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Veröffentlicht am 14.11.2016

Sophia Bergmann - Zum Glück ein Jahr

Zum Glück ein Jahr
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Meine Meinung:
Zu Beginn werden uns Julia und Nelly vorgestellt, die sich für eine Frauensilvesterparty mit dem Motto "dress to impress" schick machen. Während der Party bittet Nelly ihre sieben Freundinnen ...

Meine Meinung:
Zu Beginn werden uns Julia und Nelly vorgestellt, die sich für eine Frauensilvesterparty mit dem Motto "dress to impress" schick machen. Während der Party bittet Nelly ihre sieben Freundinnen jeweils 3 Punkte zu notieren, die sie vor ihrem Tod noch machen / erleben möchten. Die am Ende 24 Punkte teilen sich Nelly und Julia kurzerhand auf und beschließen sie abzuarbeiten. Darunter sind Punkte wie "Haschkekse probieren", "eine heiße Affäre von früher wieder zu treffen" und "in einem Film mitspielen". Die beiden fangen mit den leichteren Punkten an und so kreuzt Nelly ihre Patientenverfügung an, während Julia sich Gras besorgt und high in einen Sexshop fährt.

Die 54-jährige Daniela ("Nelly") hat mir von den beiden Protagonistinnen am meisten zugesagt. Sie ist lebhaft, ungestümt, ziemlich angstfrei und ordnungsliebend. Von Anfang an war sie mir sofort symphatisch und ich freute mich umso mehr über ihre Erfahrungen mit der Liste. Die 44-jährige Julia hingegen ist perfektionistisch und kommt etwas "altbacken" herüber.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, locker und humorvoll. Zum Beispiel hat mir Nelly's Treffen mit ihrer alten Affäre gefallen, die vom Kasanova zum Superchristen mutiert ist. Das war urkomisch und ich habe mich in dem Moment köstlich amüsieren können. Generell konnte ich mich in die Story gut reinfinden und hatte beim Lesen alles geistig vor meinen Augen.

Das Cover ist eine Augenweide, so schön sticht der farbenfrohe Baum dem Leser ins Auge. Und auch die Buchklappen sind wie das Cover in hellem blau und farbenfrohen Blättern gehalten. Alleine schon wegen des Covers war ich sofort in dieses Buch verliebt und musste es einfach lesen!

Es gibt wenige Romane, die ich in so kurzer Zeit verschlungen habe. Normalerweise passiert mir das eher bei spannenden Thrillern, doch dieses Buch hier konnte ich einfach nicht aus der Hand nehmen und hatte es in wenigen Tagen fertig gelesen. Es ist erstaunlich, was sich in einem Jahr alles so tun und verändern kann und vorallem wie sich zwei Personen durch eine "Löffelliste" verändern und weiterentwickeln können.

Fazit:
Ein Roman, den man kaum aus der Hand nehmen kann. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Cody McFadyen - Die Blutlinie

Die Blutlinie
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Meine Meinung:

Ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Smoky's Mann und Tochter durch einen Serienkiller getötet wurden. Seitdem hat sie sich völlig zurückgezogen und geht nur regelmäßig raus, um ihren ...

Meine Meinung:

Ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Smoky's Mann und Tochter durch einen Serienkiller getötet wurden. Seitdem hat sie sich völlig zurückgezogen und geht nur regelmäßig raus, um ihren Therapeuten zu besuchen. Nach 6 Monaten zeigt die Therapie erste Erfolge und Smoky besucht ihr ehemaliges FBI Team in L.A., die einen neuen Fall hineinbekommen haben, nämlich den Mord an Smoky's früherer bester Freundin Annie und zur Empörung aller wurde Annie's kleine Tochter drei Tage lang an der toten Mutter gefesselt. Der Mörder, der sich als Nachfahre von "Jack the Ripper" sieht hinterlässt persönliche Botschaften an Smoky und die Schnitzeljagd beginnt.


Der leichte, flüssige und bildliche Schreibstil des Autors hat mir sehr zugesagt. Das Buch besteht eher aus kurzen Sätzen und der Thriller ließ sich dadurch sehr schnell weglesen. Das einzige, was ich zu bemängeln hätte wären die Kapitel, die teilweise sehr weit auseinander liegen (da bin ich wohl noch verwöhnt von Fitzek Thrillern).


Die Protagonistin Smoky Barrett ist sehr tough und die geborene FBI Agentin. Nachdem ihr Leben so perfekt war, mit dem perfekten Mann, der perfekten Tochter und der steilen Karriere beim FBI, wird alles durch einen Psychopathen zerstört. Mann und Tochter sterben, sie wird vergewaltigt und durch Narben entstellt. Viele hätten sich selbst die Kugel gegeben, sie aber hat sich zurück ins Leben gekämpft und stürzte sich 6 Monate später schon wieder in die Arbeit. Außerdem wird sie vom Autor als die beste FBI Agentin und brillianteste Schützin beschrieben. Auch ihr 4-köpfiges Team wird ausführlich beschrieben, da wäre zum Beispiel die schöne rothaarige Callie, die einen unschlagbaren Charakter hat und alle "Zuckerschnäuzchen" nennt oder der gutmütige, sanfte Riese Alan. Ich konnte mit jeder Figur - außer mit dem anfangs unsymphatisch erscheinenden James - sehr schnell warm werden.


