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Veröffentlicht am 30.11.2022

ein langer Weg

Ein Zuhause in Afrika
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Dieses Buch beschreibt die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Menschen, beginnend mit dem zweiten Weltkrieg. Da ist einmal der Junge Charles ,der 1940 von seinen Eltern von London aus aufs Land zu ...

Dieses Buch beschreibt die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Menschen, beginnend mit dem zweiten Weltkrieg. Da ist einmal der Junge Charles ,der 1940 von seinen Eltern von London aus aufs Land zu einer alten Tante geschickt wird. Dort erlebt er seine glücklichsten Jahre bis er wegen der schlechten gesundheitlichen Verfassung der Tante nach Afrika zu ihrem Sohn reisen muss. Und dann ist da der Major Oswald von Stein , ein überzeugter Nazi, der jahrelang in Sibirien in einem Gefangenenlager ums Überleben kämpfen muss.

Dieser historische Roman beleuchtet wechselseitig aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven die Geschehnisse während und nach dem zweiten Weltkrieg. Der Schreibstil der Autorin ist von Beginn an sehr fesselnd, spannend und emotional. Die schwierigen Lebensverhältnisse in Charles Familie , seine Schulprobleme und die nationalsozialistische Überzeugung des von Stein werden sehr anschaulich dargelegt. Der Leser kann sich bald ein gutes Bild von den Lebensverhältnissen dieser beiden Menschen machen. Historische Ereignisse werden gekonnt mit fiktiven Handlungen verbunden. Die Hölle von Stalingrad, der Zug der Kriegsgefangenen nach Sibirien, die vollkommene Zerstörung Deutschlands und die Konfrontation mit einer vollkommen anderen Welt in Afrika werden zu einer in sich stimmigen Geschichte verbunden.

Ich kenne nicht alle Bücher der Autorin, die in Afrika spielen. Aber doch einige und es ist toll immer wieder auf bekannte Charaktere aus anderen Büchern zu treffen. Das Ende des Buches zeigt für alle Charaktere des Buches eine Perspektive für den weiteren Lebensweg auf.

Das Buch unterhält den Leser und läßt ihn gleichzeitig in die Geschichte der damaligen Zeit eintauchen.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Lebensbücher

Café Leben
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Henrietta soll im Cafe Leben todkranke Menschen interviewen, um deren Erinnerungen in einem Lebensbuch für die Nachkommen festzuhalten. Dabei lernt sie Annie kennen. Beide Frauen fassen Vertrauen zueinander ...

Henrietta soll im Cafe Leben todkranke Menschen interviewen, um deren Erinnerungen in einem Lebensbuch für die Nachkommen festzuhalten. Dabei lernt sie Annie kennen. Beide Frauen fassen Vertrauen zueinander und es zeigt sich schnell, das beide Frauen einen wichtigen Menschen verloren haben und dies noch aufarbeiten müssen.

Der Schreibstil der Autorin ist eher ruhig und bedacht. Wechselseitig kommen die Hauptpersonen zu Wort und erzählen von ihrem Leben. Erst mit der Zeit kommt die ganze Tragweite ihrer Erinnerungen zu Tage und zeigen die Auswirkungen auf ihr aktuelles Leben. Der Umgang mit dem Tod anderer Menschen und dem eigenen nahe Ende ist ein wichtiger Bestandteil des Buches. Überraschende Wendungen in der Vergangenheit, die sich erst spät abzeichnen , geben dem Ganzen aber neue Perspektiven, die das Leben der Hauptpersonen noch mehr oder weniger lange bereichern werden.

Das Buch ist lesenwert und regt den Leser zum Nachdenken an. Die Idee der Lebensbücher und der sehr unterschiedliche Umgang damit , hat mich inspiriert. Und die Geschichte der beiden Frauen ist überraschend und interessant. Ein Satz, der sich mir einprägen wird ist "Die Trauer ist der Preis der Liebe", wie wahr.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

ein langer beschwerlicher Weg , der die ganze Familie betrifft

Jans Weg
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Es ist ein langer Weg bis die Autorin Dorota Danielewicz eine Diagnose für die Krankheit ihres Sohnes Jan hat. Durch eine seltene und mit der Zeit fortschreitende Stoffwechselerkrankung verliert Jan Fähigkeiten ...

Es ist ein langer Weg bis die Autorin Dorota Danielewicz eine Diagnose für die Krankheit ihres Sohnes Jan hat. Durch eine seltene und mit der Zeit fortschreitende Stoffwechselerkrankung verliert Jan Fähigkeiten , die er vorher mit Mühe erlernt hat. Er benötigt immer mehr Hilfe und Pflege . Und die Belastung für die ganze Familie steigt .

