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Veröffentlicht am 13.09.2021

Komplexe Thematik mit fehlendem Tiefgang

Finding Back to Us
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„Finding Back to us“ ist ein Liebesroman der Autorin Bianca Iosivoni, der von der zwanzig Jahren alten Callie handelt, die für den High-School Abschluss ihrer kleinen Schwester wieder in ihre Heimatstadt ...

„Finding Back to us“ ist ein Liebesroman der Autorin Bianca Iosivoni, der von der zwanzig Jahren alten Callie handelt, die für den High-School Abschluss ihrer kleinen Schwester wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrt. Holly, Callies kleine Schwester, wird anschließend ein ganzes Jahr durch die Weltgeschichte reisen. Aus diesem Grund entscheidet sich Callie ihrem Herz einen Ruck zu geben und noch einmal zurück zu kommen, an dem Ort, den sie durch einen tragischen Unfall meiden wollte. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat, ist das Auftauchen von Keith. Keith, ihren Stiefbruder, den sie seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hat. Das Wiedersehen der beiden ist geprägt von schwankenden Gefühlen zwischen Hass und Anziehung.

Nach der gesamten Onlinepräsenz des Buches hat mich die Neugierde einfach gepackt und ich habe die Chance ergriffen, um mich in die Geschichte von Keith und Callie zu stürzen.
Die Geschichte beinhaltet bereits ein schwieriges Thema. „Stiefgeschwister-Liebe“ ist keine leichte Angelegenheit, da man mit einem gewissen Feingefühl herangehen muss. Kombiniert wird diese mit einer tragischen Familiengeschichte, nämlich der Tod von Callies Vater, bei dem Keith verantwortlich gemacht wird. Der Konflikt selbst ist relativ gut geplant nur an der Umsetzung haben mich einige Dinge gestört. Und zwar, dass dieser Konflikt immer mehr in den Hintergrund geraten ist. Callie durchlebt ein einziges Gefühlschaos, wenn sie auf Keith tritt und versucht gegen die ständige Anziehung anzukämpfen. Immerhin ist er der Grund, warum sie ihren Vater verloren hat. Ihre Reaktionen scheinen dabei allerdings mehr auf die jeweilige Szene zugeschnitten zu sein. Das innerliche Straucheln bzw. die Zerrissenheit wegen ihrer Gefühle für Keith sind an vielen Stellen nicht so in die Tiefe gegangen, wie ich mir das gewünscht habe. Je nachdem was die Situation hergibt, wurde in Gedanken kurz der Unfall angerissen oder ihr Stiefbruder Keith, allerdings ohne Tiefe. Und auch der Wandel von Hass zu Liebe geht relativ rasant. In einem Moment ist er noch der verhasste Steifbruder, im nächsten ist alles adere Egal, außer ihrer Liebe. Diese Betrachtung durch eine rosarote Brille ist in anderen Konflikten vielleicht angemessen, aber gerade bei der Schwere der Konflikte hier, habe ich mir tatsächlich mehr gewünscht. Die Umsetzung der Handlungen verliert dadurch drastisch an Glaubhaftigkeit und wirkt insgesamt zu schwach.
Auch an den Protagonisten hat mich dadurch einiges gestört. Ganz vorne weg: Callie. Sieben Jahre ist der Unfall her und noch immer hegt sie dieselben Gefühle. Nicht falsch verstehen, so ein Schicksal steckt man nicht leicht weg. Aber sieben Jahre (!!!) ohne eine einzige ersichtliche Weiterentwicklung? Sie war 13 als der Unfall passierte und mit zwanzig Jahren ist für sie alles noch gleich wie damals?
Was man über Keith und Callie erfährt ist insgesamt sehr auf den Unfall zentriert. Callie ist der Musik verfallen gewesen und studiert jetzt Medizin für ihren verstorbenen Vater. Währenddessen war keith bei seinem leiblichen Vater und in der Army für ein paar Jahre. Mehr Tiefgang gibt es aus der Vergangenheit kaum, wodurch die Charaktere insgesamt etwas blass wirken. Die Nebencharaktere sind daher gut gelungen. Sie ergänzen die Handlungen und den Ablauf gut, man erfährt das nötigste von ihnen und sie bringen die Geschichte in dem richtigen Moment voran.

Bei der gesamten Geschichte fehlt mir insgesamt der nötige Tiefgang. Es sind gute Ideen, aber die Charaktere sind mir zu farblos und auch die Handlung fehlt die notwendige Tiefe, um Glaubwürdigkeit zu erzielen. Leider gibt es von mir nur 2,5 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Überraschend nders, aber überraschend gut

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Mit „A Reason to Stay“ hat die Autorin Jennifer Benkau nicht nur eine wundervoll authentische Liebesgeschichte geschaffen, sondern sie hat auch den schmalen Grat zwischen Glück und Trauer mit einer Präzision ...