Der erste Fall von Smoky Barrett hat mir recht gut gefallen, auch wenn sich die Spannung erst nach 200 Seiten langsam aufbaut, von da an hat es sich dann auch zum absoluten Pageturner entwickelt. Vorher liegt der Haupterzählungsstrang ganz bei Smoky. Als Leser/in wird man über den Verlust ihrer Familie, über ihre FBI Kollegen, ihre beste Freundin Annie und die Therapiesitzungen informiert. Das ganze war zwar unterhaltsam, aber keinesfalls spannend. Von den Fortsetzungen erwarte ich da schon einiges mehr, also Spannung spätestens nach 50 Seiten.


Die Morde von "Jack the Ripper Junior" werden in dem Buch sehr detailliert beschrieben, was absolut nichts für schwache Nerven ist, mir persönlich aber gut gefallen hat. Im übrigen kam ich auch nicht von selbst drauf, wer hinter "Jack the Ripper Junior" steckte, das war für mich eine ziemlich große Überraschung und auch ein großer Pluspunkt für das Buch.


Fazit:

Wer einen blutigen, brutalen Thriller sucht ist mit "Die Blutlinie" bestens versorgt, auch wenn sich die Spannung hier sehr langsam aufbaut. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Doro Ottermann - Mach mal was!

Mach mal was!
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Zuerst sprang mir das farbenfrohe Cover ins Auge. Vor dem hellblauen Hintergrund befindet sich mittig eine große lilafarbene Sprechblase mit der Aufforderung "Mach mal was!". Mittig darunter die Worte ...

Zuerst sprang mir das farbenfrohe Cover ins Auge. Vor dem hellblauen Hintergrund befindet sich mittig eine große lilafarbene Sprechblase mit der Aufforderung "Mach mal was!". Mittig darunter die Worte "Mitmachen, selbst machen, glücklich machen." Drum herum füllen Papierboote, Herzen, Hände, Tannenzapfen, Regentropfen, Menschen und andere kleine Zeichnungen das Cover aus. Ebenso verhält es sich mit dem Buchrücken. Statt einer Sprechblase hat man sich hier für fünf weiße Kästchen unterschiedlicher Länge und Breite entschieden.

Das Softcover beinhaltet ein rotes Lesebändchen und die Seiten sind - bis auf wenige grüne Ausnahmen - schwarz-weiß gestaltet. Außerdem ist das Buch in folgende Kategorien eingeteilt:

Erleben
Spielen
Jagen & Sammeln
Fühlen
Rausgehen

Die Idee hinter "Mitmach" Büchern finde ich grandios und so begann meine Leidenschaft für diese Art von Büchern mit dem damals überaus gehypten "Mach dieses Buch fertig" von Keri Smith. Welches einem unter anderem befiehlt, es in Kaffee zu tauchen oder auf den Boden zu werfen, was mich anfangs große Überwindung kostete, da ich ungerne schöne Bücher "zerstöre". Nach und nach half es mir aber dabei, langeweilige Stunden zu überbrücken.

Frau Ottermann hat mit ihrem Buch aber nicht nur erreicht, dass man langeweilige Minuten überbrückt oder mal was anderes mit einem Buch anstellt, als es zu lesen. Nein, ihr Buch enthält auch Aufgaben, um schöne Momente zu erleben, mehr Lebensfreude zu bekommen, mehr an die frische Luft zu gehen, seine Stadt neu zu entdecken, Freundschaften zu pflegen. Selbstbewusster zu werden.

"Mach mal was!" enthält Aufgaben, die man sofort auf der Couch erledigen kann und nur wenig Mut kosten, aber auch Aufgaben, für die man andere Personen benötigt und andere Orte wie einen Wald oder einen Park oder auch Menschenmassen. Einige der vorgegebenen Punkte kann man also direkt umsetzen, andere sind schwieriger, beispielsweise Aufgaben zu den jeweiligen Jahreszeiten oder an Orten wie in Flugzeugen. Einige Aufgaben habe ich bereits umgesetzt und mich somit mehr mit meinen Träumen, meinem Essen und mit meinen Büchern beschäftigt.

Fazit:
Wer sich überwinden kann in ein Buch zu kritzeln, der wird mit diesem Werk auf alle Fälle Freude haben.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Sophie Seidel - Are you finished? - No, we are from Norway

Are you finished? - No, we are from Norway
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Gestaltung:
Das Taschenbuch ist in einem hellen Blauton gehalten und die Vorderseite schmückt eine Kellnerin, welche wohl die Autorin selbst darstellen soll - mit Föhn und Bierkrug in den Händen. Über ...

