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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2020

Liegt unsere Zukunft in Händen einer K.I.?

Qube
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Die vom Autor Tom Hillebrand entwickelte Zukunftsgeschichte spielt im Jahr 2091. Bei ihren Ermittlungen zu einem Mordanschlag stößt die UNO-Agentin Fran Bittner auf die Spuren einer K.I., die sich selbstständig ...

Die vom Autor Tom Hillebrand entwickelte Zukunftsgeschichte spielt im Jahr 2091. Bei ihren Ermittlungen zu einem Mordanschlag stößt die UNO-Agentin Fran Bittner auf die Spuren einer K.I., die sich selbstständig gemacht hat. Will diese die Kontrolle über den Planeten übernehmen?

Der Schreibstil ist flüssig und es gibt schon zu Beginn einige Verweise auf den ersten Teil, die Erinnerungen beim LEser wecken. Der Spannungsaufbau ist schon in der Anfangsphase des Buches gekonnt hoch .Der Autor entwickelt eine Zukunftswelt, die schon fast an die Grenzen des menschlichen Verständnisses geht. Digitale Nachbildungen des menschlichen Gehirns,die reale menschliche Erinnerungen beinhalten und zeitlich begrenzt als Cogit in Körperhüllen sogenannte Gefäße hochgeladen werden, superintelligente K.I., Hologramme, Hardlights und eine Vielzahl anderer technischer Neuheiten , werden gekonnt erläutert und in einem Glossar zusammengefaßt. . Das Bestreben technische Probleme und Begrenzungen zu lösen , um eine unbegrenzte Lebenszeit zu erhalten wird moralisch nicht bewertet. Der menschliche Zwiespalt zwischen Gefahr und Nutzen einer KI kommt dagegen gut zum tragen. Die Geschichte besteht aus mehreren Handlungssträngen, deren Zusammenhang sich erst am Ende des Buches offenbart. Die Story gipfelt in einem Turnier, dessen altertümlichen Spielelemente mich allerdings nicht so überzeugt haben. Die gezielte Manipulation der Geschenhisse durch die K.I. , die selbst die Träume der Menschen einschließt, ist erschreckend. Ist das alles wirklich nur Zukunftsmusik? Globale Klimaerwärmungen sind doch schon ein sehr aktuelles Thema, die hier im Buch ja zu verweisten Landstrichen geführt hat.

Ein Buch, das den Leser gekonnt unterhält, aber nicht mal eben nebenbei gelesen werden kann.

Ein Buch, das moralische Fragen aufwirft und die Frage in den Raum stellt, ob alles machbare auch wirklich umgesetzt werden sollte.

Ein Buch das Gefahren aufzeigt, die wir jetzt noch gar nicht vollkommen überblicken können.



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Veröffentlicht am 07.02.2020

Gedankenanstöße

Wertschätzungen
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Der Autor ist Professor für das Neue Testament und lehrte an verschiedenen Universitäten. In diesem Sammelband veröffentlicht er eigene GEdanken, Gedichte und Gebete, die er zunächst für sich selber festgehalten ...

Der Autor ist Professor für das Neue Testament und lehrte an verschiedenen Universitäten. In diesem Sammelband veröffentlicht er eigene GEdanken, Gedichte und Gebete, die er zunächst für sich selber festgehalten hat, um sie für seine eigene Lebensgestaltung immer vor Augen zu haben. Seine Erkenntnisse teilt er mit uns , den Lesern, um zwischen Evangelium und Alltag eine Verbindung zu schaffen.Er setzt sich in diesem Buch mit der Liebe Gottes , unserem Glauben an ihn, unserer Hoffnung auf ihn , unseren Schwächen und unserer Suche nach Gott auseinander.Die einzelnen voneinander unabhängigen Texte eigenen sich sehr gut, um Abends nochmal in sich zu gehen. Der Bezug zum neuen und auch alten Testament ist immer gegenwärtig. Einige Gedankengänge sind mir persönlich zu tiefgründig und auch schwierig nachzuvollziehen. Aber eine Vielzahl von Texten haben mich auch sehr angesprochen. DAs Buch kann auf keine Fall in einem Rutsch durchgearbeitet werden. Dann geht zuviel verloren. Aber jeden Tag ein paar Texte zu lesen , die den LEser dann zum Nachdenken und Umdenken anregen können, sind sehr inspirierend. Noch schöner wäre es einige Texte mit Gleichgesinnten durchzusprechen.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Licht in der Dunkelheit

Spuren deines Lichts
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Die Sozialarbeiterin Wren leidet schon länger an Panikattacken und Depressionen. Nach einem Zusammenbruch und einem Klinikaufenthalt sucht sie Hilfe bei einer Verwandten, die ähnliches durchgestanden hat. ...