Mit „A Reason to Stay“ hat die Autorin Jennifer Benkau nicht nur eine wundervoll authentische Liebesgeschichte geschaffen, sondern sie hat auch den schmalen Grat zwischen Glück und Trauer mit einer Präzision getroffen, die mitten ins Herz geht.

Die Protagonisten Billy und Cedric lernen sich über Umwege kennen und finden sofort eine Faszination für den anderen. Aber den Weg der beiden stehen einige Steine im Weg. J. Benkau schafft eine Atmosphäre zwischen den beiden, die humorvoll und tragisch auf eine harmonierende Weise ist. Sowohl die Dialoge als auch die Beschreibung der gedachten Worte unserer Protagonisten. Die zweifelnden, glücklichen, aber auch die ängstlichen Gedanken werden gut an den Leser vermittelt, ohne zu aufgezwungen zu wirken.
Die Geschichte wird kapitelweise aus Cedrics und Billys Sichtweise erzählt und beide haben mir sehr gut gefallen, da sich die Handlungsstränge gegenseitig gut ergänzt haben.
Der Schreibstil ist an die moderne, jugendliche Sprache angepasst und es werden gesellschaftskritische Punkte am Rande thematisiert, wie Rassismus, etc., auf eine direkte, aber doch respektvolle Weise.
Man hat oft das Gefühl gehabt, es handle sich nicht um reine Fiktion. Diese Authentizität hat mich an mehreren Stellen an das Buch fesseln können. Die bröckelnde Fassade hinter dem perfekten Leben wird gut dargestellt und ist in ihren Grundzügen nichts Neues, nur die Art und Weise, wie man diese rüberbringt, ist eine völlig andere.

Gedanklich wird das Buch mich auch nach dem Lesen noch einige Zeit beschäftigen. Aber was soll ich sagen? Ich bin nun mal einfach noch nicht bereit dafür, Cedric und Billy gehen zu lassen…
Für das Buch vergebe ich insgesamt 4,5 von 5 Sternen inklusive einer klaren Leseempfehlung. Freue mich schon, auf den zweiten Teil der Liverpool-Diologie.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Gemeinsames Lesen lernen mit Mia

Eine Freundin für Mia - Leserabe ab Vorschule - Erstlesebuch für Kinder ab 5 Jahren
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Das neue Buch " Eine Freundin von Mia" von der Ravensburger Leserabe Vorlesestufe-Reihe, hält was es verspricht.
Das Buch ist sowohl geeignet für Nicht-Leser als auch Leseanfänger. Große und einfache Sätze, ...

Das neue Buch " Eine Freundin von Mia" von der Ravensburger Leserabe Vorlesestufe-Reihe, hält was es verspricht.
Das Buch ist sowohl geeignet für Nicht-Leser als auch Leseanfänger. Große und einfache Sätze, in denen viele Wörter durch klare eindeutige Bilder ersetzt werden, sodass man für den Anfang auch nur wortweise mitlesen kann.
Ein ausklappbare Symbolleiste/ Motivleiste am Ende des Buches, unterstützt noch einmal bei den einzelnen Bildern, auch wenn 99% auf Anhieb verständlich sind.

Die Handlung des Buches ist sehr einfach gehalten. Mia sucht eine Freundin, wie der Titel bereits verraten hat, allerdings hat sie genaue Vorstellungen, wie diese auszusehen hat. Ihre neue beste Freundin muss nämlich eine Prinzessin sein. Das solche oberflächlichen Kriterien nicht immer alles sind, wird am Ende durch das Mädchen Leo gezeigt, die mit ihren braunen, zotteligen Haaren alles andere als eine Prinzessin darstellt.
Von der Handlung haben wir uns etwas mehr erhofft, aber die Botschaft dahinter, dass nicht jedes Mädchen Rosa und Glitzer mögen muss, um ein tolles Mädchen zu sein, ist gut gelungen.

Fazit:
Für Erstleser super geeignet. Einfacher Satzbau und kindergerechte Darstellung von Symbolen. Die Handlung an sich war nett zu lesen, aber nicht besonders fesselnd, da man sich etwas mehr Abwechslung und Ergeignisse schon früher erhofft hat.
Ein großes Plus gibt es allerdings für die Rätsel am Ende.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Familiäre Atmosphäre + süße Liebesgeschichte

Someone Else
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Der zweite Teil der „Someone“- Reihe von Laura Kneidl dreht sich rund um Cassie und Auri, die nicht nur beste Freunde sind, sondern gleichzeitig auch noch Mitbewohner. Doch wenn Gefühl dazukommen, ist ...

Der zweite Teil der „Someone“- Reihe von Laura Kneidl dreht sich rund um Cassie und Auri, die nicht nur beste Freunde sind, sondern gleichzeitig auch noch Mitbewohner. Doch wenn Gefühl dazukommen, ist ein Durcheinander vorprogrammiert.

