Eine einzigartige Einleitung in eine vielschichtige Welt!
Das Schicksal im Schmiedefeuer: FeueraugeSchon früh hat die Marajeedin Jalradeema gelernt, niemanden zu nah an sich heranzulassen. Zu groß war die Angst, die Magie möge aus ihr herausbrechen und damit die junge Frau ebenso wie ihre Familie zu ...
Schon früh hat die Marajeedin Jalradeema gelernt, niemanden zu nah an sich heranzulassen. Zu groß war die Angst, die Magie möge aus ihr herausbrechen und damit die junge Frau ebenso wie ihre Familie zu Geächteten zu machen.
Eines Tages passiert allerdings genau dies - und doch scheint es, als hätten die Götter und das Schicksal es genau so gewollt.
Denn das Überleben ganz Silándurils scheint von Jalradeema abzuhängen. Und so begibt sich der König der Schneealben persönlich auf den Weg, um sie zu finden...
Wenn "Das Schicksal im Schmiedefeuer" eines nicht ist, dann langweilig. Bereits während der ersten paar Kapitel erhält der Leser einen ersten Vorgeschmack davon, wie wunderbar viele, unterschiedliche Facetten dieser High-Fantasy Roman zu bieten hat.
Und auch, wenn ich zunächst ein wenig überfordert mit den ganzen fremdklingenden Namen war, hatte ich den Dreh - dank des angenehmen Schreibstils der Autorin - binnen weniger Seiten raus.
"Feuerauge" spielt in einer neu erschaffenen, von zahlreichen Gottheiten dominierten Welt, welche die unterschiedlichsten Länder und Völker in sich vereint. Dies ist direkt mein erstes Highlight gewesen. Denn jedes einzelne Volk, jede Kultur ist so bildhaft und detailreich beschrieben, dass ich mich gefühlt habe, als würde ich hautnah mit dabei sein und selbst durch Silánduril reisen. Ich habe diese Vielfalt stets bewundert!
Sie äußert sich allerdings nicht nur in diesem Punkt, sondern ferner auch in puncto Diversität. Jamie Enderlein baut queere ebenso wie heterosexuelle Paare vollkommen selbstverständlich in ihre Geschichte ein - und das habe ich absolut geliebt!
Mindestens ebenso begeistert war ich von den individuellen Charakteren.
Sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren bestechen hier durch reichlich Tiefgang. Jede einzelne hat eine ganz eigene Geschichte hinter sich, die dem Leser einen weitreichenden Einblick in die Beweggründe und Emotionen der einzelnen Charaktere bietet.
Vor allem zu Jalradeema konnte ich so schnell eine Bindung aufbauen, ihre unglaubliche Angst, von ihrem Volk für ihre Magiebegabung auf ewig geächtet zu werden, bestens nachvollziehen und gemeinsam mit ihr leiden.
In Sachen Handlungsgeschwindigkeit wird sich in "Feuerauge" ein wenig mehr Zeit gelassen. Der Roman wirkte teilweise ein wenig wie eine Einleitung.
Das hat mich jedoch keinesfalls gestört, denn ich finde, dass es in diesem Punkt bei dieser Bandbreite an unterschiedlichen Elementen und Facetten kaum ein "zu viel" geben kann.
Nun, da ich Silánduril bestens kennenlernen durfte, bin ich umso gespannt auf die Nachfolgebände.
Wer innovative, einzigartige, bunte und komplexe High Fantasy mag, wird "Das Schicksal im Schmiedefeuer" lieben!
5/5 Sterne