Gestaltung:
Das Taschenbuch ist in einem hellen Blauton gehalten und die Vorderseite schmückt eine Kellnerin, welche wohl die Autorin selbst darstellen soll - mit Föhn und Bierkrug in den Händen. Über und neben ihr sind die Sprechblasen, die den Buchtitel beinhalten, platziert. Auch der Buchrücken wurde mit Sprechblasen geschmückt, hier sind es drei Stück, welche Sätze von den Gästen enthalten, wie "Ich hätte gerne eine Portion Emmentaler. Aber bitte nicht so viele Löcher, ja?". Dieses in der Ich-Form geschriebene Sachbuch ist nach dem Prolog, in dem man erfährt, wie es zu diesem Buch kam, in 14 Kapitel eingeteilt und im Anschluss daran folgen Epilog, Glossar, indem einige bayerische Begriffe erklärt werden, und letztlich der Dank.

Meine Meinung:
Sophie tritt ihren ersten Arbeitstag im Münchner "Bräufassl", einem Top Lokal inmitten Münchens, an und macht nicht nur Bekanntschaft mit den Kollegen, sondern auch mit Gästen, die es schaffen, in Erinnerungen behalten zu werden. Sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne, zum Beispiel Zechenpreller oder ein Pärchen, welches gegenseitig nichts vom Alkoholkonsum erfahren darf. Erwähnenswert ist für die Autorin auch, dass es auch im Leben einer Kellnerin mal schlechte Tage gibt, Tage an denen ein künstliches Lächeln schwer fällt, Tage an denen man lieber trauern würde, statt lächelnd zu bedienen. Aber auch schlechte Restaurantbewertungen sowie die Trinkgeld Regelung werden debattiert, da manche Gäste lediglich aufrunden oder gar kein Trinkgeld geben. Beispielsweise verlangt ein Gast nach einer Schmerztablette und gibt nach seinem Essen nichtmal 1 Cent Trinkgeld, ein anderer gibt der Kollegin Bärbel 10 Cent und meint daraufhin, sie solle sich das mit ihren Kollegen bitte teilen.

"Wer Menschenkenntnis entwickeln möchte, sollte entweder Psychologie studieren oder in die Gastronomie gehen." (S. 12)


Ich liebe Erfahrungsberichte und habe im Vorfeld schon einige aus unterschiedlichen Berufsfeldern (Psychiater, Hebamme, Krankenschwester, Arzt, Rettungssanitäter und Gerichtsmedizinerin) gelesen und kann mich immer wieder aufs Neue von diesem Genre berieseln lassen. Jedenfalls hat auch dieses Buch mir wirklich gut gefallen, es war teilweise köstlich amüsant, andererseits bitter und ernst - eine gelungene Mischung und ein guter Einblick in die Gastronomie.

Fazit:
Wer sich ebenfalls für Erfahrungsberichte interessiert, wird mit "Are you finished? - No, we are from Norway" bestens versorgt sein.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Kathrin Wessling: Morgen ist es vorbei

Morgen ist es vorbei
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Ich denke, jeder von uns hat mal diesen schmerzhaften Moment im Leben durchlebt: Trennung und der damit verbundene Trennungsschmerz. Bei mir war es nach einer langen Beziehung schlimmer als nach kurzen ...

Ich denke, jeder von uns hat mal diesen schmerzhaften Moment im Leben durchlebt: Trennung und der damit verbundene Trennungsschmerz. Bei mir war es nach einer langen Beziehung schlimmer als nach kurzen Beziehungen, ein stechender Schmerz in der Herzgegend, als wenn das Herz herausgerissen wird. Plötzlich vergisst man all die schlechten Momente, denkt an die guten Zeiten, will daran festhalten, aber es geht nicht. Je nach Trennungsgrund kommt bei einigen vielleicht auch das Gefühl der Wut oder gar Hass auf. Bei mir war es glücklicherweise eher ein "auseinanderleben" und dennoch mit Trennungsschmerz verbunden, man war sich schließlich jahrelang sehr vertraut.

In "Morgen ist es vorbei" lernen wir 13 Menschen, größtenteils Männer, kennen, die ihre Geschichten, ihre Gefühle mit uns teilen. Im Vorwort schreibt die Autorin im Poetry Slam Stil über den Liebeskummer und von der Sehnsucht nach Liebe, der Sehnsucht, dass er oder sie wieder zurückkommen könnte. Wenn einem alles in der Stadt an den Exfreund oder die Exfreundin erinnert. "Liebeskummer ist ein Bumerang aus Stacheldraht" trifft es hier ganz gut. Den Anfang der Storys macht Anna, die kurz vor ihrem Geburtstag verlassen wurde und sich am Ende sogar vor lauter Schmerz versucht das Leben zu nehmen.

"Morgen ist es vorbei" hat es geschafft, mich regelrecht an sich zu fesseln und mich nachdenklich gestimmt, denn vieles habe ich selbst haargenauso durchlebt. Zwar ist es bei mir glücklicherweise schon laaange her, aber die Erinnerungen daran bleiben. Ich empfehle dieses Buch jedem, der frisch aus einer Beziehung kommt und den Liebeskummer durchlebt, aber auch allen anderen kann ich dieses Buch nahelegen. Die Schriftart ist sehr angenehm und die 208 Seiten in einem Rutsch durchgelesen.