gestaltung des Buches. Das Cover besticht durch kräftige Farbtöne und ein gelungenes Gesamtbild, vor allem aber durch eine tolle Goldfolienprägung, die wundervoll schimmert. So wird das Buch definitiv zum Hingucker in jedem Bücherregal!
Im Innenteil des Buches waren zu unserer Freude weitere Illustrationen vorzufinden, die das Geschriebene optimal verbildlicht haben und in einem Retrostil gehalten wurden. Für unseren Geschmack hätten es gerne noch mehr Zeichnungen sein können. So wäre der Text schön aufgelockert und damit sehr gut zum Vor- oder Erstlesen geeignet gewesen. So aber empfehlen wir es eher für ältere Kinder.

Diese werden sicherlich viel Freude mit der Geschichte haben.
Abenteuerlich, aufregend, originell und ein wenig magisch hat sie uns gute Unterhaltung geboten und zudem auf wichtige Themen wie beispielsweise den Artenschutz aufmerksam gemacht.
"Die magische Tierwarte" vereint zwei verschiedene Welten in sich, die für jede Menge Abwechslung beim Lesen sorgen. Eine Art magische Parallelwelt wird in das gewöhnliche Alltagsgeschehen eingebettet und durch originelle Elemente einzigartig wie aufregend gemacht. Neue und ein wenig absurde Wesen sorgen außerdem für die ein oder andere Überraschung (und überraschende Wendung).

Als sehr angenehm empfunden haben wir außerdem den kindgerechten Schreibstil, der zahlreiche Dialoge bereithält. So wird Dynamik und Lebendigkeit in das Geschehen gebracht, die Erzählung ein wenig "aufgepimpt".
Gleiches wird zudem durch viele unterschiedliche Protagonisten erzielt. Dadurch, dass der Fokus nicht nur auf einem einzigen Charakter lag, wirken die Ereignisse umso abwechslungsreicher.

Wir mögen "Die magische Tierwarte" sehr gerne und hatten viel Freude beim Lesen. Weiterempfehlen würden wir das Buch eher an ältere Leser, die Lust auf eine spannende Geschichte mit tierischen Begleitern und einer Prise Magie haben.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Einzigartige und grausame Fantasy

Die Quellen von Malun - Blutgöttin
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Auf Ruann wird das Wasser von Tag zu Tag knapper. Seen, Flüsse und Bäche sind mittlerweile vollkommen ausgetrocknet und nur einige wenige Quellen halten die Bevölkerung noch am Leben.
Um die letzten Ressourcen ...

Auf Ruann wird das Wasser von Tag zu Tag knapper. Seen, Flüsse und Bäche sind mittlerweile vollkommen ausgetrocknet und nur einige wenige Quellen halten die Bevölkerung noch am Leben.
Um die letzten Ressourcen für sich zu beanspruchen, führt Sapion verheerende Kriege gegen seine Nachbarreiche.
Inmitten dieser sterbenden Welt kämpfen Feyla, Dorgen, Alia und Tailin - vier Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten - um ihre Zukunft und ihr Überleben...

"Die Quellen von Malun - Blutgöttin" ist definitiv kein klassisches Buch aus dem Genre "Fantasy". Es handelt sich hier um keine beschönigte Welt mit magischen Blümchen und zartbesaiteten Feen. Nein, ganz im Gegenteil: Ruann ist eine Welt am Abgrund. Die Menschen bekriegen sich um das letzte Wasser, um das letzte Funken Leben in jener Welt. All dies findet in einer fast schon dystopisch anmutenden Atmosphäre, die in einem hervorragendem und ausgeklügeltem Worldbuilding ihren Platz findet, statt.

Bereits im Prolog wird deutlich, wie brutal und skrupellos die Überlebenden sein können - und in gewisser Weise auch sein müssen. Von klein auf wird Kindern eingetrichtert, dass Emotionen und Gefühle in Sapion keinen Platz haben. Jungen werden abgerichtet und an das Militär übergeben, Mädchen mit jungen Jahren verheiratet und gezwungen, binnen eines Jahres ein Kind zu gebären. Begleitet werden sie von härtesten Formen körperlicher wie auch physischer Gewalt, unverschleierte Frauen werden als Freiwild betrachtet.

Doch nicht nur die Umstände in dieser sterbenden Welt sind schonungslos. Auch der Schreibstil der Autorin stellt die dortige, grausame Realität von Grund auf ehrlich dar. Daniela Winterfeld lässt in dem Bild, das sie Stück für Stück in den Köpfen der Leser zeichnet, kein Detail aus. Niederste Triebe, skrupellose Intrigen, raue Kämpfe und deren blutige Folgen werden hier beschrieben. So erlebt der Leser hautnah mit, was es bedeutet, in solch einer Welt aufzuwachsen und jeden Tag für sein Glück kämpfen zu müssen. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass empfindlichere Leser bei zuvor beschriebenen Passagen hart schlucken müssen und möglicherweise nicht mit dem Erzählten klarkommen. Daher möchte ich an dieser Stelle eine ausdrückliche Triggerwarnung aussprechen und deutlich machen, dass "Blutgöttin" alles andere als eine leichte Kost ist. Dies hat mir zu Beginn des Buches ein wenig gefehlt.

Nichtsdestotrotz finde ich dieses Buch unheimlich gelungen. Und das nicht nur auf Grund des Schreibstils und des grandiosen Worldbuildings. Auch die unterschiedlichen Erzählperspektiven machen es zu etwas ganz Besonderem. Insgesamt vier Leute, Feyla, Dorgen, Alia und Tailin, schildern ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Dabei ist die Anordnung der einzelnen Episoden stets so gewählt, dass die Spannungskurve konstant oben gehalten wird. Es folgt nie zweimal die selbe Perspektive hintereinander und gerade dadurch, dass jede einzelne mit einem nervenzerreißenden Cliffhanger aufhört, möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Mir sind die knapp 600 Seiten wie ein Katzensprung erschienen und ich konnte mich kaum davon losreißen. Binnen weniger Tage habe ich "Blutgöttin" verschlungen und bin überaus gespannt auf die Fortsetzung. Das Buch endet mit einigen losen Strängen, die sanft miteinander verflochten wurden und lässt den Leser unglaublich gespannt auf die weiteren Wendungen zurück.
5/5 Sterne

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