Die Sozialarbeiterin Wren leidet schon länger an Panikattacken und Depressionen. Nach einem Zusammenbruch und einem Klinikaufenthalt sucht sie Hilfe bei einer Verwandten, die ähnliches durchgestanden hat. Der Maler Vincent van Gogh inspiriert sie durch seine eigene Geschichte und seine Bilder. Und sie beginnt selber wieder zu malen. Seelsorgerische Gespräche mit ihrer Pastorin und ihrer Tante geben ihr Halt und einfache Arbeiten ihren Tagen Struktur. Als allerdings ein früherer sehr guter Freund mit eigenen schweren Problemen bei ihr auftaucht, erleidet sie einen Rückfall.

Diese Geschichte hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Wer selber mit Depressionen zu kämpfen hat, kann Wrens Gedankengänge nur allzugut nachvollziehen. Der Autorin gelingt es wunderbar Wrens Suche nach Hilfe einzufangen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr emotional. Wrens Vorliebe für Vincent van Gogh ist in seiner persönlichen Geschichte begründet. Seine und auch Wrens Malerei helfen Beiden bei der Aufarbeitung innerer Kämpfe. Da ich selber male, haben mich besonders diese Stellen im Buch sehr angesprochen. Wrens Eltern haben durch ihren eigenen gelebten Glauben bei Wren ein festes Fundament an christlichen Werten gelegt, die ihr jetzt helfen. Sie lernt selbst in der tiefsten Dunkelheit und Verzweiflung noch ein Licht zu sehen. Sie malt eine Hand , die sie trägt und in der sie Gott erkennt. Im Leiden Christi sieht sie Bestärkung für sich selber. Sie beschäftigt sich mit der Bibel und gerade diese Erkenntnisse Wrens verleihen diesem Buch Tiefe und Wirkung. Die Charaktere und deren Entwicklung werden von der Autorin authentisch und glaubhaft ausgearbeitet. Wie schwierig es ist mit psychisch kranken Menschen umzugehen wird sehr gut verdeutlicht. Schon die kleinsten Alltagsdinge können schwerfallen und Probleme Anderer können unüberwindliche Hindernisse darstellen. Das ganze Umfeld ist betroffen.

Mit diesem Roman ist der Autorin ein vielschichtiges und sehr tiefgründiges Werk gelungen, was mich persönlich sehr angesprochen hat.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Einsamkeit oder Egoismus

Meine Mutter, das Alter und ich
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Die Autorin schildert in diesem Buch einige Erlebnisse mit ihrer pflegebedürftigen Mutter, die sich einsam fühlt und viel von ihrer Tochter einfordert.

Der Schreibstil ist flüssig und die einzelnen Ereignisse ...

Die Autorin schildert in diesem Buch einige Erlebnisse mit ihrer pflegebedürftigen Mutter, die sich einsam fühlt und viel von ihrer Tochter einfordert.

Der Schreibstil ist flüssig und die einzelnen Ereignisse werden in voneinander unabhängigen Kapiteln wiedergegeben.

Schnell wird dem Leser die Überforderung und Hilflosigkeit der Tochter gegenüber dem einnehmenden Wesen der Mutter vor Augen geführt. An Sohn und Tochter werden unterschiedliche Anforderungen gestellt und die Befindlichkeiten der anderen Familienmitglieder spielen für die Mutter keine große Rolle mehr. Andere Kontakte gibt es aus den unterschiedlichsten Gründen kaum mehr. Und so gerät die Tochter, trotz eigener Familie immer mehr in Zugzwang. Sie möchte helfen, macht es der Mutter meistens aber nicht recht.