Der Schreibstil des Buches ist entsprechend der Thematik sehr emotional und von Zeitsprüngen geprägt. Die Autorin verarbeitet ihre komplexe Familiensituation durch das Schreiben dieses Buches. Zu Beginn überwiegt die Hilflosigkeit und die Suche nach einer Erklärung. Überforderung, ein kleiner werdendes Beziehungumfeld, die Einbeziehung des jüngeren Sohnes und mangelnde HIlfe des Ehemannes, führen zum Zusammenbruch der Mutter. Erst nachdem Dorota die zunehmende Behinderung ihres Sohnes akzeptiert hat, erkennt der Leser gut eine Entwicklung in der Beziehung der Beiden. Die Mutter hat erkannt, das ihr kranker Sohn Jan ihr auch vieles beibringen kann. Es ist erstaunlich wie feine Antennen viele Behinderte für das Empfinden ihrer Mitmenschen haben. Ich bin selber Mutter eines behinderten erwachsenen Kindes mit besonderen Ansprüchen und ich kann mich gut in vielen Dingen wiederfinden. Der Kampf um die eigene Akzeptanz der Behinderung, aber auch um die Durchsetzung berechtigter Ansprüche kenne ich nur allzu gut. Das Buch klärt auch auf über Berührungsängste anderer Menschen und das lebensfrohe Wesen dieses speziellen Menschen Jan.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Das Ende der Menschheit

Stillstand
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Die Menschheit hat sich durch Überbevölkerung und Umweltverschmutzung selber jegliche Lebensgrundlage genommen. Olivia, ihre Tante und Joshua kämpfen mit allen Mitteln ums Überleben. Dabei bleibt die Menschlichkeit ...

Die Menschheit hat sich durch Überbevölkerung und Umweltverschmutzung selber jegliche Lebensgrundlage genommen. Olivia, ihre Tante und Joshua kämpfen mit allen Mitteln ums Überleben. Dabei bleibt die Menschlichkeit oft auf der Strecke. Und als dann noch ein Virus auftaucht , scheint das Ende besiegelt zu sein.

Die Idee, die hinter diesem Buch steht, hat mich sofort gefangen. Vor allem weil wir heute selber gefordert sind , etwas zu unternehmen bevor wir uns unsere Welt kaputt machen. Allerdings fand ich die Umsetzung nicht immer gut gelungen.

Als erstes ist das Lektorat nicht sehr sorgfältig gewesen. Schreib- ,Satzstellungs- und Grammatikfehler behindert leider viel zu häufig den Lesefluss.

Zu Beginn ist der Schreibstil zunächst flüssig und spannend. Man erkennt eine deutliche Charakterentwicklung der Figuren. Der Leser erhält zunächst eine gute Vorstellung von den Lebensumständen , die Olivia und ihre Tante bewältigen müssen . Auch die Vorgeschichte wird kurz beleuchtet. Der umgekehrte Countdown läßt den Leser auf ein Finale hinfiebern.

Doch dann zieht sich die Handlung in die Länge und dreht sich immer wieder im Kreis. Wie der Titel sagt, es ist Stillstand. Wirklich neue Informationen bekommt der Leser lange nicht.Die Spannung ist weg und ein richtiger Lesefluss kommt nicht mehr zustande .

Das Ende versöhnt mich dann wieder mit dem Buch. Es kommt zu einem mehrstufigen Showdown und einige Überaschungen erwarten den LEser. Es ist schön, das der Leser noch einen Ausblick auf die Zukunft erhält. Zwischendurch sind Handlungsteile vorhanden, die mir persönlich unglaubwürdig erscheinen oder im Gesamtzusammenhang zwar kurz eingeschoben worden sind , dann aber nicht weiter verfolgt werden. Schade, denn der Anfang und das Ende sind doch gut gelungen.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Damals und Heute

Feldpost
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Die Anwältin Cara erhält eine Aktentasche in der alte Feldpostbriefe enthalten sind. Neugierig geworden versucht Cara das Schicksal der Familie Kuhn aufzudecken, die in den 30´er Jahren mit den Nationalsozialisten ...

Die Anwältin Cara erhält eine Aktentasche in der alte Feldpostbriefe enthalten sind. Neugierig geworden versucht Cara das Schicksal der Familie Kuhn aufzudecken, die in den 30´er Jahren mit den Nationalsozialisten aneinander gerieten und nach dem zweiten Weltkrieg verschwunden sind.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die abwechselnd Caras Suche nach der Familie Kuhn in der Gegenwart und die Geschehnisse vor und während des zweiten Weltkrieges beleuchten. Der Schreibstil ist flüssig, emotional und sehr spannend. Historische Ereignisse werden gekonnt mit einer Familiengeschichte verbunden, die so oder so ähnlich passiert ist. Die Schrecken der damaligen Zeit werden dem Leser eindringlich näher gebracht. Die damaligen Moralvorstellungen ließen eine Liebe zwischen Männern nicht zu. Es gab viele Menschen, die andere Menschen aus Eigennutz verrieten, aber auch Menschen, die hilfsbereit waren. Der Roman verdeutlicht unterhaltsam ein Teil Zeitgeschichte , das niemals vergessen werden sollte.

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