Bereits in „Someone New“ haben mir Julians ehemalige Mitbewohner gut gefallen, weswegen ich mich sehr gefreut habe, dass die beiden auch ein eigenes Buch bekommen haben.
Was mir am besten in der gesamten Reihe gefallen hat, ist die Art und Weise wie die Autorin mit Klischees und klassischen Rollenbildern umgeht, ohne dabei provokativ zu werden. Dunkelhäutiger Footballstar kann gleichzeitig auch ein klassischer Nerd sein, Homosexualität ist nichts Außergewöhnliches oder auch ein Altersunterschied von 15 Jahren in einer Beziehung ist völlig normal.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Cassie beschrieben, die von der Persönlichkeit ein sehr liebevollen, schüchternen und nerdigen Charakter besitzt. An manchen Stellen kann man sich mit ihren Gedanken und vor allem Sorgen sehr gut identifizieren. Auch der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Man kann sich beim Lesen fast schon berieseln lassen.
Fazit:
Wer nach einer süßen Liebesgeschichte für zwischendurch sucht, der wird mit „Someone Else“ definitiv fündig. Eine familiäre Atmosphäre wird geschaffen, die Haupthandlung dreht sich um den Liebeskonflikt zwischen den beiden Hauptcharakteren, aber auch die Nebencharaktere ergänzen die Geschichte sehr gut.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Kommunikation ist der Schlüssel

Everything I Didn't Say
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Kim Nina Ocker hat mit ihrem Roman direkt ins Herz getroffen.
„Everything I didn’t say“ wirkt auf dem ersten Blick, wie eine typische 0815-Liebesgeschichte zwischen berühmten Schauspieler und zurückhaltender, ...

Kim Nina Ocker hat mit ihrem Roman direkt ins Herz getroffen.
„Everything I didn’t say“ wirkt auf dem ersten Blick, wie eine typische 0815-Liebesgeschichte zwischen berühmten Schauspieler und zurückhaltender, schüchternen Groupie.
Aber das Buch thematisiert eine so viel tiefere, schönere Liebesgeschichte, sodass ich allen nur am Anfang raten kann, sich nicht von dem Klappentext abschrecken zu lassen.

Meinung:



Sowohl die Protagonisten, die gesamte Handlung als auch der Schreibstil- das alles harmoniert perfekt miteinander. Gerade die gesprochenen Dialoge zwischen den Charakteren haben mich oft zum Lachen gebracht, da sie auf eine sarkastische Art und Weise direkt ins Herz gehen. Die Handlung ist in zwei große Abschnitte eingeteilt, was beim anfänglichen Lesen für etwas Verwirrung sorgen kann, aber sich im weiteren Verlauf schnell legt. Eine Handlung spielt in der Vergangenheit, im Jahre 2015, und umreißt die Vorgeschichte der beiden Hauptakteure der Geschichte, darunter vor allem das Kennenlernen am Drehort einer Soap und das unweigerliche Näherkommen der beiden. Kapitelweise wird der zweite Handlungsstrang der Geschichte eingestreut, in dem sich der Leser vier Jahre später wiederfindet. Für ein klares Verständnis der Handlungen und Reaktionen fehlt an dieser Stelle noch das Gesamtbild der Geschichte, aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel, sodass die Seiten beim umblättern nur so davongeflogen sind.
Die Zeitsprünge innerhalb der zweiten Handlung dagegen waren mir etwas zu extrem. Zwischen den Zeilen konnte man immer erahnen, wie viel Zeit circa vergangen ist, ob Tage bzw. Wochen oder doch nur ein paar Stunden. Das war nicht immer gleich an erster Stelle ersichtlich und hat den Lesefluss kurz unterbrochen.
Kommunikation ist ein wichtiges Schlagwort in dem Buch, wie der Buchtitel bereits schon erahnen lässt. Jede aktive, non-verbale oder auch nicht vorhandene Kommunikation hat zu Missverständnissen und Chaos in der Beziehung zwischen Carter und Jamie geführt, wodurch Spannungselemente eingebaut wurden, welche die Geschichte am Leben gehalten haben.
Der Schreibstil ist sehr locker und humorvoll gehalten. Es wird nicht zu sehr auf beschreibende Elemente eingegangen, sodass der Fokus tatsächlich immer auf den Charakteren der Geschichte lag. Alle angesprochenen Orte habe ich gedanklich meinen eigenen Touch verpasst, was eine Wohlfühlatmosphäre für mich geschaffen hat.

Es ist zusammenfassend eine humorvolle, rührende Liebesgeschichte, an die ich mich sehr gerne zurückerinnern werde. Und ich freue mich auf jeden Fall, mehr von der Autorin zu lesen.

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