Wer kennt das nicht aus der eigenen Familie. Wobei ich den Eindruck habe, das diese Mutter wirklich äußerst egozentrisch ist.

Den in der Inhaltsangabe angepriesenen Humor habe ich teilweise vermisst. Ich habe ihn eigentlich nur im Ansatz wahrgenommen , hauptsächlich in der bildhaften Darstellung der einzelnen Kapitel .Die Autorin erkennt gut bewußte Manipulationen der Mutter und manipuliert sie im Gegenzug ebenfalls. Dies hat mich etwas schmunzeln lassen.

Beide Mutter und Tochter leiden , suchen Hilfe, verwerfen unbefriedigende Lösungen und werden von Gefühlen dominiert.Beide trauern um das Gewesene und versuchen so gut wie möglich mit dem Gegenwärtigen fertig zu werden.

Ich erkenne mich und meine Familie in einigen der Erzählungen wieder und fühle mit der Tochter mit. Dieses Abkapseln von Freunden , der Rückzug auf die eigenen vier Wände, das Abblocken von fremder Hilfe, die unterschiedliche Behandlung von Sohn und Tochter , die implizierten Vorwürfe kenne ich nur zu gut. Das Buch hilft dem LEser zwar nicht direkt , aber läßt einen gut erkennen das es anderen Familien nicht anders geht und ändert vieleicht ein bißchen die eigene Sichtweise.

Manipulation statt Konfrontation.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Mariechen läßt sich nicht behindern

Siehst du die Grenzen nicht, können sie dich nicht aufhalten
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Dieses halbbiographische Buch erzählt die Lebensgeschichte einer blinden Familie beginnend im zweiten Weltkrieg.

Die Liebe und Weitsicht der Eltern bewahrt das fast blinde Mariechen vor Hadamar. Sie ...

Dieses halbbiographische Buch erzählt die Lebensgeschichte einer blinden Familie beginnend im zweiten Weltkrieg.

Die Liebe und Weitsicht der Eltern bewahrt das fast blinde Mariechen vor Hadamar. Sie lernt ihr Leben selbstbestimmt zu leben und bekommt mit dem blinden Josef zwei Söhne, die ebenfalls fast blind sind. Aus dem ganzen Text spricht ein starker christlicher Glaube, den Stefan und Christof von ihren Eltern vermittelt bekommen haben und der auch ihre Berufswahl stark beeinflußt. Beide Brüder müssen hart arbeiten, um ihr Berufsziel zu erreichen. Sie haben aber auch immer Menschen um sich, die sie gerne unterstüzen. Was auch heute nicht immer als selbstverständlich angesehen werden kann.

Die einzelnen Teile des Buches werden in ich-Form geschrieben und man merkt, das der Schreibstil der Autorin von der jeweiligen Erzähl-Person stark beeinflußt wird. Gerade der erste Teil erscheint mir manchmal vom Sprachgebrauch her einfach und altertümlich, ebenso wie die damaligen Moralvorstellungen.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig, konnte mich aber nicht immer ansprechen. Am Ende des Buches kommt die Autorin selber zu Wort und berichtet etwas über die Entstehungsgeschichte des Buches .

Mich persönlich hätte die Zeit im zweiten Weltkrieg noch stärker interessiert.

Hadamar und deren Wirken schien im Dorf bekannt zu sein. Es wäre interessant gewesen Mariechens Mutter zu Wort kommen zu lassen.

Sehr bewegt haben mich Stefans GEdanken zu eigenen Kindern. Seine Lebensbejahung und seine Zuversicht ist wirklich erstaunlich.

Dieser LEbensbericht ist erstaunlich positiv gestimmt und von einem christlichen Glauben geprägt worden, der sich so nicht allen Menschen erschließt. Es ist schön zu lesen, das es beim Thema Integration behinderter Menschen zumindest hier im Buch keine BErührungsängste gibt. Im Alltag habe ich das eher andere Erfahrungen gerade auf dem ersten Arbeitsmarkt gemacht.

Den Titel des Buches finde ich übrigens genial.

Wenn ich als Blinder die Grenzen nicht sehe, können sie mich nicht aufhalten.

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